Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: Ukebass am 23. Jul 2007, 17:45:44

Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: Ukebass am 23. Jul 2007, 17:45:44
Anscheinend wurde im Forum noch nie über Erfahrungen mit der Martin Ukulele geschrieben. Über die Such-Funktion ist zumindest nichts zu finden.
Wie steht es denn jetzt mit der Martin Ukulele? ;)  Hat die schon jemand getestet?
Da sie von einem guten Gitarrenhersteller stammt, müsste sie eigentlich etwas taugen.
Über Beiträge würde ich mich freuen.
Gruss Michael
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: Earlyguard am 23. Jul 2007, 17:51:47
Ich möchte mich Ukebass\' Frage anschließen! Würde mich auch brennend interessieren ob es da Erfahrungswerte gibt und ob man Martin Uken empfehlen kann...

Viele Grüße
Thomas
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: Mike von D am 23. Jul 2007, 19:12:50
Wenn ihr diese 299€ Ukulele meint, die taugt in meinen Augen und Ohren gar nichts.
Die wird in Mexiko hergestellt und hat eben nur noch den populären Namen.
(Randbemerkung: genau das selbe ist auch bei Saxophonen passiert, produktionsverlagerung in ein Billiglohnland und schwups das war es mit Qualität).

In new York hatte ich bei Sam Ash eine grossen Musikgeschäft die \"Neuauflage\" einer alten Ukulele in der Hand, fragt bitte nicht welches modell, da kenne ich mich nicht so gut aus, habe sie gespielt und dann dem Verkäufer gesagt das wenn er mal gute Ukulelen sehen möchte er zu NY Uke Fest kommen soll.
Er lachte so wir ich über den Preis der Ukulele...3000 Dollar war einfach 2700 Dollar zu viel  ;)

Ich habe auf dem Ukefest allerdings auch einen Nachbau einer Martinn gespielt die um die 800 Dollar kostete und jeden Cent wert war, es stand eben nur nicht martin drauf.

Naja und von den echten Vintage Modelle brauchen wir ja hier denke ich nicht reden, denn die sind doch weit jenseits unserer Preisvorstellungen für ein Instrument zum spielen  :shock:

maik
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: wwelti am 23. Jul 2007, 19:23:23
Tja, man hört immer viel schlechtes über diese Ukulelen. Allerdings die Martin SO, die ich auf der Musikmesse in den Händen hatte, spielte sich recht ordentlich. Klang zu beurteilen war in dem Krawall natürlich nicht einfach, aber zumindest ist sie mir nicht negativ aufgefallen.

Vielleicht haben die ja ne sehr starke Serienstreuung, und das war zufällig ne gute.

VIele Grüße
  Wilfried
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: RISA am 23. Jul 2007, 19:36:06
Ich muss mich da Musikus66 anschließen. Auch die US-Foren berichten alle nicht besonders gut über diesen Mexiko-Fake. Ich habe mal im Martin Custom Shop nachgefragt, ob man mir eine Koa Sopran Style 5 nach Spezifikation um 1930 nachbaut. Antwort: \"We don\'t make Ukuleles in our custom shop.\"
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: Cinque am 24. Jul 2007, 00:23:52
Risa schreibt: \"Auch die US-Foren berichten alle nicht besonders gut über diesen Mexiko-Fake.\"
Ich finde diese generelle Abqualifizierung als \"Fake\" nicht gut und unangemessen. Muss das sein? Auch hier gibt es Hersteller/Vertreiber, die im Ausland produzieren lassen.
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: UkeDude am 24. Jul 2007, 08:40:59
Ich denke halt, das Martin schon ein großer Name ist. Aber ein großer Name allein reicht halt nicht aus.  :mrgreen:
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: RISA am 24. Jul 2007, 09:11:05
Zitat von: CinqueRisa schreibt: \"Auch die US-Foren berichten alle nicht besonders gut über diesen Mexiko-Fake.\"
Ich finde diese generelle Abqualifizierung als \"Fake\" nicht gut und unangemessen. Muss das sein? Auch hier gibt es Hersteller/Vertreiber, die im Ausland produzieren lassen.

