Was hat sich Lanikai bloß dabei gedacht?

Begonnen von Knasterbax, 09. Sep 2025, 23:02:23

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Knasterbax

Nabend,
eben habe ich mal wieder meine gute alte Lanikai LFM-C vom Nagel genommen, die schon lange an der Wand einstaubt, weil ich mit der Konstruktion des Stegs einfach nicht klarkomme:

IMG_20250909_223354.jpg

Der Knüpfsteg sieht für jede Saite zwei Löcher vor. Wenn ich die Saiten gleichabständig haben möchte, muss ich alle vier Saiten entweder durchs jeweils rechte oder linke Loch fädeln. Und ab da wird's problematisch:
Wenn alle Saiten durchs rechte Loch gefädelt werden, rutscht mir die A-Saite beim Spielen unter dem Druck des Fingers regelmäßig vom Griffbrett runter. Entscheide ich mich, die Saiten durchs linke Loch zu fädeln, rutscht mir die G-Saite beim Greifen vom Brett.
Blöd. (Zumal dieses alte Modell einen wirklich wunderbaren Klang hat.)

Jetzt habe ich mir mal den Spaß erlaubt, auf die Gleichabständigkeit zu pfeifen, und habe - siehe Bild - die G- und C-Saite durchs rechte und C- und A-Saite durchs linke Loch gefädelt.
Dass C- und E-Saite jetzt etwas enger beieinander liegen, scheint beim Picking nicht zu stören (beim Strummen ist es ja eh wurscht).
Das Phänomen des Abrutschens der äußeren Saiten ist aber weiterhin gegeben. Die scheinen einfach zu dicht am Griffbrettrand zu liegen.

Danke für eure Aufmerksamkeit bis hierher.
Ich frage mich (und euch) jetzt:
Was war Lanikais Idee bei dieser Doppellochkonstruktion?

Über sachdienliche Hinweise und freies Assoziieren freut sich wie immer der

Knasterbax
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

ibongo

#1
Schau mal an die Bilder und Video, Gruß Martin

https://lanikaiukuleles.com/quick-tie-bridge-instructions/

Knasterbax

#2
Hallo Martin,

danke erstmal für den Hinweis.  Hätte ich glatt selber drauf kommen können, mal direkt bei Lanikai auf die Seite zu schauen!  ;D

Wenn ich mir aber das Schaubild und das Video auf der Seite anschaue, dann löst das mein Problem nicht. Denn auch hier laufen alle Saiten durch ein Loch raus Richtung Kopfplatte, in diesem Fall durch das rechte. Und wieder sind alle Saiten nach rechts verschoben.

Die Frage nach dem Sinn dieser zwei Löcher pro Saite hast du mir beantwortet, Martin, danke! Für das Problem, die Saiten weit genug vom Griffbrettrand wegzukriegen, brauche ich aber noch eine Lösung, da komme ich mit der Zweilochtechnik wohl nicht weiter.

Inzwischen tendiere ich ja dazu, aus dieser Bridge eine String-through Bridge zu machen, also an den passenden Stellen mit einem feinen Bohrer durch die Brücke und die Decke zu gehen, die Saiten durch die neuen Lõcher zu fädeln und sie im Korpus mit einem guten Stopperknoten zu sichern. Sollte sich machen lassen.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Murdock

Die Saiten rutschen Dir doch sicher am Kopfende neben das Griffbrett. Dann würde ich das Problem eher bei der oberen Stegeinlage suchen. Sind dort evtl. die Vertiefungen zu weit aussen? Der liesse sich ja leicht austauschen.
Uke ..., komm auf die dunkle G-Saite! 😄

Knasterbax

Hallo Murdock,
nein, das Problem stellt sich etwa ab dem 5.Bund. Sattel austauschen würde also nichts bringen.
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

ukemouse

Klingt als wenn der Steg nicht ganz mittig auf der Decke sitzt, oder die Löcher im Steg sind nicht richtig gebohrt. Bin aber eher für das erstere, weil ich das schon öfter gesehen habe, egal bei welchem Steg/Saitenbefestigung.
Kannst du mal ein Bild der Uke direkt von vorne posten?

TooOldForRockNRoll

Gegen das Abrutschen vom Griffbrett könnten evt. Saiten mit höherer Spannung helfen. Hast du Worth Brown drauf? Vielleicht mit der "fat"-Ausführung, siehe http://worthc.to/english/w_strings.html

String-Through habe ich mal bei einer Ukulele mit ausgefransten Schlitzen am Steg gemacht, ging ganz gut.
VORSICHT!
KANN SPUREN VON UKULELE ENTHALTEN!
UKULELEN KÖNNEN SÜCHTIG MACHEN!

Knasterbax

#7
@ukemouse: die äußeren Saiten sind gleich weit vom Griffbrettrand entfernt, daher glaube ich nicht (und sehe auch nichts davon), dass die Bridge nicht ganz mittig sitzt.

@TooOld...: Ich habe Aquila Reds drauf, die bringen ja eigentlich schon ganz schön Saitenspannung mit. Allerdings sind die Saiten ziemlich alt, vielleicht erneuere ich die einfach mal und schaue, was passiert.

Gegen die fehlende Gleichabständigkeit und Zentriertheit aller Saiten wird aber wohl nur die String through-Variante helfen.
Danke, TooOld, für die Ermutigung!
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

ukemouse

Zitat von: Knasterbax am 11. Sep 2025, 00:43:46@ukemouse: die äußeren Saiten sind gleich weit vom Griffbrettrand entfernt, daher glaube ich nicht (und sehe auch nichts davon), dass die Bridge nicht ganz mittig sitzt.

Du hattest halt geschrieben, daß wenn die Saiten alle in den linken Löchern sind rutscht die G-Saite vom Griffbrett und bei den rechten Löchern rutscht die A-Saite vom Griffbrett. Das klingt halt nicht nach gleichem Abstand der äußeren Saiten zum Griffbrettrand.
Es ist nicht normal, daß die Abstände gleich sind, wenn man bei der G Saite das rechte Loch nutzt und bei der A Saite das linke Loch.
Wenn man die Saiten ohne Doppelloch befestigen möchte nutzt man normal alle rechten Löcher.
Da gibt es eigentlich nur 2 mögliche Fehler.
1. Brücke sitzt nicht gerade (war meine erste Vermutung, da ich das schon öfter hatte. Manchmal mit bloßem Auge schwer sichtbar, aber wenn ich nachgemessen habe, dann war es eindeutig).
2. Die Löcher sind nicht an den richtigen Stellen im Steg gebohrt.

Daß mal bei Uken die äußeren Saiten recht weit am Rand sitzen, so daß sie bei etwas unsauberem greifen leicht runter rutschen hatte ich auch schon, aber daß es nur bei einer der beiden äußeren ist, das ist komisch.