Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: wwelti am 03. Sep 2012, 11:35:12

Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 03. Sep 2012, 11:35:12
Hallo Leute!

Ich wollte hier mal ein Thema ansprechen, das mich schon seit einer Weile umtreibt.

Es geht wieder mal um Einsteiger-Ukulelen. Die Frage ist: Was empfiehlt man einem Einsteiger, der es ernst meint mit der Ukulele? Also nicht nur mal ein bisschen den \"Partyschreck\" spielen möchte, sondern wirklich konsequent die Ukulele als Instrument lernen möchte.

Meiner Meinung nach liegt heutzutage bei vielen preisgünstigen Instrumenten (wieder mal?) einiges im Argen. Unsaubere Griffbretter, mangelhafte Intonation, Verarbeitungsmängel. Alles kein Drama wenn man nur ein wenig vor sich hin schrammeln möchte, aber wer die Sache etwas anspruchsvoller angehen möchte, stößt schnell an Grenzen. Natürlich lässt sich oft (aber nicht immer) einiges nacharbeiten, aber das möchte ich einem Einsteiger nicht unbedingt gleich als erstes zumuten...

Wonach ich suche, sind also Instrumente, die konsequent sauber und präzise verarbeitet sind. Die Intonation sollte sehr gut sein. Eine hohe Priorität liegt auf der Verarbeitungsqualität des Griffbretts, da ist eigentlich alles andere als \"perfekt\" unerwünscht. Da darf nix kratzen, da dürfen keine Bünde aus der Reihe tanzen, und der Blick das Griffbrett entlang über die Bund-Oberkanten darf nicht nach Berg- und Talbahn aussehen.

Die Korpusform sollte möglichst standardmäßig sein, und auch das Einsetzen von Gurtpins problemlos ermöglichen. Unnötiger Klimbim wie Verzierungen, teure Hölzer oder Inlays sind im Prinzip weniger erwünscht -- das treibt nur den Preis hoch.

Die Mechaniken sollten ordentlich befestigt sein und eine gute Qualität haben. Da darf nix wackeln. Übersetzung ist vielleicht hilfreich, muß aber nicht zwingend sein. Die Flea hat z.B. aus meiner Sicht sehr ordentliche, und gut eingesetzte direkte Mechaniken.

Leider bin ich nicht mehr so 100%ig up to Date, was Ukulelen angeht. Meiner Erfahrung nach können viele China-Ukulelen die genannten Ansprüche jedoch nicht so recht befriedigen. Ich frage euch deshalb, ob jemandem eine bezahlbare, besonders gut verarbeitete Ukulele aufgefallen ist.

Ach ja, die Mensur darf (soll) ruhig Sopran sein, finde ich  :mrgreen:

Interessante Kandidaten aus meiner Sicht:
- Brüko No.5: Generell hervorragende Verarbeitung, wobei leider die Einstellung der Saitenlage ab Werk oft etwas \"konservativ\" ist, da muß man dann doch noch nacharbeiten.
- Flea: Eigentlich perfekt, wäre nicht die nichtstandardmäßige Korpusform.
- Kiwaya KS-1, KS-5: Super, nur etwas teuer. Vielleicht trotzdem die beste Empfehlung. Leider nicht allzu leicht zu bekommen? Immerhin führt das Southern Ukulele Store in England die KS-5.

Tja, und das war\'s schon... es gibt natürlich noch andere hervorragend verarbeitete Ukulelen, aber da wird\'s dann ganz schnell richtig teuer. Oder ich habe sie übersehen.

Kommentare und Vorschläge?

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: TERMInator am 03. Sep 2012, 11:44:03
Ich denke mal die Preisobergrenze sollte auch genannt werden...
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: -Jens- am 03. Sep 2012, 11:49:29
Bei den angelegten Kritierien führt kaum ein Weg an Brüko vorbei.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 03. Sep 2012, 11:50:40
Die Preisgrenze habe ich absichtlich nicht genannt. Es nützt nichts, wenn die Ukulele billig war, aber dann qualitativ eben doch nicht ausreicht. Natürlich ist ein günstiger Preis immer vorteilhaft. Aber mir geht es darum, daß bei der Spielbarkeit eben _kein_ Kompromiss eingegangen wird.

