Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: kurt am 14. Nov 2008, 10:18:09

Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: kurt am 14. Nov 2008, 10:18:09
Da ich noch keinen entsprechenden Thread gefunden habe, möchte ich hier eine neue Diskussion anzetteln.

Und zwar ob Ihr, oder wer im Einzelfall, die Meinung vertretet, Instrumente müßten, oder würden besser, wenn sie eingespielt werden , bzw worden wären/sind.

Ich habe schon einige widersprüchliche Meldungen von verschiedenen Instrumentenbauern und Musikern gehört.

 Von \"völlig überflüssig und nur zum Gewöhnen des Musikers an das Instrument\" bis zu\"entscheidend für den Ton und am besten einen Profi jahrelang bezahlen damit er das Instrument einspielt \", reicht der Spielraum.

Ich persönlich finde schon ,daß sich vorallem viel gespielte Instrument klanglich verbessern.

Lasse mich aber gern auch zum Gegenteil bekehren !

Sollte das Einspielen aber doch wichtig sein, so präsentiere ich hier endlich ein Mittel gegen das bisher unheilbare UAS !!

Weil wenn ich ein gutes Instrument haben möchte, muß ich es regelmäßig spielen und das beschränkt die Anzahl der Instrumente die ich besitzen möchte, da ich nur besitzen möchte was ich auch verwende.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: RISA am 14. Nov 2008, 10:27:07
Ich kann nicht sagen, ob ein Instrument sich klanglich unterschiedlich verändert, wenn es von einem Profi anstatt von einem Anfänger gespielt wird. Es ist jedoch völlig zweifellos, dass der Klang sich durch das Spielen je nach verwendeten Hölzern mehr oder weniger verändert. Da gibt es auch bei allen Instrumentenbauern meines Wissens nach keine Zweifel. Auch ziemlich einheitlich wird gesagt, dass Fichte sich sehr stark zum Positiven entwickelt. Bei anderen Hölzern, wie z. B. Zeder ist man sich nicht so einig. Da geht es von \"verändert sich kaum\" über \"wird unwesentlich besser\" zu \" ist nach 20 Jahren tot gespielt\".
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: wwelti am 14. Nov 2008, 12:38:49
Ich glaube schon daß sich der Klang im Laufe der Zeit verändert. Bei meiner Brüko No.6 habe ich schon das Gefühl. Ich persönlich würde empfehlen: Die eigenen Instrumente SELBST einspielen :mrgreen:

Nur leider hat es bei mir noch nicht gegen das UAS geholfen, sorry :roll:
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Poltergeist am 14. Nov 2008, 13:24:45
Ich würde das subjektiv auch so empfinden, dass sich der Klang eines Instrumentes verändert. Allerdings bin ich zu sehr Physiker, um das ohne ein ordentliches wissenschaftliches Experiment als Fakt anzusehen.

@wwelti: Noch besser ist es, wenn man die eigenen Instrumente ausschließlich von Profis spielen lässt. Das gewährleistet auch nach der Einspielphase noch immer den optimalen Klang!

 ;)
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: charangohabsburg am 14. Nov 2008, 16:34:55
Der Publikation des Artikels MEASUREMENT OF THE EFFECT ON VIOLINS OF AGEING AND PLAYING (http://www.phys.unsw.edu.au/~jw/reprints/IntaViolin.pdf) der University of New South Wales, Sydney ist zu entnehmen, dass  sich der Klang eines Instruments (am Beispiel zweier untersuchter Violinen, welche für dieses Forschungsprojekt gebaut wurden) mit der Alterung verändert, jedoch diese Veränderung nicht nachweislich damit zu tun hat, ob die Violine gespielt wurde oder nicht.

Es handelt sich dabei natürlich um eine Nicht-Represantative Erhebung von Daten zweier Geigen, aber diese Daten weisen meiner Meinung nach trotzdem in eine bestimmte Richtung.

Dass alte Instrumente besser tönen mag zwar als Mythos abgetan werden, hat jedoch wahrscheinlich schon ein Körnchen Wahrheit in sich:
die schlechten (und bei sehr alten Instrumenten auch die mittelmässigen) Instrumente haben schlicht und einfach nicht überlebt, d.h. eine fällige Restauration wurde als \"nicht lohnend\" eingestuft und demnach auch nicht vorgenommen, was im Normalfall dazu führt, dass die Klampfe oder Fiedel früher oder später auf der Müllhalde landet.
Ganz zu schweigen, dass ein hervorragender Musiker schon gar nicht mit einem mittelmässigen Instrument auftreten wird - daher ein weiterer Mythos, dass ein gut gespieltes Instrument mit der Zeit besser zu klingen beginnt als ein \"schlecht gespieltes\". Dieser (zumindest in meinen Augen) Mythos hat sogar  dazu geführt, dass es vorgekommen ist, dass Leute ihr Instrument in einem Schrank aufbewahren, der mit (\"natürlich\" :roll: ... klassischer) Musik beschallt wird, die harmonischen Vibrationen sollen Wunder bewirken...  :?  An anderer Stelle habe ich eine Ausführliche Beschreibung gelesen wie, um eine Gitarre einzuspielen, diese jeden Tag intensiv mit allen möglichen Flagolett-Tönen in bestimmter Reihenfolge \"bespielt\" werden soll. Ich denke, dass diese Methode wirklich funktioniert, denn nach stunden- und wochenlanger Flagolett-Gehirnwäsche des Spielers wird dieser ein normales Spiel auf seiner Klampfe schlichtweg als himmlisch empfinden :mrgreen:
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: HEiDi am 14. Nov 2008, 16:53:50
Zitat von: charangohabsburgDieser (zumindest in meinen Augen) Mythos hat sogar  dazu geführt, dass es vorgekommen ist, dass Leute ihr Instrument in einem Schrank aufbewahren, der mit (\"natürlich\" :roll: ... klassischer) Musik beschallt wird, die harmonischen Vibrationen sollen Wunder bewirken...  :?

