Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: wwelti am 31. Jan 2009, 20:35:19

Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: wwelti am 31. Jan 2009, 20:35:19
Vor einer Woche habe ich von Hans eine Ukulele zum Testen geschickt bekommen.

Es handelt sich um eine Hora Sopran. Besondere Merkmale: Massive Fichtendecke, und das bei einem Preis von nur 34 Euro im Shop von Hans (hulaparty.de). Weiterhin sind Stegeinlage und Sattel nicht aus Plastik, sondern aus Knochen gefertigt -- das ist man sonst nur von teuren Modellen gewohnt.

Ich habe mir damit ein wenig Zeit gelassen. Dafür muß sich die Hora nun mit zwei starken Klassikern messen: Der Schaepe Sopran, und der Brüko No.6.

Bilderstrecke:
http://www.box.net/shared/upfr5gnlc7

Vergleichsvideo:
http://de.youtube.com/watch?v=yMQlGp8gbFw
http://www.vimeo.com/3030608

Einschub:
-Die Klangbearbeitung für alle drei Ukulelen war exakt gleich, auch was die Verstärkung angeht. Die Unterschiede in der Lautstärke sind also \"original\". Es wurde keine Kompression eingesetzt, lediglich ein ganz leichter Hall (um die sehr trockene Raumakustik zu kompensieren) und Normalisierung.
Wer den O-Ton der Aufnahme ohne Hall hören möchte, kann dieses MP3 herunterladen: http://www.box.net/shared/71fgk0g2re
(Einschub Ende)

Interessant ist das Herstellungsdatum: 15.1.2009 -- ich bekam sie am 24.1. !

Trotz des geringen Preises ist die Verarbeitung gut. Sehr gefreut hat mich auch die saubere Bundierung -- da können sich manche wesentlich teureren Uken eine Scheibe abschneiden! Optimal auch die Saitenlage am Sattel -- so tiefgelegt (aber trotzdem nicht zu tief!) bekommt man selten eine Uke ab Werk! Leider ist dafür die Saitenlage am 12. Bund einen Tick höher als nötig (und auch höher als bei der Brüko und der Schaepe), aber es ist keinenfalls soviel daß es Probleme beim Spielen macht -- leider vermasselt es der Intonation die glatte Eins, die ansonsten durchaus drin gewesen wäre (Trotzdem kann ich noch gut+ vergeben).

Anfangs hatte ich ein leichtes Schnarr-Problem mit der Stegeinlage -- sie war an einer Stelle nicht sauber rund gefeilt. Das ließ sich allerdings sehr leicht beheben. Hans sagt, daß dies bei den anderen Hora Sopranos nicht auftrat, das war also wohl einfach Pech, und eigentlich auch kein Drama. Die Sattelschlitze sehen allerdings auch nicht ganz perfekt sauber aus, beim Spielen gab es jedoch keine Probleme.

Hals, Kopf und Griffbrett sind etwas schmaler als man es von anderen Soprano-Ukulelen kennt. Der Abstand zwischen G- und A-Saite ist am Sattel ist ca. 27mm, an der Brücke 35,5mm. Zum Vergleich: Bei der Brüko sind es 29mm und 40mm. Für Spieler mit dicken Fingern könnte das etwas unangenehm sein, für Spieler mit zierlichen Fingern eher vorteilhaft.

Die Mensur ist auch recht kurz. Obwohl die Ukulele knapp länger als die Brüko ist (ca. 54 vs. 53,5 cm) ist die Mensur deutlich kürzer: 33,4 vs. 34,8 cm. Dies bedeutet: Relativ geringe Saitenspannung, etwas knappere Abstände zwischen den Bünden, und resultierend aus der geringeren Saitenspannung ein gewisser Verlust an Lautstärke.

Die Bundstäbchen sind ziemlich flach, aber nicht zu flach -- für die meisten Ukulelenspieler sicher optimal.

Die massive Fichtendecke sieht wirklich sehr schön aus. Leider ist sie ein wenig dick geraten: Fast 3 mm. Dementsprechend ist die Ukulele auch nicht allzu laut.

