Hersteller zu dusselig ?

Begonnen von UkuLilli, 07. Apr 2013, 20:22:32

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UkuLilli

So, im Moment ist ja die \"Flea\" mein Thema, und je mehr ich mich damit beschäftigt habe (super Einstellung ab Werk), desto ärgerlicher bin ich geworden. :x  

Wie dusselig sprich nachlässig sind eigentlich die Ukulelen-Firmen, die , wie ich hier gelesen habe, auch bei teureren Modellen, nicht mit Bundreinheit und passender Saitenlage aufwarten können ? :evil:
Das sind doch die Basics eines Instrumentes ! :shock:
Immer wieder lese ich hier, es muss eingestellt werden, gefeilt, verstellt, ersetzt, gebohrt... :(   So ein MIST !
Was ist an Bundreinheit soo kompliziert - fragt eine Anfängerin, die sich vorstellt, dass man nur die Bundstäbchen korrekt im Abstand ausmessen muss. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. :mrgreen:

Ich verstehe ja, dass man vielleicht Saiten austauschen möchte, weil eine andere Marke subjektiv besser klingt oder die Mechaniken, aber es kann doch wohl nicht so schwer sein, die Saitenlage ab Werk ordentlich einzustellen, oder ?
Ich spreche jetzt nicht von 30 Euro-Ukes, sondern von Preisen ab ca. 100 Euro (bei meiner Luna kratzt kein einziges Bundstäbchen - auch die Saitenlage ist für mich angenehm zu spielen)

Warum schaffen das nicht alle Hersteller ?

Wie seht ihr das ? (ich werde nicht auf jeden Post antworten - das soll einfach ein Meinungsbild werden).

wwelti

Es hat wirklich etwas mit dem Preis zu tun. Ja, präzise Fertigung kostet Geld. Vor allem reproduzierbar präzise Fertigung.

Damit ein Instrument optimale Saitenlage überhaupt \"verträgt\", muß das Griffbrett perfekt abgerichtet sein, ideal wäre eine (gaaaanz leichte!) konkave Wölbung, so wie es z.B. bei meiner Glyph der Fall ist. Sowas zuverlässig in gleichbleibender Qualität herzustellen ist gar nicht so einfach! Darum sind die meisten Griffbretter (mehr oder weniger) gerade, und die Abweichungen sind ein entscheidender Faktor dafür, wie gut sich das Instrument einstellen lässt.

Das Ganze hat durchaus auch etwas mit Bundreinheit zu tun, denn je nach Saitenlage benötigt man eine unterschiedliche Längenkompensation.

Dann kann es auch leicht passieren daß man sich ganz einfach irrt, was die Beurteilung der Intonation angeht, weil z.B. oft auch hochwertige Saiten etwas daneben liegen.

Und bei den wirklich etwas teureren Instrumenten guter Marken ist die Qualität diesbezüglich tatsächlich deutlich besser als in der üblichen \"100 Euro China-Klasse\". Z.B. bei KoAloha, oder Kiwaya, oder eben bei Flea/Flukes (obwohl letztere deutlich billiger sind). Bei handgemachten Ukulelen ist dies meistens auch besser (Ausnahmen bestätigen die Regel), da das Herstellen einer Ukulele von Hand sowieso viel Arbeit bedeutet, und die Zeit für ein gutes Setup normalerweise dann auch noch da ist.

Bei den meisten in China gefertigten Modellen um die 100 Euro kann man von einer gewissen Serienstreuung ausgehen. Auch wenn ich das Gefühl habe daß die durchschnittliche Qualität heutzutage doch schon deutlich besser ist als z.B. vor 5 Jahren.

Gruß
  Wilfried

UkuLilli

Wilfried, Danke für deine ausführliche Antwort ! :D
ZitatJa, präzise Fertigung kostet Geld. Vor allem reproduzierbar präzise Fertigung.
Schon klar, aber wieso ist das bei Ukulelen so schwierig ?
Von Gitarren, auch preiswerteren (nicht billigen!) habe ich noch nicht gehört, dass die Spieler massenhaft an ihnen herumbasteln.