 :lol:  :lol:  :lol:
Das ist mal eine neue \"esoterische\" Variante, sowas kannte sogar ich noch nicht.

Zitatnach stunden- und wochenlanger Flagolett-Gehirnwäsche des Spielers wird dieser ein normales Spiel auf seiner Klampfe schlichtweg als himmlisch empfinden :mrgreen:

 ;)
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: RISA am 14. Nov 2008, 17:39:26
Zitat von: charangohabsburg... dass  sich der Klang eines Instruments [...] mit der Alterung verändert, jedoch diese Veränderung nicht nachweislich damit zu tun hat, ob die Violine gespielt wurde oder nicht...

Von der Möglichkeit eines Nachweises mal abgesehen, bin ich absolut sicher, dass die Veränderung nicht nur mit dem Alter, sondern ganz besonders mit dem Spielen zusammenhängt. Es passiert relativ häufig, dass ich aus einer Serie gleicher Instrumente ein einzelnes herausnehme und selbst längere Zeit spiele. Nehme ich dann ein ungespieltes Instrument nach einigen Monaten und vergleiche es mit dem gespielten Instrument, so klingt das bereits eingespielte immer besser, trotz gleichen Alters. Bei Modellen, die ich gut kenne, kann ich am Klang erkennen, ob sie neu oder eingespielt sind.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: charangohabsburg am 14. Nov 2008, 18:17:38
Zitat von: RISAVon der Möglichkeit eines Nachweises mal abgesehen, bin ich absolut sicher, dass die Veränderung nicht nur mit dem Alter, sondern ganz besonders mit dem Spielen zusammenhängt. [...]
Ich stelle es nicht in Abrede, dass Du und andere Leute dies beobachtet haben. Allerdings kann ich keine Erfahrungs-\"Werte\" beisteuern, die sich parallel, auf bespielte und nicht bespielte Instrumente gleichen Alters beziehen würden.

Ich sage nur, dass es schon Untersuchungen gegeben hat, die ein solches \"Einspielen\" nicht deutlich mit Zahlen nachweisen konnten, und dass in der Regel eine \"Verbesserung\" des Klangs durch das Bespielen eines Instruments übeschätzt wird.
Ich bin zudem (aus zugegebenermassen völlig subjektiven Gründen bzw. Erfahrungen) überzeugt,  dass es Wunschdenken ist, dass ein mittelmässig klingendes Instrument mit  der Zeit gut tönen könnte, weil es (gut?, viel?) gespielt wurde (was hier im Ukulelenclub-Forum übrigens auch in keinem Moment behauptet wurde).

Hingegen ist es für mich erwiesen, dass sich ein neues oder abgeändertes Instrument in den ersten Tagen stark im Klang verändert. Gewisse Musiker und Instrumentenbauer wollen diese Klangverändeungen allerdings nur innerhalb der ersten Minuten oder Stunden eines neuen oder abgeänderten Instruments bemerkt haben.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: wwelti am 14. Nov 2008, 19:01:46
Innerhalb der ersten Tage müssen sich sowieso erstmal die Saiten setzen. Das dürfte schon Grund genug für ein unterschiedliches Klangempfinden sein ;)
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: WS64 am 14. Nov 2008, 19:12:13
Ich weiss nur das Instrumente besser klingen, wenn sie von eingespielten Leuten gespielt werden.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Floyd Blue am 14. Nov 2008, 19:32:03
Zitat von: wweltiInnerhalb der ersten Tage müssen sich sowieso erstmal die Saiten setzen. Das dürfte schon Grund genug für ein unterschiedliches Klangempfinden sein ;)
Das mit dem Saiten setzen kann man deutlich beschleunigen, wenn man nach der Neubesaitung den Schlupf auszieht, sprich die Saiten ordentlich dehnt und immer wieder nachstimmt. Das dauert bei Kunststoffsaiten deutlich länger als bei Stahlsaiten. Irgendwann gibt es dann einen Punkt an dem sich die Saiten nur noch minimal durch Dehnung aus der Stimmung bringen lassen. Der Zeitaufwand lohnt in jedem Fall.

Zitat von: WS64Ich weiss nur das Instrumente besser klingen, wenn sie von eingespielten Leuten gespielt werden.
Stimmt, eingespielte Leute holen aus üblen Krücken noch etwas hörbares heraus.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: charangohabsburg am 14. Nov 2008, 19:33:25
Zitat von: WS64Ich weiss nur das Instrumente besser klingen, wenn sie von eingespielten Leuten gespielt werden.
Hast es wohl auf den Punkt gebracht!  :mrgreen:
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: kurt am 17. Nov 2008, 09:31:21
Danke,danke.

Wolfgangs Meinung kann ich mich ebenfalls voll inhaltlich anschließen.

Ich tendiere, so wie anscheinend Markus, doch dazu daß es physikalisch NICHT nachweisbar ist.

Interessant wäre jetz noch eine Untersuchung über die psychologischen Auswirkungen.

Einige interessante Mythen fand ich auf der Archtopgitarrenseite. Und in gewissen Rahmen haben solche Mythen ihre Berechtigung. Ob sie aber wie \"self-fullfilling-prophecies\" arbeiten würde mich doch interessieren.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Kugel am 17. Nov 2008, 23:45:29
Wahrscheinlich schon.
Hier wird ja bereits von Koa-Holz und hawaianischem Koa-Holz geschrieben.
Fehlt halt nur noch \"echtes hawaianisches Koa-Holz\" - aber ich bin mir sicher das kommt noch!


