Seitenlage gut oder nicht.?

Begonnen von Ukulele Ingo, 09. Apr 2011, 01:11:34

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (8 Antworten, 2.167 Aufrufe)

Ukulele Ingo

Hallo Jungs.
Ich habe mal eine Frage zur Seitenlage
meiner Lanikai S-C Konzert Ukulele.
Wenn ich jetzt im 18 ten Bund von der G-Seite
bis zum Griffbrett mit dem Zollstock nachmesse
messe ich genau 4-5 mm eher 5 ist das so in Ordnung.?
Oder würdet Ihr das noch verbessern.?
Gruß Ingo
Gruß Ingo

wwelti

#1
Der Abstand zum Griffbrett ist irrelevant. Wichtig ist nur der Abstand zwischen jeweils der Oberkante eines Bundstäbchens und der Unterkante der Saite. Also genau die Strecke, um die sich die Saite nach unten bewegt, wenn sie in diesem Bund gegriffen wird.

Man misst gerne am 12. Bund (auf irgendwas muß man sich ja einigen ;) ). Gut sind 2-3 mm bei Sopran. Bei Concert sollte es auch nicht viel mehr sein.

Von Interesse ist aber auch die Saitenlage im 1. Bund. Da sollte sie natürlich deutlich niedriger sein.

Wenn man die Saite im 3. Bund einigermaßen kräftig drückt, so daß sie dabei auch den 2. Bund berührt, sollte sie gerade eben nicht mehr den 1. Bund berühren. Wir reden hier von einem Abstand von vielleicht 2 Zehntelmillimetern.

Allerdings ist Voraussetzung für eine knappe Einstellung der Saitenlage erstens eine sauber bundierte Ukulele -- die Oberkanten der Bundstäbchen sollten entweder perfekt in einer Ebene liegen oder bei besonders guten Ukulelen einem sehr sehr leichten hohlen Profil folgen -- ist aber auch minimal und kaum sichtbar! Zweitens ist bei sehr niedriger Einstellung eine gute Spieltechnik empfehlenswert.

Viel Erfolg beim Optimieren :)

Gruß
  Wilfried

faltukulele

Hallo, Ingo,

ganz pauschal würde ich versuchen, das zu verbessern. Je niedriger die Saitenlage, desto leichter die Bespielbarkeit. Als Wunschvorstellung peile ich etwa 1/200 der Mensurlänge am Oktavbund an - bei einer Konzertmensur von etwa 380 mm also um 2 mm am 12. Bund, entsprechend 2,6 mm am 18. Bund. Das ist aber nur schwer zu erreichen und findet in der Praxis an gleich zwei Stellen seine Grenzen:

Zum einen wird der Hals einer Ukulele durch den Saitenzug nur sehr wenig gekrümmt, abhängig natürlich von der Steifigkeit des Halses und vom Zug der verwendeten Saiten. Zum Nachdenken genügt es, wenn Du Dir das Griffbrett auch unter Saitenzug nahezu gerade vorstellst. Die leere Saite schwingt aber bogenförmig (sie wird in der Mitte am stärksten ausgelenkt) und ist daher im Bereich der ersten 7 Bünde gefährlich nahe an den Bundstäbchen - abhängig natürlich von der Masse und der Spannung der Saite, und nicht zuletzt davon, wie heftig Du sie anzupfst. Ein für zartes Picking optimiertes Instrument kann bei heftigem Strumming schon kräftig scheppern. Schon daher sollte man das \"Tieferlegen\" nicht übertreiben.

Viel schlimmer als eine hohe Saitenlage sind aber falsche Töne. Beim Greifen dehnst Du die Saite ein wenig, stimmst sie also ungewollt höher. Um das auszugleichen, sitzt der Steg ein bißchen weiter weg als das Doppelte der Strecke vom Sattel bis zum 12. Bund. Diese Positon ist natürlich (bei einer vorgegebenen Saitenspannung) nur für eine ganz bestimmte Saitenlage geeignet, die Dehnung durch das Greifen genau zu kompensieren.
Ist die Saitenlage (meistens) zu hoch, ist der gegriffene Ton am 12. Bund höher als der Flageolet-Ton. Ist der gegriffene Ton bereits niedriger als der Flageolet-Ton, ist die Saitenlage (für die vorhandene Stegposition) aber bereits zu niedrig, und weiteres Tieferlegen hätte nur noch schaurigere Akkorde zur Folge.

