Direkte Mechaniken: immer schrauben?

Begonnen von Ukulehrling, 28. Feb 2017, 13:17:01

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kiwidjango

Ich stelle mir bei solchen Überlegungen immer die vielzitierten "Helikopter-Mammas" mit ihren SUV´s vor...und
dann am Steuer eines ach so tollen, klassischen Jeep oder Landrover OHNE Servo-Lenkung.....

Gruß aus der Werkstatt.....
Gruß aus der Werkstatt

apfelrockt

jetzt muss ich mal ganz dumm fragen: was sind hinterständige Mechaniken? Ich vermute es sind die traditionellen Ukulelen Mechaniken, also die ohne Ohren?
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

kiwidjango

....wenn der Wirbelkopf von vorne nicht sichtbar ist....kurz gesagt....und seitlich auch nicht sichtbar ist....also nicht mit klassischen
Konzertgitarrenmechanik verwechseln.... die schauen auch nicht seitlich, aber das Zahnrädchen usw. ist sichtbar
Gruß aus der Werkstatt

torstenohneh

ZitatNun ja, Pegheds wiegen nur die Hälfte, sind nicht so klobig und lassen sich wie Holzwirbel einfach durch Herausziehen oder Eindrücken des Knopfes lockern oder fester stellen, haben aber trotzdem Getriebe. Ich habe meine ersten seit 2008 und kann sie weiterhin nur empfehlen.
Stimmt, die hatte ich vergessen. Sind auch sehr gute Mechaniken (ich habe die auch auf einer meiner Uken) und tatsächlich viel leichter als die UPTs. Dennoch finde ich die UPTs besser in der Handhabung. Das Herausziehen und eindrücken fällt weg.
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

Matthias

Zitat von: fils am 01. Mär 2017, 11:28:29
Der große Ukulelen-Trend, ermöglicht durch Massenproduktion, geht hin zu Concert- und Tenorukulelen, eher gebaut wie kleine Gitarren. Sie klingen m.E. deutlich anders als die klassischen (kleinen) Ukulelen der Zeit zwischen 1910 und 1950. Deren Klang  erreicht man nur mit leicht gebauten Instrumenten. Dazu gehören u.a. auch leichte Mechaniken. Damals wurden Millionen von Ukulelen gebaut, und Zehntausende von professionellen Musikern benutzten diese Instrumente für Auftritte und Aufnahmen - fast durchweg mit direkten Mechaniken ausgerüstet. Da gab es total simple Konstruktionen, z.b. für die Unmengen an Harmony-Ukulelen, die sich damals und auch heute noch gut stimmen lassen. Viele der heutigen Direktmechaniken besitzen deutlich mehr Teile, oft auch aus Metall, und verwenden hier noch ein Unterlegscheibchen und da noch einen Plastikring, funktionieren aber trotzdem nicht gut. Es wäre also ein Fehler, von der Qualität einiger modernen Konstruktionen auf prinzipielle Mängel dieser Bauweise zu schließen. Sogar mit den einfachen Holzwirbel, die bis in die Zwanziger
Dem kann ich nur zustimmen! Ich bin auch Verfechter von Ukulelen ohne "Ohren". Ich fand die direkten Mechaniken immer besser und bequemer. Optisch sowieso ein Gewinn. Und gerade bei leichten Sopranukulelen für die Balance von Vorteil.

Ukulehrling

Wow! Vielen Dank für die vielen Antworten auf Fragen, an die ich nicht einmal gedacht habe! :) Das ist ja fast schon Ukulelen-Historie. Ich hätte jetzt wirklich Lust, mal so eine alte Ukulele mit hölzernen Pegs auszuprobieren. Bloß kann ich dafür nicht hunderte ausgeben. Vielleicht bringt ja mal jemand eine mit, wenn in AC die Stammtische starten.

Andreas
𝄞 😎 Ewiger 🔰Anfänger mit UAS und viel zu wenigen 🍍Pineapple-Ukulelen ...

ukemouse

Ich bin glücklich, daß ich noch 2 Sopran Ukulelen ohne Ohren habe. Also ich würde nie einer Uke mit Friction Tunern Ohren verpassen. Neeee, niiiiemals. Schon eher bau ich einfach andere, gute Friction Tuner dran, wenn die alten hin sind.
Aber wem diese Tuner denn nun gar nicht gefallen.....man kann völlig problemlos gewinkelte Mechaniken anbauen. Aber gut überlegen vorher, denn zurück bauen ist nicht so einfach, da man dann hässliche Löcher hinten in der Kopfplatte hat von den Befestigungsschrauben.