Wenn man bedenkt was andere Instrumente kosten, und wenn man bedenkt was es bedeutet, wirklich viel Energie in das Lernen eines Instrumentes zu stecken, ist auch ein Preis von einigen hundert Euro für ein wirklich gutes Instrument keineswegs unverhältnismäßig.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: matzee am 03. Sep 2012, 12:58:35
Bei den Brükos sollte man die Sondermodelle mit Stegeinlage nicht vergessen.
Musste bei keiner meiner 3 Brükos mit Stegeinlage an der Saitenlage etwas verändern.
Sind eigentlich auch immer einige Schönheiten im Online-Shop zu haben (wenn man sofort loslegen möchte)
Im Moment im Preisbereich von 180€ bis 240€.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: UkeDude am 03. Sep 2012, 13:03:02
Also meine Vinyard hätte da genau reingepasst, leider gibt es die nicht mehr, oder ich hab sie nirgendwo mehr gesehen.  Ich denke für den gehobeneren Einsteiger sind die Kiwayas genau das richtige, wenn man sie bekommt, oder eben eine Ken Timms, wenn man sie bekommt. Das Problem in der Kategorie ist, das die kein Musikladen hat. Die haben entweder Mahalos & Co oder Lanikai... was wirklich gutes ist da sehr schwer zu finden.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 03. Sep 2012, 13:11:07
Die Brükos mit Stegeinlage hätte ich fast vergessen. Das Problem liegt jedoch meistens auch am Sattel, die Saitenlage ist mir da ab Werk meist etwas zu hoch, selbst bei den Sondermodellen. Da muß man dann nachfeilen. Aber prinzipiell stehe ich der Qualität von Brüko schon sehr positiv gegenüber.

Eine Brüko mit Nullbund und Stegeinlage wäre klasse, ich fürchte nur das wird dann wieder ziemlich teuer. Ich bin mir nicht mal sicher ob Brüko überhaupt einen Nullbund für Sopran-Ukulelen als Option für Sondermodelle bietet.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: Pipocu am 03. Sep 2012, 14:51:04
Hallo Wilfried,

eine Flea oder Fluke mit Gurt befestigt oben an der Kopfplatte und unten mit Magnet (Peanut hier aus dem Forum bietet da alles was man braucht in ihrem Shop) ist völlig problemlos spielbar - auch mit der ungewöhnlichen Korpusform. So ausgerüstet ist die Flea/Fluke meiner Meinung nach das derzeit einzige Instrument auf dem Markt, dass Deine Kriterien (bis auf die Korpusform) vollständig zu einem vernünftigen Preis ohne weiteres Nacharbeiten, sozusagen \"out of the box\", erfüllt. Und zwar mit jedem einzelnen Instrument. Ich wüsste gerne eine wirkliche Alternative, da ich den Kunststoffkorpus nicht wirklich schön finde, deshalb hoffe ich auf wohlbegründeten Widerspruch!

Ergebenst
Jens
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: MicroMue am 03. Sep 2012, 14:58:20
Ich würde mich auch für die Flea aussprechen wollen: Niedrige Saitenlage, perfekte Intonation, hohe Konsistenz der Produktlinie. Der Einsteiger kann sich auf das Spielen konzentrieren und muss sich nicht mit Basteleien beschäftigen. Und: Die Flea behält ihre Existenzberechtigung auch bei fortgeschrittener Spieltechnik und gehört eigentlich eh in jede Sammlung!
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 03. Sep 2012, 14:58:39
Hallo Jens!
Ja, du hast recht. Mit Gurt ist die Flea ordentlich spielbar, und natürlich hervorragend verarbeitet, darum ist sie ja auch in meiner Auswahl-Liste mit \'drin!

