Nullbund,Lipsticks,....

Begonnen von Ookoolaylay, 16. Jun 2011, 16:07:17

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Ookoolaylay

Hallo,

Ich spiele zwar noch nicht lange Ukulele, aber da ich wegen den immer näherrückenden Sommerferien viel Zeit habe, habe ich mir überlegt eine E-Gitarre zu bauen.
(Bis sie dann fertig ist werd ich dann eh schon länger Ukulele spielen  :mrgreen:)
Nun tun sich da aber ein paar Fragen auf:
1.) Ist es sinnvoller einen Nullbund einzusetzten, wenn man nicht viel Ahnung vom Sattelkerbenschleifen hat?
      Wenn ja wie verändert er den Klang und was ist zu beachten?
2.) Hat jemand schon Erfahrung mit Lipstick Pus? Ich würde gerne einen in meine Uke einbauen. Soviel ich weis wird der Draht um einen Flachmagneten gewickelt
     später mit Klebeband isoliert, dann wird er in ein \"Lippenstiftgehäuse\" gesteckt  
3.)Wie baut man sich einen Steg? Im Thread Stahlseiten von Spamor ( http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=9276 ) hat gunmaker zwar schon Skizzen reingestellt, aber ich werd daraus nicht ganz schlau.

Das wars ( vorerst)

Gruß
Ookoolaylay

kalamazoot

#1
Hi Ookoolaylay,

Baust Du alles von Grund auf .. Hals, Body u.s.w. ?

Ein Nullbund muss auch die korrekte hoehe haben und auch zu recht gefeilt werden, also ich weiss nicht ob es unbedingt einfacher waere, ein Sattelkerbe kann man notfalls wieder fuellen wenn man zu Tief gegangen ist, beim Nullbund ist es weinger einfach. Eine *offene* Saite mit Nullbund wird nachgesagt, eher wie eine Saite, welche am Bund gedruckt wird sich anzuhoeren (ich haette \"fretted\" uebersetzt, aber \"gebundet\" hoert sich komsich an ;) ). Ich habe Gretsches mit und ohne und ein Hoefner mit Nullbund, der Unterschied ist nicht so riesig zu einem Knochensattel, und betrifft nur die Saiten wenn offen. Einige leute moegen die nicht, weil wenn die anfangen sich abzunuetzen, es kann zur leichte ping geraeuche kommen beim Bending wenn die aus die enstandene Delle springen.

Ich habe selbst keine Lipstick Pickups, aber ich mag die in Baritones. Die alten in den Danelectros wurden so weit ich weiss  direkt auf den Magnet gewickelt, viele die neueren haben aber ein Bobbin um das Magnet herum damit man besser/fester wickeln kann und mikrophonie durch lockere Draehte meidet. Die sind recht einfach gebaut und guenstig zu kaufen (z.B. GFS), wenn\'s eher darum geht selbst zu bauen, ist das naturlich eine andere Sache, leiber keine magnetische Lippenstiftteile verwenden. In englisch gibt es etwas dazu hier: http://music-electronics-forum.com/t22407/

Steg/Bruecke  ... was fuer ein Bauart sollte es werden? Wie ein Telecaster mit Brueckenplatte, Gibson LP/SG mit Stoptail, Tailpiece.. Wenn die Halswinkel gross genug ist, koenntest Du einfach ein Bigsby verwenden ;)

... und nun wieder zurueck zu Uke ueben ;) ... habe endlich Demon Kitty Rag einigermassen im Griff... kaempfe noch mit den viele schnelle Akkorde wechsel mit Egyptian Ella und Sweet Georgia Brown .... ueben ueben ueben

cu!
Henry

Ookoolaylay

Ich möchte eigentlich schon alles von Grund aufbauen. Egal ob ich dafür Jahre brauch. Ahnung hab ich zwar nicht viel, aber \"learning by doing\" ist meine Devise :mrgreen:

Beim Steg bin ich mir noch nicht ganz sicher. Bin jetzt noch beim Ausschliesungsverfahren: also keine Tele oder Tailpiece.
Der Steg von Gibson gefällt mir eigentlich gut. Aber meinst du mot Bigsby einen Vibrato?

Danke für die Antwort
Gruß
Ookoolaylay

-Jens-

Also nach meinem Geschmack (!) sind Nullbund-Uken klasse, eben weil sie nicht offen, sondern immer \"fretted\" klingen. Spart viel Barree-Ärger, wenn man den \"open\" Sound mal nicht haben will. Und gerade bei elektrischen Uken/Gitarren würde ich Nullbund aufgrund des gleichmäßigen Sounds vorziehen. Ebenso haben Nullbund-Geräte eigentlich immer eine \"gute\" Saitenlage und sollten keine Intonations-Probleme haben.
Es gibt natürlich hin und wieder Stücke, da möchte man gerade den Sound der offenen Saiten - gilt aber eher für akustische Instrumente (hihi, wieder ein Argument für die Zweit-Uke).
Zum kann ich nichts sagen, weil ich Akustik-Fetischist bin.