Ich kann meine beiden Sopranos auf jeden Fall schneller und besser stimmen, als manche Uke mit gewinkelten Mechaniken. Auch Saitenwechsel gehen viel schneller.
Und meine beiden Kleinen halten ihre Stimmung, da kommt keine meiner Ohren-Uken mit. Meine Clearwater habe ich mal fast 2 Jahre nicht gespielt, von der Wand genommen und wollte stimmen.....jaa, hab ich dann gelassen und einfach losgespielt. So muß das sein...
.....öööhm merkt man etwa, daß ich Friction Tuner voll gut finde?  ;D ;D ;D

Ukulehrling

Zitat von: ukemouse am 03. Mär 2017, 13:53:42
Ich bin glücklich, daß ich noch 2 Sopran Ukulelen ohne Ohren habe.

Also, wenn ich wählen müsste, würde ich zwei Ohren zwei Ukulelen vorziehen ...  ;)

ZitatAber wem diese Tuner denn nun gar nicht gefallen.....man kann völlig problemlos gewinkelte Mechaniken anbauen.

Ums Gefallen geht es mir gar nicht. Im Gegenteil: ich fände es attraktiver, insbesondere alte Ukulelen im Originalzustand zu lassen. Im Moment liebäugele ich mit einer Ananas (dieses Früchtchen steht schon lange auf meiner Liste, seit ich weiß, dass ich mit Sopran was anfangen kann, wieder weiter oben), die solche Tuner hat. Aber ich hatte Sorge, dass mir diese Tuner dann zu frickelig werden und ich deshalb die Ukulele nachher gar nicht spiele. Inzwischen hat mich dieser Thread so weit, dass ich mir prinzipiell vorstellen kann, es damit zu probieren.

Zitat.....öööhm merkt man etwa, daß ich Friction Tuner voll gut finde?  ;D ;D ;D

Nö, fällt gar nicht auf.  :P

Andreas
𝄞 😎 Ewiger 🔰Anfänger mit UAS und viel zu wenigen 🍍Pineapple-Ukulelen ...

Bluesopa

Zitat von: ukemouse am 03. Mär 2017, 13:53:42
Und meine beiden Kleinen halten ihre Stimmung, da kommt keine meiner Ohren-Uken mit
Man kann die "Ohren", also die übersetzten Mechaniken mögen oder nicht (ich mag die traditionelle Form auch lieber) ... aber Schneckengetriebe sind selbsthemmend, da verstimmt sich nix. Wenn sich was verstimmt, dann liegts an den Saiten, den Saiten an sich oder wie sie aufgezogen sind.

gerald

Zitat von: Ukulehrling am 01. Mär 2017, 23:26:26
Wow! Vielen Dank für die vielen Antworten auf Fragen, an die ich nicht einmal gedacht habe! :) Das ist ja fast schon Ukulelen-Historie. Ich hätte jetzt wirklich Lust, mal so eine alte Ukulele mit hölzernen Pegs auszuprobieren. Bloß kann ich dafür nicht hunderte ausgeben. Vielleicht bringt ja mal jemand eine mit, wenn in AC die Stammtische starten.

Andreas
Die einfachen hölzernen Stimmwirbel finde ich ziemlich frickelig.
Aber auch die gab es eine Zeit relativ günstig auf Wunsch bei
Brüko.
Es gibt vermutlich einige hier im Forum, die eine Brüko oder ein
anderes Instrument mit solchen Wirbeln haben. Und im Zweifel
einmal bei Brüko nachfragen, ob sie aktuell noch solche Instrumente
haben oder herstellen.

Fischkopp

Die einzigen Stimmwirbel mit denen ich je Probleme hatte waren die Plastikstimmwirbel der 50er Jahre USA-Uken,
bei denen die Stimmwirbel konisch gearbeitet sind und auch nur gesteckt werden. Das funktioniert mit Holzwirbeln tausendmal besser.
https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Ärztelieder, gemeinfreie Lieder usw.  176 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 356 Videos)

Ole Lele

Mit der richtigen Pflege (ich finde die Lippenstifte klasse) laufen Holzwirbel nicht schlechter als andere Direktwirbel.
Statt die Schraube fester zu ziehen oder zu lösen drückt man den Wirbel einfach tiefer hinein oder zieht ihn etwas heraus. Reine Gewöhnungssache.

Bei antiken Instrumenten kann es allerdings zum Konflikt kommen, wenn sich die Löcher eiförmig verformt haben sollten. Eigentlich bräuchte man die Löcher nur mit der Reibahle etwas auszuräumen; dann würden die Wirbel aber einen Tick tiefer im Holz sitzen und es passt mit deren Patina nicht mehr so ganz. Idealerweise würde man auch die Wirbel etwas spitzen, aber dann ist deren Patina erst recht hinüber. Also lässt man es so, der Optik wegen, und nimmt das schwierigere Stimmen in Kauf.