Bundreinheit Problem

Begonnen von el_primero, 15. Apr 2010, 19:55:36

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el_primero

Liebe Gemeinde,
zuerst einmal ein Dank an dieses Forum für die vielen Tipps, die ich hier als stiller Mitleser in den letzten Wochen erhalten habe. Daraufhin hab ich mir jetzt meine erste Ukulele zugelegt, eine Ortega RUE11FMH (Konzert).
Leider hab ich ein großes Problem mit der Stimmung. Ich hab sie per Stimmgerät gestimmt (GCEA). Leer angeschlagen alles \"rein\".

Nun ist es so, dass die C-Seite nur leer in Stimmung ist, aber schon im ersten Bund fast einen Halbton !!! zu hoch klingt. Je nach Druck auf die Saite, etwas mehr oder weniger - aber immer viel zu hoch.
Auch auf den anderen Seiten sieht es mit der gesamten Bundreinheit (vgl. im 12. Bund mit Stimmgerät) auch nicht besonders aus.

So kann ich überhaupt keine Wohlklingenden Akkorde erzeugen :-( Die Seiten sind die originalen von GHS.
Bin ratlos. Bei einem Instrument dieser Preislage sollte man doch etwas mehr erwarten können.
Dann hoffe ich mal wieder auf eure Tipps.

dienstag

Versuchs mal mit anderen Saiten, mit diversen Saitensets hatte ich auf meiner Ortega ähnliche Stimm/Bundreinheits-Probleme.
Ich spiele momentan eine Mischung aus Worth/Martin-Flourcarbon + Low-G Saite und bin damit sehr zufrieden, sowohl klanglich als auch die Intonation betreffend :)

HEiDi

#2
Herzlich Willkommen, Pfarrer Primero!  :D

Zitat von: el_primeroNun ist es so, dass die C-Seite nur leer in Stimmung ist, aber schon im ersten Bund fast einen Halbton !!! zu hoch klingt.

Du meinst damit aber kein cis, oder?  ;)
HEiDi mit MAjA, UkuLily & wir_holen_den_cup

-Jens-

Ich spiele eine Ortega Tenor, das Problem war bei mir ähnlich, am schlimmsten mit den werksmäßigen GHS-Saiten. Geholfen haben Aquila Saiten und einstellen der Uke, sprich Sattel runterfeilen, bis der Abstand der Saiten am ersten Bund etwa 0,7-0,8 mm war. Seitdem passt\'s.
Da gibt es extra einen Thread für hier im Forum ... ;)

gallier

ZitatNun ist es so, dass die C-Seite nur leer in Stimmung ist, aber schon im ersten Bund fast einen Halbton !!! zu hoch klingt.

Das kann eigentlich nicht sein. Das würde ja bedeuten das das erste Bundstäbchen fehlt. Kann es vielleicht sein das die Saitenlage zu niedrig ist und die Saite auf dem zweiten Bundstäbchen aufliegt?

uschaurischuum

Zitat von: -Jens-.... Geholfen haben Aquila Saiten und einstellen der Uke, sprich Sattel runterfeilen, bis der Abstand der Saiten am ersten Bund etwa 0,7-0,8 mm war. Seitdem passt\'s.

Ich bastle ja auch immer wieder mal ganz gerne. Eigentlich sollten solche Mängel bei Neuware aber  nicht auftreten, schließlich gibt es eine Garantie. Rückgabe könnte die Hersteller dazu bewegen, die Instrumente ab Werk richtig zu justieren!

wwelti

#6
Ein Halbton Unterschied ist schon extrem!

Aber die C-Saite neigt von allen am stärksten zu verziehen, wenn sie zu kräftig gedrückt wird -- oder wenn die Saitenlage daneben ist.

Wie hoch ist denn die C-Saite so ungefähr über dem ersten Bundstäbchen? Normalerweise sollte zwischen Saite und Bundstäbchen nur ca. ein halber Millimeter Platz sein. Wenn Du z.B. ein 1-Cent-Stück zwischen die Saiten und Bundstäbchen schieben kannst, ohne daß er von den Saiten festgeklemmt wird, ist es schon _deutlich_ (ca. 3x) zu viel. Bei guter Saitenlage sollte eine Kreditkarte zwischen den Saiten und dem 1. Bund \"einklemmbar\" sein, d.h. die Saitenlage ist eigentlich noch flacher als die Kreditkarte.

Im 12. Bund sollte die Saitenlage (also Abstand zwischen Oberkante des Bundstäbchens und Unterkante der Saite) ca. 2,5 mm betragen. Der (locker, nicht zu fest) gegriffene Ton im 12. Bund muß genau eine Oktave höher klingen als die leere Saite, sonst ist die Kompensation daneben. Abweichungen von einigen Cent (im einstelligen Bereich) sind hier aber tolerierbar. Sehr hochwertige Instrumente verfügen über eine Einzelsaitenkompensation, bei denen sollten die Abweichungen dann sehr klein sein.

Zu Galliers Theorie: Versuche, ob die C-Saite im 1. und 2. Bund gegriffen ungefähr denselben Ton erzeugt.