Die Brücke ist mit zwei Schrauben zusätzlich stabilisiert. Als ich mithilfe eines Spiegels ins Innere der Ukulele geschaut habe, ist mir aufgefallen, daß zwar unter der Brücke ein Holzstück angeklebt ist, die Schrauben jedoch knapp _dahinter_ aus der Decke herausragen. Naja. Aufgrund der Dicke wird sie es wohl aushalten. Lining oder Binding gibt es auch keins, ist aber wohl aufgrund der Materialstärke nicht notwendig.

Man muß nun natürlich noch der Fairness halber dazu sagen: Die Brüko und die Schaepe wurden sehr lange und oft gespielt, sind also optimal eingespielt -- das kann man von der Hora wohl noch nicht behaupten. Gerade Fichtenholz ist dafür bekannt, daß es ein Weilchen benötigt, um seinen Klang zu entwickeln, es ist also noch Potential nach oben da.

Die direkten Mechaniken sind absolut in Ordnung, sie wirken etwas hochwertiger als die Mechaniken auf der Schaepe, das Stimmen geht auch etwas einfacher.

Die Ukulele ist zwar etwas leise, aber klanglich sehr schön ausgewogen, fast \"zart\". Sie spielt sich sehr angenehm und leicht, und klingt dabei sehr sauber.


Mein Fazit: Kein Held ohne Fehl und Tadel, aber sehr viel Ukulele fürs Geld! Wer eine wirklich preisgünstige, ordentlich verarbeitete Ukulele sucht, kann bedenkenlos zugreifen. Und eine massive Fichtendecke für diesen Preis ist eigentlich eine Sensation für sich.


Nachtrag: Alle 3 Ukulelen sind mit braunen Worth-Saiten bespannt.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: wwelti am 31. Jan 2009, 21:17:25
Vielen Dank Goschi :)
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: vinaka am 01. Feb 2009, 01:33:53
Noch nie ist mir der Unterschied im Klangbild verschiedener Ukulelen so klar geworden. Danke, Wilfried ! Toller Beitrag !!!
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: Earlyguard am 01. Feb 2009, 09:32:51
Sehr schöner Testbericht! Danke Wilfried! :D
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: wwelti am 01. Feb 2009, 12:44:56
Vielen Dank für die netten Kommentare :)

Ich werde die Ukulele übrigens behalten ... Eigentlich dachte ich ja ich hab eh schon genug, aber wie\'s so passiert :mrgreen:
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: hoaloha am 01. Feb 2009, 15:30:27
Na, dann mal herzlichen Glückwunsch zur neuen Ukulele!  :D  
Und danke, für diesen ausführlichen Testbericht.
Gerade der Videoclip stellt die Unterschiede doch sehr klar heraus.
Scheint ja ein tolles Teilchen für \"wenig\" Geld zu sein.

Gruß Tom
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: RISA am 02. Feb 2009, 09:56:39
Hallo Wilfried, sehr schön gespielt! Hast Du noch etwas Hall auf die Aufnahme gelegt? Klingt fast nach Konzerthalle, was bei dem Mikro-Abstand und der zu vermutenden Raumgröße etwas erstaunt. Wäre nicht weiter tragisch, weil der Hall bei allen Ukulelen gleich zu sein scheint und man somit trotzdem vergleichen kann. Würde mich nur interessieren, wie die Aufnahme bearbeitet wurde (Hall, Kompressor, Equalizer etc.).
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: wwelti am 02. Feb 2009, 10:46:17
Hallo Rigk!

Nicht schlecht, Du hast es tatsächlich herausgehört... :mrgreen: ja, ich verwende meistens einen recht geringen Hall-Anteil (ca. 15%), um den ziemlich trockenen Charakter der Aufnahme etwas zu beleben. Man muß dazu sagen daß gerade klassische Stücke oft von ein bisschen Raumanteil leben, sie wurden ja nicht für den schalltoten Raum komponiert! Im Gegenteil, die Musik wird oft an Orten mit einem durchaus ausgeprägten Raumklang gespielt. Meine Aufnahme-Location geht allerdings schon eher in Richtung \"schalltot\", viel Dämm-Material an den Wänden und Decke (Isolierung halt), viele Bücher ;), Sofa, usw... Wie Dir sicher auch schon aufgefallen ist, mischen viele klassische Gitarristen durchaus noch deutlich mehr Hall zu als ich.

