Brüko Nr.7

Begonnen von Ohm, 10. Dez 2025, 18:23:37

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Ohm

Ich habe kürzlich eine Brüko gekauft, soll wohl die Nr. 7 sein. Sie hat -anders als alle anderen Brükos, die ich bisher gesehen habe  - weiße Stimmknöpfe und nicht schwarze (s.Bilder). Ist das bei der Brüko 7 "normal"? Oder ist das "etwas Außergewöhnliches"?
Der Zustand des Instruments ist sehr gut, wie neu. Es fehlen allerdings Pappunterlegscheiben an den Stimmachsen, weshalb sich das Instrument leicht verstimmt. Manche empfehlen auch Filz statt Pappe. Was wäre wohl besser?
Danke für weiterführende Kommentare!

Hoffy

#1
Zitat von: Ohm am 10. Dez 2025, 18:23:37Ich habe kürzlich eine Brüko gekauft, soll wohl die Nr. 7 sein. Sie hat -anders als alle anderen Brükos, die ich bisher gesehen habe  - weiße Stimmknöpfe und nicht schwarze (s.Bilder). Ist das bei der Brüko 7 "normal"? Oder ist das "etwas Außergewöhnliches"?
Der Zustand des Instruments ist sehr gut, wie neu. Es fehlen allerdings Pappunterlegscheiben an den Stimmachsen, weshalb sich das Instrument leicht verstimmt. Manche empfehlen auch Filz statt Pappe. Was wäre wohl besser?
Danke für weiterführende Kommentare!

Brüko hatte ,,immer" schwarze Stimmwirbel, die müssen mal ausgetauscht worden sein.
Ich mag es, wenn es original ist!
Habe selber 8 Brükos!
Brüko Nr.2 Vogelmotiv ca.70 Jahre alt, Brüko Nr.3 über 60 Jahre alt, Brüko Nr.4 Ahorn über 40 Jahre alt, Brüko Nr.5 70 Jahre alt, Brüko,Nr.6 über 40 Jahre alt, Brüko Nr.7 28 Jahre alt, WICONA  (Brüko) ca. 65-70 Jahre alt, Rebel Double Creme Concert, Kala KA-SMHCE C, Flight Pathfinder Tenor TBK, Aklot Konzert, Eigenbau Sopran aus 2007 von einem Musiker mit Autogramm

TooOldForRockNRoll

Wie @Hoffy schrieb sind das keine Original-Stimmmechaniken. Da werden dann vmtl. auch keine Papp- oder Filz-Unterlegscheiben helfen.
Sind das neue Saiten, die sich evt. noch dehnen? Hilft es, die großen Schrauben etwas fester anzuziehen? Das sind zwar Binsenweisheiten, aber ich kenne deine Vorkenntnisse nicht...
VORSICHT!
KANN SPUREN VON UKULELE ENTHALTEN!
UKULELEN KÖNNEN SÜCHTIG MACHEN!

edella

Hallo. Diese Stimmwirbel wurden definitiv ausgetauscht und die Löcher mussten höchstwahrscheinlich aufgebohrt werden. Ich vermute, die Schraube dient dazu, die Reibungskraft (ohne Schraubendreher) und damit den Sitz (zu fest, zu fest oder zu fest) der Wirbel einzustellen.

Die Pappscheiben (manchmal auch Metallscheiben), die Brüko an seinen Wirbeln angebracht hat, dienten dazu, ein Material zwischen Holz/Metall und Kunststoff einzufügen, um die Einstellung progressiver zu gestalten (allerdings meiner Meinung nach mit unsicheren Ergebnissen).

Aus diesem Grund habe ich vor einiger Zeit vorgeschlagen, zwei Filzscheiben an jedem Wirbel anzubringen (nachdem ich verschiedene Materialien getestet hatte), was meiner Meinung nach eine effektive und effiziente Lösung darstellt. Ich habe es (etwas arrogant) das DSound-Upgrade genannt ;-)

Wenn die Schraube bei den von Ihnen gezeigten Stimmwirbeln nur zum Festziehen dient, verbessert sie die Progressivität der Reibungseinstellung möglicherweise nicht (was das eigentliche Problem bei dieser Art von Wirbeln ist).

Auch wenn sie fortschrittlicher sind als die Originaldochte, könnten Filzscheiben (passend zum Lochdurchmesser) von Vorteil sein. Probieren Sie es doch einfach mal aus...

Natürlich lässt sich anhand der Fotos nicht erkennen, ob Ihre Saiten neu sind und sich noch einspielen müssen. Es könnte sein, dass Ihre Dochte nicht fest genug angezogen sind und sich die Saiten deshalb nach ein paar Stunden gelockert haben und die Ukulele nicht mehr stimmt.

