Resonator Ukulele

Begonnen von pfunk, 03. Aug 2016, 23:58:05

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lelopa

mit Kompromissen kann man vielleicht leben.... aber echter Spass geht meist  anders!

indigeno

Maestro Concert UC-CO, Kala Tenor Cutaway Zederndecke, Kokio Tenor, Pono Pineapple Tenor Mango, Dupont Tenor Mahagoni

lelopa

Kommt ja immer darauf an was man im Endeffekt will.
Ich hatte eine Johnson-Reso, die ich nicht soooo schlecht fand..... bis ich eine RiSa/Amistar hörte - plötzlich klang die Johnson sauschlecht!

allesUkeoderwas

#18
Zitat von: Lucky L'Uke am 07. Aug 2016, 07:05:16
1. mit Kompromissen kann man vielleicht leben.... aber echter Spass geht meist  anders!
2. Kommt ja immer darauf an was man im Endeffekt will.

2 supergute Spüche, die ich voll unterstütze! Gehören eigendlich in die Hall of Fame der guten Sprüche von Herrn Knasterbax.  :D

Mein Senf zum Resothema:
Betrachtet man die Chronologie der Dinge, dann ist ein Resonatorinstrument eigentlich ein schlecht, aber sehr laut klingendes Instrument aus der Zeit, als es noch keine elektrischen Verstärker gab. Sozusagen ein Kompromiss. Es basiert auf dem Grammophonsysthem (Am besten erkennbar bei der Strohgeige). Niemand würde auf die Idee kommen, qualitativ ein Grammophon mit einem HiFi Plattenspieler zu vergleichen. Irgendwann gab's dann aber elektrische Verstärker und die verstärkende Konstruktion mit dem "schlechten" Klang wurde als klangformende Komponente geliebt und genutzt. Selbst Scheppern kann hier gewollt sein! Hierbei ist es wie bei den tausenden von unterschiedlichen Tretminen des E-Gitarristas: Was gut, oder schlecht klingt, liegt am Können des Spielers, an der Art des Einsatzes, und am Ohr des Zuhörers.

Die ersten Bluesaufnahmen von Blind Boy Fuller klingen teils schräg und scheppernd und wurden vermutlich auf einer Reso-Gitarre mit gepresstem Kochtopfdeckel-Cone gespielt, die qualitativ vermutlich nicht mal mit einer heutigen billigen China-Reso mithalten kann, aber es klingt einfach nur geil!

Zurück zu heutigen Resouken:
Es gibt gut und schlecht verarbeitete Instrumente, die gleichzeitig auch billig, oder teuer sein können.
Der Klang ist jedoch persönliche Geschmackssache und von zig Faktoren abhängig.
Zum Glück gibt's eine Riesenauswahl - Man muß halt testen und experimentieren....
Hierzu hab ich vor Jahren mal so einiges gebastelt und geposted.

Ich persönlich steh immernoch auf den Recording King (Johnson), den das große T damals für grad mal 160 € verschleudert hat.
Einen spiel ich in low D mit Continental Cone und Saiten von Ukulele Creations (Daniel Ho, and Jason Arimoto, Ph.D.)
High G ist mir persönlich manchmal zu schrill, zudem sackt nach einiger Zeit der Cone ab.
Und...
Einen spiel ich mit low G und D mit Worth braun und National Cone (kein Hot Rod) - Mein Lieblingsklang: brilliant und singend
Ich glaub auch, daß der National Cone härter und robuster ist, als der Continental Cone.


Ich hatte auch schon...
- Aquila high G mit Delta Deep South Cone - Sehr empfindlich, aber brilliant mit schönen singenden Tiefen.
- Selbstgebastelten Cone mit Low G und D Stahlsaiten - Reichlich Sustain und singende Saiten...

Um den Klang einer Reso zu beurteilen, sollte man schon mal eine Aufnahme machen, oder sich die Reso von einem anderen vorspielen lassen. Das Resosysthem strahlt ja stark gerichtet nach vorn - Der empfundene Klangunterschied Spieler <- > Zuhörer ist noch extremer, als bei einer normalen Ukulele.

Bei Holz-Reso-Uken ist mein persönlicher Eindruck, daß da was fehlt, bzw. vom Holz klanglich wegverschluckt/gefiltert wird.
Was bei Holz-Resogitarren gut rüberkommt, empfinde ich bei Holz-Reso-Ukulelen irgendwie als tot und nicht mein Ding.
Die Kala konnte mich persönlich daher überhaupt nicht begeistern, aber wie gesagt, wat dem een sin Uhl, is dem andern sin Nachtigall.

