Tenor vs. Bariton

Begonnen von sora, 29. Apr 2013, 21:02:57

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sora

Ich habe zwei Ukulelen Zuhause - eine Tenor (Low G, GCEA) und eine Bariton (DGHE) und kann mich einfach nicht entscheiden, welche Größe ich besser finde. Ich würde aber gerne erstmal die eine Größe richtig gut lernen und nicht dauernd hin und her wechseln. Es sind ja auch zwei verschiedene Stimmungen und ich würde gerne auch die Akkordnamen und deren Positionen lernen etc.
Eigentlich bin ich keine Sammlerin, sondern habe lieber ein teures und gutes Instrument, mit dem ich alles spiele als 10 günstige. Ich denke auch, es ist besser, auf einem Instrument zu lernen, da man sich darauf dann sicherer bewegt.

Pro/Contra

Der Klang der Bariton gefällt mir besser, sie hat jedoch die bösen Quietschsaiten (die umsponnenen und mir ist kein Saitensatz bekannt, bei dem man die nicht hat) und die Tonart ist für mich zu tief zum dazu singen. Als Baritonler ist man ja immer irgendwie Außenseiter und muss sich seine Sachen mühsam zusammensuchen oder umdenken wegen der speziellen Stimmung.

Die Tenor spielt sich leichter wegen der engeren Bünde (Finger müssen nicht so weit strecken), keine Quietschsaiten, es singt sich auch in dieser Tonart besser und sie ist leichter transportierbar wegen der kleineren Größe und hat noch diesen Niedlichkeitsbonus. Im Moment schnarrt bei mir noch die Low G Saite, aber das Problem löst sich vielleicht, wenn ich mit anderen Saiten herumprobiere.

Das meiste spricht für Tenor, aber Bartiton finde ich doch irgendwie cool, ich mag die Bässe :) Wenn Sie doch nur nicht quietschen würde... Oder ich stimme mir die Bariton um, mit diesem speziellen Saitensatz. Dann wäre es zumindest erstmal eine Stimmung und nicht zwei.

Ich hätte eigentlich Gitarre lernen sollen, das finde ich klanglich noch schöner aber die ist: 1. zu groß schwer und sperrig, ich fand den riesigen Gitarrenkorpus immer viel zu unhandlich und die Kindergrößen fühlen sich auch nicht stimmig an 2. hat zuviele Saiten 3. JEDER spielt Gitarre, das ist langweilig :) Es soll schon bei Ukulele bleiben.

Wie habt ihr so eine Entscheidung gelöst? Einfach solange beide spielen, bis es pling macht?

KlausM57

Hi, es gibt \"quietschfreie\" Baritonsaiten von Aquila, die roten!
Die sind m.E. Ganz okay und eben nicht umwunden.
Gruss

torstenohneh

Weshalb möchtest du dich denn entscheiden?
Ist doch wunderbar beide zu haben  :D
So halte ich es auch. Mal spiele ich die eine lieber, mal die Andere.

Bei Ukulelen bin ich Polygam (aber nur da  ;) )

Es gibt aber auch Saitensätze, um eine Bariton Ukulele auf GCEA zu stimmen. Ich glaubte so etwas schon mal hier im Forum gelesen zu haben. Dann hättest du auch nur eine Stimmung, aber zwei Ukulelen.

Musst du eine von beiden wieder zurückgeben?
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

sora

Wo finde ich denn diese nicht umsponnenen Bariton Saiten? Ich habe mir schon bei Scheider Saitensätze anschaut, aber finde nur welche mit Quietsch. Dort habe ich aber immerhin einen Saitensatz gefunden, um Bariton auf GCEA zu stimmen.

Zum Glück muss ich keine von beiden zurückgeben, die eine war ein Geschenk zum Valentinstag und die andere habe ich gebraucht bei Ebay ersteigert, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, die muss es sein und es war auch gut so. Die ist auch eine hübsche von der Optik her, mit Akazie. Aber sollte ich mir wirklich mal eines Tages so eine tolle Jazzukulele bauen lassen sollte es schon die passende Größe sein. Aber damit warte ich lieber noch ne Weile.

