Ukulelenboard

Ukulelenboard => Alles was sonst noch anfällt => Thema gestartet von: El_Adrenalid am 29. Mär 2010, 11:11:46

Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: El_Adrenalid am 29. Mär 2010, 11:11:46
Die Nürnberger Abendzeitung scheint nicht gerade zu den seriösesten lokalen Printmedien zu gehören (Verkauf via 60-ct-Automaten...) Dennoch hab ich mich gefreut, als \"Experte\" geinterviewt zu werden: http://www.abendzeitung.de/nuernberg/kultur/174330
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Hansi am 29. Mär 2010, 12:11:40
Super - deine Darstellung in dem Blatt gefällt mir sehr.
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Floyd Blue am 29. Mär 2010, 12:24:22
Cooler Artikel!
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Fischkopp am 29. Mär 2010, 12:53:40
Ja, ich lass mich auch gern vom Alltag ablenken ! :lol:
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Jan am 29. Mär 2010, 13:54:02
Revolverblatt? Na und, ist doch für einen guten Zweck, da kann man ruhig mal über seinen Schatten springen. Gut gemacht, Daniel!
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Uketeufel am 29. Mär 2010, 15:49:38
Ein sehr schönes Interview, da gibt\'s absolut nix zu meckern!:)
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Bauschi am 29. Mär 2010, 16:56:45
Ein Instrument zu spielen, egal welches, ist immer eine tolle Sache.
Der beste Punkt des Interviews ist super als Schlusspunkt gesetzt: \" Die Ukulele kann vom Alltag ablenken\". Und nicht nur das, auch von Problemen, Sorgen, Niederlagen, Liebelskummer, Ärger, Krankheit etc. etc.. Ich glaube das schafft so schnell kein anderes Musikinstrument - zumindest nicht bei mir! Ich weiß wovon ich rede, ich hatte sie 3 Wochen im Krankenhaus dabei und habe trotzdem weder Patienten noch Ärzte oder Krankenschwestern damit genervt.
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: VauBe am 29. Mär 2010, 18:41:35
ZitatCooler Artikel!
Dass man den Artikel \"cool\" finden kann, überrascht mich hier im Club/Forum. Für den redaktionellen Teil des Artikels kann Daniel Adler nichts, er konnte deshalb nicht gegen die Bezeichnung \"Schrumfgitarre\", \"Schlumpfgitarre\" und \"Kindergitarre\" Position beziehen. Der Artikel dient der Sache Ukulele nicht, sondern transportiert Vorurteile, mit denen die Freunde dieses Instruments immer wieder zu tun haben.
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Floyd Blue am 29. Mär 2010, 19:01:23
Zitat von: VauBe
ZitatCooler Artikel!
Dass man den Artikel \"cool\" finden kann, überrascht mich hier im Club/Forum. Für den redaktionellen Teil des Artikels kann Daniel Adler nichts, er konnte deshalb nicht gegen die Bezeichnung \"Schrumfgitarre\", \"Schlumpfgitarre\" und \"Kindergitarre\" Position beziehen. Der Artikel dient der Sache Ukulele nicht, sondern transportiert Vorurteile, mit denen die Freunde dieses Instruments immer wieder zu tun haben.

Alles was der Ukulele Popularität im positiven Sinne verschafft, dient \"der Sache\". Ich habe in dem Artikel nichts gelesen, was die Ukulele verunglimpft. Im Gegenteil, es werden sogar Vorurteile ausgeräumt.
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Dieter am 29. Mär 2010, 19:03:42
ich fand den artikel auch gut.. und einen spitznamen hat nur eine interessante sache :)
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Bauschi am 29. Mär 2010, 19:23:13
Die Bezeichnungen Schlumpfgitarre oder Kindergitarre sollte ganz enfach nicht negativiert werden.
Das ist doch nichts anderes als die Instrumentenbezeichnung eines Unwissenden.
Wer sich dadurch betroffen fühlt, fühlt vielleicht insgeheim doch auch ein wenig in diese Richtung gehend, oder?  ;)
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: gerald am 30. Mär 2010, 11:19:29
Zitat von: BauschiDie Bezeichnungen Schlumpfgitarre oder Kindergitarre sollte ganz enfach nicht negativiert werden.
Das ist doch nichts anderes als die Instrumentenbezeichnung eines Unwissenden.
Wer sich dadurch betroffen fühlt, fühlt vielleicht insgeheim doch auch ein wenig in diese Richtung gehend, oder?  ;)
Klar hängt das ganze auch an einer persönlichen Sichtweise. Eine Person, die von sich sagt, dass sie Ukulele, Toypiano, Mundharmonika und Kazoo spielt, weil sie das auch lustig findet, Spaß haben möchte und sich selbst nicht so ernst dabei nimmt, wird mit diesen Bezeichnungen kein großes Problem haben.
Es soll ja sogar Leute im Forum geben, die tatsächlich eine Schlumpf-Ukulele im engeren Sinne besitzen ;-)