ZitatDamit ein Instrument optimale Saitenlage überhaupt \"verträgt\", muß das Griffbrett perfekt abgerichtet sein, ideal wäre eine (gaaaanz leichte!) konkave Wölbung,
Dennoch verstehe ich nicht, warum man das bei einer beinahe-Plastik-Uke wie die Flea eine ist, hinbekommt und bei anderen nicht. Na, wahrscheinlich bin ich dafür noch zuviel Anfänger... :?

hoaloha

Zitat von: UkuLilliDennoch verstehe ich nicht, warum man das bei einer beinahe-Plastik-Uke wie die Flea eine ist, hinbekommt und bei anderen nicht.
Da das Griffbrett incl. Bundstäbchen aus einem Guß sind,
entstehen da auch keine Fertigungstoleranzen  :D
und der Nullbund tut sein übriges    :D

...nur so noch btw. meine Flea konnte ich nicht \"out of the Box\" spielen,
die g-Saite musste bei mir nachgestimmt werden  ;)

LG Tom

hilli2

#4
Hallo UkuLilli!

Vielen Dank für diesen Thread! Du sprichst mir aus der Seele!

Zitat von: UkuLilliWie dusselig sprich nachlässig sind eigentlich die Ukulelen-Firmen, die , wie ich hier gelesen habe, auch bei teureren Modellen, nicht mit Bundreinheit und passender Saitenlage aufwarten können ? :evil:
Das sind doch die Basics eines Instrumentes ! :shock:

Meiner Meinung nach darf sich eine Ukulele erst dann \"Musikinstrument\" nennen, wenn es auch als solches genutzt werden kann! Wenn eine Ukulele nicht bundrein ist und aufgrund der Saitenlage nicht oder nur schwer spielbar ist, handelt es sich m.M. nicht um ein richtiges Instrument! Außerdem: Wenn ich mir ein Instrument kaufe, bin ich (zumindest Hobby)Musiker, nicht aber unbedingt Handwerker, Feinmechaniker oder mit Fähigkeiten dieser Berufsgruppen ausgestattet! Hersteller können doch nicht davon ausgehen, dass jeder, der sich ein Instrument kauft, dies bearbeiten möchte / muss / kann. Wenn ein Instrument gut spielbar ausgeliefert wird, aber aufgrund von Vorlieben soll die Saitenlage höher / niedriger oder sonstwas handwerkliches verändert werden, ist das okay, aber eine solche \"Behandlung\" darf nicht Voraussetzung sein, um das Instrument spielen zu können!!!

Zitat von: UkuLilliImmer wieder lese ich hier, es muss eingestellt werden, gefeilt, verstellt, ersetzt, gebohrt... :(   So ein MIST !

Nach den Threads hier habe ich auch schon gedacht, dass bei 8 von 10 Ukulelen Mängel vorhanden sind, unabhängig von der Preislage!

Zitat von: UkuLilliaber es kann doch wohl nicht so schwer sein, die Saitenlage ab Werk ordentlich einzustellen, oder ?
Ich spreche jetzt nicht von 30 Euro-Ukes, sondern von Preisen ab ca. 100 Euro (bei meiner Luna kratzt kein einziges Bundstäbchen - auch die Saitenlage ist für mich angenehm zu spielen)

DAS ist auch so eine Frage! Ab wann ist eine Ukulele ein \"höherpreisiges\" bzw. kein billiges Instrument mehr???? Gibts da eine Euro-Grenze??? Ich finde, wenn mir ein Musikfachgeschäft (vor Ort oder Online) ein Instrument verkauft, muss es spielbar sein! Es ist ja schließlich ein MusikFACHgeschäft, da bekommt man Musikinstrumente, auf denen man Musik machen kann! (Wenn ich bei Aldi eine Ukulele kaufe, dann muss ich damit leben, dass die vielleicht nicht spielbar ist!).

Ich wiederhole mich vielleicht (hab das schon in anderen Threads geschrieben), aber ich habe drei eher günstige Ukulelen gekauft (bei Hans), 2 Stagg US 60 (64 Euro), eine Mahalo Smiley (35 Euro), alle drei sind absolut spielbar und nahezu bundrein (absolute bundreinheit erwarte ich für den Preis nicht, aber eine \"nahezuhe\" schon!)

Meiner Meinung nach ist eine Ukulele für 100 Euro vielleicht zu den günstigeren Ukulelen zu zählen, aber als \"billige\" Ukulelen würde ich die nicht bezeichnen und sollte auf jeden Fall spielbar sein!

Natürlich muss sich der Preisunterschied zu höherpreisigen Ukulelen in irgendwelchen Bereichen zeigen, das sind ja aber v.a. Holzart, Verarbeitungsunterschiede (z.B. Leimreste), bessere Mechaniken etc.