Gut, ich gebe Dir recht. Es schwingt hier viel persönliche Enttäuschung mit. Martin ist nicht irgendein Ukulelenhersteller, sondern hat in den 1920ern und 1930ern mehr Ukulelen als Gitarren gebaut und ist in großem Maße für die weltweite Verbreitung der Ukulele verantwortlich. Alle messen sich noch heute an den alten Martins und bei Diskussionen über Bauweisen und Maße gilt immer wieder Martin als die Referenz. Da finde ich es einfach schade, dass man die Ukulele völlig aufgegeben hatte. Und das was man heute als Martin SO kaufen kann, ist dem Namen und den früheren Produkten einfach nicht würdig. \"Fake\" klingt nach vorsätzlicher Täuschung und das ist es vielleicht nicht, denn Martin stand ja lange Zeit dazu die Ukulele aufgegeben zu haben.

Mittlerweile gibt es die Martin wieder in alter Bauweise \"Made in the USA\" für satte $5199 Listenpreis. Aber eben nur für diejenigen, die es sich leisten wollen und können, denn auch für dieses Instrument sind in meinen Augen nicht über $5000 angemessen. Vor allem ist das nicht mehr die alte Tradition der erschwinglichen \"Volksukulele\". Die Kombination einer relativ schlechten mexikanischen Martin SO und einer überteuerten Neuauflage der klassischen Martin 5k finde ich eben mehr als enttäuschend  :(  Die Einen versucht man mit dem Namen zu ködern und den Anderen, die es sich leisten können, zieht man das Geld aus der Tasche. Vielleicht doch ein bisschen \"Fake\"?

Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: Mike von D am 24. Jul 2007, 12:46:27
Genau diese habe ich in NY bei Sam Ash gespielt und ich kann bestätigen das sie das Geld nicht wert ist.
Da wird in der tat versucht denjenigen die glauben mit dieser Martin ein Instrument zu kaufen was 5K aus den 20ern ebebbürtig ist, und die werden ja derzeit um 12-15000 Dollar gehandelt.
Gleichwerige und bessere Instrumente bekommt man für viel weniger Geld mit ebenfalls klangvollen Namen.