Dennoch ist es tendenziell eine Verunglimpfung. Geh doch einfach mal nach einem Konzert zum Orchester und frag den ersten Geiger vor versammelter Manschaft, warum er denn eine Zwerg-Bratsche spielt... ;-) Wenn er \"sich dadurch betroffen fühlt\", kannst Du ihm ja wie von Dir beschrieben antworten.

Sachlich gesehen ist die Bezeichnung \"Zwergbratsche\" für eine Violine wahrscheinlich sogar treffender, als Minigitarre für eine Ukulele. Während sich die Ukulele letztlich paralell zur Gitarre aus den älteren Zupfinstrumenten entwickelt hat, gab es bei den Vorläufern der aktuellen Streichinstrumente als höchstes und kleinstes Intrument nur Vorläufer für die Viola und die Violine ist dann letztlich als Sopranino-Viola daraus entstanden.
Obwohl der erste Geiger eines Orchesters dies typischerweise weiß, wird der die Begriffe Zwergbratsche und Schrumpfbratsche wahrscheinlich doch ein wenig beleidigt fühlen.
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: UkeDude am 30. Mär 2010, 11:23:28
Zitat von: geraldGeh doch einfach mal nach einem Konzert zum Orchester und frag den ersten Geiger vor versammelter Manschaft, warum er denn eine Zwerg-Bratsche spielt... ;-)

Das mach ich bei meinem nächsten Klassik Konzert.   :mrgreen:
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Uhu am 30. Mär 2010, 15:13:26
Neulich warf eine ca. 15-Jährige einen Blick auf meine Ukulele und meinte: \"Wie cool, ein Mini-Bass!\"
Ich hab\'s zum Anlass genommen, ein wenig von meinem Instrument zu erzählen, aber die Bezeichnung  \"Mini-Bass\" finde ich einfach gelungen ...

Gruß vom Uhu
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Poltergeist am 30. Mär 2010, 16:51:41
Interessantes Interview! Die Passage
ZitatDie Leute, die Ukulele spielen und sich dabei richtig ernstnehmen, die haben was nicht verstanden. Wobei: Das ist eigentlich am lustigsten, weil das dann so unfreiwillig komisch ist.
finde ich persönlich am besten. Besser hätte ich auch nicht sagen können, warum ich mich in diesem Forum fehl am Platz fühle.
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: wwelti am 30. Mär 2010, 17:20:35
@Dschingis Kane: Offenbar kennst Du (zum Glück!) keine Gitarren-Foren ;)

Eigentlich finde ich, wird im Club keineswegs so sehr dem\"tierischen Ernst\" gefrönt. Natürlich geht jeder ein bissl anders damit um.

Allerdings ist es uns manchmal tierisch ernst damit, Spaß mit der Ukulele zu haben! Da fällt mir ein. Bei dem Thema kann bestimmt Professor Ukel weiterhelfen ;)
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Poltergeist am 30. Mär 2010, 18:07:19
Dir ist aber schon bewusst, dass der zitierte Satz dich genauso zur Lachnummer degradiert wie mich, oder?
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: wwelti am 30. Mär 2010, 18:28:45
Dazu möchte ich nur eins sagen:
Ich spiele Ukulele nicht, damit ich an einem Konservatorium irgendwelche Abschlüsse damit machen kann oder so.
Sondern weil es mir Spaß macht.