Kristina
***Music was my first love...***

wwelti

Hallo Kristina!

Absolute Präzision gibt es bei \"realen\" Instrumenten sowieso nicht. Auch die gleichstufige Stimmung, die durch ein theoretisch \"perfektes\" Instrument erzielt werden könnte, intoniert nicht ganz rein. Das ist aber nochmal ein kompliziertes Thema für sich.

Bei Ukulelen ist die Intonation vor allem deshalb problematischer als bei der Gitarre, weil sie kleiner ist. Nicht nur wirkt sich jede Ungenauigkeit entsprechend stärker aus, zu allem Überfluss ist auch noch der Einfluß der Saiten (Inhomogenitäten usw.) größer. Somit kann man davon ausgehen, daß bei preiswerteren Instrumenten eine Ukulele \"gleicher Qualität\" schlechter intoniert als eine entsprechende Gitarre.

Es gibt da keinen harten Sprung zwischen \"höherpreisigen\" und billigen Instrumenten. Es kommt vor allem darauf an, wieviel Sorgfalt in Präzision und Endkontrolle gesteckt wurde, und das ist tendentiell bei teureren Instrumenten nun einmal besser als bei billigen. Dann kommt es noch darauf an, ob der Händler die schlechtesten Exemplare zurückschickt und die restlichen noch gut einstellt, oder nicht. Einige unserer Händler tun dies. Hans zum Beispiel.

Es gibt nur wenige \"preiswerte\" Marken, bei denen die Qualitätskontrolle so gut ist, daß man davon ausgehen kann, ab Werk ein sehr gut intonierendes Instrument zu erhalten. 100 Euro sind da noch nicht viel. In diesem Preisbereich benötigt man entweder einen guten Händler der das für einen erledigt, oder man muß selbst beim Kauf aufpassen (und wissen worauf man achten muß), und dann noch selbst das Setup machen.

Es gibt auch Gitarrenbauer, die einem die Arbeit gegen ein bezahlbares Entgelt abnehmen.

Viele Grüße
  Wilfried

LokeLani

Auch im Gitarrenfachhandel werden z.B. die günstigen Mahaolo Instrumente nicht auf ihr Set-Up kontrolliert.
Der Arbeitsaufwand für Billiginstrumente wäre zu gross im Verhältnis zum Stundenansatz für die Arbeit des Gitarrenbauers.  :mrgreen:

hilli2

Hallo Wilfried,

Zitat von: wweltiAbsolute Präzision gibt es bei \"realen\" Instrumenten sowieso nicht. Auch die gleichstufige Stimmung, die durch ein theoretisch \"perfektes\" Instrument erzielt werden könnte, intoniert nicht ganz rein. Das ist aber nochmal ein kompliziertes Thema für sich.

Bei Ukulelen ist die Intonation vor allem deshalb problematischer als bei der Gitarre, weil sie kleiner ist.

Das ist mir klar und ich erwarte auch nicht die \"absolute Präzision\". Aber ich erwarte ein Instrument, das spielbar ist, gerade wenn es in einem Musikfachhandel erworben wurde. Auch von einer Sopranukulele mit einer vergleichsweisen kurzen Mensur erwarte ich dann, dass in den ersten drei Bünden gespielte Akkorde sich auch so anhören! Bei meiner zweiten Ukulele (Baton Rouge Sopran) war es z.B. nicht möglich, ein nach F klingendes F zu spielen, da beim Greifen der E-Saite im ersten Bund schon alles schief klang, egal, wie ich gegriffen habe! Leicht, näher / weiter weg vom Bundstäbchen. Es lag also nicht an mir, sondern am \"INstrument\" (Es waren übrigens Aquila Saiten drauf!). Diese Ukulele wurde im Fachhandel gekauft, und ich empfinde es als Frechheit, dass dort so etwas verkauft wird!

Zitat von: wweltiEs gibt nur wenige \"preiswerte\" Marken, bei denen die Qualitätskontrolle so gut ist, daß man davon ausgehen kann, ab Werk ein sehr gut intonierendes Instrument zu erhalten.


