Intonation meiner Flight DUS-321 stimmt nicht - was machen?

Begonnen von Plasma, 28. Sep 2025, 11:54:26

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Plasma

Hallo Zusammen,

ich bin neu hier und freue mich, dieses Forum gefunden zu haben. Ich habe meine Reise mit der Ukulele erst vor Kurzem angefangen und erfreue mich am täglichen Spielen.

Allerdings hab ich nach einiger Zeit leider erst bemerkt, dass meine Sopran Ukulele offenbar ein Problem mit der Intonation hat. Ich habe vor >2 Jahren eine Flight DUS-321 (Mahagoni-Laminat und korrigiertem Steg) geschenkt bekommen und diese zu Beginn unregelmäßig bespielt - nach nun ca. 1,5-2J habe ich angefangen, sie regelmäßig zu spielen und vom anfänglichen strumming versuche ich mich ans picking - da ist mir leider sehr spät aufgefallen, dass die Intonation zum Teil ganz und gar nicht stimmt.

Es sind mehr oder weniger alle Saiten betroffen, die C-Saite aber am deutlichsten. Am 12. Bund ist fast ein C# bei leichtem Druck auf die Saite, bei stärkerem Druck ein klares C# zu hören.
Da ich ein Anfänger bin, habe ich versucht, mich zu belesen, allerdings scheint es viele sehr unterschiedliche Gründe dafür zu geben.
Ich habe versucht, Abstände zu messen - allerdings kann ich keine zuverlässige Messung vornehmen: mit einem Zollstock - sorry - sieht der Abstand für die C-Saite vom Sattel zum 12. Bund geringer zu sein (ca. 171mm), als vom 12. Bund zum Steg (ca.172mm), was ich mir schon physikalisch nicht erklären kann (dann müsste ja der Ton eher zu tief sein, als zu hoch, oder nicht?).
Bemerkt habe ich, dass es an einigen Tagen schlimmer wird als an anderen.

Die Ukulele lag preislich in der 100-120€, somit kann man vllt. nicht allzu viel erwarten, allerdings grenzt für mich die Intonation an Körperverletzung.

Da sich vermutlich ein Gang zum Fachmann/-frau finanziell nicht lohnt, wollte ich hier mal nachfragen, ob mir jemand Tipps oder Empfehlungen aussprechen kann, was ich hier tun könnte.

Vielen Dank im Voraus,
Schönen Gruß,
Plasma

Tuke

Moin Plasma, vor Jahren hat Stefan mal genial beschrieben, wie's geht.
So klappt es wirklich!

Ich hoffe, die Links funtionieren, ansonsten unter Sponge Bob Ukulele Setup - Part I und II suchen.

https://youtu.be/Zbp7dApxAuE?si=uLzgTGYMGvj8SzsN

https://youtu.be/SGGz14ohX9Y?si=79yK5y_SDjqanhfu

Viel Erfolg und happy strummin'!
TT
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Plasma

Hallo Tuke,

vielen Dank für die Links zu den YT Videos. Hab zwar schon viele Videos gesehen, aber die beiden wurden mir noch nicht angeboten und zeigen endlich auch die Schritte der Anpassungen wirklich praktisch.

So wie ich das sehe, scheint insbes. der Steg ein Problem zu sein: am 12. Bund habe ich bei der C-Saite etwas mehr als 3,5mm - insbes. diese Saite ragt am kompensierten Steg besonders in die Höhe (also der kompensierte Steg ist selber an de C-Saite sehr hoch und ragt über die anderen Saiten hinaus).
Der Sattel scheint dagegen i.O. zu sein (wenn ich es so wie im Video prüfe).

Die Saiten sollen angeblich Aquila Nylgut sein - können die nach >2J schon durch sein und gehören die ersetzt? (auch das werde ich tun)

Danke jedenfalls nochmal - ich werde berichten wie es gelaufen ist, sobald ich soweit bin.
Da ich mir einen Steg bestellen will, um an dem herum zu experimentieren, wird es noch etwas dauern.

Schöne Grüße,
Plasma

TooOldForRockNRoll

Viel Glück bei der Suche nach einer passenden Stegeinlage! Wenn die Saitenlage nicht bei allen Saiten gleich hoch ist liegt es daran dass man versucht der dicksten Saite etwas mehr Schwingungsspielraum zu geben. 3,5 mm finde ich schon recht viel. Ich würde 2,5 mm anstreben, bei der C-Saite dann entsprechend etwas mehr. Also oben nichts machen, aber unten etwas abschleifen. Unabhängig von den Saiten. Die würde ich zuallererst wechseln weil sie nach 2 Jahren tatsächlich abgenutzt sein können und die Intonation darunter leidet.
Wenn du Hand am Steg anlegst würde ich auch prüfen ob die Sattelschlitze tief genug sind. Das wirkt sich jetzt nicht im 12. Bund aus, aber auch dort macht eine hohe Saitenlage das Spielen unnötig schwer.
VORSICHT!
KANN SPUREN VON UKULELE ENTHALTEN!
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edella

Flight baut normalerweise Ukulelen, die präzise und frei von Intonationsproblemen sind. Das ist also seltsam (und 100 € sollten einem schon ein Gefühl der Sicherheit geben ...). Auf jeden Fall sollten wir weit von Sponge Bob oder auch nur einem Halbton entfernt sein.

Ich glaube nicht, dass das Modell Flight DUS-321 einen kompensierten Steg hat. Bist du sicher? Ich hatte schon eine in der Hand, und sie klang ganz ordentlich (aber die Lautstärke war begrenzt).