Gruß

Kugel
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: MicroMue am 18. Nov 2008, 08:41:42
Ja, das ist ja das Schöne dabei. Ohne ein bisschen Voodoo und ein bisschen Mojo könnten wir auch alle auf Sperrholz spielen.  :P
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Earlyguard am 18. Nov 2008, 10:15:18
Zitat von: MicroMue...Ohne ein bisschen Voodoo und ein bisschen Mojo könnten wir auch alle auf Sperrholz spielen.  :P

Und ich bin überzeugt davon, dass viele, die auf den Klang edler Hölzer schwören, nicht den Unterschied
zu Sperrholz bemerken würden... :P

..
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: RISA am 18. Nov 2008, 11:46:32
Ich habe heute mit einem Langzeittest begonnen. Ich nehme jetzt zwei baugleiche Ukulelen, die aus dem selben Holz (sogar selber Baum) gefertigt wurden und am selben Tag fertiggestellt wurden. Die eine lege ich zur Seite, die andere spiele ich. Einige mögen das für Voodoo halten. Ich weiß aus meiner Erfahrung, dass der Klang der gespielten Ukulele sich erheblich verändern wird und werde das mit Aufnahmen auch belegen können, so dass selbst ein Anfänger den Unterschied hören wird. Es gibt auch einen physikalischen Nachweis, von dem ich gelesen habe. Ich hoffe, dass ich den Artikel noch finde. Dort wird beschrieben, wie sich durch die Schwingungen infolge des Spielens die Fasern des Holzes entsprechend der Schwingungen ausrichten. Anfänglich wirken die unausgerichteten Mikrofasern wie Verstrebungen, die die Schwingung behindern.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Uketeufel am 18. Nov 2008, 11:52:53
Interessant! Bin gespannt, wie sich das eine Instrument gegenüber dem anderen verändert.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: MicroMue am 18. Nov 2008, 12:26:09
Super Sache. Dass du zwei so ähnliche Instrumente parat hast, ist für uns natürlich ein enormer Glücksfall. Bin sehr gespannt auf die Ergebnisse.

Ich meinte das mit dem Voodoo und dem Mojo übrigens auch überhaupt nicht abwertend. Alle meine etwas besseren Ukulelen haben sich mit der Zeit klanglich weiterentwickelt Am stärksten fällt es mir auf bei der Koaloha und, erfreulicherweise, bei der No. 6. Bei der Bushman Koa kann ich mich nicht mehr an den ursprünglichen Klang erinnern und bei der Mooreiche aka \"Swamp Thing\" ist es noch zu früh. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass sich häufig gespielte Instrumente klanglich deutlich weiterentwickeln können.

Gruß

MikroMü
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: WS64 am 18. Nov 2008, 12:49:49
Zitat von: UketeufelInteressant! Bin gespannt, wie sich das eine Instrument gegenüber dem anderen verändert.

Ich auch.
Haben wir nicht eine Clubkalendar, wo man schon mal für den 18.11.2018 einen Eintrag \"Rigks Langzeittest auswerten\" unterbringen kann?

Ich warte dann solange mit der Entscheidung ob ich mir demnächst eine gebrauchte oder eine neue Uke zulegen werde! ;)
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: RISA am 18. Nov 2008, 12:56:58
Ich höre den Unterschied schon nach sehr kurzer Zeit und nach ein paar Monaten hört es auch jeder Anfänger. Ich meine die spielerisch bedingte Veränderung, nicht die Veränderung infolge der  Holzalterung, die es natürlich auch gibt. Diese findet außerdem bei beiden Vergleichsinstrumenten statt. Die von mir beschriebene \"Einspiel\"-Veränderung ist relativ schnell hörbar.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Earlyguard am 18. Nov 2008, 13:12:12
Zitat von: RISAIch weiß aus meiner Erfahrung, dass der Klang der gespielten Ukulele sich erheblich verändern wird und werde das mit Aufnahmen auch belegen können, so dass selbst ein Anfänger den Unterschied hören wird.

Da freue ich mich bereits jetzt schon drauf. :D
Wieviel Zeit wirst Du denn verstreichen lassen?

Viele Grüße
Thomas

..
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: kurt am 18. Nov 2008, 14:05:31
Super , Rigk !

Jetzt frag ich nur ganz genau nach.

Welche Art von Aufnahme machst du zu Vergleichszwecken ? Eine akkustische ? Oder zeichnest du die Schwingungen in Graphenform auf ? Wenn ja wie hast du das Meßgerät geeicht ? Und ist es möglich diese Eichung über mehrere Jahre aufrecht zuerhalten ?

Lagerst du die Vergleichuke mit gespannten Saiten ?

Das ist der Stoff aus dem Doktorarbeiten sind !
Ich mein das ganz ernst !
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: RISA am 18. Nov 2008, 14:35:03
Meine Hoffnung ist, dass man es mit einem Digitalrekorder und Großmembranmikrofon schon hören kann. Mir geht es mehr um das Prinzip und nicht darum eine Disseratation zu verfassen. Wenn jemand aus dem Forum seine Diplomarbeit zu diesem Thema machen möchte, kann ich das gerne unterstützen. Es wäre sicherlich interessant die Schwingungen aufzuzeichnen und Veränderungen des Schwingungsverhaltens zu analysieren. Dazu müsste man jedoch erst die beiden Instrumente im Ausgangszustand analysieren. Nicht nur das Messgerät müsste geeicht werden, sondern auch die Spielweise. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr fällt mir dazu ein, wie man das wissenschaftlich aufziehen müsste und auch welchen Aufwand man betreiben müsste. Vielleicht etwas viel verlangt, um zu zeigen, was mir und den meisten Anderen hier schon lange bekannt ist.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Ukebass am 18. Nov 2008, 14:47:29
ZitatVielleicht etwas viel verlangt, um zu zeigen, was mir und den meisten Anderen hier schon lange bekannt ist.