Aber bei so großen Abweichungen ist irgendwas total daneben. Ich würde das Instrument zurückgehen lassen.

Edit: Natürlich kann schiefe Intonation auch an den Saiten liegen. Aber ein Halbton daneben im ersten Bund -- das schaffen die schlechtesten Saiten nicht.

Gruß
  Wilfried

el_primero

Das geht ja schnell ... Da fühlt man sich gleich nicht mehr so allein mit seinen Problemen :-)
Das mein Problem in erster Linie wohl an einer Kombination aus Saiten UND Saitenlage liegt, hab ich mir schon gedacht. In der Tat ist es so, dass wenn man die Saiten \"leer\" richtig stimmt, alle gegriffenen Töne voll daneben sind und wenn ich so stimme, dass z.B. im dritten Bund gegriffen alles sauber klingt, dann passt die Tonhöhe der Saite leer angeschlagen nicht.
Bei der C-Saite ist es am schlimmsten.

Den Saitenabstand zum Griffbrett kann ich momentan nicht prüfen (hab das Instrument nicht dabei) aber gefühlt würde ich sagen, dass der Abstand eher für ein 1-Cent Stück reicht, also viel zu hoch ist. Werde den Test nachher mal machen. Ein toller Tipp. Danke.

Zu Galliers Theorie: Nein, das ist nicht so. Die C-Saite im ersten Bund gegriffen klingt fast wie D und im zweiten wie Es, wirklich fast ein Halber Ton (ca. 40Cent) zu hoch.

Ich tendiere dazu das Ding zurück zu schicken, denn ich bastel nicht so gerne ;-) Natürlich könnte ich mit Feilen und anderen (besseren) Saiten experimentieren, aber das sehe ich nicht ein. Schließlich hab ich extra eine teurere Uke gekauft, damit die ohne Experimente brauchbar klingt. Schade ...

wwelti

Ein Halbton ist allerdings 100 Cent, nicht 50 Cent!

40 Cent daneben ist aber trotzdem übel.

Gruß
  Wilfried

el_primero

#9
Stimmt. Es ist nur ein halber Halbton (also nicht wie geschrieben D statt Cis, sondern irgendwas dazwischen) Sorry. Klingt trotzdem übel   :|

Gruß
Andreas

Benutzername

Wenn die Abweichung zu höheren Bünden immer größer wird und die Saitenlage stimmt, könnte es sein dass der Steg an der falschen Stelle angeleimt wurde. Die meisten Uken kommen aus der Fabrik, da wird auch mal Ausschuss produziert. Miss mal den Abstand zwischen dem zwölften Bundstäbchen und dem Sattel. Der Abstand sollte der selbe sein wie vom zwölften Bund bis zur Stegeinlage. Sollte das nicht der Fall sein wäre der Fehler gefunden und du kannst das Instrument gleich zurückschicken, weil da so einfach nichts zu machen ist.

wwelti

#11
@Benutzername, klar, aber Andreas hat doch geschrieben daß schon im 1. Bund 40 Cent Abweichung sind... das liegt bestimmt nicht an einer falschen Stegposition.

Natürlich kann es sein daß außerdem noch die Position der Brücke nicht stimmt -- kann man aber so nicht beurteilen.

Außerdem stimmt es nicht daß die Abstände gleich sein müssen.

Der Abstand vom 12. Bund zur Stegeinlage muß ca. 2 mm länger sein als der Abstand vom Sattel zum 12. Bund. Das ist nötig, um die zusätzliche Dehnung der Saite beim \'runterdrücken zu kompensieren. Manche billige China-Uken haben diese zusätzlichen 2mm nicht, und das klingt dann auch schon etwas daneben.

Gruß
  Wilfried

Benutzername

Die zwei Milimeter feil ich immer an der Stegeinlage runter. Bisher hat es gepasst. Wegen 2 mm hat man aber auch keine Abweichung von 40cent am ersten Bund.

el_primero

Ich hab die Ortega zurück geschickt. Auf Feilen und Saitenwechseln hatte ich echt keine Lust.  Außerdem fand ich bei längerem Betrachten die Maserung des Holzes zwar immer noch toll, aber die Lackierung war so dick, dass das ganze dann wieder irgendwie billig wirkte. Also alles wieder eingepackt und zurück zu Thomann. War wie üblich kein Problem.

Doch nun war ich ja wieder ohne Uke - und ich wollte doch eine spielen  :roll:

Also hab ich mir nach den vielen positiven Berichten hier bei hulaparty.de eine Makala Sopran bestellt. Nach zwei Tagen war sie da, super Saitenlage (da hat wohl jemand nachgefeilt  :D :-) ) gute Saiten, ziemlich bundrein. Klingt gut und sieht auch hübsch aus. Nicht so aufgetakelt wie die Ortega, eher ganz natürlich - da muss ich mir keine Sorgen wegen irgendwelcher Macken machen...

Kurzum: Ich bin zufrieden. Danke an alle für eure Tipps. Jetzt heißt es üben ...