Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Bastlerecke => Thema gestartet von: Mea am 10. Mär 2010, 20:01:00

Titel: Geht das?
Beitrag von: Mea am 10. Mär 2010, 20:01:00
Hallo an alle Bauer und Bastler!
Ich habe eine Ukulele von Baton Rouge, auf der ich meine ersten Versuche starte. (Klar will ich mir ein gutes Instrument zulegen, aber für die ersten Griffwechsel-Übungen sollte sie reichen.)
Sie lässt sich sehr schwer spielen, im ersten Bund ist das herunterdrücken der Saite qualvoll. Ich spreche nicht von den normalen Schmerzen der Fingerkuppen  :twisted: , es geht wirklich elend schwer. (Ich habe in grauer Vorzeit mal Geige und Gitarre gespielt, das war nicht so schlimm.)
Nun meine Frage:
Wenn ich die Einkerbungen im Sattel etwas tiefer mache, hilft mir das oder liege ich falsch und das wirkt sich negativ aus. Bitte helft mir beim Denken, ich möchte dieses Instrument trotzdem nicht schrotten müssen.
Danke vorab
herzlich Mea
P.S. Es sind mittlerweile Aquila - Saiten drauf....
Titel: Geht das?
Beitrag von: -Jens- am 10. Mär 2010, 20:08:05
Nein, du denkst korrekt. Solltest aber sehr vorsichtig vorgehen und den Abstand der Saiten vom 1. Bundstäbchen beachten. Ich empfehle 0,8 mm, darf aber auch 1 mm sein, minimal ist etwa 0,6 mm, so ab 0,5 mm dürfte es zu scheppern anfangen ;-)
Titel: Geht das?
Beitrag von: Mea am 10. Mär 2010, 20:21:08
Danke, Jens!
Aktuell beträgt der Abstand der Saite zum ersten Bundstäbchen ca. 2mm.
Ich gehe langsam vor...
Titel: Geht das?
Beitrag von: -Jens- am 10. Mär 2010, 20:30:58
omg, 2 mm ist unerträglich zum spielen ;-)
Titel: Geht das?
Beitrag von: Kay am 10. Mär 2010, 20:50:27
Ich mach das meistens mit ner Nagelfeile. Und wenns doch mal zu tief war, kann man mit Sekundenkleber kitten... Aber das ist sicher nicht die superprofessionelle Variante...
Titel: Geht das?
Beitrag von: Floyd Blue am 10. Mär 2010, 20:56:32
Ich habe ein feine Nadelfeile für so etwas und natürlich auch Sekundenklebergel. Das Gel zerfließt nicht gleich über die ganze Ukulele.
Titel: Geht das?
Beitrag von: Mea am 10. Mär 2010, 21:05:23
Auch Euch beiden Dank!
Das sind ja super Tips! Ich werde sowohl eine Nagel als auch eine Nadelfeile bereitlegen, Sekundenkleber ist auch da und eine Schieblehre...
 :D
Titel: Geht das?
Beitrag von: -Jens- am 10. Mär 2010, 21:06:38
Bestens! :-) Viel Glück! Wird schon, und danach alles besser :-)
Titel: Geht das?
Beitrag von: Floyd Blue am 10. Mär 2010, 21:11:38
Leg noch zwei kleine Papp- oder Papierstreifen bereit, falls Du den Sekundenkleber brauchst. Damit kannst Du an den offenen Seiten des Schlitzes im Sattel einen \"sauberen\" Abschluss schaffen. Die Schieblehre wirst Du nicht benötigen. Geh vorsichtig mit der Feile vor und achte darauf, dass der Winkel des Schlitzes erhalten bleibt. Er muss in Richtung Kopfplatte leicht nach unten gehen. Achte auch darauf, dass die Schlitze nicht zu breit werden.
Titel: Geht das?
Beitrag von: Ole Lele am 10. Mär 2010, 21:55:36
Zitat von: -Jens-Nein, du denkst korrekt. Solltest aber sehr vorsichtig vorgehen und den Abstand der Saiten vom 1. Bundstäbchen beachten. Ich empfehle 0,8 mm, darf aber auch 1 mm sein, minimal ist etwa 0,6 mm, so ab 0,5 mm dürfte es zu scheppern anfangen ;-)
Einfach die Saite zur Kontrolle im 3. Bund niederdrücken. Solange dann noch ein Hauch Luft bleibt (z.B. mit Schnipsel Schreibpapier prüfen) zwischen 1. Bundstäbchen und Saite, bist Du noch nicht zu tief.

