Multilayeraufnahme in welcher Reihenfolge erstellen?

Begonnen von queequeg, 11. Mär 2011, 14:57:43

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queequeg

Ich bin mir nicht sicher, ob die Kategorie die richtige ist, aber ansonsten kann ein netter Admin das Thema ja noch schieben  ;)

Da ich nicht so gut Ukulele und Gesang gleichzeitig von mir geben kann, möchte ich diese für ein Lied gerne getrennt aufnehmen. Wie geht ihr da normalerweise vor?

Erst mal ein Wurf zusammen, welchen man dann über Kopfhörer hören kann und dazu spielt ihr dann noch mal nur die Akkorde und singt. Oder fang ich einfach mit der Ukulele an und singe dann danach dazu? Benutzt ihr ein Metronom? Ich überlege später noch Trommeln und so Krams zu ergänzen, da wäre ein Metronom vielleicht sinnvoll? Oder schiebt ihr das nachher bei der Bearbeitung einfach zurecht?

Und dann noch was aus der Reihe: Habt ihr Erfahrung mit Garageband und könnt Euch vorstellen, dass es auf dem IPad2 gut anzuwenden ist? Angeblich soll es dann für 5 Euro oder so zu haben sein (beschränkter Umfang sicherlich).

Bin gespannt über Eure Antworten  8)
schöne Grüße,
queequeg

Linho

#1
P-I-V: Percussion -> Instrumental -> Voice.

Wenn du mit der Ukulele versehentlich die Geschwindigkeit änderst, wird es schwer, entsprechend \"falsch\" mitzutrommeln. Hingegen, wenn du dich etwas vertrommelst, kannst du dich mit der Ukulele daran anpassen. Der Gesang kommt ganz zum Schluss, den kannst du ja problemlos nach dem Instrumental richten.

Metronom würde ich keines hernehmen, mit etwas Taktgefühl geht das auch so.


Mit GarageBand habe ich keine Erfahrung. Aber ich bin mir sicher, für den von dir oben genannten Zweck tut\'s das kostenlose Audacity genauso!

gallier

#2
Du brauchst auf jeden Fall als erstes eine Rythmusspur. Womit du die erstellst ist eigentlich egal, sie sollte halt im Rythmus sein damit du etwas hast wodran du dich orientieren kannst. Danach wäre eine Spur gut auf der die Harmonien zu hören sind,dann klappt es besser mit dem Singen. ;)  Danach ist es eigentlich egal wie es weiter geht.

queequeg

Ja, ich werde es jetzt mit Metronom als ersten Rythmus probieren und darauf die Akkorde spielen. Das sollte dann für den Gesang ausreichen. Wenn ich als erstes die Trommeln nehme , wird es bei mir eine Katastrophe *g*

susa

Gute Aufnahmeprogramme sollten einen \"click\" Ton (also ein Metronom) und natürlich auch die Mehrspurigkeit mit drin haben.

Ich würde auch mit einer Rhythmusspur anfangen oder die sogar drunterlegen, auch wenn ich sie nachher wieder entferne. Die trimmt dich auf das richtige Tempo. Diese kannst du meist sogar mit irgendwelchen anderen Programmen (garageband etc.) elektronisch und damit sehr genau im Tempo erstellen und dann im richtigen Format in das Aufnahmeprogramm importieren. Bei einem akkustisch aufgenommenen Instrument und Mikro brauchst du dann beim Mitspielen der neuen Spur natürlich passable Kopfhörer, je besser du dich hörst, desto genauer spielst du dazu.
Wenn du direkt in den PC aufnehmen kannst (z.B. elektronische Instrumente direkt in die Soundkarte - line in, oder eben mit Verstärker dazwischen), kannst du auch nebenbei die Musik mit den Lautsprechern hören, die wird ja dann nicht nochmal doppelt mit aufgenommen.

Wenn du trommelst und dir das zu ungenau ist, kannst du meist schneiden und verschieben. Das sind faule Tricks, verbessert aber die Musik von Hobbymusikern erstmal enorm (du kannst ja bestimmt nicht 6 Stunden am Tag üben...) und motiviert damit auf Grund des schöneren Erfolgserlebnisses.

Wir benutzen ardour mit Linux, das ist lizenzfrei und geht recht gut. Man sollte sich das vorher aber ein wenig zu Gemüte führen, Marco kann das eh besser als ich. ;)
Ohne seine Hinweise könnte ich dir hier nicht mal antworten, aber da Marco als Italiener sowas auf Deutsch noch nicht erklären kann, macht er das hier nicht selbst.

Mit Cubase auf Windows sollte es auch gehen. Es gibt aber wohl auch noch andere Aufnahmeprogramme, mit denen du Mehrspurigkeit gut hinbekommst.