Stimmt und es bedarf nach meiner Meinung nicht immer des sogenannten wissenschaftlichen Beweises mit der allerletzen Wahrheit, die schon morgen überholt sein kann (ist). ;)
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: moskeeto am 18. Nov 2008, 15:13:28
steter Tropfen hölt den Stein... und steter Schall formt das Holz?
Kann ich mir gut vorstellen. Wobei da vielleicht weiche Hölzer eher zu neigen könnten.

Aber abgesehen davon gibt es auch viele variable Faktoren, die den Klang beeinflussen... Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Alter der Saiten, Länge und Sauberkeit der Fingernägel, der Raum in dem man spielt (!) und außerdem wechselndes Klangerleben und Hörgewohnheiten. (Morgens höre ich z.B. wesentlich empfindlicher als abends; und mein Musikgeschmack verändert sich ja auch.) Und die Spieltechnik verändert sich ja auch (wobei das natürlich bei Rigks Test mit zwei gleichgebauten Instrumenten egal sein sollte). Und dann kommen ja auch noch so Sachen wie Mikrofonplatzierung hinzu.

Das zu messen oder eindeutig darzustellen wird also schwierig, aber ich glaube trotzdem dran.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: kurt am 18. Nov 2008, 15:32:59
Ja, ja ! Die Wisssenschaft verlangt ihre Opfer .
Schön wäre vielleicht NMR -Aufnahmen.

Wo sind denn die Werkstoffprüfer hier im Forum ?
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Llama am 18. Nov 2008, 22:33:05
Zitat von: RISAMeine Hoffnung ist, dass man es mit einem Digitalrekorder und Großmembranmikrofon schon hören kann. Mir geht es mehr um das Prinzip und nicht darum eine Disseratation zu verfassen. Wenn jemand aus dem Forum seine Diplomarbeit zu diesem Thema machen möchte, kann ich das gerne unterstützen. Es wäre sicherlich interessant die Schwingungen aufzuzeichnen und Veränderungen des Schwingungsverhaltens zu analysieren. Dazu müsste man jedoch erst die beiden Instrumente im Ausgangszustand analysieren. Nicht nur das Messgerät müsste geeicht werden, sondern auch die Spielweise. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr fällt mir dazu ein, wie man das wissenschaftlich aufziehen müsste und auch welchen Aufwand man betreiben müsste. Vielleicht etwas viel verlangt, um zu zeigen, was mir und den meisten Anderen hier schon lange bekannt ist.

Also den Ausgangszustand würde ich auf jeden Fall auch aufnehmen, mit möglichst gleichmäüßig gespielten Einzeltönen.
Dann kann man nach Bedarf hinterher auch noch die Aufnahmen mit einem Oszi analysieren.

Viel Spaß beim \"Einspielen\"

Geli
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: optimate am 26. Nov 2008, 10:18:41
Das sich der Klang eines Instruments durch längeres Spielen verbessert wird von Musikern auf verschiedensten Instrumenten (selbst Blechblasinstrumente) bestätigt.

Die Frage die sich mir stellt ist wie man das messtechnisch, objektiv Nachweisen kann.

Ich grad am Basteln.. wenn jemand fundierte Erfahrung oder Kenntnis hat ist ein Kommentar gerne Willkommen.

Aloha
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: kurt am 26. Nov 2008, 14:36:44
Wird aber eben auch nicht von allen Musikern bestätigt.

Ideen hätt ich noch ein paar. Gib mal eine Email-Adresse rüber. 8)
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: WS64 am 26. Nov 2008, 15:42:06
Zitat von: optimateDas sich der Klang eines Instruments durch längeres Spielen verbessert wird von Musikern auf verschiedensten Instrumenten ... bestätigt.

Meine Synthesizer aus den 80ern klingen noch genauso wie vor 20 Jahren! ;)
(Das Rauschen derselben wird allerdings von mir inzwischen viel deutlicher wahrgenommen!)
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Fischkopp am 26. Nov 2008, 17:01:34
Zitat von: WS64
Zitat von: optimateDas sich der Klang eines Instruments durch längeres Spielen verbessert wird von Musikern auf verschiedensten Instrumenten ... bestätigt.

Meine Synthesizer aus den 80ern klingen noch genauso wie vor 20 Jahren! ;)
(Das Rauschen derselben wird allerdings von mir inzwischen viel deutlicher wahrgenommen!)

 :mrgreen:  :mrgreen:  :mrgreen:
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Floyd Blue am 26. Nov 2008, 17:42:03
Zitat von: fischkopp
Zitat von: WS64
Zitat von: optimateDas sich der Klang eines Instruments durch längeres Spielen verbessert wird von Musikern auf verschiedensten Instrumenten ... bestätigt.

Meine Synthesizer aus den 80ern klingen noch genauso wie vor 20 Jahren! ;)
(Das Rauschen derselben wird allerdings von mir inzwischen viel deutlicher wahrgenommen!)


 :mrgreen:  :mrgreen:  :mrgreen:


Also, ich hatte mal einen 70er Jahre Analog-Synth und der klang nach einigen Jahren tatsächlich anders und nicht nur nach ein paar Jahren, sondern auch jedesmal nach einigen Minuten nach dem Einschalten. Das Rauschen konnte man da übrigens stufenlos hinzumischen, in weiß und pink. Ich denke die Elektronen, die da so in aberwitziger Geschwindigkeit durch die Bauteile rasen, haben  ihre Spuren hinterlassen... :mrgreen:  :mrgreen:  :mrgreen:

Meine Holzinstrumente, die vor etlichen Jahren gut klangen, klingen heute immer noch meistens gut, aber das hängt hauptsächlich von meiner Tagesform und der meiner Ohren ab. :Smiley mit großen Ohren:

Ich denke, der Klang hängt von sehr vielen Faktoren ab. Schon allein der Raum in dem man spielt, beeinflusst die Klangwahrnehmung immens. Und da scheint es egal zu sein, wie alt das Instrument ist. Und ich denke auch, dass die Klangwahrnehmung sowieso sehr subjektiv ist. Durch längeres Spielen verbessert sich auch die Fähigkeit eines Musikers, der dann mehr auf Phrasierungen, Dynamik etc. achtet (meistens jedenfalls) und hat auch nichts mit dem Alter des Musikers zu tun. Das ist übrigens meine ganz persönliche Meinung.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Mike von D am 26. Nov 2008, 19:48:47
Also auch ich meine das manche Instrumente im Alter besser werden.

