Ukulelen mit Stahlsaiten. Erfahrungen? Empfehlungen?

Begonnen von starscape, 26. Okt 2009, 14:02:15

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Guchot

Aufgrund dieses Threads habe ich mir mal die Thomastik Rope Core besorgt und die auf meine Wim-Banjolele gepackt. Dazu passen die ganz hervorragend, der Banjosound kommt dadurch viel besser rüber als bei den Worth die ich vorher drauf hatte. Vielleicht packe ich mir die auch mal auf meine Johnson Reso, könnte mir vorstellen das die dazu auch gut passen :)

UkuWulf

Ich grabe diesen alten Thread aus aktuellem Anlass nochmal aus:
Ich habe mir von Pyramid einen Satz Stahlsaiten für Konzert Ukulele kommen lassen und meine Zeder/Mahagoni JazzBoxUke damit bestückt. Klingt offen gespielt auch sehr gut. Anders halt, aber gut.

Aber warum ist die Intonation denn auf einmal so katastrophal? Über das ganze Griffbrett auf allen Saiten leicht unterschiedlich von relativ wenig bis zu einem halben Tonschritt zu hoch!  :shock: Die Uke intonierte vorher mit Carbon Saiten sehr sauber und ich bin mir sicher, ich habe die Saiten nicht verwechselt.

Hat jemand dafür eine Erklärung?
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torstenohneh

Für Stahlsaiten muss der Steg anders platziert werden. Die Saitenkompensation von Stahl und Kunststoff ist eben unterschiedlich.
Ich glaube bei Stahlsaiten müsste die Mensur ein wenig größer sein als bei Nylon und Konsorten.
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

UkuWulf

Hm, Pyramid verkauft mir - nach persönlichem Gespräch - Stahlsaiten für eine Konzert-Ukulele, ohne darauf hin zu weisen?
Wir haben darüber gesprochen, dass meine Ukulele bislang ganz normal mit Carbon-Saiten ausgestattet war - da hätte ich doch einen Hinweis erwartet. Bei welcher normalen Ukulele könnte ich denn einfach so den Steg anders platzieren?
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Guchot

Zitat von: UkuWulf...Bei welcher normalen Ukulele könnte ich denn einfach so den Steg anders platzieren?

Ich wollte jetzt schon spontan los schreien: Bei ner Banjolele! aber dann hab ich \"normale\" Ukulele gelesen... Ob ne Banjolele normal ist, darüber läßt sich sicher streiten :mrgreen:

Ich habe früher grundsätzlich ziemlich viel experimentiert und mich auch dem Thema Stahlsaiten gewidmet. Ich wollte halt etwas mehr \"Westernsound\" haben. Ein befriedigendes Ergebnis habe ich dabei für mich nicht gefunden. Halbwegs funktionieren tun nach meiner Erfahrung nur die Thomastik Rope Core. Die scheinen vom Material her am ehesten Nylon bzw. Fluorcarbon zu ähneln. Die Intonation ist zwar nicht perfekt, aber es bewegt sich in ertragbaren Grenzen. Die hatte ich u.a. auf meiner Johnson Reso drauf. Auf der Banjolele funktionieren die natürlich einwandfrei, da schiebt man einfach den Steg was hin und her, bis es paßt.

Grundsätzlich hatte ich folgende Probleme bei Stahl:
* Mit geraden Mechaniken sehr (SEHR!) schwer stimmbar
* Auch bei übersetzten Mechaniken wird die Stimmung kaum gehalten
* Intonation schwankt irgendwo zwischen \"geht so\" und katastrophal
* Saitenspannung je nach gewählter Stimmung extrem hoch und schwer zugreifen

Die einzige Alternative für mich wäre in der Tat ein Cavaquinho, das ist für Stahlsaiten ausgelegt und sollte die o.g. Probleme nicht haben. Ich hatte selber 2 davon, allerdings hatten die extrem schmale Hälse im oberen Bereich. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, werden die auch anders gespielt als Ukulelen. Mehr im mittleren Bereich des Halses. Die \"üblichen\" Ukulelen-Griffe lassen sich auf dem schmalen Hals (zumindest von mir) kaum greifen. E7 ist ein prädestiniertes Beispiel dafür. Es soll allerdings auch Cavas geben mit breiterem Hals. Aber in die Materie bin ich nicht mehr tiefer eingestiegen...