Ich würde eben gerne auf einer von beiden lernen, das dauernde hin und her wechseln tut dem Muskelgedächtnis nicht gut und sorgt für Verwirrung wegen der Akkorde.

UkuWulf

Ausser den roten Aquilas gibt es quietschfreie Fluor Carbon von Ken Middleton in England unter dem Namen Living Water. Die sind nicht billig, aber echt schön. Ich habe sie seit einigen Tagen auf meiner Bari drauf und bin sehr angetan! Ausserdem gibt\'s noch Fremont Blackline ohne umwundene Saiten, die aber wohl nur über ebay aus USA oder auch GB und noch teurer als die Living Water.

Ansonsten d\'accord mit torstenohneh. Ich habe eine Bariton und vier Tenor und beides macht mir viel Freude, je nach Laune. Ich habe sogar eine Tenor auf DGBE mit high-D gestimmt (auch mit Living Water), klingt super!

Kleiner Trick: Spiel einfach Deine CGEA-Akkorde auf der Bariton. So ist C-Dur dann F-Dur. Wenn Dir das zu tief zum Singen ist, such\' Dir aus einer entsprechenden Übersicht die passenden DGBE-Akkorde für CGEA raus, und benenne sie für Dich einfach wie die entsprechenden GCEA-Akkorde. Klingt jetzt etwas wirr  :mrgreen: , also Beispiel:

Der C-Akkord in GCEA wird auf auf DGBE wie F in GCEA gegriffen. Wenn Du also auf der Bariton zu Deiner Stimmlage passend ein C spielen willst, greifst Du ein F und nennst es auch so. So kannst Du den Klang der Bari genießen und übst gleichzeitig die Griffe für Deine Tenor  8)

Ähh, hat das jetzt irgend jemand kapiert, was ich meine?
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hilli2

Hallo!

Da die Bariton ja gestimmt ist, wie eine Gitarre, kannst du dafür einfach Gitarrenbücher nehmen, bzw. Noten aus dem Netz! Die Griffe sind dann, bis auf die oberen beiden Saiten, gleich! Und singbar ist das auch (z.B.: \"Das Ding\").

Ich hätte so gern eine Bariton Ukulele, hab aber im Moment dafür kein Geld mehr....

Ich würde an deiner Stelle auch beide behalten!

Kristina
***Music was my first love...***

Guchot

Am Besten, wenn auch nicht gerade am einfachsten, wäre es wirklich beide Stimmungen zu lernen. Was auch nicht das Riesenproblem ist, da die Griffe ja nur anders heißen und nicht komplett anders sind. Ich hab das damals als ich auf Bariton umgestiegen bin auch gemacht. Es dauert gar nicht so lange bis man zwischen den beiden Stimmungen switchen kann. Danach bin ich dazu übergegangen einfach alles auf DGBE-Stimmung zu bringen, was aber nur bedingt sinnvoll ist.
Was das Umstimmen angeht:
a) Bariton auf GCEA geht zwar, aber dadurch geht viel vom Volumen und der Charakteristik des \"Big Brother\" verloren.
b) Die kleinen Brüder wie Sopran und Konzert kann man zwar in Bariton-Stimmung bringen, aber wegen der kleinen Bodies klingt das meist nicht so berauschend und die Saitenspannung läßt auch meist zu wünschen übrig. Ich persönlich habe fest gestellt das ich kleine Größen in DGBE nur noch gepickt mag, gestrummt klingen die für mich nicht mehr so richtig gut.
c) Bei den Tenören ist das so ne Sache. Da hatte ich einige Exemplare denen die DGBE-Stimmung wirklich gut getan hat (z.B. der Kala Jazz), bei anderen hingegen hatte ich das selbe Ergebnisse wie bei den kleinen Brüdern. Das kommt wirklich auf die individuelle Uke an ob das klingt oder nicht.

