Super-Baritone

Begonnen von Guchot, 08. Mär 2011, 22:47:55

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Guchot

In letzter Zeit habe ich immer häufiger ein Problem festgestellt. Immer wenn ich in ne Kneipe wollte um Musik mit zu machen (das kommt ja grad in der Karnevalszeit häufig vor), mußte ich feststellen das meine billigen \"Hau-drauf-Uken\", die ich gerade zu diesem Zweck angeschafft hatte, einfach viel zu leise sind. Und meine Teuren würde ich auf gar keinen Fall in ne volle Kneipe mitschleppen. Also mußte irgendwas her das Laut und durchsetzungsfähig, aber auch noch bezahlbar ist.

Als Bariton-Spieler hat mans da relativ einfach: Gitarre kaufen, 2 Saiten weg... Fäddisch!

Also habe ich mir bei ePay diese Gitarre geschossen. Als nächstes alle Saiten runter und die mittleren beiden Mechaniken entfernt. Das wäre nicht unbedingt notwendig, aber zum einen mag ich nichts überflüssiges am Kopf rumflattern haben das rasseln kann, zum anderen war eine der 4 benötigten Mechaniken sehr schwergängig, die konnte ich durch eine der beiden übrig gebliebenen austauschen. Dann habe ich die D-Saite anstelle der tiefen E-Saite aufgezogen und die dünne E-Saite ebenfalls wieder installiert. Als nächstes habe ich am Sattel den Abstand zwischen diesen beiden Saiten gemessen, durch 3 geteilt und so die Position der anderen beiden Saiten ermittelt. Das Ganze markieren und fröhlich 2 neue Sattelschlitze gesägt. Nach dem selben Verfahren bin ich auch am Steg vorgegangen. Mit dem einzigen Unterschied das ich da keine Schlitze sägen konnte. Ich habe einfach an den entsprechenden Stellen kleine Holzschrauben angebracht und die Saiten so umgelenkt.

Erstaunlicherweise hat das auch relativ gut geklappt. Natürlich sind die Dimensionen wesentlich größer als bei einer Bariton-Ukulele, vor allem der Saitenabstand am Steg macht mir etwas zu schaffen. Wenn ich es nochmal machen würde (und das werde ich wohl), dann würde ich für alle 4 Saiten eine Umlenkung basteln. Am Hals macht mir der große Saitenabstand nicht so viele Probleme. Was mich wundert ist das trotz meiner primitiven, mit einer einfachen Eisensäge gemachten, Sattelschlitze nichts scheppert oder klemmt.

Klanglich kann man von einer umgebastelten 25,- Euro Gitarre nicht so viel erwarten, aber für Lagerfeuergesang oder ne Kneipe reichts durchaus aus. Mir ist durchaus bewußt das es sich hierbei um keinen hochwertigen Umbau handelt ;) Und wer die Frage nach der Sinnhaftigkeit stellt: Ich kann nun mal nicht mit 6 Saiten umgehen und für mich ist das echt ne preiswerte Lösung um ein lautes Instrument zu kriegen das ich spielen kann. Selbst wenn da mal einer rein latscht, für 25,- Euro plus 2 Holzschrauben und ne knappe Stunde Umbauzeit krieg ich was neues ;)

Wer wissen will wie sich das anhört und ein paar Detailfotos sehen will => Klickst Du hier

-Jens-

Fuktioniert ja prima! Vielleicht ein bisschen groß, aber es erfüllt seinen Zweck!

faltukulele

Zitat von: Guchot...Was mich wundert ist das trotz meiner primitiven, mit einer einfachen Eisensäge gemachten, Sattelschlitze nichts scheppert oder klemmt...

Klemmen kann es bei der Schlitzbreite ja kaum :mrgreen: , und das Scheppern vermeidet die recht hohe Saitenspannung zusammen mit einer ausreichenden Umlenkung der Saiten (hier in beiden Richtungen: seitlich und nach hinten). Wenn die Saiten zuverlässig in eine \"Ecke\" des Schlitzes gezogen werden, darf der ruhig zu breit sein - nur nicht zu tief.