Da ich keine Lust habe mir einen teuren Hall-Algorithmus zu kaufen, greife ich auf einen zurück, den ich vor fast 10 Jahren mal aus Spaß programmiert habe :mrgreen:

Die Audio-Bearbeitung ist wie folgt:
-Aufnahme (Ich steuere gewöhnlich so aus, daß nur ca. 30-50% Headroom bleiben)
-Schnitt (ohne Lautstärkebearbeitung) -- es wurden alle Einzelaufnahmen vor jeder weiteren Bearbeitung erstmal zu einer einzigen .wav-Datei zusammengeschnitten.
-leichter Hall zugemischt
-Normalisierung

Keine Kompression usw.

Zum Vergleich hier die unbearbeitete Aufnahme (nur Normalisierung): http://www.box.net/shared/71fgk0g2re

Man kann sich über die Sache mit dem Hall sicher streiten, aber ich möchte ja auch Musik machen. Und die reine Direktschall-Akustik finde ich halt klanglich doch etwas zu trocken (staubt schon ein bisschen ;) ).

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: RISA am 02. Feb 2009, 11:29:39
Danke für die Info Wilfried. Ich finde die \"trockene\" Aufnahme ohne Hall deutlich realistischer und besonders für einen Vergleichstest geeigneter. Du spielst so sauber, dass es nichts hinter dem Hall zu verstecken gibt. Für mich ist das sehr eigenartig, wenn jemand in einem kleinen Raum direkt vor dem Mikro sitzt und dann klingt es, wie in einem Konzertsaal.

Vielleicht bin ich da aber auch etwas empfindlich. Als wir unsere Band-CD aufgenommen haben, habe ich sofort gehört, dass der Tontechniker dem Klavier einen anderen Hall als meiner Stimme gegeben hat, was vielleicht auch allgemein üblich ist, aber mir beim Zuhören mit geschlossenen Augen sofort den Eindruck vermittelt, als hätten Klavier und Stimme eine andere Entfernung vom Zuhörer. Dieser Eindruck sollte jedoch nicht entstehen, wenn der Pianist gleichzeitig der Sänger ist.

Ich will damit nur sagen, dass es für mich immer wichtig ist Konsistenz bei einer Aufnahme zu erzeugen, was natürlich noch schwieriger ist, wenn man nicht nur die Audioaufnahme konsistent gestalten muss, sondern auch noch Konsistenz zum Bild erzeugen will. Auch wenn die Hall-Aufnahme für sich genommen sehr schön klingt, macht die mangelnde Bild/Ton-Konsistenz leicht den Eindruck des Schummelns. Das stört mich bei dem ganzen Playbacks bei Fernsehshows übrigens auch immer sehr.

Das soll übrigens keine Kritik sein, denn Du hast super gespielt. Nur eine Anregung zum Nachdenken, ob für Dich vielleicht Aufnahmekonsistenz auch wichtiger ist, als Klangoptimum.
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: wwelti am 02. Feb 2009, 11:44:21
Hallo Rigk!

Ich habe eigentlich schon versucht einen Kompromiss zu finden, der Hall-Anteil ist ja vergleichsweise gering. Die völlig trockene Aufnahme finde ich vom klanglichen her ein wenig \"unmusikalisch\". Wie gesagt, für so eine sterile Akustik wurde die Musik meiner Meinung nach gar nicht geschrieben.

Von wegen \"Aufnahmekonsistenz\" ... Es ist Dir sicher schon aufgefallen daß ich dem Bild eine eher untergeordnete Rolle zuteile. Eigentlich sehe ich den Klang als das Wichtigste, das Bild ist nur eine Dreingabe. Ich möchte nicht den Klang dem Bild anpassen. Das ist für mich ein bisschen, als würde man die Farbe eines Autos einer Parkscheibe anpassen ;)

Ich würde ja in einem anderen Raum aufnehmen, aber das ist halt umständlich...

