Vergleichsreview Ibanez UEW20SG Konzert + Ortega RU11 RU11 Konzert

Begonnen von Tschebberwooky, 08. Feb 2011, 10:48:43

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Tschebberwooky

Hier mein Vergleichsreview zu 2 Konzert-Größen im unteren Preissegment:

Ibanez UEW20SG Konzert + Ortega RU11 RU11 Konzert

Ibanez:Angeliefert im Karton, anbei noch eine schwarze \"Wegwerf\"-Hülle die sich Gigbag schimpft. Die Uke hat darin fast nicht Platz, mit dem Reißverschluss zerkratzt man auf Dauer sicher den Lack -> also weg mit dem Gigbag!
Das Aussehen der Ibanez ist für meinen Geschmack als sehr schön zu betiteln (auch meiner lieben Gattin gefällt das Ding!). Die Haptik ist angenehm glatt grundsätzlich ist sie gut verarbeitet abgesehen von einem Punkt am Binding im Bereich des Cutaways. Dort wurde vom Binding etwas zu viel weggefeilt, so das das Laminat etwas hervorguckt. Mir isses aber egal, man sieht es nicht, wenn man die Uke spielt. Das große Plus ist auf jeden Fall die spektakuläre Maserung des spalted Mango-Laminats! Dazu die \"vergoldeten\" kurzen und kräftigen Mechaniken....gefällt mir wirklich außergewöhnlich gut. Ist mal etwas anderes als die altbekannten Mahagonihölzer. Die Uke ist recht schwer, liegt aber gut in der Hand, früher oder später ist hier sicher ein Gurt nachzurüsten. Am linken Halsrand sind schwarze Bundmarkierungen eingelassen, noch ein kleiner Vorteil...

Der Klang der Ibanez ist im Vergleich zur Ortega leiser bzw. dumpfer, was wohl auch daher rührt, dass ich im Vergleich vorher eine Lanikai Tenor gespielt habe die natürlich schon um einiges mehr Volumen hat. Bespannt ist die Ibanez mit Aquilla Nylgut Saiten, was schon mal ein großer Pluspunkt ist. Ich habe trotzdem Martin M600 Flurocarbon Saiten drauf gespannt, was meiner Meinung nach mehr Höhen bringt und die Uke etwas lauter erscheinen lässt. Der (scharfkantige) Sattel passt fast, muss aber sicher noch 1 mm runter gesägt bzw. gleichgeschmirgelt werden. Ebenso ist der Steg um mindestens 2 mm zu hoch eingestellt. Die Ibanez weißt im 12. Bund eine Abweichung von 5 Cent auf, nach erfolgtem Tuning sollte sich das aber hoffentlich erledigt haben.

Ortega:Angeliefert im bunten Karton, anbei ein hellblaues Gigbag mit braunen Abnähern. Etwas seltsam meiner Meinung nach, aber egal. Die Uke findet darin leicht Platz, es ist sogar noch eine kleine Tasche aufgenäht, in der Ersatzsaiten und ein kleines Stimmgerät Platz finden.
Das Aussehen der Ortega ist...sagen wir mal eher.... unspektakulär. Schönes weinrotes, matt lackiertes Mahagoni-Vollholz, grünblau schimmerndes Binding, filigrane übersetzte Mechaniken (sollten eigentlich nicht übersetzte Mechaniken sein, laut Bild im Internet!) mit billig anmutenden Drehknöpfen (die Nähte vom Einspritzen sind deutlich erfühlbar). Ansonsten schön verarbeitet, es wurde beim matten Lack nicht gespart (vor allem am Steg sichtbar). Der Steg wurde auf jeden Fall nicht sauber gearbeitet, man sieht kleine Schrammen und Schleifspuren. Bei einem Instrument um 140 Euro würde ich mir da was anderes erwarten. Die Ortega liegt angenehm leicht in der Hand, ist ausgewogen. Seitliche Bundmarkierungen fehlen.
Der Klang der Ortega ist \"ukeliger\" als der der Ibanez. Mir fällt ein deutliches, hölzernes \"Plöng\" beim spielen der E und A Saite auf. Ist wohl das massive Holz daran schuld. Es sind hier ebenfalls Aquilla Nylgut aufgezogen, ein Pluspunkt! Mir gefällt der Sound der Ortega nicht so gut, aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache. Der Steg und er Sattel sind noch höher eingestellt als bei der Ibanez, auch hier heißt es nachfeilen/sägen. Die Ortega weißt im 12. Bund eine Abweichung von 0-5 Cent auf, was meiner Meinung nach tolerierbar ist und sich nach dem Tuning dann wahrscheinlich ganz erledigt haben wird.

Fazit:
Ich habe mich für die Ibanez entschieden ,weil mir das Aussehen einfach richtig gut gefällt und der Sound mit den Martin-Saiten angenehm ist. Die Ortega klingt ukeliger, ist aber wie schon gesagt unspektakulär und reiht sich in die ewige Liste der Mahagoni-Uken ein. Für den Preis von ca. 140 Euro hätte ich mir vielleicht ein klein wenig mehr von beiden Instrumenten erwartet...aber das Leben ist halt kein Kindergeburtstag.

Natürlich ist das Aussehen und das Klangempfinden reine Geschmackssache und darüber lässt sich ja bekanntlich nicht streiten!

Hoffe euch einen kleinen Überblick geschaffen zu haben und verbleibe mit den besten Grüßen aus der schönen Steiermark!

Bassepartout

#1
Danke für den ausführlichen Vergleich!
Bist mir etwas zuvor gekommen; ich wollte in den nächsten Tagen auch noch ein wenig zur UEW schreiben (habe mir nach langem Liebäugeln damit nämlich auch eine zugelegt :)) - mal schauen, ob ich das dann hier oder in Guchots altem Thread mache.
Wenn nichts dazwischen kommt, gibt\'s am WE dann auch ein Video von einem neuen Stück mit dem Schätzchen.