Kala Bocote oder Brüko

Begonnen von Ukusoph, 19. Feb 2013, 19:19:18

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (61 Antworten, 7.322 Aufrufe)

Guchot

Zitat von: UkusophDas wirklich sehr interessant, danke. Folgt man dieser Einschätzung ist die Größe des Instrumentes mit in die Überlegungen einzubeziehen. Was bei einer Gitarre (in meinem Vergleich eine der größten Western-Gitarren - Dreadnought) deutlich hörbar ist, wirkt sich bei dem kleinen Ukulelchen ggf. relativ weniger aus.

Mal sehen was noch so an Argumenten kommt, ich habe vor, bei meinem Brüko Besuch Herrn Pfeiffer auf dieses Thema anzusprechen.

Rein logisch müßte das eigentlich so sein, da eine kleine Fläche nicht so schwingt wie eine große. Bin auf Herrn Pfeiffers Meinung dazu gespannt.

Frolicks

Zitat von: UkusophDas wirklich sehr interessant, danke. Folgt man dieser Einschätzung ist die Größe des Instrumentes mit in die Überlegungen einzubeziehen. Was bei einer Gitarre (in meinem Vergleich eine der größten Western-Gitarren - Dreadnought) deutlich hörbar ist, wirkt sich bei dem kleinen Ukulelchen ggf. relativ weniger aus.

Mal sehen was noch so an Argumenten kommt, ich habe vor, bei meinem Brüko Besuch Herrn Pfeiffer auf dieses Thema anzusprechen.

Wo ich eben schon Rigk Sauer zitiert habe: Er hat mich auch darauf hingewisen, dass man zwar die Größe des Korpus (oder meintest du das nicht?) mit einbeziehn muss, aber die Gleichung nicht ist: Größerer Korpus = lauter. Aber einer bestimmten Größe muss man dann nämlich wiederum auch die Saitenlänge vergrößern, weil sonst ein im Verhältnis zu großer Korpus die Klang quasi \"verschluckt\". So kommt es dann ja auch, dass man vergleichsweise große Ukulelen bzw Uken mit großem Korpus hat, die überraschend leise sind (hatte hier neulich so ein Beispiel, eine Sopran-Ibanez mit relativ großem Korpus, aber dafür sehr leise).
Bei der flachen Brüko Nr 5 wiederum erscheint mir Decke v.a. im Vergleich zur Kala Travel Sopran relativ dick, und noch dazu Mahagoni massiv. Trotzdem tun sich beide Instrumente zumindest in der Lautstärke nicht viel (im gesamten Klangcharakter natürlich schon).

Und die Verarbeitung insgesamt spielt natürlich eine mindestens ebenso große Rolle wie das verwendete Material, z.B. die Position der die Decke stützenden Streben. Insgesmt gibts ganz schön viel, was man da so verkehrt machen kann beim Bau eines Instruments. Bzw es müssen ganz schön viele Faktoren gut zusammenpassen, damit es ein richtig gutes Instrument wird.

Auf Herrn Pfeiffers Meinung wäre ich da auch gespannt.
I plink, therefore I am.

Benutzername

Das Argument \"Massivholz\" würde ziehen, wenn man es eindeutig raus hören würde. Wer kann nur vom Zuhören von Vorn herein sagen, ob es sich um ein laminiertes oder um ein massives Instrument handelt?
Ich behaupte einfach mal dass man es nicht hört wenn

-beide Instrumente von guter Qualität sind
-man die Instrumente nicht sieht
-man nicht weis um welche Instrumente es sich handelt

Ein Blindtest mit mehreren Instrumenten der gleichen Preisklasse wäre interessant.

Frolicks

Zitat von: BenutzernameDas Argument \"Massivholz\" würde ziehen, wenn man es eindeutig raus hören würde. Wer kann nur vom Zuhören von Vorn herein sagen, ob es sich um ein laminiertes oder um ein massives Instrument handelt?
Ich behaupte einfach mal dass man es nicht hört wenn

-beide Instrumente von guter Qualität sind
-man die Instrumente nicht sieht
-man nicht weis um welche Instrumente es sich handelt

Ein Blindtest mit mehreren Instrumenten der gleichen Preisklasse wäre interessant.

Sowas geht wohl nur für die \"mittlere Preisklasse\" (die natürlich recht breit sein kann), denn bei den biiligen wie den richtig teuren Instrumenten gibts ja wohl jeweils nur eins von beiden. Aber für Uken zwischen ca. 100 bis 300 Euro (allzuviele Laminatinstrumente über 300 Euro dürfte es wohl nicht geben) würde mich das auch interessieren.
Wer kommt mal mit zu Rigk Sauer...? ;)
I plink, therefore I am.

Benutzername

#49
Über 300€ fällt mir meine Lanikai CE-TEQ ein, die mit jeder Vollholzuke in der Preisklasse mithalten kann.
Unter 100€ gibt es auch massive Instrumente, die Stagg us80-S zum Beispiel oder die US60, die zumindest eine massive Decke hat.
100-300€ ist interessant, weil es in dem Bereich beides in guter Qualität gibt.

Guchot

Zitat von: BenutzernameÜber 300€ fällt mir meine Lanikai CE-TEQ ein, die mit jeder Vollholzuke in der Preisklasse mithalten kann....

Das heißt Du hast schon jede Vollholzuke in dieser Preisklasse gespielt um das vergleichen zu können?

Frolicks

Tonabnehmer muss man natürlich raus rechnen, damit wird ja jede Uke um ca. 100 Euro teurer.

Die Kala Mango Tenor und Fichte-Ahorn Tenor sind jeweils 300€. Drunter gibts natürlich ne ganze Menge. Mal sehen, beim nächsten Besuch bei Risa werde ich mal nen Blitztest vornehmen.
Könnte aber noch ein bisschen dauern.
I plink, therefore I am.