Maik
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: Ukebass am 25. Jul 2007, 08:11:30
Einen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben, auf meine Frage zu antworten.
Jetzt scheint es aber doch so zu sein, dass kein Forumsmitglied wirkliche Erfahrungen mit der Martin SO hat. Schade! :(
Grundsätzlich kann ich nichts Negatives an einer in Mexiko gefertigten Ukulele finden. Auch dort hat man schon über Jahrzehnte Erfahrungen mit dem Instrumentenbau und auch andere namhafte Hersteller lassen dort fertigen (ist alles nur eine Frage der Qualitätskontrolle). Ich selber habe vor längerer Zeit eine in Mexico hergestellte Martin Gitarre besessen und war duchaus zufrieden mit dem Instrument (immer das Preis-/Leistungsverhältnis im Blick. Wir sprechen hier nicht über Instrumente im zweistelligen Eurobereich ;) ).
Gruss Michael
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: Musikalus am 25. Jul 2007, 10:29:32
Hallo,
Ich schreibe nicht oft hier,aber da ich auch eine Martin Ukulele besitze
wollte ich bei den vielen negativen Antworten etwas positives sagen.
Meine Martin ist auch in Mexiko gebaut. Da ich sie in ebay gekauft habe
war sie auch ein Stück billiger.Die Uke kam aus U.S.A. und hatte Glück hatte keinen Zoll bezahlt.Liegt wahrscheinlich am kleinen Paket und am niedrigen Preis? Daswar aber das erste und letzte Mal dass ich keine
Zollgebühren bezahlt habe.
Nun aber zu meiner Martin SO.
Das einzig Negative waren die Saiten. Mit Aquila Nylgut klingt sie sehr gut.
Zu hören in Ukulele Disco Mad Tea Party.
Jetzt habe ich Worth Tenor Saiten drauf.Sehr guter Klang viel Sustain
aber weniger das Plong im Klang wie mit Aquila Saiten.
Die Martin ist  laut und spielt sich sehr leicht.
Die Intonation ist sehr gut.Die Ukulele ist leicht und die Decke relativ dünn
und vibriert beim Spielen mehr als meine anderen Ukulelen.
 Durch das Mahagony ist der Klang ganz weich.
Da ich keine andere Sopran Ukulele besitze(noch nicht) kann ich
nicht vergleichen.Bin aber ganz zufrieden mit der Martin.
Gruss Ed
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: MicroMue am 25. Jul 2007, 10:50:38
Ich habe die S-O leider nur einmal vor etlichen Jahren im Laden gespielt und kann daher auch keine qualifizierte Aussage über die Qualität treffen. Die Bespielbarkeit war angenehm und die Optik schön schlicht. Klanglich war sie okay, wenn auch nicht grad besonders laut. Aber Fake hin oder her, der Preis schien mir schlicht um min. 100 € zu hoch. Und das bereits seit Jahren, was ich ein bisschen als Kundenverarsche empfinde. Die Martin SO ist zu einer Zeit auf den Markt gekommen, als die Konkurrenz in diesem Preissegment nicht übermässig hoch war. Insbesondere gab es da meines Wissens noch keine qualitativ akzeptablen China-Importe. Heute muss sich die SO in der Preisklasse 100-300 € mit ernstzunehmender Konkurrenz auseinandersetzen. Mit einem Ladenpreis von 299 € platziert sich die Martin am oberen Ende dieser Gruppe und sollte dann auch einen entsprechenden Mehrwert bieten. Den kann ich aber bisher nicht erkennen.

Was ich statt dessen zu erkennen meine, deckt sich mit dem Bericht von Rigk. Martin scheint an dem Produkt \"Ukulele\" einfach kein großes Interesse mehr zu haben. Der Preis der SO hat sich in den letzten Jahren nur minimal verändert, obwohl die Konkurenz stark gewachsen ist und die SO in allen einschlägigen Foren und Kundenbeurteilungen nur Prügel bezieht. Stattdessen scheint Martin darauf zu setzen, dass die Käufer zur SO greifen, weil sie im Einzelhandel präsent ist im Gegensatz z.B. zu Bushman oder Kiwaya. Soweit ich da richtig informiert bin, müssen Musikläden die Martin-Produkte vertreiben, immer einen gewissen Präsenzbestand vorhalten zu dem auch die SO gehört. Sonst darf nicht mehr mit dem Martin-Logo geworben werden.

Es mag sein, dass die SO ein ordentliches wenn auch überteuertes Instrument ist, aber ich sehe es nicht ein, ein Drittel des Kaufpreises nur für den Namen hinzulegen.