Welche zum Beispiel? :D

Da ich ein relativer Neuling auf der Ukulele bin, hab ich natürlich auch noch nicht so richtig Ahnung von Preisen bei Ukulelen. Da ich aber schon mein Leben lang Musik mache, hab ich zumindest ein Ohr für wohlklingende Instrumente. Ich bin auch nicht geizig und gebe auch gern mehr aus für ein richtig gutes Instrument. Dass das dann mehr als 100 Euro kosten kann, ist mir bewusst (ich hab einige Instrumente hier). Ich freue mich aber, dass ich bei Hans super eingestellte günstige Ukulelen für meine Kinder bekommen kann, da ich hier doch erst mal günstig einsteigen möchte!

Viele Grüße,
Kristina

[/quote]
***Music was my first love...***

Supersonic

Zitat von: UkuLilliSchon klar, aber wieso ist das bei Ukulelen so schwierig ?
Von Gitarren, auch preiswerteren (nicht billigen!) habe ich noch nicht gehört, dass die Spieler massenhaft an ihnen herumbasteln.

Das ist bei Gitarren auch so.
Ich bin im November mit dem Gitarrespielen angefangen, direkt mit einer eGitarre. Habe dann ein paar Unterrichtsstunden genommen und der Lehrer hat auf den ersten Blick auf meine Gitarre gesehen, wo und was dort noch zu verbessern sei. Ist halt erst mal eine \"günstige\" Anfänger Gitarre gewesen....wenn ich es besser kann, dann gibts ne Gibson!!!  :mrgreen: ....an der es dann hoffentlich nichts mehr zu kritisieren gibt  :shock:

Guchot

Zitat von: hilli2...Ich freue mich aber, dass ich bei Hans super eingestellte günstige Ukulelen für meine Kinder bekommen kann...

Hans kannst Du hier aber schlecht als Beispiel nehmen, das ist ein positiver Verrückter ;) Wenn er die tatsächliche Arbeit berechnen würde, wäre es vorbei mit den günstigen Einsteigerinstrumenten.

Benutzername

Die meisten Ukulelen, die ich habe (auch die Billigen) hatten ab Werk eine spielbare Saitenlage. Die Einstellung eines Instruments ist eine sehr individuelle Geschichte. Jeder entwickelt mit der Zeit seine Vorlieben. Dass man bei einer Fabrik Ukulele etwas Spielraum bei der Saitenlage lässt liegt nicht nur an den Fertigungstoleranzen, sondern auch am Holz. Holz arbeitet, es kann sich je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit ausdehnen, zusammenziehen, verziehen. Wenn man die Saitenlage im Bereich weniger Zehntel Millimeter optimiert, kann das durchaus eine Rolle spielen. Meine sehr tief eingestellte Gretsch hat nach einer Nacht im Auto geschnarrt, das tut sie jetzt nicht mehr. Ukulelen werden wochenlang über die Meere geschippert, mal bei hoher Luftfeuchtigkeit, mal knallt die Sonne auf den Container. Ein Instrument, dass im Werk bei hoher Luftfeuchtigkeit eingestellt wurde, kann sich bei der trockenen Heizungsluft verziehen.
Es gibt genug Gründe, seine Instrumente selbst einzustellen. Wer mit viel Kraft zupft und schrammelt, wird mit einer sehr tiefen Saitenlage womöglich nicht zurecht kommen. Anderen Spielern passt eine hohe Saitenlage wegen dem Kraftaufwand nicht.
Dabei geht es nicht um inakzeptable Werte wie 2mm am ersten Bund, was ich auch schon erlebt habe. Es geht um die paar Zehntel Millimeter, die den Unterschied ausmachen.

wwelti

Hallo Kristina!

Zitat von: hilli2Das ist mir klar und ich erwarte auch nicht die \"absolute Präzision\". Aber ich erwarte ein Instrument, das spielbar ist, gerade wenn es in einem Musikfachhandel erworben wurde. Auch von einer Sopranukulele mit einer vergleichsweisen kurzen Mensur erwarte ich dann, dass in den ersten drei Bünden gespielte Akkorde sich auch so anhören! Bei meiner zweiten Ukulele (Baton Rouge Sopran) war es z.B. nicht möglich, ein nach F klingendes F zu spielen, da beim Greifen der E-Saite im ersten Bund schon alles schief klang, egal, wie ich gegriffen habe! Leicht, näher / weiter weg vom Bundstäbchen. Es lag also nicht an mir, sondern am \"INstrument\" (Es waren übrigens Aquila Saiten drauf!). Diese Ukulele wurde im Fachhandel gekauft, und ich empfinde es als Frechheit, dass dort so etwas verkauft wird!