Das man als Bariton-Spieler immer Einzelkämpfer ist, stimmt aber leider. Im Zusammenspiel sitze ich öfters da und fluche darüber wie einfach manche Griffe in GCEA sind, bei denen ich schon ziemliche Verrenkungen machen muß. Ist halt ne Herausforderung :mrgreen: Aber es geht auch anders rum. Spätestens wenn ein E-Dur ins Spiel kommt... :mrgreen:

So, noch mal kurz und knapp meine persönlichen Empfehlung:
1. Beide Stimmungen lernen
2. Wenn umstimmen dann erstmal Tenor auf DGBE stimmen
3. Nur wenns gar nicht anders geht die Bari auf GCEA

Das \"quietschen\" kommt übrigens daher das man mit den Fingern von einem zum anderen Griff rutscht, anstatt die Finger anzuheben und neu aufzusetzen. Das kriegt man aber im Laufe der Zeit ganz gut in den Griff, wenn auch meist nie ganz weg. Sieh es als zusätzliches Spannungselement :mrgreen:

just my

sora

#7
Gut zu wissen, dass es noch soviele Saitenoptionen gibt. Vielleicht gewöhne ich mich noch an das Gequietsche, mal sehen.

Die Tenor möchte ich gerne in der Stimmung lassen wie sie ist. Eigentlich die Bari auch... mir fehlt noch eine zweite Bari, die ich umstimmen kann, so als Vergleich. ;D

sora

Mal ne Frage... Mit welchen Saiten kann ich eine Tenor auf Baritonstimmung bringen? Wenn ich die Tenor einfach tiefer stimme schlabbern die Saiten...

UkuWulf

Genau mir der Frage habe ich mich vor einiger Zeit auch beschäftigt und kenne mittlerweile vier Lösungen:

1. Du nimmst von einem Saitensatz für Konzertgitarren die Saiten 2-5, also wird B zu E, G zu B, D zu G und A zu D. Das gleicht die Saitenspannung aus.
Dann hast Du einen funktionierenden Satz mit Low-D, aber die D-Saite ist halt wieder umwunden.

2. Du holst Dir den High-D-Satz von Aquila mit umwundener G-Saite: http://schneidermusik.de/shop1/product_info.php/search_in_categories/1/products_id/87103

2. Du bestellst von Ken Middleton seinen DGBE-Satz für Tenor-Ukulele ohne umwundene D-Saite, hat er aber nur mit High-D. Bietet er hier http://www.kenmiddleton.co.uk/Pages/LWS.aspx als \"Tenor Custom - dGBE (high D)\" an. Auf meine Nachfrage teilte er mir mit, dass er noch keine zufriedenstellende Lösung für eine unumwundene Low-D gefunden hätte. Ich habe mir den Satz bestellt und finde ihn klasse, je nach Ukulele. Auf der Kala Jazz Mahagoni klingt er sehr gut.

3. Ich experimentiere gerade fleissig mit meinen Fluor Carbon Angelschnüren und habe auch schon DGBE (High-D) versucht, klang vielversprechend, war aber nicht die richtige Uke für die Stimmung :-)
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sora

Ich möchte Low G und quietschfrei - also gibts nichts? Das ist echt eine Wissenschaft mit den Saiten und den Stimmungen. Lass mich wissen, wenn du den Durchbruch in deiner Forschung erreicht hast :)

UkuWulf

Ja wie, Du hast doch nach DGBE gefragt?

Low-G quietschfrei ist einfach - hol\' Dir die Living Water von Ken Middleton, die sind ihr Geld auf jeden Fall wert. Und wenn Du eh das Porto bezahlst bestell Dir direkt den DGBE-Satz für Tenor mit, dann haste alles beisammen  :)
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sora

Ach sorry, ich meine doch DGBE für Tenor... aber da möchte ich auch kein hohes D, sondern linear von tief nach hoch bzw umgekehrt.

Das schlimmste Problem (neben dem Schlabbern der Saiten): wenn die Tenor auf DGBE gestimmt ist, dann ist sie überhaupt nicht mehr bundrein und es klingt furchtbar schräg - schon im fünften Bund!
Eine Tenor mit Baritonstimmung wäre aber cool, dann könnte ich mit einer einzigen Ukulele alle meine Sachen spielen (mit Capo für Tenorstimmung, andersrum geht es ja nicht). :)