Edit: Hi, Musikalus. Unsere Beiträge haben sich überschnitten. Freut mich zu hören, dass du mit deiner SO zufrieden bist. Würd mich interessieren, was du jetzt letztendlich bezahlt hast.
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: Ukebass am 25. Jul 2007, 11:44:10
Hallo Musikalus, hallo Micro Mue,
danke für eure nachgereichten Berichte, hat mich sehr gefreut. Vor allen Dingen war es schön, auch einmal etwas Gutes über die Martin zu hören (denn so schlecht kann eine Martin nicht sein :mrgreen: ).
Über den Preis kann man sich natürlich streiten. Da ich aber durch meine anderen Musikaktivitäten ganz andere Preise gewohnt bin, finde ich 300 Euro für ein aus massiven Hölzern gefertigtes Instrument (wenn es dann auch noch die entsprechenden Qualitäten aufweist) nicht teuer (wie gesagt alles ist relativ :D ). Nach meinem Kenntnisstand finden sich im Uke-Bereich nicht viele massive Instrumente in diesem Preissegment und nur mit diesen muss sich die Martin nach meiner Meinung messen :lol: .
Um meine oben gemachte Aussage (300 Euro sind nicht teuer!) noch etwas zu erhellen: ich habe schon Instrumente (z.B. Streichinstrumente) selbst gebaut und andere Instrumente teilweise restauriert und stehe auch laufend in Kontakt mit guten Saiteninstrumentbauern und weiss um den Zeitaufwand und die Mühe, die der Bau eines guten Instrumentes verlangt. Auch wenn ich jetzt bei einigen von euch Unmut hervorrufe, ich bin der Meinung, dass gute Instrumente  ihren Preis haben müssen :lol: . Gute Arbeit soll auch angemessen bezahlt werden. Damit möchte ich eine Lanze für die guten Instrumentenbauer brechen, die oftmals nur nach dem Preis und nicht nach ihrer geleisteten Arbeit beurteilt werden.
Natürlich weiss ich auch die anderen Instrumente (gesperrte, wie Kuststoff behaftete) einzuordnen. Nicht umsonst habe ich mir für einen bestimmten Zweck ein Flea gekauft  :twisted: und bin damit auch zufrieden.
Vielleicht ergibt sich für mich doch noch die Möglichkeit die Martin selbst in die Hand zu nehmen. Ansonsten bin ich weiter auf der Suche (und damit reihe ich mich in die lange Schlange der Suchenden ein :shock: ).
Nichts für ungut, gruss Michael

Edit:
Oh, oh, oh,  :oops: da ist mir doch ein grosser Fehler passiert. Ich habe bei meiner Betrachtung ganz die Firma Brüko übersehen :) !. Wie so oft liegt das Gute direkt vor dir und du siehst es nicht! Ich kenne zwar kein Instrument dieser Firma (werde das aber bestimmt in Satteldorf nachholen können), aber so viel ich weiss, sind deren Instrumente alle in Massivholz gefertigt. Ich habe mich schon immer gefragt, wie die das machen, bei diesen Preisen? Der kommende Samstag wird wohl die Erklärung bringen. :D
Bis in Satteldorf, zu DEM grossen Erfahrungsaustausch.
Gruss Michael
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: MicroMue am 25. Jul 2007, 13:09:13
Bei dem Argument \"Qualität hat ihren Preis\" geb ich dir natürlich recht. Ich wollte auch die Martin nicht runtermachen und mir mangels Erfahrung auch gar nicht das in US-Foren übliche Martin-Bashing zu eigen machen. Es ist gut zu hören, dass auch heute noch unter dem Martin-Label qualitativ wertige Instrumente produziert werden. Es scheint mir nur so, dass die Qualität der SO halt nicht besonders konsistent ist. Und ich bin nicht bereit bei einem Internetkauf das Risiko für schlechtes Qualitätsmanagment der Hersteller zu übernehmen.
Als ich selber vor der Entscheidung Martin SO oder was anderes stand, hab ich mich dafür entschieden, lieber noch eine Preisspanne hochzugehen. Damit bin ich sehr gut gefahren.

Ganz ehrlich: Ich finde es gerade in der Kategorie 300-400 € (zu der auch die RISA Classic gehört) unheimlich schwer das Preis-Leistungsverhältnis einzuschätzen. Geh ich 100 € runter bekomme ich eine aufgemotzte Flea, die sich super spielt und für den Outdoor-Einsatz bestens geeignet ist. Geh ich 100 € rauf bekomme ich eine Koaloha die garantiert hochwertig verarbeitet ist und immer geil klingt. Was genau bekomme ich dazwischen? Lohnt sich der Mehr-/Minderaufwand? Ich weiss es nicht und bin nicht experimentierfreudig genug es herauszufinden. Und ich glaube, so geht es den meisten anderen auch.