Vielleicht hörst Du die Musik mit Lautsprechern in einem Raum, der sowieso schon einen gewissen Eigenklang hat? Das würde mir jedenfalls erklären, warum Du die trockene Aufnahme vorziehst. Vielleicht sollte ich weniger mit Kopfhörer hören.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: Ohrenblicker am 02. Feb 2009, 12:26:12
Danke für diese Arbeit! Sehr interessanter Vergleich. Mich überzeugt die Hora aber nicht so sehr, sie klingt ziemlich dünn. In dieser Aufnahme kommt tatsächlich die olle Schäpe am besten zur Geltung. Wobei ich denke, dass die Brüko, die etwas dumpf klingt, mit einer anderen Mikrophonposition besser rauskommen würde. Das mit dem Hall finde ich sehr stimmig. Und: Toll gespielt, Respekt, Herr Intonator!
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: Kay am 02. Feb 2009, 13:54:57
kleine zwischenfrage: Welche Saiten hast du wo drauf?
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: wwelti am 02. Feb 2009, 13:56:52
Braune Worth, auf allen dreien. Ich denke daß ich die Hora auch mal mit Aquila probieren werde, aber für den direkten Vergleich war es sicher nicht schlecht daß auf allen drei Instrumenten  Saiten vom selben Typ waren :)

Edit: Danke für den Hinweis, Ohrenblicker. Ich bin mir nie sicher welche Mikrofonposition am Besten ist, und probiere halt immer mal wieder was anderes  :mrgreen:
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: losguidos am 02. Feb 2009, 14:45:49
ja! schöner vergleich wwelti. danke dafür :)


Zitat von: OhrenblickerDanke für diese Arbeit! Sehr interessanter Vergleich. Mich überzeugt die Hora aber nicht so sehr, sie klingt ziemlich dünn. In dieser Aufnahme kommt tatsächlich die olle Schäpe am besten zur Geltung. Wobei ich denke, dass die Brüko, die etwas dumpf klingt, mit einer anderen Mikrophonposition besser rauskommen würde. Das mit dem Hall finde ich sehr stimmig. Und: Toll gespielt, Respekt, Herr Intonator!

wenn man die mikrofon-position bei den aufnahmen verändert ist es ja nicht mehr ein direkter vergleich :) durch ähnliche aufnahmebedingungen kann man die unterschiede sicher am deutlichsten darstellen, sonnst wird das ergebnis ja durch andere faktoren beeinflußt. deshalb finde ich es auch gut, die gleichen saiten zu nehmen, auch wenn man im einzelfall vielleicht andere bevorzugen würde. der hall klingt schon gut und bei so einem test finde ich es auch nicht wichtig, ob das bild jetzt perfekt zum ton passt. allerdings frage ich mich, ob der hall bei einem vergleichs-test besonders hilfreich, oder nötig, ist.

vg losguidos
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: Ohrenblicker am 02. Feb 2009, 16:01:25
Im Prinzip gebe ich dir recht. Nur welchen Nutzen hat so ein Vergleich? Man erfährt ja nur, wie die Instrumente mit einer bestimmten Besaitung und einer bestimmten Mikrophonposition klingen, nämlich völlig unterschiedlich. Die Brüko kommt hier klanglich nicht so gut zur Geltung, wie sie es verdient hätte, bei einer anderen Position hätte die Schäpe vielleicht schlechter abgeschnitten? Vielleicht würde die Hora mit Aquila-Saiten ihre Stärken besser ausspielen? Letztlich ersetzt so ein Video nicht das Selbstprobieren und ist auch für Kaufentscheidungen nur bedingt geeignet. Im Prinzip müsste man die Instrumente mit verschiedenen Saiten, verschiedenen Positionen, verschiedenen Songs und Spielweisen in verschiedenen Räumen vergleichen. Das wäre dann eine Lebensaufgabe. :P

Letztlich ist es aber immer ein Genuss, Wilfried beim Ukeln zuzuhören, allein dafür liebe ich diese Videos. :)
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: wwelti am 02. Feb 2009, 16:02:38
Hallo Guido!

Es ist einfach so daß ich versuchen möchte einen einigermaßen \"natürlichen\" Klang abzubilden. Knochentrocken ist für mich nicht besonders natürlich -- So hört sich das normalerweise nicht an, finde ich.

Wie schon gesagt, ich habe versucht eine \"Komproiss\"-Einstellung zu finden, und mit einem sehr geringen Hall-Anteil zu arbeiten.

Wer einen analytischeren Vergleich haben will, kann ja nochmal die unbearbeitete Audioaufnahme anhören. Ich update das Original-Posting mal und füge noch den Link dazu ein.