Gerade bei Holz kann ich es mir sehr gut vorstellen.
Da das Holz für Musikinstrumente nie 100% trocken ist sondern immer eine gewisse Restfeuchte aufweisen müß ist es absolut denkbar das sich durch Schwingungen die Fasern im Laufe der Zeit günstiger ausrichten.
Wissenschaftlich kann ich das nciht erklähren, finde es aber nachvollziehbar.

Ein weiterer Punkt ist das es gerade bei Handgefetigten Instrumenten die schnell nach der Fertigstellung ausgelifert werden zu veränderungen kommt da der Lack zwar oberflächlich trocken erscheint aber erst Wochen später endgültig ausgehärtet ist.
Logisch das sich in dieser zeit der klang auch verändert (ob das aber nun hörbar ist lasse ich mal dahin gestellt)

Also ich brauche keine wissenschaftlichen Tests und Messungen (typisch deutsch) wenn es mir so logisch erscheint.

Maik
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Floyd Blue am 26. Nov 2008, 19:58:07
Veränderungen im Holz oder anderen Materialien gibt es, meiner Meinung nach, auf jeden Fall im Laufe der Jahre. Das wirkt sich mit Sicherheit auch auf den Klang aus. Aber ob alle Instrumente dadurch besser werden/klingen bezweifle ich. (Meine Meinung)
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: charangohabsburg am 26. Nov 2008, 23:45:13
Zitat von: Mike von DAlso auch ich meine das manche Instrumente im Alter besser werden. [...]

Da bin ich mit Dir einig, obwohl natürlich ein mittelmässiges Instrument auch in 200 Jahren nicht gut geworden sein wird, egal wie oft es gespielt wird.

Zitat von: Mike von D[...] Da das Holz für Musikinstrumente nie 100% trocken ist sondern immer eine gewisse Restfeuchte aufweisen müß ist es absolut denkbar das sich durch Schwingungen die Fasern im Laufe der Zeit günstiger ausrichten.
Wissenschaftlich kann ich das nicht erklären, finde es aber nachvollziehbar. [...]

Nein, es richten sich keine Fasern aus.
Mit der Alterung des Holzes (nachdem es bereits normal trocken ist) härten jedoch die Harze des Holzes aus, was zu einer höheren Steifigkeit bei gleichem Gewicht führt. Dies bedeutet eine bessere \"Verwertung\" der Energie, welche von den Saiten in Form von Vibration an das Holz abgegeben wurde.

Etwas ähnliches passiert in den ersten \"Lebensmonaten\" eines Instruments mit dem Leim: Zwar hält er nach 48 Stunden jede nötige Belastung aus, aber \"richtig\" hart ist er erst nach mehreren Wochen oder sogar Monaten. Dies hat jedoch im Gegensatz zum Holz mit der endgültigen Austrocknung zu tun. Das Fortschreiten der Leim-Härte kann man anschaulich verfolgen, indem man recht grosszügig Leim auf ein Papier gibt, um dann ab und zu Knick- und Ritz-Tests durchzuführen. Die Unterschiede/Fortschritte sind nicht \"riesig\", jedoch bereits ohne messtechnische Einrichtungen deutlich feststellbar (gutes Gedächtnis vorausgesetzt, und sehr häufiges \"Nachschauen\" erleichtert die Vergleiche nicht!)
Vielleicht muss ich noch anfügen, dass solche Tests selbstverständlich mit Leimen durchgeführt werden sollten, die auch wirklich hart werden, wie z.B. Titebond® oder Haut- bzw. Knochenleim. Tierische Leime haben allerdings den Nachteil heikel in der Verarbeitung zu sein (Temperatur, Schnelligkeit, Verdünnungsgrad), sowie bei Kombination von zu grosser Feuchtigkeit und mangelnder Hygiene ein Festmahl für bestimmte Bakterien darzustellen...
Weissleim (z.B. \"Ponal\", \"Geistlich\" und ähnliche) bleiben jedoch weich wie Gummi und werden nie eine optimale (= steife) Verbindung ermöglichen, obwohl auch damit zusammengeklebte Instrumente anständig bis sogar gut klingen können - es kommt halt nicht nur auf einen Faktor an ;) .

@Rigk: Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse Deines Tests! Ich denke, so ein Unterfangen wäre es würdig, von einer Universität unterstützt zu werden (wo seid ihr, Studenten, Assistenten und Professoren?) , wobei natürlich ideal wäre, wenn im Gegensatz zum australischen Vorbild des Violinen-Tests (welches ich früher erwähnt hatte) nicht nur zwei Instrumente eines einzigen Herstellers überprüft würden, sondern verschiedenste Hersteller mit je einer grösseren Anzahl Instrumente berücksichtigt bzw. beobachtet würden. Finanztechnische Details müssten natürlich von der (den?) entsprechenden Universität(en) eingefädelt werden :D

Gruss,
Markus
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: RISA am 27. Nov 2008, 10:21:37
Ich teile Deine Meinung nicht ganz, denn Du sprichst von der reinen Alterung des Holzes (Aushärtung von Harzen und Leimen). Das ist soweit natürlich absolut richtig. Wenn das jedoch der einzige Faktor wäre, dann wäre es völlig egal, ob ein Instrument gespielt wird oder nicht.