Edit: In Satteldorf werden v.a. auch einige eingespielte Brükos am Start sein. Ich habe auch ein Mahagoniemodell und bringe es dir gerne mal zum Ausprobieren mit. Wird dir gefallen. ;)

Gruß

MikroMü
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: RISA am 25. Jul 2007, 13:44:00
Es gibt für jedes Preissegment eine Berechtigung, sonst würde Instrumente in gewissen Preissegmenten nicht auf dem Markt sein. Ich verstehe nicht ganz, warum es gerade im 300-400 EUR Segment schwer zu beurteilen ist? Ich finde, dass es bei jedem Preissprung gleich schwer fällt zu beurteilen, ob ich mir das noch leisten kann oder will, oder eben nicht. Ich glaube, dass man schon unter 100 EUR ein ganz gut spielbares Instrument bekommen kann, dann kommt der Klang durch Echthölzer in der nächsten Preiskategorie, dann edle Hölzer, Einlagen und dem Einen oder Anderen kommt es eben auch darauf an, wo sein Instrument hergestellt wird und ob es eine Einzelanfertigung ist. Es ist immer eine Frage des persönlichen Anspruchs und der persönlichen Möglichkeiten. Was bei Dir die schwierige Entscheidung bei 300-400 EUR ist, mag bei anderen bei 100 oder 150 EUR liegen oder eben auch bei 4000 oder 5000 EUR.

Ich wollte die Martin übrigens auch nicht runter machen. Vielleicht ist sie ihr Geld sogar wert. Hier ist der Name und die Tradition eindeutig Ursache des Unmutes so vieler auch in den US-Foren.
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: Ukebass am 25. Jul 2007, 15:37:40
Hallo MicroMue,
mein letzter Beitrag sollte keine Kritik an deinen Äusserungen sein. Nur wir sind hier in einem Forum und da finde ich es gut, wenn auch sehr gegensätzliche Meinungen geäussert werden. Wenn jetzt der Beitrag von Musikalus und meiner nicht noch gekommen wären, dann hätte ein unbedarfter Leser das Gefühl, dass die Martin grundsätzlich schlecht und keinen Pfifferling wert ist (ohne sie jetzt zu kennen, kann ich das einfach nicht glauben).
Was sich dann jeder endlich aus den ganzen Beiträgen herauszieht, ist seine ganz persönliche Freiheit. Aber es ist schlecht, Thematiken nur einseitig darzustellen (vorausgesetzt, es gibt ehrliche gegenteilige Meinungen) :o .
Übrigens, die Martin lässt sich auch beim grossen \"T\" bestellen. Und Martin produziert im Gitarrenbereich nach wie vor ganz exquisite Instrumente. Sie haben es nicht verlernt.
Ja, auf die vielen Ukes in Satteldorf und bei Brüko freue ich mich schon. Auf deine Mahagoni bin ich auch gespannt und nehme dein Angebot zum Ausprobieren gerne an!
Gruss Michael
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: MicroMue am 25. Jul 2007, 15:44:18
Zitat von: RISAIch verstehe nicht ganz, warum es gerade im 300-400 EUR Segment schwer zu beurteilen ist?

Nach meinem Eindruck sind Ukulelen in dieser Preisspanne eher selten. Soweit ich das Angebot überblicke (bitte korrigiere mich ggflls.) liegen die populären Modelle (Sopran)entweder darunter (max. 299 €) oder eben deutlich drüber (min. 500 €). Da mag dann eine Tasche dabei sein oder nicht, Versandkosten drauf kommen oder nicht, nach dem ersten Eindruck scheinen die Preisübergänge jedenfalls nicht fliessend zu sein, sondern sich sprunghaft zu entwickeln.