Linho

#4
Ich bin ganz klar für Nullbund bei Elektroukulelen!
(Warum, das hat Jens schon treffend beschrieben.)


ABER: Wenn du Bedenken hast, Sattelschlitze zu feilen, traust du dir dann wirklich einen kompletten Neubau zu? :shock:

Ookoolaylay

@Linho: ich traue mir schon zu Sattelkerben zu feilen, aber wenn ich mir dass ersparen könnte wär das auch nicht schlecht.

Ist der Nullbund dann eigentlich gleich hoch wie alle anderen Bünde?

Linho

Ja, er ist gleich hoch. Es ist, wie der Name schon sagt, ein ganz normaler \"nullter Bund\", es sieht so aus und klingt so, als würde die Saite im nullten Bund gegriffen werden.

kalamazoot

#7
Wow, das ist ein groesseres Projekt dann... wenn man dann eh alle Buende richten muss, wird ein Nullbund dann keine grosse Unterschied machen. Ich mag Nullbuende auch, aber ich spiele hauptsaechlich Plecklos .. Fingerpicking eben, und da sind nicht allzu ausgebige Bendy-Bendy Ausfluege dabei, also gehen die bei mir nicht kaputt ;)

> Aber meinst du mot Bigsby einen Vibrato?

Ja, die sind ein Art Vibrato, aber die werden entweder wie ein Tailpiece (z.B. B3, B6), wie ein Tailpiece mit Deckebefestigung (z.B. B7) oder nur auf die Decke oben drauf (z.B. B5) montiert. Die stammen von Paul Adelburt Bigsby, der in einem Motoradwerkstatt die Teile ursprunglich z.T. aus Harley Davidson Teile gebaut hat :). Die sind recht einfach zu montieren und durch die Federtyp und Masse bringen vorallem bei Archtops etwas Sustain hinzu anstatt die zu berauben. Die funtionieren besser mit einem groesseren Haslwinkel damit es genuegend Druck auf die Brueke gibt (break angle).. obwohl es geht einigermasen z.B. mit einem B5 mit Tensionbar sogar beim Telecaster typ. Beim Stoptail wie bei Gibson den Du haben willst, ist ein geringeren Winkel vermutlich bei Deine dann wuenschenswert, damit der Stoptail nicht zu hoch sitzt (die Saiten sollten nur auf die Brueckenkerbe liegen und nicht auf den Sattelrahmen selbst).  

Hut ab, grosses Projekt. Ich habe Freunde die auch so in den 70iger gelernt haben, und sogar recht gute spielbare Instrumente das erste Mal geschafft haben, einer davon ist sogar Guitarenbauer geworden. Ich allerdings wage es nicht weiter als Partscaster zusammen zu stueckeln ;) .

FRS635


Ookoolaylay

Zitat von: kalamazootHut ab, grosses Projekt. Ich habe Freunde die auch so in den 70iger gelernt haben, und sogar recht gute spielbare Instrumente das erste Mal geschafft haben, einer davon ist sogar Guitarenbauer geworden. Ich allerdings wage es nicht weiter als Partscaster zusammen zu stueckeln ;) .

Hoffe meine E wird dann auch recht gut spielbar....

Wieder zurück zum Steg:
Gibt es eigentlich irgendwelche Alternativen zum Selbstbau? Der Gedanke kam mir eigentlich nur wegen den Proportionen

Nochmals danke und Gruß
Ookoolaylay

Ookoolaylay

Hab jetzt noch mal im Netz gesucht und freunde mich immer mehr mit dem Telesteg an. Die Aussparung für den PU kann ich ja kürzen. Vonn der Bauweise erscheint er mir am einfachsten. Lieg ich da richtig?

stephanHW

Zitat von: kalamazoot, und da sind nicht allzu ausgebige Bendy-Bendy Ausfluege dabei, also gehen die bei mir nicht kaputt ;)

Das ist ein Problem bei Nullbünden. Die dünnen Stahlaiten schneiden über die Zeit in den Bund einen kleinen Schlitz, in dem sie festklemmen. Nach einem Bending gleitet die Saite nicht sauber in ihre Ausgangsposition zurück und deine Gitarre ist verstimmt.

Ookoolaylay

#12
Was ist eigentlich empfehlenswerter:
Flaches oder gewölbtes Griffbrett?

-Jens-

Schwierige Frage, einziger Anhaltspunkt für mich: klassische Gitarre - flaches, gerades Griffbrett; E-Gitarren: meist gewölbtes Griffbrett. Bis jetzt sind mir auch nur 1-2 (teure) custom Ukulelen mit gewölbtem Brett bekannt, alle anderen sind gerade.