Mittlerweile ist mir dieses Thema fast schon zu heiß, da die Erwartungshaltung an den eigentlich trivialen Test viel zu hoch ist. Ich selbst kann und will daraus keinen wissenschaftlichen Test machen. Eigentlich kann jeder, der sich eine neue Ukulele kauft den Test selbst machen, in dem er sein Instrument am Anfang, wenn es neu ist aufnimmt und dann nochmals nach einiger Zeit. Klar ist dann noch nicht, welcher Anteil dem Spielen und welcher der Alterung zu verdanken ist. Dafür war mein Test gedacht.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Claus am 27. Nov 2008, 13:29:59
Eines dürfte doch klar sein: Ein Instrument muß gespielt werden, damit es klingt, egal ob es alt oder neu ist. Ein Instrument, das Monate oder länger nicht benutzt wurde, verliert seine Klangfarbe. Man hat viele Stradivari-Geigen früher nur hinter Panzerglas im Museum bewundern können, bis man feststellte, daß ihr Klang verloren gegangen war. Heute werden diese Instrumente an Profimusiker ausgeliehen und der Klang kehrt zurück. Das Instrumentenmuseum in Cremona (Cremona, Heimat der berühmtesten Geigenbauer Italiens) hat einen Musiker angestellt, der die Aufgabe hat, alle ausgestellten Instrumente durchzuspielen. Jeden Tag.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: charangohabsburg am 27. Nov 2008, 14:37:02
Zitat von: RISAIch teile Deine Meinung nicht ganz, denn Du sprichst von der reinen Alterung des Holzes (Aushärtung von Harzen und Leimen). Das ist soweit natürlich absolut richtig. Wenn das jedoch der einzige Faktor wäre, dann wäre es völlig egal, ob ein Instrument gespielt wird oder nicht.  [...]
Ich sprach von der reinen Alterung des Holzes, weil ich auf Maiks Bemerkungen eingegangen bin, und die haben sich nun mal nur auf die Alterung des Holzes bezogen. Es ist mir jedoch klar, dass es die ursprüngliche Frage dieses Themas lautete wie sich das (ein-)spielen auf das Instrument auswirkt. Meine Meinung dazu habe ich weiter oben schon geäussert und will damit bloss dogmatisch vertretene Meinungen oder Glauben hinterfragen. Ich denke, mit Deinem geplanten Vergleichstest zielst Du auf das Gleiche ab. Es ist mir klar, dass Du als Hersteller keine streng wissenschaftliche Tests durchführen kannst, das würde sehr schnell ziemlich kosten- und zeitintensiv werden. Aber besser ein einfacher Test, als gar nichts, das gibt einen weiteren statistischen Anhaltspunkt.

@Claus: das ist überhaupt nicht klar, es ist bloss ein weitverbreiteter Mythos, und wieviel davon Wirklichkeit ist, ist nun wirklich schwierig abzuwägen bzw. zu vermuten. Mess- und/oder Hörvergleiche sind mir sehr, sehr wenige bekannt.
Zum Cremoneser Museum: nützt\'s nichts, schadet\'s zumindest nichts. Die Museumsleitung befindet sich auf der sicheren Seite wenn sie das durchzieht, und hat eigentlich auch die (zumindest moralische) Pflicht sich auf der sicheren Seite zu bewegen.
Ich habe relativ viele Instrumente, und es hat auch solche darunter, die ich manchmal monatelang nicht bespielen kann. Ich könnte nicht bestätigen, dass je ein Instrument an Klangfarbe eingebüsst hätte. Ein Saitenwechsel hat hingegen eine grosse Auswirkung, wenn alle Saiten aufs Mal runtergenommen werden und ev. sogar einen Tag oder länger keine neuen (oder dieselben) Saiten wieder draufkommen. Das kommt nicht nur bei Reperaturen, sondern auch bei einer gründlichen Griffbrettreinigtng vor, und so ein Instrument braucht ca. 1 Woche (ev. unbespielt, aber immer wieder nachgestimmt), bis es wieder gleich tönt wie vorher.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: WS64 am 30. Nov 2008, 08:59:38
Und wer sowieso gerade neue Lautsprecher braucht und gleichzeutig sien Instrument von Profis einspielen lassen will:

Man nehme ein paar Jake S. MP3s (beliebiger anderer Ukulist tuts auch, für auf sich selber perfekt eingestelte Instrumente nimmt man am besten MP3s von sich selber, auf dem einzuspielenden Instrument aufgenommen!).

Dann kauft man sich folgendes Gadget (http://www.freenet.de/freenet/computer_und_technik/audio_video_foto/audio_und_musik/gadget_des_monats_soundbug/index.html), befestigt seinen MP3 Player an dem Gerät und das Gerät selber an die Ukulele und startet die MP3s. In ein paar Tagen ist das Instrument perfekt eingespielt.

Nebeneffekt ist das man seine Ukulelenmusik während des Einspielens mit einem äusserst authentischen Klangkörper hören kann.
Wenn man den Testbericht oben liest wird man auch feststellen, das das Hauptmanko dieses Teils die fehlenden Bässe sind. Da es die bei der Uke eh nicht gibt fällt selbst dieser Nachteil hier weg.


Ich glaube übrigens nicht an das \"Einspielen\" von Instrumenten. Höchstens insoweit das ich auf (mir) neuen Instrumenten die schwierigeren bzw schnelleren Parts anfangs höchstens langsam spiele.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Floyd Blue am 30. Nov 2008, 09:42:57
Zitat von: WS64Und wer sowieso gerade neue Lautsprecher braucht und gleichzeutig sien Instrument von Profis einspielen lassen will:

Man nehme ein paar Jake S. MP3s (beliebiger anderer Ukulist tuts auch, für auf sich selber perfekt eingestelte Instrumente nimmt man am besten MP3s von sich selber, auf dem einzuspielenden Instrument aufgenommen!).