So, jetzt hab auch ich meinen Senf zum Thema abgegeben...
Hat mich beim Lesen einiger Beiträge irgendwie trotz aktueller Ukulelenallergie gejuckt, da ich mich vor Jahren mal ausgiebig mit dem Thema Reso befaßt hab. Was jedoch nicht heißt, daß ich davon und vom Musizieren Ahnung hab. Vielleicht stell ich bei einer länger anhaltenden Schlechtwetterperiode auch mal etwas Reso-Sound bei Youtube ein...

In Freundschaft, Jogi!






Ukulelen: Nur Schrott

Bluesopa

Zitat von: allesUkeoderwas am 07. Aug 2016, 11:19:12
Bei Holz-Reso-Uken ist mein persönlicher Eindruck, daß da was fehlt, bzw. vom Holz klanglich wegverschluckt/gefiltert wird.
Was bei Holz-Resogitarren gut rüberkommt, empfinde ich bei Holz-Reso-Ukulelen irgendwie als tot und nicht mein Ding.
Das ist auch mein persönlicher Eindruck. Während ich bei Resonator-Gitarren neben meinen geliebten Blechkisten immer mehr auch gute Holzbodys mag, hatte ich bei Resontor-Ukulelen bisher noch keine einzige Holzbody in den Fingern die mir wirklich gefallen hätte. Einzelne (Gretsch, Kala neues Modell,) klangen zwar ganz nett (Achtung Fertigungsstreuung), und nach etwas eigener Optimierung ... aber wirklich überzeugt hat mich noch keine. Teuere Cones habe ich bei Ukulelen noch nicht probiert, war/ist mir die Sache nicht wert, und bessere aber gebrauchte haben nicht allzuviel gebracht, teilweise klangen die Originalcones dann doch besser.

indigeno

Danke AllesUkeoderwas und Bluesopa. Endlich kompetente Erfahrungen für einen Anfänger auf der Kala Reso. Bin froh noch nicht das grosse Geld ausgegeben zu haben. Greife für mich wieder gerne zur "normalen" Uke, das Klangspektrum ist doch wesentlich reicher und schräg Fingerpicking Blues geht noch besser! Die Reso hat für mich eine unwiderstehliche Nostalgie, die jedoch mein Anfänger Bemühen nicht verbessert. Nun gilt es GASyndrom mit viel üben und spielen zu kompensieren.
A propos GAS, Beltona war berets in meinem Visier, wenn die Basis nicht Tupperware wär - soll jedoch klanglich den Nationals ebenbürtig sein. Habe noch nie eine National live erlebt, irgendjemand in irgendeinem Forum hat die Kala sogar klanglich besser gefunden.
Maestro Concert UC-CO, Kala Tenor Cutaway Zederndecke, Kokio Tenor, Pono Pineapple Tenor Mango, Dupont Tenor Mahagoni

indigeno

Angespornt durch die Reso Erfahrungen hier, habe ich die D'Addario mit einer umsponnenen C Saite wieder gegen Martin Fluorcarbon hohes G auf meiner Kala Reso getauscht. Die D'Addario hohes G  haben mehr Zugkraft und sollen nach Andreas mehr aus dem Resonator herausholen. Für mein ganz subjektives Empfinden ein stumpfer, abgewürgter Klang. Jetzt mit Fluorcarbon wieder singender (Fingerpicking) und meine Spielfreude mit der Kala ist wieder da. GASyndrom vorläufig mal abgewendet!
Maestro Concert UC-CO, Kala Tenor Cutaway Zederndecke, Kokio Tenor, Pono Pineapple Tenor Mango, Dupont Tenor Mahagoni

Ghul

Zitat von: indigeno am 16. Aug 2016, 13:37:20
Für mein ganz subjektives Empfinden ein stumpfer, abgewürgter Klang. Jetzt mit Fluorcarbon wieder singender (Fingerpicking) und meine Spielfreude mit der Kala ist wieder da.
Angespornt jetzt durch dich. Wie siehst du denn die Martin in Bezug auf die ursprünglichen Aquillasaiten?Die fand ich nicht schlecht. Habe aber zur Zeit die D ´Áddario aufgezogen und will will dabei aber nicht bleiben. Zurück zu Aquilla oder hin zu Martin, das ist die Frage. Die Aquilla waren m.E. im Sound etwas dumpf, topfig. Nicht so verkehrt für eine Reso, fand ich. »Singend"« hört sich aber auch gut an.