Ich habe das mit den Stahlsaiten mittlerweile aufgegeben und lasse die Ukulele das sein was sie ist. Im Gitarrenbereich hat man ja den Vergleich zwischen Konzert- und Westerngitarren und da sieht man das die Unterschiede bei weitem nicht nur aus dem Material der Saiten bestehen. Meine persönliche und wahrscheinlich nur für mich sinnvolle Lösung besteht aus Kinder Western- und eGitarren die ich auf ADGCEA gestimmt habe, Wenn mir die Gitarrengriffe dabei zu kompliziert werden, greife ich halt wie auf ner Ukulele und spiele nur 4 Saiten. It works for me  ;)

Was mich interessieren würde, wäre wie die von Stevens Guitars das Problem gelöst haben. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kann man auf deren Konzert-Uke sowohl Stahl- als auch Nylonsaiten aufziehen. Oder muß man sich beim Kauf entscheiden ob Nylon oder Stahl und kann danach nicht mehr wechseln? Weiß das jemand?

Bevor jemand aufschreit \"Alles quatsch!\"... Das sind Erfahrungen die ich gemacht habe und sie gelten möglicherweise auch nur für mich. Andere mögen unterschiedliche Erfahrungen haben, was ja auch am Ausgangsmaterial liegen kann. Vielleicht freut sich ja ne schief klingende 20,-€ Uke über Stahslaiten und intoniert dann perfekt? Ich weiß es nicht. Bei mir hats auf jeden Fall nicht geklappt.

LokeLani

#20
Wie das mit den Stevens Ukulelen ist, weiss ich nicht. Bei meiner würde ich jedoch keine Stahlsaiten aufziehen wollen, Stegeinlage und Sattelschlitze sind für Nylonsaiten gemacht! Die Saitenbefestigung ist mit Pins.  https://www.ukulele.de/shop4/de-Stevens-Mango-Concert-Stahlsaiten-  (Der Steg der Stahlsaitenukulele sieht gleich aus, jedoch sehe ich auf diesem Bild keine Pins)

Geschlitzte Kopfplatte und ein stabiler Steg bei Cavaquihnos

UkuWulf

Danke Guchot und LokeLani!

Ich finde immer noch, ein Hinweis seitens Pyramid auf die zu erwartende Problematik wäre nicht zu viel verlangt. Ich werde auch nochmal mit jemanden dort sprechen.

Cavaquinhos sind schön, aber ich wollte pfiffig einer meiner 4 Konzert Ukulelen eine andere Stimme geben (UAS halt ;).
Ich habe mit Toby Chennel gesprochen und er hält seine Ukulelen abolut für Stahlsaiten geeignet, zumal die Pyramid vom Saitenzug her ähnlich wie Carbon sind - sagt Pyramid.

Aber so wie es aussieht, kann ich das wohl vergessen. Es klingt scheußlich und den Steg kann man nicht verschieben.
Habe ich recht teuren Blumendraht gekauft  :roll:
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seimke

Hallo Ulf,

bist du sicher das du den Steg nicht verschieben kannst? Bei meiner Chennel ist das möglich. Daum wollte ich lange gar keinen Saitenwechsel machen.
Brüko hat früher Oktavgitaren gebaut und tut es heute noch auf Wunsch. Die gibt es wahlweise für Stahlsaiten und für Nylonsaiten. Vieleicht wäre auch  ein Gespräch mit Herrn Pfeiffer hilfreich. Oktavgitarren sind ziemlich klein.
Ansonsten könnte eine  Tenorgitarre Abhilfe schaffen. Die hat auch nur vier Saiten ....