Die Kiwaya KS-5 könnte die von Dir gesuchte Alternative sein. Sie ist teurer, aber m.E. immer noch im verkraftbaren Rahmen.
Hier ein Link zum Shop mit Kiwaya KS-5: http://www.southernukulelestore.co.uk/Product/347/

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: Dieter am 03. Sep 2012, 15:05:56
Wenn mich einer fragen würde: Die Kiwaya KS1 gehört unbedingt dazu!
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 03. Sep 2012, 15:39:48
Hallo Dieter! Ja, das würde ich auch unterstreichen. Allerdings weiß ich nicht wo man die KS-1 in Europa kaufen kann! Und Zollabwicklung macht nicht unbedingt Spaß.

Die KS-5 ist nicht viel teurer als die KS-1, und hat einen Bund mehr. Das macht normalerweise nicht viel aus, aber die Bundzahl 14 der KS-1 halte ich für etwas unglücklich. Ich benötige in meinen Arrangements meistens entweder nur 12 Bünde oder gleich 15 ;)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: Kerrlocher am 03. Sep 2012, 17:15:59
Passen die Risa in die Kategorie?
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: Matze am 03. Sep 2012, 17:20:18
Hallo Wilfried!
Ich find\'s gut, daß wir über dieses Thema sprechen.
Danke für Deinen Beitrag!!
Ich bin in letzter Zeit schon sehr erschrocken, wieviel \"Neue\", oder \"Einsteiger\" nach Billig-Uken schreien, bzw. sich danach
erkundigen. (und dann auch noch die intelligente Frage, ob die was taugen...)
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: Anke am 03. Sep 2012, 18:09:02
Habe selbst zwar keine, aber im Forum werden doch auch immer die Ohanas (insbesondere SK 35) sehr wertschätzend thematisiert.
Von daher würde ich annehmen, dass man so ein Instrument, wenn es im richtigen Shop gekauft wird (z.B. bei Jan) auch out-of-the-Postbox einem Anfänger empfehlen kann.
Ich habe schon mehrerer Instrumente bei Jan gekauft und alle waren top eingestellt (ich gehe davon aus, dass hier Jan etwas nachgeholfen hat, aber egal, der Service stimmt!)
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 03. Sep 2012, 21:09:18
Ich war heute mal im lokalen Musikladen, der inzwischen einige ganz brachbare Ukulelen im Sortiment hat (vor allem wenn man bedenkt, was da früher so herumlag!).

Die Makala war nicht so recht bundrein, da sind die Qualitätsschwankungen offenbar z.T. erheblich. Es waren einige billige bunte Koralas da, die zwar nicht unbedingt sehr klangstark sind, aber das mag auch an den schlechten Werkssaiten liegen. Dafür ist das Griffbrett aber sehr spielfreudig. Bei einer war\'s ein bisschen beschädigt, mit einem Bundstäbchen das deshalb zu hoch saß. Bei den anderen war jedoch Bespielbarkeit und Intonation (wenn man über die schlechten Werkssaiten \"mittelt\") überraschenderweise vorbildlich. Mit guten Saiten bespannt, dürften das sehr brauchbare Einsteiger-Uken sein -- solange man keine hohen Ansprüche an Aussehen und generell hochwertige Verarbeitung hat. Billige China-Uken sind es halt eben doch.

Ja, wenn der Händler die schlechten Ukulelen aussortiert und bei den guten noch die Einstellung optimiert, ist das schon mal echt hilfreich, aber gewisse grundlegende Qualitäten müssen freilich da sein, sonst hilft das alles nichts. Es ist auch so daß man manchmal ein wenig Erfahrung benötigt, um zu wissen, worauf man achten sollte (hoffe das jetzt keiner persönlich). Ich werde wohl demnächst auch mal eine Einsteiger-Uke von Jan bekommen, da bin ich schon sehr gespannt!

Bei meiner SK-35 ist jedenfalls das Griffbrett keineswegs so optimal wie der Preis erwarten lassen sollte, aber darüber habe ich damals noch hinweggesehen... heute würde ich das nicht mehr... Ich weiß aber freilich auch nicht wie gut die Ohanas heutzutage sind.