Dann kauft man sich folgendes Gadget, befestigt seinen MP3 Player an dem Gerät und das Gerät selber an die Ukulele und startet die MP3s. In ein paar Tagen ist das Instrument perfekt eingespielt.

Nebeneffekt ist das man seine Ukulelenmusik während des Einspielens mit einem äusserst authentischen Klangkörper hören kann.
Wenn man den Testbericht oben liest wird man auch feststellen, das das Hauptmanko dieses Teils die fehlenden Bässe sind. Da es die bei der Uke eh nicht gibt fällt selbst dieser Nachteil hier weg.

Coole Idee, muss ich unbedingt mal ausprobieren, am besten mit meiner Carrara-Marmor-Uke oder besser der aus Styrodur... :mrgreen:  :mrgreen:  :mrgreen:

Zitat von: WS64Ich glaube übrigens nicht an das \"Einspielen\" von Instrumenten. Höchstens insoweit das ich auf (mir) neuen Instrumenten die schwierigeren bzw schnelleren Parts anfangs höchstens langsam spiele.
Dem kann ich mich nur anschließen. Ich muss mich auf jedem neuen Instrument einspielen.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: bruekolele am 13. Apr 2009, 19:46:27
http://www.klangoptimierung.de/de/klangoptimierung/
Emil Weiss (dem Rechtschreibwunder und Dienstanbieter) soll es sehr geholfen haben (770 € je Vorgang).
Ob es den Instrumenten geholfen hat, möchte ich bezweifeln.

Dass neue Saiteninstrumente ihre Tonqualität nach einer Einspielzeit verbessern, kann ich aber schon glauben.
Ich glaube zwar nicht, dass dies an der Ausrichtung der Mikrofasern liegt, sondern eher daran, dass neu gebaute Instrumente sich im Gebrauch noch etwas entspannen.

Die (akustische) Materialqualität von Klangholz  hat nämlich eher mit Dingen zu tun, wie Schallgeschwindigkeit und Rohdichte des Klangholzes und der Biegesteifigkeit des Werkstücks.  ;)

Heute weiß \"man\" z.B., dass Instrumente sehr gute Tonqualitäten haben, deren Klanghölzer aus der Zeit von 1645 - 1715 stammen.
In diesem Zeitraum gab es lange Winter und kühle Sommer, was zu einer langsamen und gleichmäßigen Holzbildung geführt hat.
Die Stradivaris stammen aus dieser Zeit. Gleichmäßig gewachsenes Holz hat schmale, homogene Jahresringe und einen geringen Spätholzanteil (<20%).
Auch heute noch sind die Qualitätskriterien für hochwertige Instrumente gleich:
Klangholz sollte leicht sein und gleichzeitig eine hohe Elastizität haben und eine möglichst hohe Schallgeschwindigkeit zulassen.
Und es sollte möglichst unempfindlich sein gegen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen.

Es gibt tatsächlich Verfahren zur Verbesserung der akustischen Eigenschaften von Klangholz für Musikinstrumente.
Die sind allerdings anderer Natur als im Thread vermutet.
Es gibt beispielsweise die Methode, bestimmte Pilze auf das Holz zeitlich begrenzt einwirken zu lassen. Das soll die Dichte herabsetzen. Die Zellinhalte der Holzzellen werden dezimiert. Die Ausbreitung der Schallwellen soll sich verbessern. Die Einwirkung der Pilze muss zeitlich beschränkt sein, damit die Spannungsstabilität (E-Modul) nicht unter benötigte Werte absinkt.
Bitte jetzt nicht eure Ukulelen 14 Tage auf den Kompost legen.  :mrgreen:
Versuche dieser Art werden gemacht (am Rohholz), weil uns heutzutage eben nicht die optimalen Hölzer zur Verfügung stehen.
Aber auch und in erster Linie, weil die Auswahlverfahren bei den einzusetzenden Hölzern in erster Linie kostenorientiert sind.

Eine industrielle Fertigung für den Mengenbedarf , hat eben einen anderen Ansatz als die Handarbeit vergangener Zeiten.
Forschung und Entwicklung, aber auch moderne Fertigungsverfahren müssen für eine kostengünstige Herstellung sorgen.
Und das bei möglichst guter Qualität des Produktes.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: optimate am 06. Mai 2009, 16:22:01
Servus Miteinander,

ich hab mit ein bischen mit dem Thema beschäftigit, ein kleines Maschinchen gebaut und auch die von RISA angesprochene Aufnahmetechnik eingerichtet und angewendet um das Ganze festzuhalten.

Ich muss sagen ich war selber erstaunt wie deutlich man die Veränderung hören und visualisieren kann.

Ich weiss leider nicht wie man PDFs ins Forum hängt aber wenn jemand Interesse hat kann man mir gerne eine PM schicken... oder mal in München vorbeischauen

Aloha
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: wwelti am 06. Mai 2009, 16:32:41
Hallo Optimate!

Hört sich sehr interessant an.

Du könntest ein Konto bei box.net eröffnen (kostet nix) und da das PDF sowie die Beispielaufnahmen hochladen... würde mich schon interessieren! :)
Die Dateien \"share\"-st du dann, und die Links dazu kannst Du im Forum posten :)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: optimate am 06. Mai 2009, 16:46:42
Hallo Wilfried,

Du hast eine PM

Aloha
Rudi
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: bruekolele am 20. Mai 2009, 23:19:01
Zitat von: RISAIch höre den Unterschied schon nach sehr kurzer Zeit und nach ein paar Monaten hört es auch jeder Anfänger. Ich meine die spielerisch bedingte Veränderung, nicht die Veränderung infolge der  Holzalterung, die es natürlich auch gibt. Diese findet außerdem bei beiden Vergleichsinstrumenten statt. Die von mir beschriebene \"Einspiel\"-Veränderung ist relativ schnell hörbar.

