Bugle – Sixpack

Begonnen von Bugle, 06. Aug 2011, 14:25:02

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Uhu

Ein paar Details:

Ich habe bei allen drei Klangbeispielen ein Lederplektrum verwendet, hierzu gibt\'s irgendwo im Forum einen Thread. Das Plektrum ist aus dickem, aber noch biegbarem Leder, grob zugeschnitten und mit Nagelfeile in Form gebracht. Die Doppelsaiten kommen nach meinem Empfinden mit dem Plektrum-Anschlag am besten zur Geltung. Für Nicht-Mandolinenspieler dürften die Doppelsaiten zunächst schwierig zu greifen sein und der Daumen-Anschlag erfordert einen steileren Winkel und gelegentlich das Anlegen an die Nachbarsaite, damit beide Saiten gut zu hören sind.

Die (improvisierten) Stücke gehen nicht über den 5. Bund hinaus, was daran liegt, dass ich bisher auf einer Ukulele dieser Größe nicht gespielt habe und somit noch kein Gefühl für den Lagenwechsel habe. Wann immer ich ein Plektrum in der Hand habe, bevorzuge ich für die linke Hand die Mandolinen-/Violinen-Handstellung, also einen Ton = 2 Bünde pro Finger. Das geht bei einem Tenor-Instrument natürlich nicht, hier funktioniert nur die gitarristische Handstellung mit einem Finger pro Bund. Für dieses Umdenken fehlte mir bei der offenen Bühne die Zeit.

Und sonst: Ein ausgewogener Klang, der meiner Meinung nach gut zu ruhigeren Solostücken passt. Ich kann mir gut vorstellen, auf diesem Instrument in einer Kirche zu spielen. Tja, Volker, mein Wunschinstrument (wie besprochen in 4 - 5 Jahren) wird wohl eine Tenor-Ukulele werden.  Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, die Umrisse eines Uhu-Kopfs einzuarbeiten?

Insgesamt: Mein Respekt, ich habe auf einem Meisterstück spielen dürfen!

Gruß vom Uhu

Bugle

Vielen Dank für die Soundbeispiele Rena - spart mir die Mühe sie selber auzunehmen;) und klingt außerdem viel besser wenn Jutta es spielt.
Natürlich kann man die Umrisse eines Uhukopfes einarbeiten - mal schaun ob das im genannten Zeitraum dann noch Deinen Wünschen entspricht

Sir Roy

Ein in der Tat tolles Instrument, ohne Zweifel!! Glückwunsch.
Allerdings teile ich die Meinung aller Vorposter nicht, dass die Kopfplatte so unglaublich toll ist. Dieses Design ist nicht so einfach umzusetzen, die Symmetrie der Strahlen ist handwerklich nicht unbedingt ein Selbstläufer.
Mich stört daran, dass es \"schepp\" ist, d.h. der Punkt nicht wirklich mittig in den Strahlen liegt, die Strahlen bißchen tangential vorbeischießen.
Entweder richtig asymmetrisch oder ausmessen und sauberer arbeiten.
Sorry to say, als Tischler hab ich mich damit genauer beschäftigt und die Uke ist so gut geworden, dass ich finde, dieses Detail- in seiner optischen Dominanz- hätte mehr Sorgfalt verdient.
Wahrscheinlich gibts jetzt viele, die schreinen, \"Machs doch besser\"- das ist aber nicht der Punkt.
CADzenklo, als Instrumentenbauer bist du mit deinen Designs sehr eigenständig und weit fortgeschritten, wenn du nur gebauchpinselt werden möchtest, ist dieses Forum prima, kaum einer wagt mal, was \"Negatives\" zu äußern. Deine Instrumente sind aber deutlich über dem durchschnittlichen Selbstbau-Uken  aus Baumarkt-Bestandteilen, da musste ich das loswerden...
Grüße vom SR

Linho

#33
Hhmm. Ich würde nicht unbedingt sofort Schlamperei/Unsorgfältigkeit unterstellen. :oops:

Ich muss sagen, dass mir gerade das tangentiale Vorbeischießen gefällt. Ich vermute, dass es genauso gewollt und Absicht ist. Das verleiht dem Ganzen etwas Dynamisches, Fröhliches, Lebhaftes, ich muss unwillkürlich an ein (Kinder-)Windrad denken. :mrgreen:

Würden die Linien direkt durch den punkt schießen, wäre es in meinen Augen langweiliger, banaler, gewöhnlicher. Durch das kontrolliert \"scheppe\" bekommt das eh schon ungewöhnliche und extravagante Instrument einen letzten Feinschliff. In meinen Augen, meiner persönlichen Meinung nach! :)

Letztenendes ist es wie immer und überall: geschmackssache! ;)

HEiDi

Mir persönlich gefallen gerade diese \"Strudel-Wirkung\" und der \"Nochmal-Hinguck-Effekt\" richtig gut.  :D
Gerade, wenn das Instrument in Bewegung ist, hat es fast was von einer optischen Täuschung.
HEiDi mit MAjA, UkuLily & wir_holen_den_cup

Bugle

Zitat von: Sir RoyEin in der Tat tolles Instrument, ohne Zweifel!! Glückwunsch.
Allerdings teile ich die Meinung aller Vorposter nicht, dass die Kopfplatte so unglaublich toll ist. ....

...als Instrumentenbauer bist du mit deinen Designs sehr eigenständig und weit fortgeschritten, wenn du nur gebauchpinselt werden möchtest, ist dieses Forum prima, kaum einer wagt mal, was \"Negatives\" zu äußern. Deine Instrumente sind aber deutlich über dem durchschnittlichen Selbstbau-Uken  aus Baumarkt-Bestandteilen, da musste ich das loswerden...
Grüße vom SR
Hi SR,
prima das Dir die Uke gefällt und auch prima dass Du Deine Kritik offen äußerst. Ich hab da wirklich gar kein Problem mit, denn bauchpinseln ist auch nicht meins. Du hat das völlig richtig beobachtet mit der Verschiebung und es ist Absicht gewesen - ich hatte den Eindruck es wirkt es als Gegenpol zum Rest der Uke, die ich recht schlicht finde von der Farbgebung, wilder und lebendiger.
Mir gefällts - Dir nicht - ist doch kein Problem - Schönheit liegt ja schließlich im Auge des Betrachters.
Danke fürs Feedback und bitte hab keine Scheu auch weiterhin ganz frei und ehrlich Deine Kritik zu posten.

Sir Roy

Zitat von: CADzenkloDanke fürs Feedback und bitte hab keine Scheu auch weiterhin ganz frei und ehrlich Deine Kritik zu posten.
Aaaah, sehr genial, dass du dich nicht ins Schneckenhaus verziehst und beleidigte Leberwurscht spielst ;-)
So liebe ich das, - ein Forum, dass einen Dialog ermöglicht.

Für gewollt lebendig und exzentrisch ist es m.E. nicht konsequent genug. (Nur meine Meinung.. Andern gefällts ja prima, wie es ist)
Es sieht aus wie: \"Ich lass die Strahlen in der Mitte zusammenlaufen- oops, nicht geklappt, da mach ich noch einen Punkt drüber, und es fällt keinem mehr auf..\" Natürlich ist das ersichtlich, dass dies nicht deine Herangehensweise war, aber es wirkt halt ein bisschen so.  Die Strahlen laufen unterschiedlich vom Winkel auf den Punkt, sind unterschiedlich stark bei Auftreffen auf Punkt, dennoch täuscht es Symmetrie vor durch ungefähr gleiche Höhe des Anfangs.. Ähh, verstanden?
So bleibt der Eindruck einer tibetischen Exilregierungsflagge, die aus dem Ruder gelaufen ist.  ;)

Keep on strummin\'!
SR!

skiffle

#37
Um auch noch etwas Senf dazu zugeben; ich finde die \"Sonne\" auf der Kopfplatte grad wegen des leicht Unperfekten schön.
Trotz oder wegen meines Hangs zum Perfekten hätte die für mich assoziativ entstehende Rotation vielleicht noch eine Steigerung vertragen.
Da liege ich plötzlich auf der Spur von Sir Roy.  ;) Also eine Nuance mehr drive sozusagen.  
Aber das ist dann wohl wirklich Geschmacksache und irgenwie pillepalle. Meine Verbeugung. Ich find das Gerät richtig geil!!!