indigeno

Zitat von: Ghul am 16. Aug 2016, 19:41:37
Zitat von: indigeno am 16. Aug 2016, 13:37:20
Für mein ganz subjektives Empfinden ein stumpfer, abgewürgter Klang. Jetzt mit Fluorcarbon wieder singender (Fingerpicking) und meine Spielfreude mit der Kala ist wieder da.
Angespornt jetzt durch dich. Wie siehst du denn die Martin in Bezug auf die ursprünglichen Aquillasaiten?Die fand ich nicht schlecht. Habe aber zur Zeit die D ´Áddario aufgezogen und will will dabei aber nicht bleiben. Zurück zu Aquilla oder hin zu Martin, das ist die Frage. Die Aquilla waren m.E. im Sound etwas dumpf, topfig. Nicht so verkehrt für eine Reso, fand ich. »Singend"« hört sich aber auch gut an.
Ich hab die Aquilla gleich gegen Martin gewechselt, da mangelt es an meiner akustischen Erinnerung - wäre interesant deinen Eindruck mit Fluorcarbon zu erfahren? Gut Uke   Ern
Maestro Concert UC-CO, Kala Tenor Cutaway Zederndecke, Kokio Tenor, Pono Pineapple Tenor Mango, Dupont Tenor Mahagoni

Bluesopa

#24
Ich habe schon relativ viele Resonatorukulelen ausprobiert (eigentlich alle die mir irgendwo über den Weg gelaufen sind ;) ) . Ich glaube, welche Saiten "passen" hängt neben dem eigenen Geschmack auch von der jeweiligen Ukulele ab ... manche klangen mit Aquilas gut, manche mit Fluorcarbon, meist die Martin. Ich selber mag auf meiner Fluorcarbonsaiten deutlich lieber ... wobei der Unterschied zwischen den Saitenmarken für mich eher das Spielgefühl betrifft als Klangunterschiede. Die letzte Zeit habe ich auf meiner (unbekannte Marke, Blechkorpus, Concertgröße) die Ukumele Fluorcarbon drauf, die gefallen mir am besten, und vor allem gibt es sie auch mit passender Low G Saite oder auch diese einzeln dazu.
Interessant wäre vielleicht, doch auch mal Stahlsaiten auszuprobieren ... aber im Moment wüsste ich nicht was man da am besten nimmt.

Nachtrag.
Wenn ich lese "stumpfer, abgewürgter Klang" ... und das bei einer Reso ... da frage ich mich ob vielleicht mit dem Instrument was nicht stimmt?

allesUkeoderwas

Zitat von: Bluesopa am 18. Aug 2016, 12:27:23
...Fluorcarbon
...Stahlsaiten
...

Aba Vorsicht, alldieweil der Saitenzug von PVDF Saiten (im Sprachgebrauch von Saiteninstrumentalisten oft als Carbon bezeichnet, ansonsten müßta googeln, um zu erfahren, wat dit is) größer ist, als der von Aquilas. Und selbst bei Aquilas ist bei den mir bekannten Resoukespielern der Continental Cone im Recording King (Johnson) nach 1, 2 Jahren eingesackt. Instrumente mit National Cone halten da mehr aus. Ganz übel sieht's beim Delta deep South aus, der zwar wunderschön klingt, wo ich aber bis jetzt keinen kenne, wo das Ding nicht eingeknickt ist.

Bei Stahlsaiten spielt man zudem in kürzester Zeit die lütten Bundstäbchen runter und ruiniert sich das Instrument. Gut klingen tut's allerdings.

Tiefe umwickelte Saiten fand ich auch nicht prickelnd, da sich diese von Haptik und Klang doch sehr stark von den unumwundenen unterscheidet.
Aber zum Glück gibt's ja auch sehr schöne unumwundene.

Mein Tipp für Metallresos: Ruhig mal "Labbernylons" in GCEA, oder Carbon oder Red's in DGHE probieren. Gilt auch für Banjolele.

Warum?...

- Nylons in GCEA haben weniger Zug und sind dicker, was für die Fingers angenehm ist und den knalligen Klang softer macht.
- Carbon in low DGHE haben weniger Zug und es klingt "gitarriger"

Wenn der Cone jedoch schlecht auf dem Sitz sitzt, wird er wegen dem geringen Anpressdruck u.U. schnarren...
Ein guter Gradmesser für die gute/schlechte Verarbeitung des Instrumentes

Stahl- und Carbonsaiten mit hohem Zug klingen natürlich viel lauter und brillianter, aber da sollte man schon einen Sponsor haben, der einem das Instrument austauscht, wenn es runtergewirtschaftet ist, sonst kann es schnell mal teuer werden.

Just my 5 Cent
Ukulelen: Nur Schrott

Bluesopa

Ja, das mit dem Cone ist auch meine Befürchtung. Die Dinger sind nun mal verdammt dünn ...
Mit meinen Ukumele Fluorcarbon - anfangs High und inzwischen Low G - scheint es keine Probleme zu geben, bisher verändert sich nichts.
Und dass sich Stahlsaiten mit so kurzer Mensur meist auch nicht unbedingt gut stimmen lassen, wie ich bei anderen festgestellt habe, ist auch noch so ein Punkt.
Ich glaube ich bleibe doch erst mal bei den Fluorcarbon.