Benutzername

ZitatDas heißt Du hast schon jede Vollholzuke in dieser Preisklasse gespielt um das vergleichen zu können?
Nein, aber genug um ziemlich sicher zu sein dass es nicht besser geht. Wenn mal eine bessere kommt würde ich mich freuen.

Ukusoph

Morgen ist es soweit. Wir, drei Schülerinnen und ich, pilgern nach Kitzingen und haben einen Termin mit Frau Pfeiffer. Ich lass Euch wissen was draus geworden ist.

Eine schnelle Frage kann mir vielleicht noch jemand bis morgen früh beantworten: baut Herr Pfeiffer auch einen Sopran Hals mit mehr als 15 Bünden, Hals-Korpusübergang am 12. Bund und Herzabschluss?

Grüße

Caruso

Ich würde eine Brüko vorziehen. Vor allem dann, wenn man sich die Hölzer selber aussucht. Da die Kala ja auch nicht gerade die billigste ist, käme das finanziell ja in Betracht. Man muss hier noch mal erwähnen, dass der Preis für die Brüko-Sondermodelle, angsichts der Tatsache, dass es sich de-facto um Custom-Modelle handelt, spottbillig sind. Ich wüßte nicht, wo man für so wenig Geld sowas sonst bekommt.
Zum Brüko-Klang hat sich -Jens- bereits m.E. sehr treffend geäußert. Wenn man sich bei einem Sondermodell für eine entsprechende Deckenholzart (z.B. Fichte) entscheidet, gewinnt das Instrument m.E. gegenüber den Mahagoni-Varianten.
Gegen die Saitenhöhe hatte ich bei keiner meiner Brükos bislang etwas einzuwenden. Aber das ist sicherlich auch ein wenig Geschmackssache.
Bei den Wirbeln ist die Sache für mich ganz klar: Direkt. Umgelenkte Wirbel sind Verrat an der wahren Sache.

Benutzername

#55
ZitatEine schnelle Frage kann mir vielleicht noch jemand bis morgen früh beantworten: baut Herr Pfeiffer auch einen Sopran Hals mit mehr als 15 Bünden, Hals-Korpusübergang am 12. Bund und Herzabschluss?
Das wäre eine normale Sopran mit einem Griffbrett, das bis zum Schallloch verlängert ist. Das habe ich von Brüko noch nicht gesehen, dort haben die Sopran Ukulelen 12 Bünde und die Longneck 15 Bünde. Das reicht auch, sonst wird es etwas eng beim Greifen
ZitatBei den Wirbeln ist die Sache für mich ganz klar: Direkt. Umgelenkte Wirbel sind Verrat an der wahren Sache.
Das sehe ich ähnlich, finde aber dass es Geschmackssache ist. Direkt ist auch nicht gleich direkt. Billige direkte Mechaniken sitzen sehr fest wenn sie die Stimmung halten sollen und rutschen viel zu weit durch wenn man mal dran dreht. dir direkten Brüko Mechaniken sind da vorbildlich, die drehen sich schön weich und lassen es zu, dass man das Instrument präzise stimmen kann

charangohabsburg

Zitat von: CarusoBei den Wirbeln ist die Sache für mich ganz klar: Direkt. Umgelenkte Wirbel sind Verrat an der wahren Sache.
Richtige direkte Wirbel sind zu 100% aus Holz, haben einen konischen Schaft und sitzen in konischen Löchern. Direkte Wirbel mit Justier-Schräubchen sind für Weicheier gedacht, und wer sie als das Wahre preist betreibt Augenwischerei.  :twisted:

Caruso

#57
@ charangohabsburg: Da muss ich ja kurz lachen. :lol:  Wenn Du glaubst, dass ich so einfach zu kriegen bin, dann möchte ich doch bitten, das Augenmerk auf diese, meine Ukulele zu richten.

Ist zwar nur die Draufsicht, aber wer nicht unbeleckt ist in der Materie, sollte wissen, um was es sich handelt. Wer sich mit den üblichen direkten Wirbeln schwer tut, sollte davon wirklich die Finger lassen.
(Was nichts daran ändert, dass die üblichen direkten Wirbel der reinen Lehre bereits Genüge tun.)

Vielsaitig

#58
Es scheint mir so, als hätte kaum jemand von euch mal eine Geige, Bratsche oder ein Cello mit den Wirbel gestimmt :D Bei meiner Geige sitzen mache Wirbel (je nach Jahreszeit und Luftfeuchtigkeit) so knalle eng, dass man nur noch rohe Gewalt anwenden kann um diese zu bewegen. Die Brükomechanik geht im Vergleich zu meiner Geige wie Schmierseife. Meine Bratsche geht schon sehr viel einfacher zu stimmen, aber meine Uke ist immer noch 100mal einfacher zu stimmen.
Also für mich wäre die Brükomechanik definitiv kein Ko-Kriterium, vorallem weil man zur Not auch ne übersetzte dranbasteln könnte.

Frolicks

Zitat von: UkusophMorgen ist es soweit. Wir, drei Schülerinnen und ich, pilgern nach Kitzingen und haben einen Termin mit Frau Pfeiffer. Ich lass Euch wissen was draus geworden ist.

So harren wir dann jetzt alle hier gespannt des Erfahrungsberichts des Ukusophen...


So ne Pilgerfahrt nach Kitzingen habe ich auch mal geplant. Bei der Gelegenheit - die aber mangels finanzieller Resourcen noch ne Weile warten muss - wird dann auch ne richtige Custom Brüko Longneck in Auftrag gegeben... oder wahlweise abgeholt... oder beides...
I plink, therefore I am.