Die neuen RISA\'s könnten interessant sein, ich habe sie aber noch nie antesten können. Vielleicht sollte ich mal nach Groß-Umstadt fahren.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: Lu Honeychurch am 03. Sep 2012, 22:58:53
Sehr interessantes Thema, bin auf die weiteren Kommentare gespannt. Muss mich allerdings erst mal schlau machen, Nullbund und Stegeinlage sagt mir gerade nichts.
Für _mich_ dürfte die Ukulele auch gern etwas verziert sein, ich finde das Auge spielt mit. :)
Eine Flea oder Fluke käme für mich allerdings eher nicht in Frage, es tut mir leid, aber diesen Plasikkorpus find ich so unschön...
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 03. Sep 2012, 23:23:14
Hallo Lu!

Für den Kenner ist die schönste Vezierung eine saubere und präzise Verarbeitung in jeder Hinsicht. Ein Gräuel hingegen sind aufwändige Intarsien oder gar geschmacklose Plastik-\"Verzierungen\" auf einem unsauber verarbeiteten, schräg klingenden Instrument! Wenn ich sowas zu Gesicht bekomme, muß ich immer schnell wegschauen... Eine Ukulele sollte ihrer Zier würdig sein -- und umgekehrt sollte dann auch die Zier der Ukulele würdig sein! Ein einfaches, solides Instrument aus einfachem, gutem Holz kann mein Auge erfreuen, während ich üppigen Plastik-Ramsch abstoßend finde...

Wenn Du aufwändig verzierte Ukulelen sehen möchtest, schau\' mal hier: http://www.moorebettahukes.com/GALLERY.html

Aber für Einsteiger finde ich die vor allem zu teuer ;)

Gruß
  Wilfried
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: Kay am 03. Sep 2012, 23:59:09
Zitat von: wweltiHallo Lu!

Für den Kenner ist die schönste Vezierung eine saubere und präzise Verarbeitung in jeder Hinsicht. Ein Gräuel hingegen sind aufwändige ...

Lass halt bitte nicht immer nur Deine eigene Meinung zu. Nicht jeder, der Verzierungen mag, hat keine Ahnung von Ukulelen.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 04. Sep 2012, 00:22:16
Tschuldige. Sie hatte da einen wunden Punkt erwischt: Ich hatte halt schon so ein paar Schock-Ukulelen gesehen. Sowas prägt fürs Leben ;)
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: Dieter am 04. Sep 2012, 14:55:29
Zitat von: wweltiHallo Dieter! Ja, das würde ich auch unterstreichen. Allerdings weiß ich nicht wo man die KS-1 in Europa kaufen kann! Und Zollabwicklung macht nicht unbedingt Spaß.

Die KS-5 ist nicht viel teurer als die KS-1, und hat einen Bund mehr. Das macht normalerweise nicht viel aus, aber die Bundzahl 14 der KS-1 halte ich für etwas unglücklich. Ich benötige in meinen Arrangements meistens entweder nur 12 Bünde oder gleich 15 ;)