UkuWulf

Hey Xenia, danke für den Hinweis.
Aber meine Chennel hat einen PickUp und wohl deshalb zwei Stifte, mit denen der Steg auf der Decke fixiert ist, wenn auch locker fixiert. Läßt sich jedenfalls nicht verschieben.
Ich will mir aber auch nicht noch ein Instrument anschaffen, um dann Stahlsaiten zu haben. Wenn\'s mit einer meiner jetzigen Uken nicht geht, dann halt nicht (sage ich mal so bis zum nächsten UAS-Anfall  :mrgreen: )
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Juku

Hat Deine Chennel eine Stegeinlage? Wenn ja, kannst Du vielleicht aus einem dicken Rohling eine nach hinten überkragende Stegeinlage herausarbeiten.
Meine LP Tenor hat einen Nullbund, ein gewölbtes Griffbrett, Saitenlage und Kompensation sind voll einstellbar und natürlich untersetzte, gut bedienbare Stimmwirbel, also insgesamt ideale Bedingungen. Trotzdem, die Mensur ist für Stahlsaiten doch recht kurz und die Einstellungen sind immer ein auf eine bestimmte Spielweise abgestimmter Kompromiß und sobald man die Saiten mal fester oder weniger stark andrückt, sind schon wieder Abweichungen zu hören.

LokeLani

#25
Zitat...die Mensur ist für Stahlsaiten doch recht kurz

Cavaquinhos und Mandolinen haben eine Mensur von 34 cm, also weniger als eine Tenor-Ukulele

torstenohneh

Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

FriendlyFred

Zitat von: UkuWulfHm, Pyramid verkauft mir - nach persönlichem Gespräch - Stahlsaiten für eine Konzert-Ukulele, ohne darauf hin zu weisen?
Wir haben darüber gesprochen, dass meine Ukulele bislang ganz normal mit Carbon-Saiten ausgestattet war - da hätte ich doch einen Hinweis erwartet. Bei welcher normalen Ukulele könnte ich denn einfach so den Steg anders platzieren?

TunaUke. Allerdings z.Zt. aus Europa nur über Amazon und ebay erhältlich. Die Mensur kann für jede Saite individuell ohne Werkzeug verändert werden.

http://uke4u.com/lanikai-lutu-21t-tunauke-tenor-ukulele-review/

UkuWulf

Nochmal ein update und ein paar Fragen:

Ich habe zwischenzeitlich spaßeshalber mal die Stahl-Konzertsaiten auf eine Tenor gezogen und siehe da, die G und die A Saite sind bis zu 12 Bund fast perfekt bundrein! Allerdings sind C und E genauso daneben wie auf der Konzert!? Bringt also auch nix.

Mutig habe ich bei Pyramid dann einen Satz Stahlsaiten für Tenor bestellt, gestern sind sie gekommen. Ich habe jetzt nur mal die E Saite auf eine Tenor aufgezogen, genauso so daneben: schon im zweiten Bund ist das F 30% zu scharf. Den Rest der Saiten spare ich mir. Das verstehe ich nicht. Wenn die Mensur doch länger ist, dann müßte doch die \"Verstimmung\" wenigstens nachlassen, oder wie?

Kann mir jemand erklären, was das soll? Pyramid verkauft mir ausgewiesene Stahlsaiten für Ukulele, ohne jede Einschränkung und ohne jeden Hinweis, und auf mehreren Ukulelen, die mit Carbonsaiten perfekt intonieren kommt nur Müll raus. Ich habe vor Bestellung der Tenorsaiten mit Pyramid telefoniert und die Reaktion auf meinen Bericht über die Probleme mit den Konzertsaiten war sinngemäß \"das verstehen wir auch nicht\". Ich fühle mich verar...  :evil:

Bevor ich jetzt meinem Ärger freien Lauf lasse und wieder da anrufe, frage ich Euch mal vorher:
Muss ich davon ausgehen bzw. hinnehmen, dass ich fast 20 Euro für Saiten bezahle, die unbrauchbar sind?
Hat jemand eine Idee, warum Pyramid die Saiten so verkauft? Es kann doch nicht sein, dass ich der einzige bin, der bei bestimmungsgemäßem Einsatz so daneben liegt?

Wenn ich mir jetzt ein Cavaquinho kaufe, die ja auch nicht verstellt werden können (wie die TunaUke, danke an Fred für den Tipp), habe ich dann das selbe Problem, spätestens wenn ich Saiten mal wechsele? Wenn nicht, warum nicht?
Hat irgendjemand mal irgendwelche Stahlsaiten auf eine \"normale\" Uke aufgezogen und alles war gut?

Frustige Grüße.
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Seitenkiller

\"Cavaquinho\"

Danach habe ich gerade mal gegoogelt:

Das günstigste Teil 139,--€.

Ehrlich gesagt, nur um das Teil mal auszuprobieren, ist es mir zu teuer.

Eigentlich schade.