Mit tierischem Ernst würde das wohl nicht klappen.

Das heißt noch lange nicht, daß man das Instrument nicht für voll nehmen würde. Dann gefällt einem halt mal was von Bach, und dann wird es auch geübt. Aber es macht doch nix, die Sache trotzdem mit Humor zu sehen. Ist ja auch irgendwie lustig -- Man spielt aus Spaß dran ein Instrument, das von vielen als Spaß-Instrument gesehen wird. Wenn man sich darüber ständig aufregen würde, käme man nicht mehr zum Spielen. Also macht man beim Spaß am Besten ein bisschen mit. Macht ja auch irgendwie Spaß ;) ... Daß davon abgesehen das Instrument gerade für Renaissance- und Barockmusik klanglich oft authentischer und passender ist als Gitarre, ist dabei fast nebensächlich ;)

Wünsche noch einen spaßigen Abend ;)

Gruß
  Wilfried
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: gerald am 30. Mär 2010, 18:51:50
Zitat von: dschingis kāneInteressantes Interview! Die Passage
ZitatDie Leute, die Ukulele spielen und sich dabei richtig ernstnehmen, die haben was nicht verstanden. Wobei: Das ist eigentlich am lustigsten, weil das dann so unfreiwillig komisch ist.
finde ich persönlich am besten. Besser hätte ich auch nicht sagen können, warum ich mich in diesem Forum fehl am Platz fühle.
Letztlich liegt hier genau die Frage, ob der Artikel eine Verunglimpfung ist oder nicht. Ich bin durchaus der Meinung, dass dschingis kāne, Ukulelezaza oder James Hill (sowie ziemlich viele weitere Musiker) ein gutes Verständnis vom Thema \"Ukulelespielen\" haben. Ich vermute auch, dass sie beim Ukulelespielen auf ihre Weise Spaß haben. Nur wollen sie ernsthaft Musik mit diesem Instrument machen und als Musiker ernstgenommen werden, aber auf keinen Fall komisch wirken oder als Komiker wahrgenommen werden. Persönlich höre ich diese Musik sehr gerne und man könnte auch formulieren, dass ich dabei unterhalten werde - auch wenn ich daran gar nichts lustig finde.

Nicht alle Unterhaltung ist Commedy, schon gar nicht alle gute Unterhaltung.

Das in dem Artikel beschriebene Image hilf vielleicht, wenn ein Auftritt wirklich komisch sein soll oder wenigstens Commedy-Elemente enthält. Das funktioniert bei L\'Uke auch sehr gut. Aber es gibt auch Musiker mit ähnlichen musikalischen Konzepten (Schwerpunkt 80er Jahre minimal mit Ukulele), wie Gus & Fin oder The Reentrants, deren Live-Auftritte auch mit weniger Comedy-Elementen sehr erlebenswert sind.

Und bevor ich von dschingis kāne dafür noch gerügt werde, sei erwähnt, dass einer seiner Lieblings-Komponisten selbst mit dem (von dschingis kāne auch geliebten) Toypiano ernsthaft Musik gemacht hat (während ein \"echtes\" Klavier ernsthaft gar nicht gespielt wurde...).
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: losguidos am 30. Mär 2010, 19:15:13
Egal was man macht, sollte man sich nicht zu ernst nehmen. Es ist aber etwas anderes wenn man sagt, daß alle die keinen Klamauk machen irgendetwas nicht verstanden haben. Offengestanden sollte jeder mit der Uke machen, wonach ihm gerade ist. Zwanghafte Komik finde ich persönlich anstrengender... zumal die meisten die eine Uke in der Hand mehmen meinen damit etwas besonders lustiges machen zu müssen.