Hallo Rigk,

gibt es inzwischen ein Ergebnis Deiner Untersuchung?
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: WS64 am 17. Aug 2009, 19:57:46
Ich hole diesen Thread mal aus der Versenkung um mir eine Webseite abzuspeichern, die mit den Fragen hier zu tun hat: http://www.liutaiomottola.com/myth.htm
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Spectah am 17. Aug 2009, 20:20:04
tolle seite!!!
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Axäl am 17. Aug 2009, 20:31:55
Aber ich glaube, man sollte sich nicht allzusehr damit beschäftigen, bzw. sogar Panik schieben. Weil wenn es tatsächlig so wäre, dass sich der Ton total verändert, könnte zumindest ich nicht mehr freien Gewissens spielen.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Lu Honeychurch am 01. Sep 2011, 10:01:56
Interessantes Thema. Dankeschön für die Links.

Im Film Pianomania geht es zwar um Klavierklang, aber trotzdem vielleicht für manche hier interessant?

Es ist ein toller Dokumentarfilm über den Chefklaviertechniker von Steinway Österreich Stefan Knüpfer. Er ist der Meinung, daß sich ein Flügel durch das Spielen verändert. Der Film ist nicht so sehr theoretisch, zu viel Theorie wäre wahrscheinlich nicht massentauglich. Aber das Thema \"Die Suche nach dem perfekten Klang\" kommt schon gut rüber. http://www.pianomania.de/index.html
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Knasterbax am 01. Sep 2011, 11:14:34
Zitat von: ClausEin Instrument, das Monate oder länger nicht benutzt wurde, verliert seine Klangfarbe. Man hat viele Stradivari-Geigen früher nur hinter Panzerglas im Museum bewundern können, bis man feststellte, daß ihr Klang verloren gegangen war.

Hmmm... Klares Arument gegen UAS! Je mehr Ukivaris hinter Panzerglas liegen, desto weniger wird jede von ihnen gespielt.   :shock:
Also ausmisten? Hrrgnnnmpf... :x
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Linho am 01. Sep 2011, 12:14:05
Wenn der Thread schon mal wiederbelebt wurde: Rigk, gibt es ein Ergebnis? Hast du das \"Experiment\" durchgezogen? :)
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Pippinne am 04. Sep 2011, 15:55:34
einige sollen versucht haben ihre Ukulele durch \"Einsitzen\" klanglich zu verbessern, aber sie müssen noch an der Sitztechnik üben, denn nach dem \"Einsitzen\" wurde der Klang der Ukulele  nicht unbedingt verbessert, eher das Gegenteil trat ein ... :mrgreen:  :mrgreen:

undjetztschnellrennwech
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: kurt am 06. Sep 2011, 14:21:40
Meiner Seel, man hat meinen alte thread wiederbelebt !  :D

Ja, lieber Knasterbax, daß war meine damalige Intention ! Gib dem UAS keine Chance ! Ich hab immer noch drei Uken. :oops:
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Pippinne am 06. Sep 2011, 19:48:52
dann muss ich mir ja noch eine anschaffen ...
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: messier31 am 06. Sep 2011, 20:28:59
Zitat von: RISAIch teile Deine Meinung nicht ganz, denn Du sprichst von der reinen Alterung des Holzes (Aushärtung von Harzen und Leimen). Das ist soweit natürlich absolut richtig. Wenn das jedoch der einzige Faktor wäre, dann wäre es völlig egal, ob ein Instrument gespielt wird oder nicht.

Mittlerweile ist mir dieses Thema fast schon zu heiß, da die Erwartungshaltung an den eigentlich trivialen Test viel zu hoch ist. Ich selbst kann und will daraus keinen wissenschaftlichen Test machen. Eigentlich kann jeder, der sich eine neue Ukulele kauft den Test selbst machen, in dem er sein Instrument am Anfang, wenn es neu ist aufnimmt und dann nochmals nach einiger Zeit. Klar ist dann noch nicht, welcher Anteil dem Spielen und welcher der Alterung zu verdanken ist. Dafür war mein Test gedacht.

Ich find es wirklich super, dass du dir den Aufwand antust. Bin gespannt auf das Ergebnis.
Ändern wird sich an den subjektiven Meinungen natürlich nicht viel. Ich meine auch der Klang ändert sich doch recht deutlich, egal ob das nun der Realität entspricht oder nicht.
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: Guchot am 06. Sep 2011, 20:39:06
Ich meine ich hätte den Link letzt schon mal gepostet... Im \"Fingerpicker\" Forum hat Martin, der Chef von Deerbridge Guitars was zum Thema \"einspielen\" geschrieben (3. Post von Oben, \"H-Bone\")
http://www.fingerpicker.de/forum/viewtopic.php?t=7973&highlight=einspielen
Titel: Einspielen von Instrumenten
Beitrag von: RISA am 07. Sep 2011, 12:30:55
Ich muss leider gestehen, dass ich dieses Thema etwas auf den Augen verloren habe  :(  Mit der Folge, dass beide Vergleichsinstrumente praktisch ungespielt geblieben sind. Das liegt daran, dass ich kein Instrument häufiger spielen kann, da ich ständig neue Produkte teste und um Kunden beraten zu können alle Instrumente aus unserem Instrument sowie Konkurrenzprodukte kennen muss. Damit ist mein Vergleichstest leider nicht aussagekräftig.

Ich kann nur anbieten einem Tester zwei Instrumente für einen solchen Vergleich zur Verfügung zu stellen, falls dieses Thema für das Forum nach wie vor von großem Interesse ist.
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