Danke jedenfalls für eure Kommentare. Man lernt immer gern dazu, und ich finde es auch wichtig eure Meinung zu lesen :)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: apfelrockt am 02. Feb 2009, 17:17:33
Ich finde alle drei klingen ähnlich (gut). Man kann natürlich alles auf die Spitze treiben, Hall hin oder her, ich finde den Vergleich aussagekräftig und würde wetten, bei einer \'Blindverkostung\' könnte kein Mensch sagen welche der drei Uken grade gespielt wird.

Und ausserdem bestätigt sich der uralte Stones Song: \'it\'s the singer and not the song\'
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: losguidos am 02. Feb 2009, 17:33:10
hi wwelti,

ja. das mit dem hall leuchtet mir schon ein. soll ja in dem sinne auch keine kritik sein :) was du vielleicht mal versuchen kannst, ist den aufnahmeabstand vom mikro zu vergrößern. dadurch bekommst du auf jeden fall mehr raumhall für deine aufnahmen, falls es den in dem zimmer überhaupt gibt. auf den videos sieht der recht gering aus. du hattest mir ja mal an anderer stelle gesagt, du hättest ein akg c 2000 b und schnell probleme mit dem rauschen bei leisen signalen hast. vielleicht liegt das auch mit an deinem vorverstärker, denn das mikro das du hast ist eigentlich recht empfindlich und der signal/rauschabstand in dem datenblatt sieht jetzt auch nicht verdächtig gering aus. jedenfalls brauchst du dann in zukunft vielleicht weniger hall nachträglich hinzuzufügen.

vg

@apfelrockt: haha... da hast du recht. allerdings kann man in der akustik unterschiede sowieso nur im direkten vergleich wahrnehmen (am besten z.b. durch hin- und herschalten). wenn pausen zwischen ähnlichen aufnahmen sind, kann man sich nicht wirklich an den vorherigen sound erinnern...
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: wwelti am 02. Feb 2009, 17:45:07
Hallo Guido!

Nee, kein Problem! Ich finde es gut wenn ihr offen sagt was ihr denkt. Und wenn Rigk den Hall fürs Video unpassend findet bin ich deswegen auch nicht sauer, sondern bin froh daß er es gesagt hat.

In einem anderen Raum aufnehmen hilft schon, aber wie gesagt -- ist mir normalerweise zu umständlich ;) ... Mit dem Rauschabstand habe ich wirklich ein gewisses Problem. Ich habe schon ein paar Vorverstärker-Kombinationen \"durchprobiert\" und bin jetzt beim Multifunktionsgerät Novation SpeedIO hängengeblieben, das liefert immerhin akzeptable Ergebnisse. Davor hatte ich z.B. mal kurz ein Edirol UA-25 ... deutlich stärkeres Rauschen! Das Novation-Gerät ist relativ praktisch und war auch nicht so arg teuer. Ich hab\' jetzt keine Lust nochmal mehr Geld auszugeben wenn es nicht nötig ist, wie Du siehst investiere ich das lieber in Uken -- so schlecht ist die Aufnahmequalität ja nicht. Wenn es mal richtig gut sein muß treibe ich auch noch mehr Aufwand mit Platzierung, Störgeräuschdämpfung (Laptop) usw. Aber da kann schon mal ein halber Tag weg sein für eine Aufnahmesitzung.

Ich persönlich finde die klanglichen Unterschiede natürlich sehr groß und bilde mir ein einen Blindversuch problemlos zu bestehen :mrgreen:

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: Ohrenblicker am 02. Feb 2009, 21:05:04
Zitat von: apfelrocktund würde wetten, bei einer \'Blindverkostung\' könnte kein Mensch sagen welche der drei Uken grade gespielt wird.


Stelle mich gerne als Testperson zur Verfügung (und möchte \'ne Ukulele gewinnen, wenn ich richtig liege :D )
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: charangohabsburg am 02. Feb 2009, 21:54:03
Zitat von: apfelrockt[...] \'it\'s the singer and not the song\'
\"Its the Uke, not the song\"...
...klar, der Ukler hat auch noch einen Einfluss  ;)
Einzig gültiger Test: eine Testmatrix: je 20 Ukulelen an je 20 verschiedenen Tagen von je 20 verschiedenen Ukulisten an je 20 verschiedenen Orten mit 20 verschiedenen Mikrophon-Positionen und je 20 verschiedenen Hall-Einstellungen mit je 20 verschiedenen Stücken aufgenommen. Vor lauter Test-hören kommen wir zwar nicht mehr zum ukeln, aber dafür wissen wir, welche Uke wir in der Zeit hätten spielen müssen  :mrgreen:

Na gut, um es zu vereinfachen: nur je 2 VArianten, das gibt dann 2x2x2x2x2x2=64 Aufnahmen, statt 64\'000 ;)

Und nun im Ernst: fein geukelt Wilfried! Und die \"trockenen\" Aufnahmen haben mir besser gefallen, weil sie mich eher an Ukulelen erinnern, und nicht an in hohen Lagen gespielte Gitarren!
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: Gelli am 02. Feb 2009, 22:04:35
Zitat von: OhrenblickerLetztlich ersetzt so ein Video nicht das Selbstprobieren und ist auch für Kaufentscheidungen nur bedingt geeignet.


Das würde ich auf keinen Fall so unterschreiben.
Als ich meine erste Ukulele wollte, habe ich wie ein Wilder nach solchen Soundvergleichen gesucht, doch wurde fast garnicht fündig. So musste ich meine Ukulele größtenteils aus Meinungen und einzelnen Songs, die mit der Uke gespielt wurden, zusammenkaufen. Was wär ich glücklich, wenn da ein wwelti käm und mir meine 3 Lieblingsukulelen im Vergleich aufgezeigt hätte  :lol:

Nun (wo ich natürlich ein Vollprofi des Ukulelenspielens bin  :roll: ) würde ich mich natürlich nichtmehr voll und ganz auf solche Internetsoundvergleiche verlassen, doch ich würde sie trotzdem noch in die Entscheidung miteinfließen lassen. Natürlich, die Bedingungen sind wohl nicht top, doch trotzdem kann man eine Tendenz erkennen.

Was ich sagen will: Besonders in dieser Preisklasse ist solch ein Vergleich wichtig, da Anfänger sich so ein gutes Bild über 3 sehr sehr schöne und nicht zu teure Instrumente machen können. Dieses Video wird wohl noch vielen Menschen viel helfen.


Ein großes Danke an Wwelti  ;)
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: charangohabsburg am 02. Feb 2009, 22:30:01
Zitat von: Gelli[...] Als ich meine erste Ukulele wollte, habe ich wie ein Wilder nach solchen Soundvergleichen gesucht, doch wurde fast garnicht fündig. [...]
Ein großes Danke an Wwelti  ;)
Kann ich so unterschreiben. Ich hatte diejenige Ukulele als meine Erste gekauft, von der ein Klangbeispiel vorhanden war - und vom Klang her bin ich auch mit ihr zufrieden.

Zitat von: Gelli[...] Was ich sagen will: Besonders in dieser Preisklasse ist solch ein Vergleich wichtig, [...]
Kann ich so nicht unterschreiben: auch teurere Instrumente haben mindestends das gleiche  Anrecht gehört zu werden bevor sie vom Händler zum Musiker kommen ;) Nur ist vielleicht derjenige, der sich eine teure Uke anschafft eher bereit gewisse Mühen auf sich zu nehmen, um herauszufinden was denn hinter einem schönen Bildchen und vollmundigen Werbesprüchen steckt...

Obwohl: es gibt nichts Besseres als eine Ukulele zu beklimpern und anzufassen, um sie dann zu kaufen oder eben nicht. Egal was sie kostet.
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: Gelli am 02. Feb 2009, 23:29:09
Zitat von: charangohabsburg
Zitat von: Gelli[...] Was ich sagen will: Besonders in dieser Preisklasse ist solch ein Vergleich wichtig, [...]
Kann ich so nicht unterschreiben: auch teurere Instrumente haben mindestends das gleiche  Anrecht gehört zu werden bevor sie vom Händler zum Musiker kommen ;)

Ein Anrecht gehört zu werden haben sie auf jeden Fall! Ich wollte eben nur sagen, dass Ukulelenanfänger (die wohl ein noch größeres Interesse in Ukulelen wie Hora haben) mehr auf solche Soundvergleiche angewiesen sind, als ein Musiker, der beispielsweise eine Ukulele für das Studio kaufen will.
Der Musiker wird schon eine gewisse Ahnung haben, er wird eine gewisse Vorstellung haben wie eine Ukulele für ihn sein soll und er wird wohl auch wissen worauf mach achten sollte.
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: Fischkatze am 02. Feb 2009, 23:55:22
Danke für diesen sehr ausführlichen Vergleichstest :)
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.