Viele Grüße
Ole
Titel: Geht das?
Beitrag von: bretteins am 10. Mär 2010, 22:54:49
hallo,
das interessiert mich, ist das so üblich: man kauft ein instrument und korrigiert selbst die grundeinstellung.
Vorausgesetzt, es ist ein neukauf: ist das nicht sache des herstellers oder händlers?
Habe vor kurzem zwei instrumente zurückgehen lassen wegen eben solcher probleme. Es ist ja nicht nur der ehöhte fingerdruck, die töne klingen auch falsch im ersten bund durch eben zu hohen druck.
@Mea: habe über solche probleme gelesen bei preisgünstigen ukes und mir als erstes eine brüko gekauft und hatte keine probs... (kam seinerzeit 85 eu)
Wir sind hier ja in der bastlerecke, aber nagelfeile und sekundenkleber...
aubacke, na zumindest während der garantiezeit würde ich das nicht tun.

Aber nicht jeder hat zwei linke hände mit nur daumen, also toi toi toi!

grüße,

dasbrett
Titel: Geht das?
Beitrag von: Kay am 10. Mär 2010, 23:14:42
Naja, wir sprechen hier von einem geschätzt 10-20€-Instrument... Da wär es mir den Aufwand nciht wert, da mich mit irgendeinem Ebay-Chinesen zu streiten. Wenn man zu billig kauft, dann darf man eben einfach keine perfekte Einstellung erwarten. Das sind jedenfalls meine Erfahrungen. Oft haben diese Billiganbieter ja nicht mal ne Ahnung, wie das eigentlich gehört...
Titel: Geht das?
Beitrag von: -Jens- am 10. Mär 2010, 23:18:29
Leider ist es bei neuen Ukulelen sehr häufig so, sozusagen als Sicherheitsabstand. Leider klingen dadurch viele Ukulelen auch einfach falsch. Der Händler ist dafür kaum verantwortlich, denn er ist ja eigentlich nur Verkäufer. Dem Hersteller, meist in China ansässig, ist es egal. Bei einheimischen Herstellern und/oder kundenorientierten, fachkundigen Händlern gibt sicher weniger bis keine Probleme. Und dann die alte Geschichte mit Gewährleistung und Garantie ... den Garantiefall beim Hersteller in China geltend zu machen, ist kaum lohnend. Also legen viele selbst Hand an, was oft Wunder wirkt. Und feilt oder sägt man zuviel, kann die Teile entweder ersetzten oder reparieren. In dem Fall ist das Forum stets eine große Hilfe.
LG,
Jens
Titel: Geht das?
Beitrag von: bretteins am 10. Mär 2010, 23:44:20
aha,
im prinzip hab ich recht, aber in der durchsetzung liegt das problem...
Na ja, in erster linie ist mir der händler verantwortlich, der hats ja verkauft.
Schrecklich, wie kleinlich ich bin: ich würder selbst bei einem billigen instrument verlangen, dass es funktioniert ohne mein zutun.
Mein gedanke war auch mehr, dass der händler durch meine reklamation druck auf den hersteller ausübt.
Wenn man sich als käufer alles gefallen lässt sinkt natürlich die qualität, der markt frissts ja...
In meinem fall waren es eleukes von thomann, der hat derzeit auch keine mehr im angebot.
Die reklamtion war so dramatisch nicht und ohne zusätzliche kosten, s\'ist natürlich nicht überall so unkompliziert