-Jens-

Bei mir ist das Programm der Wahl das kostenfreie Audacity (gibt es für Linux und Windows). Damit kann ich eine Klick-Spur erstellen, kann von diversen Aufnahmegeräten alles importieren, oder über PC direkt aufnehmen, und alles nach belieben mischen (z.B. die Lautstärke der einzelnen Spuren regeln etc.).
Wie die Vorschreiber schon schrieben, Rhythmus immer zuerst (Bass, Trommel, etc.), zuletzt den Gesang (der ist am variabelsten und meist nicht auf \"tick\").

queequeg

Vielen Dank für Eure Tipps. Die Mehrspurigkeit zusammenführen werde ich wohl mit meinem Videoprogramm, da ich mit ein paar Leuten zu dem Lied noch ein Video drehen werde. Ist eine Geburtstagsüberraschung für einen Freund. Nach Garageband habe ich nur gefragt, da ich noch eine gute Ausrede brauche, um das IPad 2 zu kaufen ;-) Soweit ich das bisher verstanden habe, könnte ich damit zum Beispiel einen Bass hinzufügen oder eine E-Gitarre ohne die selbst spielen zu müssen. Ist natürlich geschummelt, aber zum Schreiben von eigenen Songs klingt das ganz cool.

Linho

Zitat von: queequegNach Garageband habe ich nur gefragt, da ich noch eine gute Ausrede brauche, um das IPad 2 zu kaufen ;-)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Audiobearbeitung auf einem iPad Spaß oder Sinn macht.

stephanHW

GarageBand ist hervorragend für die Erstellung von Demo-Songs oder auch kleine Produktionen geeignet. Es ist leicht beherrschbar und bietet umfangreiche virtuelle Effekte und Instrumente, die zur Not ohne externes Keyboard nur mit der iPad Tastatur gespielt werden können. GarageBand ist wesentlich leistungsfähiger und umfangreicher als Audacity, wenn du es für nur 5 Euro bekommen kannst, mach es!

Die Spielerei mit vorgefertigten Klangsequenzen, den sog. `Apple-Loops´ ist zunächst unterhaltsam und faszinierend, aber irgendwann macht man dann auch wieder Musik.
Du wirst auf den Apple-Seiten bestimmt ein Demo-Video für GarageBand finden.
Der Bildschirm des iPads ist für eine Musikproduktion schon recht klein, da wird man sich ein wenig `nach der Decke strecken müssen´, aber möglich ist das trotzdem. Ich hätte an der Mobilität viel Freude.

Andere Programme wie iPhoto, iMovie, iTunes oder iWork können über ihren Medienzugang direkt auf GarageBand zugreifen, die Songs können sehr leicht als Video, Diashow oder Präsentation weiterverarbeitet werden. Für Nieten im Umgang mit Computern wie mich ist das perfekt.

Schöne Grüße,   Stephan

indigo

#9
Habe GarageBand auf dem iPad grad mal ausprobiert, naja, nettes Spielzeug!
Man kann damit Mehrspuraufnahmen inkl. Monitoring machen, leider gibt es keinen EQ, mit dem man den quäkigen Sound des eingebauten Mikrofons hinbiegen kann - man kann nur Hall und Echo hinzufügen, oder aber den zarten Klang seiner Ukulele mit einem virtuellen G***-Amp verhunzen. Die virtuellen Instrumente sind sehr einfach zu bedienen und wenn man sie zurückhaltend einsetzt (also leiser als die akustischen Instrumente), klingen sie vielleicht ganz brauchbar. Wenn man allerdings mit GarageBand auf dem Mac weiterarbeitet, kann man die Spuren ja dort klanglich bearbeiten. Der Preis für die App ist jedenfalls konkurrenzlos.

Edit: Es sind nur wenige Loops dabei, und auch nicht so viele Sounds, wie in der Desktopversion!

Und das Anschließen eines externen Mikrofons an das iPad ist auch so ein Thema für sich:
Man kann über den CameraConnectionKit ein USB-Mikrofon anschließen, es gibt aber keine offizielle Spezifikation von Apple dafür, und keiner weiß, ob es in der nächsten Software-Version noch funktioniert.
IKMultimedia hat gerade ein Mikro vorgestellt, das in den Kopfhöreranschluss gesteckt wird, und Apogee hat eins in Planung, das in den Dock-Anschluss kommt und anscheinend auch den Apple-Spezifikationen entspricht. Mit etwas Geduld sind wohl bald vernünftige Lösungen verfügbar, das Potential hat das Gerät ja.

stephanHW

Ich benutze die Vollversion und bin etwas überrascht von den eingeschränkten Möglichkeiten auf dem iPad, insbesondere dem Fehlen eines EQ.
Auch ein vernünftiges Mikrofon sollte man tatsächlich anschliessen können.

queequeg

#11
Hallo noch mal,

hier ein kurzes Update von mir. Ich habe nun versucht mit Metronom die Ukulelenspur zu spielen und mit dem Rest der Instrumente mich danach auszurichten. So richtig zusammen ist es aber nicht. Momentan verschiebe ich die Audiospuren auch nur mit meinem Videoschnittprogramm. Leider kann man da nicht so fein justieren, weder in der Lautstärke noch wann es exakt anfangen soll :-( Mit Audacity komme ich aber nicht so gut zurecht. Kennt ihr sonst noch Alternativen?