Zitat von: GelliIch wollte eben nur sagen, dass Ukulelenanfänger (die wohl ein noch größeres Interesse in Ukulelen wie Hora haben) mehr auf solche Soundvergleiche angewiesen sind

Für mich sind Klangbeispiele die einzige Möglichkeit mir ein Bild von Ukulelen zu machen (abgesehen von Bildern xD ).
Ich weiss nich wie ich sonst (außer sie selbst zu testen) besser eine Klangvorstellung von dem bekommen soll als durch direkte Aufnahmen. Hab bisher nur meine Tennessee  :? , daher klingt für mich bisher alles allein im Rahmen von 25-120€ so vielfältig, dass ich immer aufs neue vom Klang einer anderen Ukulele begeistert werde :D

Alle Klangbeispiele werden von mir dankend angenommen - direkte Vergleiche nehmen mir die Arbeit mit den Tabs und dem Suchen ab!
Vielen Dank nochmal :)
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: apfelrockt am 03. Feb 2009, 00:15:45
Zitat von: wweltiIch persönlich finde die klanglichen Unterschiede natürlich sehr groß und bilde mir ein einen Blindversuch problemlos zu bestehen :mrgreen:

Viele Grüße
  Wilfried

Naja, du wärst natürlich aussen vor. Aber mach es doch mal spasseshalber. Dann machen wir ein kleines Quiz (haben ja sonst nichts zu tun). Jeder gibt seinen Tipp ab und am Ende löst du auf?
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: charangohabsburg am 03. Feb 2009, 00:35:21
Zitat von: apfelrockt
Zitat von: wweltiIch persönlich finde die klanglichen Unterschiede natürlich sehr groß und bilde mir ein einen Blindversuch problemlos zu bestehen :mrgreen:
Viele Grüße
  Wilfried
Naja, du wärst natürlich aussen vor. [...]

...na dann halt... seuftz... muss ich mich auch aussen vor an- oder hin stellen oder setzen. Ich finde die Klang-Unterschiede zwischen den 3 Ukulelen riesig, mit oder ohne Hall. - Und ohne Matrix-Test ;)
Und ich bin sicher, dass wenn man sie selber spielt, sie sich nochmals anders anfühlen/anhören, als man es sich aufgrund der Aufnahmen vorgestellt hat.

Erstaunlich, wie sehr sich das individuelle Höhrempfinden unterscheidet! Ich denke nicht, dass \"apfelrockt\" schlechter hört, aber er hört auf etwas Anderes... Verschiedene Höhrgewohnheiten, die mit keinem Test der Welt \"neutral\" beliefert werden können ;)

Meine Überzeugung: Klangvergleiche ja, aber daran glauben nein! ;)
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: losguidos am 03. Feb 2009, 04:12:59
na, bei wweltis test sind die unterschiede ja auch recht deutlich. ich zitiere an dieser stelle mal einen bekannten mikrofon-hersteller, der ein ganz interessanten artikel zum thema tests und hörvergleiche geschrieben hat :)