Ein höchst individuelles edles Stück hat da einer als Unikat hergestellt, dessen Gesamtform überzeugt. Steht dann die reproduzierende chinesische Desigmaffia eines Tages vor der Tür, lassen sich Details in ihrer Gestalt gewiß noch hier und da verändern 8) .  
Aber wir alle sind uns bestimmt schnell einig darin, dass das Wesentliche an einer Ukulele ja  Klang und Bespielbarkeit (handling) und funktionsunterstützende handwerkliche Solidität sind. Zweitranig hingegen sind doch wohl Lack, Intarsien, Schalllochdesign, Kopfform ect.
Oder?

Sir Roy

#38
@skiffle
Unterschreib ich alles bis auf\'s letzte:
Natürlich muss ein Instrument klingen. Wenn\'s scheiße klingt, kann es aussehen wie es will, dann ist\'s kein Instrument.
Aber gerade die Eyecatch-Momente an den Instrumenten lassen sie uns doch gerne in die Hand nehmen und darauf spielen, oder?
Es gibt Voll-Plastik Saxophone Polycarbonat von \"Vibrato\"), die klingen auch gut, sehen aber so gruselig aus, dass ich sie never spielen wollte.

Es gibt Vergleiche aus unterschiedlichen Bereichen:

Kulinarisches:
*Ein billiger Wein in edler Verpackung schmeckt besser. Es ist aber derselbe Wein..
*Ein edler Wein im Tetrapack weckt Zweifel ob seiner Qualität. Es ist aber derselbe Wein..

Mode:
*Ein gestylter kamerafertiger George Cloony weckt andere Begierden als ein unrasierter, gerade aufgestandener, verpennter GC, Ne ungestylte Heidi Klumm sieht gerade mal durchschnittlich aus (bestenfalls) Es sind aber dieselben Typen..

u.s.w.
Du hast Recht, es ist zweitrangig, aber das Auge isst mit, spielt mit...
Als Instrumentenbauer darf man sich nie nur auf den Klang verlassen. Der Kunde will auch ein optisches Instrument.
(Auch wenn C.F. Martin\'s Firmenpolitik ist: \"Wir tüfteln am bestmöglichen Klang und bauen eine Kiste drumrum\"- die Optik ihrer Instrumente ist dem Klang ebenbürtig..)
SR

skiffle

Natürlich hängt die Meßlatte beim Instrumentenbauer höher.
Das hatte ich einen Augenblick in meinem Sinnieren verdödelt.
Als Profi ist der Anspruch halt einen Tick höher.
Wenn ich in meinem Beruf Laien und Freizeitakteuren begegne und urteilend helfen soll,
dann hab ich natürlich ebenfalls mit dem gleichen Spagat zu tun.
Ich ziehe aber auch da hemmungslos meinen Hut und verbeuge mich so tief wie noch möglich
(man sollte nach solch Unterwerfungsgeste wenigsten wieder in die Ausgangsgerade kommen)
wenn ich wirkliche Begabungen erkenne und begleiten darf.
Gut das war eben vielleicht etwas dick aufgetragen. ;)
Will sagen; wir sind unvergleichlich,
wenn wir (mich als Nichtbauer mal ausgenommen) also unter verschiedenen Voraussetzungen in der Startlinie stehen.
Und das Teil von CADzenklo vergleicht sich ja nicht mit einem umsatzorientierten höchsten handwerklichen Ansprüchen genügendem Instrument eines routinierten Profis.
Kurz gesagt; es ist unvergleichlich schön.
Könnten wir uns auf so eine oder eine ähnlich lautende Formulierung einigen? :D

Sir Roy

Zitat von: skiffleKönnten wir uns auf so eine oder eine ähnlich lautende Formulierung einigen? :D
Uff, noch so \'nen Beitrag überleb ich nicht, einverstanden! :lol:
SR

skiffle

#41
@Sir Roy
Zitatso \'nen Beitrag überleb ich nicht

Ich will doch nur spieln... ;)