So klingt es bisher:
Link wegen Urheberrecht entfernt

Den Gesang habe ich mal lieber weggelassen - das wollt ihr nicht hören, hehe.

Am Ende kommt eigentlich im Original noch Klatschen, das war bisher bei mir eine völlige Katastrophe und eine Bassspur fehlt noch. Leider habe ich keinen Bass. Meine Idee wäre jetzt, dass mit der E-Gitarre zu probieren und dann mit Effekten am Rechner versuchen bassiger klingen zu lassen.

Über Feedback, gerne auch kritisches, bin ich gespannt :-)

robertschult

#12
High queequeg,

ich empfehle als Audioprogramm für den PC immer gerne Samplitude - das gibt es, glaube ich, momentan wieder in Keyboard oder Keys. Einfach mal am Bahnhofskiosk nachsehen. Kostet ca. 6,50 € und ist ein tolles Programm.

Zu Deinem \"Hey Soul Sister\" fällt es mir schwer etwas zu sagen, da ich mich bei Liedern immer sehr gerne an der Stimme orientiere (für mich das Wichtigste an einem song) . . . die fehlt ja leider noch.  ;)

Gut fand ich den schrittweisen Aufbau der Instrumente, das erzeugt einen Spannungsbogen. Allerdings (ich weiß, ich bin ein Erbsenzähler ;-) beginnt der Shaker (für meine Ohren) nicht genau auf der Eins. Wenn Du das noch ändern möchtest . . .

Würde mich freuen, wenn Du das fertige Video auch präsentierst.

Gruß Robert

Edit: Wenn Du die Möglichkeit hast, Midi in den PC einzugeben (Keyboard ?), kannst Du in Deinem Audioprogramm über Freeware Vst-PlugIns direkt einen Bass spielen . . .

allesUkeoderwas

#13
Zitat von: queequegIch habe nun versucht mit Metronom die Ukulelenspur zu spielen und mit dem Rest der Instrumente mich danach auszurichten. So richtig zusammen ist es aber nicht.......
und eine Bassspur fehlt noch. Leider habe ich keinen Bass. Meine Idee wäre jetzt, dass mit der E-Gitarre zu probieren und dann mit Effekten am Rechner versuchen bassiger klingen zu lassen.

Vorweg:  Klasse !!!

Irgendwie hast Du aus meiner Sicht den schwierigsten Weg gewählt...   Und gut gemeistert !!!

Ich hätte mit Percussion angefangen und daran das Weitere ausgerichtet...  Und zwar mit Duplexfähiger Soundcard oder externem Soundinterface mit geringer Latenz, also Percussion über Kopfhörer hören und gleichzeitig neue Spur einspielen... U.s.w.

Falls das was ich als Orgel und Kla4 höre ein keyboard ist, würde ich den Bass damit einspielen, ansonsten Gitarre. Wie man das elektronisch tiefer klingen läßt interessiert mich (obwohl ich \'n Bass habe) !!!

Weiter So !!!!

Edit:

@ Robert

Hallo Erbsenzähler!

Braucht gar kein Midi, kann ja auch den Bass vom Keyboard (sofern es eins ist) direkt als Audio einspielen....

Ach Robert, noch ne Frage, machst Du auch in Midi ??? Dann müßen wir mal in Sachen Midi, Composer, etc. kommunizieren...

P.S.:

Das mit dem Shaker wäre nicht passiert, wenn von Anfang an der Shaker als \"perkussive Hilfsspur\" da gewesen wäre, an der man den Rest ausrichtet... zum Schluß kann man diese Hilfsspur wieder rausnehmen (Da der Anfang vermutlich ohne sein soll - finde ich auch gut so).
Ukulelen: Nur Schrott

losguidos

Hi queeqqueeg,

Das wird ja ein richtig großes Arrangement :D So wirklich viel kann ich dazu nicht sagen, weil ich an einem Compi mit zwei Brüllwürfeln sitze. Ein paar Kleinigkeiten sind mir allerdings aufgefallen. Ich finde die Uke klingt ein bißchen dünn und schrabbelig. Ich weiß ja nicht wie und womit Du die aufgenommen hast, aber vielleicht kannst Du mit dem Mikro etwas näher herangehen, oder es bei der Aufnahme etwas vom Hals wegdrehen. Da muß man ein bißchen rumprobieren, aber ich denke mal in Natura klingt die schon besser. Das ist aber nicht so wild. Etwas mehr stören mich die nicht ganz geglückten Einsätze. Mit dem Shaker bist Du im ersten Takt ziemlich neben der Spur, fängst Dich aber ab dem zweiten. Da würde ich den ersten Takt vielleicht rausschneiden, oder es nochmal aufnehmen. Die Risa-Elektrik (oder Gitarre?) klingt auch etwas unentspannt. Etwas mehr layed-back, also einen Tick später gestrummt, würde das vielleicht auch besser klingen. Das liegt aber vielleicht daran, daß Du die Spur vom Timing nicht richtig platziert bekommst. Wünsche Dir noch viel Spaß und bin gespannt wie\'s dann am Ende klingt, wenn\'s fertig ist.

VG