Ich mag Aquila-Saiten nicht, daher könnte es helfen, sie durch gute Fluorcarbon-Saiten (die auch einen kleineren Durchmesser haben) zu ersetzen. Außerdem können alte, harte oder abgenutzte Saiten das Stimmen erschweren.

Um die Intonation am 12. Bund zu überprüfen, solltest du Obertöne ausprobieren, also ohne die Saite zu drücken. Als Anfänger (was nicht schlecht ist ;) ) drückst du die Saiten möglicherweise trotzdem zu fest (was einen hohen Ton verursacht).

Hast du ein gutes Stimmgerät? Billige Stimmgeräte können sehr surreale Dinge auf dem Display anzeigen, mit Unterschieden von bis zu mehreren Hundertsteln, die somit hörbar sind.

Was sagt dir dein Ohr? Ist der Klang mit leeren Saiten oder mit einem Akkord wirklich so schlecht?

Wechsle die Saiten und lass sie von einem Experten oder jemandem mit viel Erfahrung und Wissen testen, bevor du mit der Modifikation beginnst.
Gubib Guitars "Settecento" concert
Baton Rouge tenor UR71-T
"Smoke On The Water" soprano made in Japan vintage
Brüko soprano n. 05, n. 02, n. 03, n. 12 Bariton
Risa Stick Tenor

https://www.facebook.com/FilandaUkuleleClubBand
https://www.facebook.com/dsoundacoustic
(https://gubibguitars.ch/ukulele-n18-settecento/)

Plasma

Danke TooOldForRockNRoll,
danke edella,

Saiten waren schon bestellt (wieder Aquila) - evtl. das nächste Mal andere Saiten.
Stegeinlagen gibts in onlineshops, nur nicht in der passenden Größe - ich werde mir da etwas zusammenschleifen müssen (das meinte ich mir "experimentieren").

Zum kompensierten Steg: ich glaube das ist einer (die Oberkante ist nicht gleichmäßig, sondern pro Saite unterschiedlich geformt, mal mit der Kante weiter nach vorn, mal nach hinten oder mal abgefalcht).
Ich habe ein D'Addario Stimmgerät und m.E. stimmt es ok (mit einem E-piano verglichen, nach Gehör) - leider ist aber die falsche Intonation nicht nur auf dem Gerät zu sehen, sondern auch klar zu hören (das ist, was ich mit "Körperverletzung" meinte).

Ich versuche in meinen "Tests" bereits gaaaaaanz leicht auf die C-Saite zu drücken und es wird auch wirklich etwas besser - leider ist das Problem aber noch recht deutlich zu hören. Drücke ich noch weniger, fängt es an zu scharren. Ich habe auch die Obertöne probiert und das klingt ok, nur muss ich meinen Finger ca 2mm weiterschieben, als der 12. Bund darunter (evtl. normal?).

Vielen Dank für Eure Tipps und Anregungen,
wie gesagt werde ich von meinen Veränderungen (und hoffentlich Verbesserungen) an der Ukulele berichten.

Schönen Gruß,
Plasma

PS: ich wollte gern Bilder hochladen, aber ich habe noch nicht herausgefunden, wie ich das tun kann

edella

Danke, Plasma.

Ja, dein Steg ist kompensiert.

Alles deutet darauf hin, dass deine Ukulele verstimmt ist. Ich frage mich, ob eine Anpassung der Stimmung und damit der Saitenhöhe helfen könnte ...

Halte uns auf dem Laufenden.

Ciao
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Plasma

Hi Zusammen,

endlich melde ich mich mal zurück und es hat sich etwas getan.

Ich habe die Saiten nun getauscht (mit den gleichen Saiten wie vorher: Aquila Super Nylgut) und das Intonationsproblem ist nur minimal besser geworden. Es ist also immernoch da und leider auch noch deutlich zu hören.
Die neuen Saiten sind etwas geschmeidiger und lassen sich damit etwas besser spielen, daher bereuhe ich den Tausch nicht, aber das scheint nicht die eigentliche Fehlerquelle gewesen zu sein (maximal anteilig).

Ich habe mir in der Zwischenzeit eine neue Ukulele in Konzertgröße angeschafft und die lässt sich super spielen - am 12. Bund habe ich keinerlei Intonationsprobleme: alle 4 Saiten sind exakt 1 Tonleiter höher. Aus diesem Grund glaube ich für mich auch ausschließen zu können, dass ich zu fest auf die Saiten drücke.

Was sollte ich aus Eurere Sicht als nächstes prüfen oder tun? Ist jetzt der Steg an der Reihe (etwas tiefer legen)?

Grüße,
Plasma

TooOldForRockNRoll

Bei einem kompensierten Steg fällt mir noch etwas ein: Vielleicht ist er falsch herum eingelegt?
Wenn es das nicht ist feile oder schleife die Stegeinlage niedriger. 1 mm weniger reduziert die Saitenhöhe am 12. Bundstäbchen um 0,5 mm. Aber davon würde ich mir nicht zu viel erwarten, es sei denn die Saitenlage ist exorbitant hoch.

Ansonsten wäre es auch nicht das erste mal dass in einer Fabrik der Steg bzw. die Steghalterung nicht exakt an der richtigen Stelle der Decke aufgeleimt ist. Der 12. Bund sollte ziemlich genau die Mitte der frei schwingenden Saite = Mensurlänge sein.
VORSICHT!
KANN SPUREN VON UKULELE ENTHALTEN!
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