Erfahrungsgemäß können Reibungsdochte je nach Einstellbarkeit enttäuschend oder zufriedenstellend sein. Das DSound-Upgrade (das ich auf all meinen Brükos installiert habe) hat sich oft als gute Lösung erwiesen.
Gubib Guitars "Settecento" concert
Baton Rouge tenor UR71-T
"Smoke On The Water" soprano made in Japan vintage
Brüko soprano n. 05, n. 02, n. 03, n. 12 Bariton
Risa Stick Tenor

https://www.facebook.com/FilandaUkuleleClubBand
https://www.facebook.com/dsoundacoustic
(https://gubibguitars.ch/ukulele-n18-settecento/)

SebWolf

#4
Eigentlich sollten die Mechaniken an deiner Brüko eine echte Aufwertung sein!
Ein bisschen nachstellen und die sollten sicher wieder funktionieren.
Habe die gleichen an einer Sopran und funktionieren tadellos und
es ist völlig normal die unübersetzten (1:1) Reib-Mechaniken hin und wieder nachzustellen- also gleiches Prinzip für alle Reib-Mechaniken.

Ein beilegen einer Filz-Scheibe o.ä. wird bei genau dieser Mechanik wirkungslos sein, da es keine "gerade" Fläche in diesem Sinne gibt, um die Reibung zu vergrößern.

Die Mechanik, die verbaut wurde (vermutlich Grover Champion Deluxe) gibt's in 2 Typen (wurde auch in z.B. Koaloha Sopran verbaut) - mit aufeinander sitzenden konisch laufenden Federscheiben oder einem einfachen konischen Sitz- beides den Standard von Brüko weit überlegen und eine der besten klassischen Reib-Mechaniken.
Für die Montage sollte  rückseitig die Kopflatte ein kleines minimales Stück stufenweise aufgebohrt sein, (Stufenbohrung) sodass ein kleines Stück der Riffelung mit der darunterliegenden Konik fest in Holz sitzt.
Wenn's gar nicht geht, würde ich die Gotoh mit Planetengetriebe empfehlen- gibt's auch von DerJung etwas günstiger, sollte aber alles nicht notwendig sein.


Brüko verbaute im Standard auf Sopran leider nicht die beste Mechanik- Aufwertung gabs gegen Aufpreis.
Somit war das erste was an meinen beiden Brükos rausflog die echt miesen Mechaniken.

Vllt Mal drauf achten, ob die komplette Mechanik "durchrutscht" dann wurde evtl. zu groß aufgebohrt.

Noch ein Zusatz:
Generell funktionieren (fast);alle Mechaniken irgendwie und es ist Geschmackssache- wollte  Brüko nicht  denunzieren falls sich das so anhört 😅- ein original belassenes Instrument ist durchaus authentisch und hat seinen Reiz!
Brüko Nr.5, Brüko Nr.4, Anuenue Singer RT1K, Martin 2KC, Millar TM210L , Martin T1, Martin C1K , Outdoor Tenor, Koaloha KCO 02, Caravelle Kitchen Sopran  und und und...

edella

Was SebWolf sagt, ist richtig, aber vieles hängt davon ab, wie und ob die Arbeiten ausgeführt wurden, insbesondere von der konischen Aufweitung (falls diese vom Wirbel gefordert wird).
Gubib Guitars "Settecento" concert
Baton Rouge tenor UR71-T
"Smoke On The Water" soprano made in Japan vintage
Brüko soprano n. 05, n. 02, n. 03, n. 12 Bariton
Risa Stick Tenor

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https://www.facebook.com/dsoundacoustic
(https://gubibguitars.ch/ukulele-n18-settecento/)

allesUkeoderwas

#6
Ja, Deine Ukulele ist etwas außergewöhnliches!

Die weißen Knöppe sind alte Banjo Tuning Pegs. Die fette Schraube ist meist außen gerändelt und läßt sich auch mit bloßen Fingern feststellen, wenn kein Schraubenzieher zur Hand ist. Die Dinger brauchen weder Filz- noch Pappscheibe. Ich vermute, daß sie sich nicht feststellen lassen, da die Kopfplatte im Vergleich zu einem Banjo zu dünn ist. Derartige "Aufwertungen" gab's früher oft, waren aber aus meiner Sicht Müll, da die Ukulele wegen dem Gewicht der Knöppe anschließend stark kopflastig wurde.