Um in den von dir beschriebenen Kategorien zu bleiben: Sopran-Ukulelen der Echtholzklasse kosten 100-299 €, edle Hölzer kosten 500-900 €, mit Binding und/oder großem Namen 1200+ €. Das ist zumindest mein Eindruck als Käufer. Bewegt sich ein Modell ausserhalb dieser Spannen, ist das natürlich legitim aber für mich zumindest erklärungsbedürftig.
Kaufe ich eine Ukulele für 1000 € ist es relativ einfach: Ich bekomme entweder ein Einstiegsmodell einer großen Marke oder ein Premium-Modell einer etwas kleineren Marke.
Kaufe ich eine Ukulele für 325 € ist es erheblich schwieriger. Um Echtholz wird es sich wohl handeln. Aber ist das schon edles Holz oder irgend ein Abfall-Koa? Ist das eher eine \"bessere\" Bushman Jenny oder eher eine \"schlechtere\" Koaloha? Will sagen: Mir fehlen in diesem Bereich schlicht die Vergleichsmöglichkeiten und er ist leider nicht hoch genug (ab 1000 €) um nur noch kosmetische Auswirkungen zu haben.

Gruß

MikroMü
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: MicroMue am 25. Jul 2007, 15:48:57
Zitat von: UKEBASSHallo MicroMue,
mein letzter Beitrag sollte keine Kritik an deinen Äusserungen sein. Nur wir sind hier in einem Forum und da finde ich es gut, wenn auch sehr gegensätzliche Meinungen geäussert werden.

Hab ich auch nicht so aufgefasst  :D , me likez conversation.
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: H a n s am 25. Jul 2007, 15:49:47
Gute Echtholz Ukulelen fangen schon deutlich unter 100 Euro an.

Brüko verwendet für alle Modelle ausschließlich massives Tonholz.
Auch für die relativ günstigen Modelle wie N°3 / 4
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: Ukebass am 25. Jul 2007, 16:03:11
Hallo MicroMue,
aus meinen Erfahrungen mit dem Instrumentenbau spielen zum einen die Zutaten, wie Holzqualität (und das ist ein weites Feld) , Lagerzeit, usw. eine grosse Rolle. Allein in diesem Bereich Holz gibt es gewaltige Preissprünge. Der andere Faktor ist die Verarbeitung. Wurden viele Maschienen eingesetzt oder wird der überwiegende Teil (oder vielleich alles) in Handarbeit hergestellt und dabei geht es nicht nur um den nostalgischen Aspekt, sondern um die erfahrene Hand und das erfahrene Auge, dass die Bearbeitung ganz individuell nach dem gerade vorliegenden Stück Holz ausrichtet. Dinge, die eine Maschine nicht kann. Ausserdem ist ein Grossteil der Arbeit bei einem Saiteninstrument nicht sichtbar. Die Geheimnisse sind im Innern verborgen, wie Ausarbeitung der Decke (ganz wichtig), Beleistung und Ausarbeitung der Beleistung, verwendete Klebemittel und (wieder beim Äusseren) welcher Schutzüberzug wurde aufgebracht, wurde \"einfach\" nur ein heftiger Lack aufgesprüht oder eine Methode gewählt, wo der Lack (d.B. Schellack) in mühevoller Handarbeit aufgetragen wurde. Da sind jetzt nur einige Dinge, die zu hohen Preisen führen können. Und grosse Preissprünge gibt es spätestens dann, wenn ein Hersteller sagt, jetzt baue ich ein absolut tolles Instrument. Dann wird aus allen Bereichen das Beste genommen und dann vervielfacht sich der Endpreis.
Gruss Michael
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: Ukebass am 25. Jul 2007, 16:06:52
ZitatBrüko verwendet für alle Modelle ausschließlich massives Tonholz.
Hallo Hans,
das finde ich ganz toll von Brüko und ich bin auf die Instrumente gespannt.
Gruss Michael
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: RISA am 25. Jul 2007, 16:26:16
Kommt natürlich auch noch darauf an, ob der Stundenlohn im Bereich $1 oder €50 liegt. Also im wesentlichen die Frage, ob ein Instrument z. B. in China oder auf Hawaii gefertigt wird und unter welchen Bedingungen.
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: Ukebass am 25. Jul 2007, 19:23:09
Hallo Rigk,
du hast natürlich recht. Aber bei den Instrumententypen, bei denen ich mich auskenne gibt es einen Zusammenhang zwischen der Höhe des Stundenlohnes und Qualität. Bei der Qualität meine ich in diesem Fall nicht unbedingt die Optik, sondern die Ausführung, das vielleicht alte, von Meister zu Meister weitergegebene Wissen  über die Zusammenhänge (klingt schon fast mystisch, soll es aber nicht sein, denn Instrumentenbau vollzieht sich weitgehend in vorhersehbaren Bereichen). So etwas kann z.B. ein Chinese nicht in ein paar Jahren aufholen, dafür sind die Zusammenhänge zu komplex.
Natürlich haben die in den Billiglohnländern gefertigten Instrumente ihre Berechtigung, nur sollte man von ihnen nichts Besonderes erwarten. :D Es ist fast unglaublich, wenn man sich die Ukulelen-Preise bei eBay anschaut: für 8 Euro und die hat auch schon Saiten!?
Gruss Michael
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: RISA am 25. Jul 2007, 19:47:01
Michael, bei mir rennst Du da offene Türen ein. Ich bin wirklich froh, dass solche Aussagen nicht immer nur von mir kommen. ;)
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: H a n s am 25. Jul 2007, 19:47:51
Diese 8 Euro Uke hatte ich auch schon mal in der Hand. Der Uketeufel hatte die zu seinem
50ten von seinen Arbeitskollegen zum Geburtstag bekommen.