VG
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Earlyguard am 30. Mär 2010, 19:27:22
Meiner Meinung nach sagt das Statement von L\'Uke lediglich aus, dass man Spaß beim Musizieren haben sollte, natürlich auch beim ernsthaften Musizieren - was allerdings wohl nicht immer bei manchen Ukulelespielern so rüberkommt, die wohl so verbissen ernsthaft wirken, dass sie womöglich dadurch unfreiwillig komisch wirken... :roll:

Ich finde jede(r) sollte das mit der Ukulele machen, was er oder sie möchte! Ob \"ernsthaft\" oder Klamauk ist mir persönlich völlig egal! Ich mag Ukulelenmusik aller Schubladen! In diesem Ukulelenboard ist doch für jeden Platz! Und so möge es bleiben! Halleluja! :D
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: HEiDi am 30. Mär 2010, 19:30:27
... und wir wissen ja auch nicht, was Daniel dem Revolverblatt genau gesagt hat.
In Emden klang er ein bisschen so, als sei er mit dem Artikel nicht ganz glücklich, weil ihm wohl so manche
Aussage im Mund umgedreht wurde.
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Daniel jemandem vorschreiben wollte, mit welcher Einstellung
er Ukulele zu spielen habe.
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: losguidos am 30. Mär 2010, 19:47:50
Weise gesprochen Early! Du bist ja fast so schlau wie der Professor... aber auch nur fast :) Ich glaube ja auch nicht, daß Daniel das so gemeint hat, aber wenn man es ließt klingt es schon etwas arrogant. Verbissen ernsthaft, oder verbissen locker ist auch kein großer Unterschied  ;)

VG
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Fischkopp am 30. Mär 2010, 19:54:36
Es geht finde ich gar nicht um die Frage, wie wir als Ukulelespieler die Ukulele sehen, sondern wie die Öffentlichkeit sie wahrnimmt.

Und ich glaube da sind schon Klischeevorstellungen vorhanden :
z.B. Ukulele = Hawaii = Südsee = entspanntes Lebensgefühl = Spaß

Diese Wahrnehmung ist geprägt bei den Älteren auch durch den Film \"Manche mögens heiß\", Elvis-Filme und bei Jüngeren z.B. durch die Raabigramme von Stefan Raab.

Ich finde das Interview von Daniel OK. Ich habe auch schon Interviews gegeben und man hat nicht viel Zeit zum Nachdenken und muß schnell formulieren. Hinterher jedes gesprochene Wort auf die Goldwaage zu legen finde ich kleinkariert.

Und ein entspannter, unverkrampfter Umgang (nicht nur mit der Musik) würde vielen gut stehen ! ;)
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Hansi am 30. Mär 2010, 20:18:40
Zitat von: FischkoppUnd ein entspannter, unverkrampfter Umgang (nicht nur mit der Musik) würde Vielen gut stehen ! ;)

Is ja hammermäßig auf n punkt gebracht - genau meine Meinung! :D
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: losguidos am 30. Mär 2010, 20:43:10
Ahoi Fischkopp!

geht ja auch nicht darum, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, aber offensichtlich ist das Statement nicht bei allen so gut angekommen. Darüber zu reden ist auch nicht kleinkarriert. Zu Deinem letzen Satz sag ich mal besser nix... das war jetzt keine Interviewsituation 8)

VG
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: fritz am 31. Mär 2010, 09:07:32
Zitat von: Fischkopp... Ich finde das Interview von Daniel OK. ...

ich finde es sogar sehr gut, was daniels seite betrifft.

wozu die aufregung?

hat caruso etwa recht mit seiner einschätzung, dass der club die weltherrschaft anstrebt?
käme dann die todesstrafe für verunglimpfung der ukulele?
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: losguidos am 31. Mär 2010, 09:31:35
hallo fritz,

na so aufgeregt sind wir doch gar nicht  :)  ich glaube es ging auch nicht darum daniel, die darstellung der uke, oder das interview zu kritisieren, sondern ein schusseliges statement richtigzustellen, weil es mißverstandlich ausgedrückt ist. sich über andere lustig zu machen und selber von sich zu behaupten irgendetwas verstanden zu haben ist einfach dämlich. umsomehr als daraufhin im therad noch versucht wird zu erklären, wie man sich denn nun (und das am besten in allen lebenslagen) zu geben hätte ...und von mir aus schreien wir jetzt wieder alle im chor hurra!  ;)

vg
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: El_Adrenalid am 01. Apr 2010, 12:50:11
Ich freue mich, dass Ihr den Artikel so aufmerksam gelesen habt und bin beeindruckt, wieviel unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten gesprochene Worte erlangen, wenn sie abgedruckt werden.