Was ich sagen wollte: Bei gleichem Qualitätsstandard bei der Fertigung werden die Fehler bei einer Ukulele größer sein als bei einer Gitarre. Da hilft es auch nichts, das Instrument im \"Fachhandel\" zu kaufen... Es gibt ja nicht nur schlechte Ukulelen im \"Fachhandel\", seien wir mal ehrlich... und Qualitätskontrolle wird dort meistens auch nicht nachgeholt -- das gilt nur für wirklich gute Läden. So sieht\'s halt in der Praxis aus, auch wenn das nicht befriedigend ist.

Und es ist tatsächlich auch so daß es immer noch Läden gibt, in denen die Ukulele eher als \"Spielzeug\" denn als Instrument gesehen wird.


Zitat von: wweltiEs gibt nur wenige \"preiswerte\" Marken, bei denen die Qualitätskontrolle so gut ist, daß man davon ausgehen kann, ab Werk ein sehr gut intonierendes Instrument zu erhalten.


Zitat von: hilli2Welche zum Beispiel? :D

Da ich ein relativer Neuling auf der Ukulele bin, hab ich natürlich auch noch nicht so richtig Ahnung von Preisen bei Ukulelen. Da ich aber schon mein Leben lang Musik mache, hab ich zumindest ein Ohr für wohlklingende Instrumente. Ich bin auch nicht geizig und gebe auch gern mehr aus für ein richtig gutes Instrument. Dass das dann mehr als 100 Euro kosten kann, ist mir bewusst (ich hab einige Instrumente hier). Ich freue mich aber, dass ich bei Hans super eingestellte günstige Ukulelen für meine Kinder bekommen kann, da ich hier doch erst mal günstig einsteigen möchte!
[/quote]

Wenn Du bereit bist, ab ca. 130 bis 200 Euro auszugeben, kannst Du auch eine ab Werk sauber intonierende Ukulele erhalten. Namhafte Beispiele sind z.B.:
- Die Flea
- Kiwaya Ukulelen, z.B. KS-0, KS-1, usw.
- Brükos

Bei praktisch allen China-Instrumenten gibt es eine gewisse Serienstreuung, die entweder durch einen guten Händler, oder durch Dich selbst \"gefiltert\" werden muß. Wir haben freilich einige gute Händler auch hier im Forum. Z.B. Hulaparty, Mauna Kea, Ukumele, usw... Oft ist auch ein bisschen Nacharbeit bei diesen Instrumenten erforderlich, und auch hier legen unsere Händler oft noch etwas Hand an. Wenn man sehr hohe Ansprüche hat kann es u.U. sinnvoll sein, auch selbst nochmals etwas nachzuoptimieren, das gilt aber für praktisch alle Instrumente in diesem Preisniveau.

Leider kann auch bei einer guten Ukulele passieren, daß die Saiten schlecht intonieren -- selbst bei Qualitätssaiten gibt\'s gelegentlich Ausrutscher. Da hilft nur, dies zu erkennen und die entsprechende Saite zu wechseln (manchmal hilft auch umdrehen!).

Viele Grüße
  Wilfried

dhenksero

Keine Aufregung !


Saitenabstand einstellen leicht gemacht (weil selbst iiich hab\'s gerade hinbekommen):

Wollte keinen neuen thread aufmachen und habe mich mal hier drangehängt:
Das Thema ist alt, aber ich hab's noch nicht durchgängig dargestellt aufgefunden.

Bitte vor Nachahmung erst ganz durchlesen.

Habe gerade die Saiten an der Kala TT tiefer gelegt und was dazugelernt. Fehler lasse ich mal weg und schreibe lieber, wie es geht:

1)   
Saiten lockern, bis sie vom Sattel weg zur Seite gedrückt werden können

2)   
Holzklotz längs aufs Griffbrett und gegen den Sattelüberstand legen (wie hier schon vorgeschlagen)

3)   
Mit leichtem Hammerschlag gegen das freie Klotzende schlagen, bis sich der Sattel löst

4)   
Sattel mit der Unterseite auf einem groben Schleifpapier aufsetzen und mit Hand den Sattel rubbeln, wobei
er immer wieder mal in die entgegen gesetzte Richtung gedreht werden muss, um nicht einseitig zu viel abzutragen.