Um die Sachlage grob einzuschätzen, setze Dir einen Kapodaster auf den ersten oder zweiten Bund (das schließt Fehler aus der Saitenlage am Sattel aus) und stimme die Ukulele seitenweise nach einem Referenzton (z. B. http://www.get-tuned.com/online_ukulele_tuner.php). Vergleiche danach G (leer) und C (7. Bund), C und E (8. Bund), E und A (7. Bund). Nur solange, wie die gegriffenen Töne zu hoch klingen, kannst Du die Saitenlage verringern, ohne die Kompensation (die Position der Stegeinlage) zu korrigieren.

Viele Grüße

Christoph

Kay

Die Saitenlage ist genau dann gut, wenn die Töne stimmen und du komfortabel drauf spielen kannst. Dafür ist meiner Meinung nach die Saitenlage in den ersten paar Bünden wesentlich aussagekräftiger als die im 18. Bund, wo man ja eh so gut wie nie unterwegs ist. Wenn schon optimieren, dann ggf. erstmal da.

robertschult

#4
High Superingo,

ich sehe das grundsätzlich auch so wie Kay - wobei faltukulele natürlich recht hat mit seiner Anmerkung, dass die Instrumente möglichst je nach Spielart optimiert werden sollten. Daraus ergäbe sich eine andere Einstellung für Picking und für z.B. Power-Strumming. (Noch ein Grund für UAS !  :mrgreen: )

Ich habe meine Lanikai inzwischen höhergelegt, weil mir (als altes Spielschwein, sorry ist leider so - zarte Pickings sind nichts für mich) die Saitenlage zu niedrig war.
Im Übrigen haben auch alle meine Gitarren eine sehr viel höhere Saitenlage als die meiner Kollegen - es kommt (meiner Ansicht nach) also wirklich auf Deinen persönlichen Spielstil an, wie Du Dein Instrument einstellst.

Mach Dich nicht verrückt - am Anfang darf es scheppern, aus welchen Gründen auch immer . . .  ;)

Gruß Robert

allesUkeoderwas

#5
Zitat von: robertschult... die Instrumente möglichst je nach Spielart optimiert werden sollten. Daraus ergäbe sich eine andere Einstellung für Picking und für z.B. Power-Strumming. (Noch ein Grund für UAS !  :mrgreen: )

...und dann noch eine Uke für das Fingertraining (extra hohe Saitenlage) !!! Tja, Robert, das kostet teuer, dieses Hobby...   :mrgreen:

So einen Fingerexpander habe ich allerdings schon als Gitarre.

P.S.:

Scheppern und Schnarren kann auch ein erwünschtes Stilelement sein !!!
Ukulelen: Nur Schrott

Ukulele Ingo

Hallo Jungs.
Erst mal vielen vielen Dank für Eure Schnelle Hilfe.
Ich war Heute mit der Uke im Musik Geschäft meines Vertrauens.
Da kam dann auch gleich der Meister.
Ganze 15 Minuten hat er auf meine Uke geschrammelt.
Ich dachte er hört gar nicht mehr auf doch dann sagte er mir
was ich da noch verbessern (optimieren) will Die Uke ist doch Perfekt
eingestellt. Somit hat sich das dann eigentlich erledigt.
Aber vielen Dank noch
Gruß Ingo
Gruß Ingo

faltukulele

Meisterhafter Service halt :roll: .

wwelti

Nun ja. Anhand Deiner recht spärlichen Informationen lässt sich halt nicht viel sagen.

Über \"meisterhaften\" Service in Musikläden, vor allem was Ukulelen angeht, will ich mal lieber nicht viel sagen... :roll:

Wir haben Dir doch schon gesagt bzw. geschrieben, worauf zu achten ist. Also schau einfach selbst nach. Ansonsten, wenn Du sowieso gut mit der Uke klarkommst, noch gutes Ukeln!