Insgesamt fühl ich mich sehr gut verstanden, dazu möchte ich noch einige Anmerkungen machen:

Zitat von: HEiDi... und wir wissen ja auch nicht, was Daniel dem Revolverblatt genau gesagt hat.
In Emden klang er ein bisschen so, als sei er mit dem Artikel nicht ganz glücklich, weil ihm wohl so manche
Aussage im Mund umgedreht wurde.

Ich weiß natürlich nicht mehr den genauen Wortlaut des Telefongesprächs. Sinngemäß stimmen die Zitate schon. Das Interview war natürlich noch länger, wobei meine Aussagen sicher differenzierter waren. Der Redakteur wollte augenscheinlich jedoch v.a. seine Story mit der Wahnsinns-Ulkerei-Alliteration erzählen (lassen).

Zitat von: dschingis kāneInteressantes Interview! Die Passage
ZitatDie Leute, die Ukulele spielen und sich dabei richtig ernstnehmen, die haben was nicht verstanden. Wobei: Das ist eigentlich am lustigsten, weil das dann so unfreiwillig komisch ist.
finde ich persönlich am besten. Besser hätte ich auch nicht sagen können, warum ich mich in diesem Forum fehl am Platz fühle.
Zitat von: dschingis kāneDir ist aber schon bewusst, dass der zitierte Satz dich genauso zur Lachnummer degradiert wie mich, oder?

Lieber Andreas, es tut mir leid, wenn ich Dich mit dieser Aussage getroffen habe. Gerade weil wir uns ja auch schon persönlich kennen (und hoffentlich auch schätzen) gelernt haben. Alle ernsthaften Instumentals von Dir, Wilfried, Wolfgang und Goschi (neben all den Anderen) beeindrucken und inspirieren mich. Und doch habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Zuschauer, wenn man im öffentlichen Rahmen auf der Bühne steht, erheitert sind, wenn man sehr ernst agiert beim Ukulelespielen.
Z.B. in Berlin zupfte ich ein leises Stück, und forderte den Toningenieur auf, meinen Monitorsound zu erhöhen; also eine normale, ernste Situation in der Musik. Dennoch nahmen die Leute das nicht ernst. Als ich daraufhin ärgerlicher wurde, meinten die Leute, das sei geschauspielert und lachten noch mehr  :(  Seit ich mit der Ukulele auf der Bühne stehe, merke ich, dass es lustig rüber kommt. Das meine ich, wenn ich sage, das man verstehen muss, dass es auf den Otto Normalverbraucher (der mit Fischkopps treffender Liste von zauberhaften Klischees sozialisiert wurde) komisch wirken kann, wenn sich Männer mit Minigitarren sehr ernst nehmen.
Für mich macht gerade diese Doppelbödigkeit zwischen echtem Instrument und süßem Image den besonderen Reiz aus.
Auf der Tour wurden wir auch oft gefragt, ob wir das eigentlich ernst meinen. Was wir schwierig zu beantworten fanden. Wir sehen uns nicht als Klamaukband und wollen niemanden verarschen. Wir mögen die Songs, die wir interpretieren, und sehen dabei, dass einen ironischen Bruch gibt, wenn die pompösen Synthesizersounds weggelassen werden. Dabei fällt mir die Band TRIO ein, die gar als Blödelbarden abgestempelt wurden, wobei sie in ihrem Selbstverständnis eine minimalistische Rockband waren.
Als l\'uke arbeiten wir mit Ernsthaftigkeit und Spielfreude an unseren Arrangements. Wir wollen das Publikum 90 min unterhalten und haben dazu einige Gags eingebaut. An anderen Stellen wiederum kommt bei Manchen eine ehrfürchtige Gänsehaut auf, wenn sie Karin singen hören.