Auch in der Mitte muss hin und wieder gezielt Druck aufgebracht werden, damit kein ,Wipp-Effekt' aufkommt.
Beim Schleifen den Sattel auch nicht seitlich kippen, schön satt aufs Schleifpapier setzen.

Hierzu gibt's bestimmt noch bessere Vorgehensweisen, habe ich aber gerade nicht parat.

5)
Zwischendurch immer wieder mal Sattel einsetzten und Saiten zur Abstandkontrolle (am besten mit Fühlerlehre) auf den Sattel schieben.


ACHTUNG !
Am 1. Bundsteg soll der Abstand zur Saite 0,5mm betragen, am 12. Bundsteg 2,0mm (habe ich so gelesen, stimmt hoffentlich)

Wenn der Sattel vor dem Beschleifen der Stegeinlage schon auf 0,5mm Saitenabstand am 1. Bundsteg bearbeitet wird, dann kann nach Beschleifen der Stegeinlage Kontakt der Saiten mit einem oder mehreren Bundstegen (je nach tatsächlicher Halsgeometrie und Bundsteghöhen) auftreten, was zum ,Scheppern' führt.

Also den Sattel erst mal auf 1,0 mm Abstand am 1. Bundsteg bearbeiten, dann die Stegeinlage auf 2,0 mm am 12. Bundsteg, dann auf Griffbrettlänge den Saitenabstand kontrollieren (von beiden Seiten anpeilen), auch durch Drücken in einzelnen Bünden auf Scheppern prüfen.

Wenn dann noch genug ,Luft' ist, kann der Abstand am 1. Bundsteg weiter vorsichtig verringert werden.

6)
Wenn der Sattel zu stark beschliffen wurde, Holzspan oder Pappstückchen unter den Sattel setzen (musste ich so machen ...)

7)
Stegeinlage, ggf. mit Holzklötzchen und Hammer unter den lockeren Saiten seitlich aus dem Steg drücken und wie Sattel beschleifen, Abstand am 12. Bundsteg bei eingesetztem bearbeitetem Sattel immer wieder kontrollieren (Stegeinlage hierzu natürlich einschieben)

Der Sattel sollte hierbei auf zunächst 1,0 mm Saitenabstand am 1. Bundsteg bearbeitet sein, noch nicht auf 0,5 mm ! (s.o.)

8)
Wenn die Saitenlage endgültig passt und nichts scheppert, kann die Stegeinlage im Steg verbleiben und der Sattel leicht angeklebt werden.

9)
Jetzt fliegen die Finger nur so über's Griffbrett und tiefe Rillen in den Kuppen gibt's auch nicht mehr !

>>> Ach ja, jemand empfahl, beim Beschleifen von knöchernen Sätteln/Stegeinlagen eine Staubschutzmaske zu tragen, das Zeug ist wohl nicht zum Einatmen geeignet.

Falls hier was nicht stimmen sollte, bitte korrigieren bzw. ergänzen. Danke !

Anke

#13
@ dhenksero: mmh  :roll:  also ich habe den Sattel zur Nacharbeit noch nie komplett entfernt (es sei denn, er war gänzlich unbrauchbar).
Wenn es nur darum geht, die Saitenlage in den ersten Bünden etwas flacher zu bekommen, dann reicht es m.E. aus, die einzelnen Sattelschlitze vorsichtig etwas TIEFER (aber Achtung: NICHT BREITER) zu feilen, bis die Saitenlage passt.

Im übrigen gibt es hierzu in diversen Threads schon einige sehr gute Tutorials, teils mit visueller Anleitung in Youtube.

dhenksero

@Anke:

Jo, natürlich geht das mit den Sattelkerben tiefer kratzen, aber im Forum gibt\'s dazu einige gemeine Versagensbeispiele, dehalb hatte ich die Methode mit dem Sattel von unten beschleifen übernommen, war mir sicherer.  
Und da ich bisher keine Gesamt-Vorgehensbechreibung gefunden hatte, habe mal alle Schritte für meinen Beitrag zusammengeschaufelt. Vielleicht hilft\'s ja dem/der einen oder anderen, der keine Nagelfeile bereit hat ;-) und Kerbenfeilen ist für diejenigen, die kein Schleifpapier bereit haben, auch gut !

Zur Diskussion an sich: Meine Kala hatte schon eine unverschämt hohe Saitenlage, die Lanikai dagen war sehr gut eingestellt, es geht also schon, wenn der Hersteller auch mal ein bißchen an die Ukies denkt.