Dimavery Bariton Ukulele

Begonnen von Guchot, 23. Mär 2010, 19:03:22

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Guchot

So, ich habs mal getan und mir eine Dimavery UK-300 Bariton gekauft. Ich hatte mir schon längere Zeit die Anschaffung einer billigen Uke überlegt, um sie auf der Arbeit in die Schublade zu packen. Sonst kriegt man die lästigen Mittagspausen ja nie rum :mrgreen:

How auch ever... Die Dimavery gabs für 29,95 bei ePay und ich hab einfach mal kurzentschlossen zugeschlagen. Nach Öffnung des Kartons eine positive Überraschung: Ein leichtes Gigbag war dabei, ebenso wie ein einfacher Nylongurt, ein Satz Saiten und 3 Plektren. Allerdings gibts für den mitgelieferten Gurt keine Befestigungsmöglichkeit. Weder ist ein Endpin vorhanden, nochirgend was am Hals.  Naja, der gute Wille zählt :mrgreen:

Dann mal die Ukulele selbst in Augenschein nehmen... Die UK-300 gibts in vielen schreienden Farben, ich hab mich aber für ein neutrales Braun entschieden. Auf den ersten Blick sieht die Uke auch recht gefällig aus. Ein dunkles Braun mit schwarzem Binding und einer einfachen Schallochrosette, auch in Schwarz gehalten. Der zweite Blick ist dann nicht mehr so positiv :roll: . Überall sind die Spuren von schlechter Verarbeitung zu sehen. Die Lackierung ist ungleichmäßig aufgetragen. Einige Stellen sind hochglänzend, andere matt. Das die Oberfläche zudem noch recht staubig war, rechne ich aber eher dem Dasein als Ladenhüter an. Am Steg sind noch deutliche Leimreste zu sehen, dafür ist der Sattel gar nicht aufgeklebt, sondern wird nur durch die Saitenspannung an Ort und Stelle gehalten. Am Schalloch sind noch deutliche Fransen vom Sägen zu sehen. Positiv: Der Hals ist gerade und schlank gehalten, die Bundstäbchen sind sauber abgerichtet und die Uke hat gewinkelte Mechaniken. Das die komplette Uke aus Sperrholz ist, muß ich glaub ich nicht gesondert erwähnen.

OK, Saiten stimmen und mal ne Spielprobe. Was ich erwartet hatte: Die Saitenlage ist unmenschlich hoch, da kann man im 12. Bund noch ne Kappe durchwerfen. Ich hab also erstmal den Steg rausgenommen und auf der Bandsäge beherzte 4mm abgesägt. Danach hab ich nochmal 2mm mit Schleifpapier runtergeholt. Trotzdem sind es noch 5mm im 12. Bund. Auch die Sattelschlitze hab ich noch etwas nachgefeilt, jetzt ist die Uke wenigstens bespielbar. Was den Klang angeht: Ich hab keine Ahnung was da für Saiten drauf sind (und ich hab auch ehrlich gesagt momentan keine Lust da gute Martins drauf zu packen), aber der Klang ist sehr dumpf, speziell die unumwundene B und E Saite glänzen durch nicht vorhandene Brillianz. Aber auch hier eine positive Überraschung, die Bundreinheit ist erstaunlich gut. Bis runter in den 12. Bund sind die Abweichungen deutlich unter 10cent, das hat mich wirklich extrem überrascht.

Mein, wie immer äußerst subjektives, Fazit: für knappe 30 Euro erhält man eine praktische Tasche, einen Satz Saiten, 3 Plektren und einen Umhängegurt. Das Stück Sperrholz im Karton ist zwar etwas störend, aber zu ertragen :mrgreen: Ernsthaft: Wenn man sich die Dimavery so anschaut, dann weiß man erst so richtig zu schätzen was für ein tolles Instrument Hans mit der Hora für 49,- Euro anbietet. Die Dimavery sieht passabel aus, klingt scheußlich und ist im Auslieferungszustand schlichtweg unbespielbar. Somit ist sie als Anfängerinstrument völlig ungeeignet und der etwas erfahrenere Ukulelenspieler wird sich mit dem Klang nicht anfreunden können. Positiv anzumerken ist lediglich die Bundreinheit, was sie für meinen Zweck, das gelegentliche Üben in der Mittagspause, brauchbar macht. Ich kann wirklich wieder einmal nur jedem der eine preiswerte und trotzdem gute Bariton sucht ans Herz legen sich die Hora vom Hans anzusehen.