\'...daher soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden,
dass es ein Märchen gibt, das in keiner Audiobibliothek
fehlen sollte. Es ist das Märchen: "Des Kaisers neue
Kleider".
Es erfordert keine höhere Psychologie um zu verstehen,
wie es möglich ist, dass vorgegebene oder
erwartete Klangunterschiede Bestätigung finden, auch
wenn sie tatsächlich nicht hörbar sind. Man stelle sich
z.B. nur einmal vor, dass ein Tester keinen Unterschied
hört! Er würde sich damit doch gegenüber jedem Kollegen
disqualifizieren, der mutig von deutlichen Unterschieden
berichtet, ob sie nun tatsächlich gegeben
sind oder auch nicht. Auch der Käufer, der viel Geld
ausgegeben hat, kann es sich in verschiedener Hinsicht
nicht mehr leisten, sich mit der Wahrheit auseinander
zu setzen.
Hinzu kommt, dass die Wahrheitsfindung schwierig
ist. Einfaches Hinhören ist umso ungeeigneter, je
feiner die Qualitätsunterschiede sind. Wer ohne unmittelbaren
Vergleich ein klangliches Ergebnis einem
anderen gegenüberstellt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit
Opfer seiner Erwartungshaltung. So genannte
AB-Vergleiche sind kein sicheres Mittel, um herauszufinden,
ob ein Produkt A oder B das bessere Ergebnis
bringt, aber sie sind das einzige Verfahren, durch
das überhaupt Unterschiede deutlich werden. Richtig
durchgeführt, können AB-Tests Mythen entschleiern.
Dazu folgen an späterer Stelle noch einige Erklärungen.
Heute, nach einem Zeitraum, der sogar juristisch
fast alles verjähren lässt, bekennt der Autor einen Fall,
bei dem er selbst zu den Opfern allgemeiner Erwartung
gehörte:
In einem Kreis interessierter Hörer stellte er die verbesserte
Version eines Vorverstärkers vor. Alle Anwesenden
waren vom Klang begeistert. Als sie gegangen
waren, folgte ein Schreck: Bei der gesamten Vorfüh-
rung war ein bypass, der die neue Schaltung inaktivierte,
in Betrieb gewesen!! Der ganze "Unterschied"
bestand also aus ein paar Stückchen Draht, und die
waren nicht ,,oxigenfree"!...\'
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: apfelrockt am 03. Feb 2009, 08:25:46
Zitat von: wweltiIch denke nicht, dass \"apfelrockt\" schlechter hört,


waaass hast du gesagt  ? :mrgreen:

Würde trotzdem behaupten dass nur wenige, auf jeden Fall nicht alle anhand eines Soundbeispiels (das natürlich neu eingespielt werden müsste) im Vergleich zum vorhandenen, die Ukes nicht zuordnen könnten.

ansonsten ist mir ein guter Ukulelenspieler auf einer \'schlechten\' Ukulele allemal lieber ist als ein schlechter auf einer 1000 EUR Uke.
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: Ohrenblicker am 03. Feb 2009, 10:05:40
Zitat von: apfelrocktansonsten ist mir ein guter Ukulelenspieler auf einer \'schlechten\' Ukulele allemal lieber ist als ein schlechter auf einer 1000 EUR Uke.

Fassen wir also zusammen: Wenn wir zwischen Hora, Schäpe und Brüko zu wählen hätten, würden wir uns für wwelti entscheiden. :)
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: charangohabsburg am 03. Feb 2009, 12:14:20
@apfelrockt:
falsch zitiert, das habe ich geschrieben, nicht wwelti ;) (ist aber ja eigentlich nicht essentiell in der Diskussion ) :

Zitat von: charangohabsburg
Zitat von: apfelrockt
Zitat von: wwelti[...]
[...]
[...]  Ich denke nicht, dass \"apfelrockt\" schlechter hört [...]

Zu Deiner folgenden Aussage jedoch:
Zitat von: apfelrockt[...] ansonsten ist mir ein guter Ukulelenspieler auf einer \'schlechten\' Ukulele allemal lieber ist als ein schlechter auf einer 1000 EUR Uke.
Logisch!!! :D Ohrenblicker hat es auf den Punkt gebracht!  :mrgreen:
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: apfelrockt am 03. Feb 2009, 18:21:47
Zitat von: charangohabsburg@apfelrockt:
falsch zitiert, das habe ich geschrieben, nicht wwelti ;) (ist aber ja eigentlich nicht essentiell in der Diskussion ) :

ooops, vor lauter Bäumen den Wald nicht gesehen  :)
Titel: Review und Klangvergleich: Einsteiger-Uke Hora Sopran
Beitrag von: susa am 27. Feb 2009, 10:36:33
Guck mal an, unser guter Wwelti spielt immer besser! Complimenti anche a te, Wwelti! Ich bin mir nicht ganz sicher, aber unser Musikhaendlerfreund hier in Novara hat eine persoenliche Hora-Ukulele, die er aber nie spielt (zur Deko)...Klingt allerdings scheusslich, das Instrument, haelt keine Stimmung und hat wahrscheinlich uralte Saiten. Ich werde mir das Ding mal naeher anschauen, vielleicht ist es eine aeltere Ausgabe, oder die Saiten sind hin oder die Mechanikschrauben muessen mal festgezogen werden...ich hatte mich naemlich schon gewundert, warum die Verarbeitung so akzeptabel aussieht, dèr eine Dekoukulele ungewoehnlich...
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