Nach ca. 3 Stunden intensiver Arbeit konnte man darauf sogar fast spielen ;)

3 Stunden x 59Euro netto Stundensatz = 177 Euro +19% Mehrwertsteuer = 210,63 EURO

Und schon hat man ein Stück Brennholz in ADF#B ;)

Klar musste das der Raimund nicht bezahlen (ein halber Kasten Weißbier hat auch gereicht)
aber man sieht, wie die Arbeitszeit zu Buche schlägt.
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: Ukebass am 25. Jul 2007, 20:17:27
Hallo Rigk,
gern geschehen, aber ich kann sowieso nicht anders, als meine Überzeugung kundtun.

Hallo Hans,
genau so sind die wirklichen Zusammenhänge. Aber ich glaube in diesem Fall hattet ihr beide etwas davon (auf der einen Seite Ukulele, auf der anderen Weissbier).
Ähnliches kenne ich von Bassgeigen: Chinakracher für 500 Euro, unspielbar! Ab zum Geigenbauer. Ein Satz Saiten: 150 Euro. Griffbrett, Obersattel, Untersattel, Steg abrichten, Stimmstock neu setzen. Ergibt mehrere Stunden Arbeitszeit. Das Ende vom Lied: aus einem ursprünglichen 500 Euro Instrument wurde ein 1200 Euro Instrument. Jetzt zwar spielbar, aber doch immer noch ein Instrument der absoluten Unterklasse. Gut, dass das nicht meine Geschichte war. So etwas geschieht laufend in deutschen Landen. Die Geigenbauer können Lieder davon singen :o .
Gruss Michael
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: RISA am 25. Jul 2007, 20:28:26
Als Instrumentenbauer ist mein Lieblingsspruch im Englischen: \"You can\'t polish shit!\". Sorry, aber den musste ich vor dem Feierabend noch loswerden.

Um auf das Thema zurück zu kommen. Ich hätte die 1930er Martin 5k 2003 aus den USA für $2.000 mitbringen sollen, die vor einiger Zeit für über $10.000 in eBay weggegangen ist. Diese Wertsteigerung bieten die neuen Martins leider nicht  :\'(
Titel: Martin Ukulele
Beitrag von: MicroMue am 26. Jul 2007, 09:06:43
Zitat von: RISAAls Instrumentenbauer ist mein Lieblingsspruch im Englischen: \"You can\'t polish shit!\". Sorry, aber den musste ich vor dem Feierabend noch loswerden.


 :mrgreen:  Gefällt!
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