Zitat von: losguidosEgal was man macht, sollte man sich nicht zu ernst nehmen. Es ist aber etwas anderes wenn man sagt, daß alle die keinen Klamauk machen irgendetwas nicht verstanden haben. Offengestanden sollte jeder mit der Uke machen, wonach ihm gerade ist. Zwanghafte Komik finde ich persönlich anstrengender... zumal die meisten die eine Uke in der Hand mehmen meinen damit etwas besonders lustiges machen zu müssen.

(...)  Ich glaube ja auch nicht, daß Daniel das so gemeint hat, aber wenn man es ließt klingt es schon etwas arrogant. Verbissen ernsthaft, oder verbissen locker ist auch kein großer Unterschied  ;)


Sehr schön gesagt, Guido! Man muss mit einer Ukulele gar nichts besonders Lustiges machen, die \"ulkige Schlrumpfgitarre\" hat unwillkürlich  immer einen gewissen Unterhaltsamkeitsbonus.  :D
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: losguidos am 01. Apr 2010, 13:40:46
Hallo Daniel :)

schön das Du Dich auch mal erklärend zu Wort gemeldet hast. Ich find\'s auch toll was ihr mit euerem L\'Uke Programm auf die Beine gestellt habt und hoffe ihr macht in die Richtung weiter :D

Zitat von: El_AdrenalidDas meine ich, wenn ich sage, das man verstehen muss, dass es auf den Otto Normalverbraucher (der mit Fischkopps treffender Liste von zauberhaften Klischees sozialisiert wurde) komisch wirken kann, wenn sich Männer mit Minigitarren sehr ernst nehmen.

Trotzdem wiederspreche ich Dir hier  ;) Die Komik kommt nur durch die Art der Darbietung zustande. Bei einem Otha-San z.B., der alle von Fischkopp genannten Klischees erfüllt (Hawaii, Mann & Minigitarre) kommt niemand auf die Idee ihn komisch zu finden. Natürlich wirkt jeder, der sich auf eine Bühne stellt und irgendetwas nicht besonders gut kann zwangsläufig komisch. Davon leben ja ganze Fernsehsender  :lol:

VG
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: El_Adrenalid am 01. Apr 2010, 13:55:31
Lieber Guido, danke für das Lob - wir machen auf jeden Fall weiter.

Das mit Otha-San kann stimmen, ich kenne ihn leider gar nicht.

Und doch bin ich mir sicher, dass eines der bekanntesten Ukulelevidos überhaupt (http://www.youtube.com/watch?v=0ltAGuuru7Q)   nicht  14215512 Aufrufe hätte, gäb es nicht diesen leicht bizarren Kontrast zwischen der zuckersüßen Interpretation, dem kleinen Instrument und dem Herren mit Sumo-Ringer-Figur   ;)
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: losguidos am 01. Apr 2010, 14:06:40
Wunderbar, so lassen wir das einfach stehen  :D  Israel Kamakawiwo ist ja auch nicht komisch (und wollte es wohl auch nicht sein), aber mit dem Charme der Ukulele kann man Dinge machen, die mit anderen Instrumenten (z.B. \'ner Gitarre) nur Kopfschütteln hervorrufen wurden...

VG

PS: Otha-San ist der hier: http://www.youtube.com/watch?v=3vjWpOTNI6E&feature=related
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Henk am 01. Apr 2010, 14:29:56
Zitat von: El_AdrenalidFür mich macht gerade diese Doppelbödigkeit zwischen echtem Instrument und süßem Image den besonderen Reiz aus.
Das Image ist ein sehr gutes Stichwort! Denn ich glaube, dass das Bild der Ukulele in Deutschland medial sehr zementiert ist.