Brüko hat immer kleine, schwarze Tuning Pegs mit dünner Achse verbaut, die es aber nicht mehr gibt. Ich hab mal 40 Stück in der Chinabay ergattert, die für Kinder Spielzeuggitarren gedacht waren. Die Brüko Knöppe haben immer super funktioniert, nach längerer Benutzung sogar zu gut, dann hatte man Probleme mit der Feinjustierung, weil sie "klemmten/ruckelten", dagegen halfen Unterlegscheiben aus Pappe, oder Filz, es reichte aber auch, wenn man dann die Knöppe ein paarmal hin- und herdrehte. <--- Und dieser Tipp beantwortet dann auch die Frage im anderen Thread. Dem Rat mit dem Öl  würde ich nicht folgen. Die Knöppe nennt man auch Friktionstuner Öl soll ja grad die Friktion verhindern. Einmal mit dem Bleistift über die Reibfläche ist nicht ganz so krass, würd ich aber auch nicht tun - Wie gesagt: Ein paarmal hin und her reicht.
Ukulelen: Nur Schrott

SebWolf

#7
Zitat von: allesUkeoderwas am 11. Dez 2025, 12:31:52Ja, Deine Ukulele ist etwas außergewöhnliches!

Die weißen Knöppe sind alte Banjo Tuning Pegs.

In dem Sinne- Jein 😁. Kann man überall benutzen, wo es von der Spannung her Sinn macht- naja egal.
Sind quasi eine gehobeneren "friction peg" Variante zum Standard.
Die Kopfplattenstärke sollte keine Probleme bereiten.

(Wurden  auch öfters auf 4/5String Banjos verbaut ja, weil sie mehr Zug aushalten als herkömmliche Reib- Mechaniken
Allerdings bedingt zu gebrauchen, wenn man dort high Teension Saitensätze verwendet.)

Notfalls hier ein weiterer Tip:

Warwick vertreibt Grover in Deutschland- notfalls mal anschreiben was man noch tun könnte:

https://shop.warwick.de/de/ersatzteile-fuer-instrumente/teile-fuer-andere-instrumente/ukulele/grover-1w-champion-deluxe-ukulele-pegs-with-pearloid-button-4-pcs.-nickel

Oder es handelt sich um eine Schaller UCA 622 Mechanik - dazu vllt mal die netten Leute von Rall Guitars anschreiben (oder Schaller direkt)-
die haben auch immer einen guten Rat.

https://shop.rall-online.net/epages/61511639.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61511639/Products/12020150

Sollten denen ja ziemlich Nahe kommen.

Finde es dennoch eine Aufwertung für das Instrument 😁

Brüko Nr.5, Brüko Nr.4, Anuenue Singer RT1K, Martin 2KC, Millar TM210L , Martin T1, Martin C1K , Outdoor Tenor, Koaloha KCO 02, Caravelle Kitchen Sopran  und und und...

ukemouse

#8
Zitat von: edella am 11. Dez 2025, 10:03:50Was SebWolf sagt, ist richtig, aber vieles hängt davon ab, wie und ob die Arbeiten ausgeführt wurden, insbesondere von der konischen Aufweitung (falls diese vom Wirbel gefordert wird).

Diese Friction Tuner brauchen keine "konische Aufweitung" (Senkung). Das gibt es nur bei wenigen Friction Modellen. Mir fallen spontan nur 2 ein. Die Grover 2B Champion (die sind wie die von Brüko nur hinten mit Plastikteil, wo bei den Brükos Metall ist), bei denen muss vorne gesenkt sein/werden.
Und die Waverly Tuner, bei denen die Senkung vorne und hinten sein muss (die Waverly sind schon toll, nur leider teuer und hier schwer zu bekommen)

Die abgebildeten Tuner hier im Thread sind zwar ne Verbesserung zu den alten Brüko Tunern (die No7 gab es zu ner Zeit, da gabs halt nur die alten Tuner bei Brüko), aber sonst mag ich die überhaupt nicht. Ich finde die auch nicht besser als die neuen Frictions von Brüko. Ich hatte diese weißen Schaller einmal und war nach kurzer Zeit total entnervt, weil die sich schneller lockerten als andere.

Ich bin ja Friction Fan, aber um diese Schaller uä mache ich seitdem einen großen Bogen
(ausserdem sehen die doof aus  ;D)
Normal baue ich ja sogar bei Sopranen gerne mal hässliche Ohren ab und montiere vernünftige Fristion, weil ich damit einfach super klar komme. Stimmen ratz fatz, Saiten wechseln in windeseile und die Stimmung halten die auch ewig. Immer vorausgesetzt es sind gut Friction und sie sind gut eingestellt. Naja und bissl Übung gehört halt auch dazu. War bei mir am Anfang auch nicht so, aber damals gabs halt zB bei neuen Brükos noch diese alten Teile mit den Scheiben drunter. Die mag ich ja heute noch nicht, aber ich hab trotzdem eine Uke mit denen, weil ich es schöner finde daß sie original bleibt.