grüße,

dasbrett
Titel: Geht das?
Beitrag von: -Jens- am 10. Mär 2010, 23:51:02
Natürlich soll und muss und darf man sich nicht alles gefallen lassen. Bei Thomann sind Reklamationen auch unkompliziert (aufgrund der Größe des Ladens und der Verkaufsmasse). Dennoch bleibt ein billiges Instrument eben ein billiges Instrument, da kann man kaum Perfektion erwarten. Aber man kann versuchen, das Beste daraus zu machen, denn einige sind besser als wie sie verkauft werden. Man muss es ja auch nicht kaufen, sondern man kann entsprechend viel mehr Geld auch gleich in ein vernünftiges Instrument investieren. Diese Grenze, denk ich, wird vom Markt gesteuert.
:-) Jens
Titel: Geht das?
Beitrag von: bretteins am 11. Mär 2010, 00:13:06
ja, na klar,
an einem billigen instrument kann man basteln, keine frage. Wenn es denn hin ist wars kein großer verlust.
Und ich erwarte auch keine perfektion. Es gibt da Leute, die sammeln plaste-ukes und spielen ganz toll drauf.
Wenn ich das als anfänger versuche, bin ich gefrustet, weil ich das nich so hin kriege.
Deshalb hab ich es vorgezogen etwas mehr auszugeben und dann muss es funktionieren und tut es ja auch.
Bei einem billigen gerät erzählt mir der verkäufer: deine finger sind zu unegal, das gerät ist in ordnung, habe schon 30000 verkauft, keine rekla...
interessanter aspekt: diese grenze wird vom markt gesteuert...
ich glaube, ich weiß was du meinst, aber sicher bin ich nicht.

grüße,

bretteins
Titel: Geht das?
Beitrag von: Mea am 11. Mär 2010, 05:34:56
:D Zitat: Schrecklich, wie kleinlich ich bin: ich würder selbst bei einem billigen instrument verlangen, dass es funktioniert ohne mein zutun. :D

@ bretteins: Ja, es war zwar ein Neukauf, aber das Instrument lag bei mir Jahre rum, also keine Garantie mehr.
Hat mir ein Musiklehrer besorgt und es hat immerhin 60,- Euro gekostet. Woher sollte ich wissen, wie eine Ukulele \"funktionieren\" soll oder wie hoch der Sattel sein soll? Ich hab die Fehler zuerst bei mir gesucht....
Hab mich auch über die leuchtend orange Lackierung gefreut und erst später erfahren, dass damit wohl die unedleren Hölzer getarnt werden  ;)

Danke in die Runde, ich werde also erst einmal \"basteln\" und es bestimmt dank Euer Tips nicht hin machen - und dann fahre ich irgendwann zu Brüko!
Titel: Geht das?
Beitrag von: Floyd Blue am 11. Mär 2010, 06:44:51
Die Einstellung, oder auch Feinjustierung, ist immer auch ein bisschen eine persönliche Sache (in gewissen Grenzen natürlich). Der ein bevorzugt eine etwas höhere Saitenlage, weil es dann weniger rasseln, wenn man feste schrammelt oder Slide spielt. Der andere will eine superflache Saitenlage, weil es bei seinem zarten Zupfen sowieso nicht so leicht scheppert und die Finger der Greifhand über das Griffbrett flutschen können.

Ich musste bis jetzt bei allen Ukulelen die Saitenlage einstellen, auch wenn es nur sehr wenig war, hatte aber bis jetzt auch noch keine richtig \"teuere\". Bei Gitarren war das übrigens genauso und ich hatte schon wirklich viele Gitarren in den Händen.