Auch meine (Gott hab sie selig) Masseltoff-Cocktail-Truppe hat mit dem Image gerne gespielt. (Kleine Ukulelen treffen Lemminge, Tausendfüßler und Gartenzwerge. Süß. Dass sie sich alle den Tod holen oder mal dringend zum Psychiater müssten oder beides, passt da nicht so richtig rein... )

Ich glaube aber kaum, dass das Bild der Ukulele in der Öffentlichkeit wirklich \"süß\" ist, es geht durch Raabigramme und Co doch stramm Richtung Comedy oder gar Klamauk. Ich mag diesen Teil der Ukulelenwelt auch sehr. \"Ernste\" (i.S.v solchen, die keine Comedy machen) Ukulelenmusiker haben aber in Deutschland praktisch keinen Bekanntheitsgrad. Es gibt sie in der deutschen Medienlandschaft einfach (noch) nicht, und deshalb ist das Image von der witzigen Ukulele auch so starr.

Bekannt sind: Raab. Comedy. Manche mögen\'s heiß. Filmkomödie. Und da hörts auch schon fast auf. Götz Alsmann. Auch nicht gerade der ernsthafteste Verfechter von Ukulelenmusik. Die größte mediale Aufmerksamkeit in Deutschland hat gerade was Ukulelen angeht wohl das Ukulele Orchestra. Und obwohl die richtig gute Musiker sind - ohne ihre Fähigkeiten hätten sie nicht diesen Erfolg - ist ein UOGB-Konzert: Comedy

Ich möchte mal Folgendes behaupten:
1. Da das ernsthafte Ukulelenspiel in Deutschland abgesehen von der Ukulelenszene medial nicht existent ist und davon abgesehen auch noch in den kleinsten Kinderschuhen steckt, ist es kurzfristig gesehen unmöglich, die Ukulele als \"ganzheitliches\", \"ernstes\" Instrument zu positionieren.

2. Aber: Sollte die Ukulelenszene in Deutschland weiter so wachsen wie in der letzten Zeit, wird es über kurz oder lang auch eine ernsthaftere mediale Beschäftigung mit dem Instrument geben. Dann verändert sich das Bild vom Klamaukinstrument ohnehin.

Ich sehe die Zukunft der Ukulele dennoch vorrangig nicht als \"ernstes\" Soloinstrument, sondern hauptsächlich als \"Mitmachinstrument\", das Leute zum Musik machen zusammenbringt. Die Entwicklungen in London und Paris (und wo sich noch überall Menschen zum wöchentlichen Uken treffen) finde ich super, und irgendwie sind regelmäßige Clubtreffen in Deutschland auch nichts anderes. Ich hoffe sehr, dass das so bleiben und sich weiterentwickeln wird.
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: El_Adrenalid am 01. Apr 2010, 16:45:03
Zitat von: HenkDas Image ist ein sehr gutes Stichwort! Denn ich glaube, dass das Bild der Ukulele in Deutschland medial sehr zementiert ist. (...)


Bekannt sind: Raab. Comedy. (...)

Henk, danke für die treffende Analyse. Fischkopp, Fritz und l\'uke arbeiten aber dran, dass es sich ändert. Hier ein ganzer Artikel ohne die alten Klischees:

Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Jan am 01. Apr 2010, 21:59:00
Das ist doch mal ein richtig guter Artikel! Bessere Werbung für das \"kleine, gitarrenähnliche Zupfinstrument\" geht kaum. Und für L\'uke auch nicht. ;)
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Tuke am 01. Apr 2010, 23:58:59
Klasse Artikel zu einem wirklich tollen Konzert im \"Weltruf\"!
Ihr wart wirklich Spitze und Bernd und Fritz als \"Vorsänger\" haben das Publikum hervorragend warmgespielt!

Kleine Ergänzung: Weeer hat zu \"Walk Like an Egyptian\" zwischen einer begnadeten Sängerin und einem teuflisch gut schrammelnden Ukulelenvirtuosen todesverachtend die Zimbeln gedengelt? Na, weeer? Tuke! Das schreibt natürlich in dem Artikel wieder niemand  :\'(
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: Jan am 02. Apr 2010, 07:23:28
Zitat von: TukeTuke!
Ich hatte mir das schon gedacht!  :mrgreen:  8)
Titel: Interview im Revolverblatt
Beitrag von: VauBe am 02. Apr 2010, 08:51:41
Bravo! Es gibt doch noch gute Journalisten. Ein hervorragendes Motto \"Weniger ist mehr\".
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