Ne schöne Jrooß
Guido

Earlyguard

Danke für den ausführlichen Testbericht! :D

Eine Frage brennt mir auf der Seele: wie kriegst Du eine Baritonukulele in eine SCHUBLADE?? Oder arbeitest Du im Leichenschauhaus?? :shock:

Viele Grüße
Thomas

Floyd Blue

#2
Danke auch für die Review. Ich habe solch ein Teil zum Bass umgebaut, funktioniert gut.

Zitat von: Earlyguard... wie kriegst Du eine Baritonukulele in eine SCHUBLADE??...

Zersägen!!!

Benutzername

Gibt es inzwischen Erfahrungen dazu, wie die Ukulele mit guten Saiten klingt? Einen Satz Martin Carbon für Bariton hätte ich noch da. Diese Ukulele würde ich in Weiß bestellen um sie zu bemalen. Mit schlechten Saiten klingt ja kein Instrument gut, deswegen interessiert mich der Klang mit guten Saiten.

apfelrockt

Zitat von: BenutzernameGibt es inzwischen Erfahrungen dazu, wie die Ukulele mit guten Saiten klingt? Einen Satz Martin Carbon für Bariton hätte ich noch da. Diese Ukulele würde ich in Weiß bestellen um sie zu bemalen. Mit schlechten Saiten klingt ja kein Instrument gut, deswegen interessiert mich der Klang mit guten Saiten.


Jetzt mal Hand aufs Herz: wieso willst du dir, nachdem du Guidos Beurteilung gelesen hast, so einen Schrott noch zulegen? An anderer Stelle hier im Forum schreibst du was zur Nachhaltigkeit und dann das hier? Verstehe ich nicht
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

HEiDi

Ich habe vor gut einem Jahr eine in Langerringen gewonnen und bin sehr zufrieden damit.  :D
Mag natürlich sein, dass Hans sie schon überarbeitet hatte - das weiß ich nicht. 8)
Die guten Saiten (Aquila) liegen hier seit ein paar Wochen rum, aber ich werde sie erst später aufziehen, wenn ich mit den alten unzufrieden bin.
Eine gerissene habe ich bereits durch eine Gitarrensaite ersetzt.
HEiDi mit MAjA, UkuLily & wir_holen_den_cup

ukeman1

#6
Bei mir sollte es ja bekannt sein. Ich habe mehrere und bin auch sehr zufrieden damit, ABER:

- Ich habe Sattel und Steg geändert
- Saitenlage stark nach unten korrigiert
- die Bünde nachgerichtet
- einige Stellen wie das Schalloch nachgeschliffen
- tja und weil sie mit Nylonsaiten so schlaffen Klingen und ich Stahlsaiten liebe habe ich auf allen drei Stahlsaiten drauf
- und ich habe Piezotonabnehmer in allen drin zum Aufnehmen

dadurch das ich gerne baue und probiere war das bei mir klar das das so kommt aber \"out of the box\" ist bei den DiMavery Glücksspiel.............einige sind besser einige schlechter..........  :P

Gruss Sascha

PS: Bei einigen ist der Lack auf dem Griffbrett ein Katastrophe. Ich schleife den Lack ein bisserl runter und lasse das Griffbrett dann neu ein.......
Musik muss nicht perfekt aber echt sein.....

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Etwas Bastelarbeit ist bei dem Preis selbstverständlich. Damit habe ich auch kein Problem. Es geht mir nur darum, ob die überhaupt zum Spielen taugen, mit den Standardsaiten wird man das wohl kaum bewerten können.

ukeman1

Zitat von: BenutzernameEtwas Bastelarbeit ist bei dem Preis selbstverständlich. Damit habe ich auch kein Problem. Es geht mir nur darum, ob die überhaupt zum Spielen taugen, mit den Standardsaiten wird man das wohl kaum bewerten können.

Bundrein sind meine drei.....
Saitenlage musst Du anpassen.....
Saiten musst Du klar wechseln (ich hatte mal Martin-Bariton-Saiten und D´Addario-Bariton-Saiten drauf, klingt dann aber immer noch recht dumpf)

und wie gesagt Bünde, Griffbrett, Steg und Sattel werden eventuell einer Nachbearbeitung bedürfen.....

Gruss Sascha
Musik muss nicht perfekt aber echt sein.....

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Ich glaube die lege ich mir zu. Notfalls kann man immer noch nen Bass daraus basteln.