Dem Händler kann man wirklich keinen Vorwurf machen. Aber ein guter Händler stellt das Instrument auch für den Kunden ein, im Laden sogar interaktiv. Allerdings gibt es zu wenig gute Läden, die Ukulelen verkaufen.
Titel: Geht das?
Beitrag von: Guchot am 11. Mär 2010, 07:51:05
Wie Floyd schon sagte, es ist auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Eine gewisse Grundeinstellung macht der Händler (sollte er jedenfalls machen) aber beim Online-Verkauf läßt der Händler die Saitenlage sicherlich lieber etwas höher weil es wesentlich einfacher ist da noch was runter zu schleifen als wieder neues Material aufzubringen wenns zu tief war. Ich hatte mal eine Epihponegitarre bei der zu viel des Guten getan war. Obwohl ich einen relativ leichten Anschlag habe, schepperte die manchmal. Beim Kauf vor Ort macht die Einstellung eigentlich jeder Musikladen, selbst so \"Supermärkte\" wie der MusicStore machen das.
Im übrigen finde ich es gar nicht so schlecht wenn man sich ein Instrument selbst etwas anpaßt, das muß man bei anderen Gegenständen des täglichen Gebrauchs ja auch machen. Oder hat noch ein einziger der hier vertretenen Leute seinen Computer im Originalzustand wie er vom Händler kam? Keine zusätzliche Software, kein anderes Hintergrundbild? Wenn ich in ein Auto steige muß ich auch den Sitz einstellen, Spiegel ausrichten usw. Vergleiche hinken immer, die hier auch, ist mir bewußt. Aber leider gibt es nun einmal nicht DIE perfekt eingestellte Ukulele ab Werk. Kann zwar sein das die gewählte Einstellung dem Käufer paßt, aber dem nächsten muß sie schon nicht mehr gefallen.
Titel: Geht das?
Beitrag von: bretteins am 11. Mär 2010, 12:35:47
Na ja,
der auto-vergleich hinkt nicht nur, der humpelt! Da wäre schon passender, wenn man z.b. die karre tiefer legt.
Dabei geht dann vermutlich auch die garantie flöten. Es ging auch nicht um geschmackliche anpassungen, sondern um ganz krasse fehleinstellung. Wenn man die saiten drücken muss, dass es schmerzt oder die töne schräg klingen kann man wohl schon von einem fehler sprechen. Und ein fehlerhaftes instrument ist nun mal nicht verkäuflich.
Nachdem ich die eleukes dahin geschickt hatte, wo sie her kamen habe ich einen risastick gekauft, ok, fast doppelt so teuer.
Aber damit hab ich keine probleme und das ding sieht für mich auch besser aus.
Wie hat meine oma immer gesagt wer billig kauft kauft zweimal...

Ciao,

brett1
Titel: Geht das?
Beitrag von: Mea am 11. Mär 2010, 12:47:20
Gut, ich denke diese Diskussion kann man abschliessen.
Falls es die kluge Oma noch gibt - sag ihr schöne Grüße von Oma Mea.
Ansonsten darfst Du die Grüße behalten ;)
GLG
Mea
Titel: Geht das?
Beitrag von: Guchot am 11. Mär 2010, 14:16:02
Zitat von: bretteinsNa ja,
der auto-vergleich hinkt nicht nur, der humpelt! Da wäre schon passender, wenn man z.b. die karre tiefer legt.
Dabei geht dann vermutlich auch die garantie flöten. Es ging auch nicht um geschmackliche anpassungen, sondern um ganz krasse fehleinstellung. Wenn man die saiten drücken muss, dass es schmerzt oder die töne schräg klingen kann man wohl schon von einem fehler sprechen. Und ein fehlerhaftes instrument ist nun mal nicht verkäuflich.
Nachdem ich die eleukes dahin geschickt hatte, wo sie her kamen habe ich einen risastick gekauft, ok, fast doppelt so teuer.
Aber damit hab ich keine probleme und das ding sieht für mich auch besser aus.
Wie hat meine oma immer gesagt wer billig kauft kauft zweimal...

Ciao,

brett1

Ich glaub Du hast nicht ganz verstanden was ich meinte...
Titel: Geht das?
Beitrag von: -Jens- am 11. Mär 2010, 14:18:25
Macht nix, Guchot:

Zitat von: MeaGut, ich denke diese Diskussion kann man abschliessen.
Mea

Hauptsache, mit neuer Saitenlage geht es besser  :)
Titel: Geht das?
Beitrag von: wwelti am 11. Mär 2010, 14:24:37
Schlechte Saitenlage ab Werk muß nicht sein -- ist aber leider viel zu oft \"Normalzustand\".

Z.B. bei der Flea Ukulele ist die Einstellung ab Werk hervorragend. Ok -- Plastikgriffbrett und Nullbund -- das ist natürlich nicht dasselbe wie eine \"normale\" Ukulele. Aber immerhin. Ich kenne noch niemanden, der sich über die Werkseinstellung seiner Flea beschwert hat.
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