Viele Grüße
  Wilfried

Das mag stimmen, aber für einen Einsteiger oder für jemanden wie mich, der froh ist, wenn er überhaupt mal zum 10. bund kommt, ist der 15. bund wohl nicht so wichtig :) und wenn man bedenkt dass die martin style 1 auch nur 12 bünde hat..
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: Louis0815 am 04. Sep 2012, 15:50:47
Zitat von: Lu HoneychurchSehr interessantes Thema, bin auf die weiteren Kommentare gespannt. Muss mich allerdings erst mal schlau machen, Nullbund und Stegeinlage sagt mir gerade nichts.
Zum Thema Nullbund gab\'s hier schonmal was: http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=12352
Zitat von: WikipediaAls Nullbund (englisch Zero Fret) wird das Bundstäbchen vor dem 1. Bund, direkt hinter dem Sattel, auf dem Griffbrett von Saiteninstrumenten bezeichnet.
Die Saiten eines mit Nullbund ausgestatteten Instrumentes liegen auf diesem Bund stets auf, wodurch ungegriffen angespielte Saiten (,,Leersaiten") genauso wie gegriffene Saiten klingen.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 04. Sep 2012, 15:57:42
Dieter: Im Prinzip hast Du da recht. Aber wo bekomme ich die KS-1 in Europa?
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: Kai am 04. Sep 2012, 16:06:35
Ich heiße zwar nicht Dieter, aber hier gibt es das gute Stück: http://www.southernukulelestore.co.uk/Product/192/ oder http://www.dukeofuke.co.uk/kiwaya-mahogany-laminate-soprano-ukulele-p-370.html oder http://www.ukebox.fr/UKULELE-SOPRANO/427-kiwaya-ks-1.html
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 04. Sep 2012, 16:09:22
Klasse! Vielen Dank!
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: ukelmann am 05. Sep 2012, 22:29:58
Neben der Risa Solid ist die Lanikai U-21P meine am besten verarbeitete Uke (begutachtet: Ken Timms, 3 Ohana, 2 Moana, Lu-8, Plastic Uke). Ich denke, dass die LU-21 in der Standardform ebenso gut sein wird. Die LU-11 hatte ich ebenfalls schon in der Hand, auch dort war nichts auszusetzen.
Abgesehen von sauberer Intonation: Alle, außer Risa und Lanikai, hatten Grate an den Bünden.

Heinz
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 05. Sep 2012, 22:38:12
Danke, Heinz! Solche Information finde ich wirklich nützlich. Vielleicht kann mir jemand die Beobachtung bzgl. Lanikai bestätigen? (Nicht daß ich Dir nicht glauben würde, aber es gibt oft eine gewisse Serienstreuung.)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: faltukulele am 05. Sep 2012, 23:07:05
Es gibt eine gewisse Serienstreuung, natürlich. Aber offenbar auch eine funktionierende Endkontrolle. Ich hatte in den letzten 2 Jahren, ich glaube, vier (LU 21) in der Hand und fand an keiner was zu meckern (2 werden im Freundeskreis nach wie vor regelmäßig gespielt, keine auffälligen UAS-Symptome). Besonders, was die Intonation angeht, war ich sogar ziemlich beeindruckt. Ich selbst bin trotzdem nicht damit warmgeworden, weil sie mir einfach nicht gefallen - das Auge hört bei mir halt doch ein bißchen mit. Und ob der Lobgesang auf die aktuell im Handel befindlichen Instrumente noch paßt, weiß ich leider auch nicht.

Viele Grüße

Christoph
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: LokeLani am 06. Sep 2012, 07:49:17
ZitatBei den Brükos sollte man die Sondermodelle mit Stegeinlage nicht vergessen.

Sondermodelle sind wohl für viele Einsteiger zu teuer, ich denke da v.a. an Eltern, die ihrem Kind eine Ukulele kaufen möchten.
Leider sind bei den Serienmodellen, v.a. bei den älteren Brükos, die Saitenlagen zu hoch. Ich habe schon an manchem Holzsteg herum gefeilt, aber richtig tief bringt man die Saitenlage am 12.Bund dennoch nicht.

Jedoch, Brükos sind solide und gut. Bei 2 Stagg Ukulelen (mit massiver Fichtendecke) ist die Decke gerissen, wahrscheinlich wurden die Ukulelen unsorgfältig behandelt, bei einer Brüko wäre das wohl nicht passiert, die sind robust!
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 06. Sep 2012, 08:32:05
Tja, vielleicht sollte ich mir Lanikai nochmal genauer unter die Lupe nehmen. Danke jedenfalls für die Hinweise.

\"Zu teuer\" ist immer relativ. Wenn Eltern der Meinung sind, das Instrument darf nur 50 Euro kosten, dafür dann aber monatlich mehrere Hundert für den Unterricht ausgeben... sind sie im Endeffekt selbst schuld, wenn das Kind aufgrund eines mangelnhaften Instruments keine Freude an der Sache findet.

Schade, daß man zur Zeit offenbar keine Brükos mit Nullbund bekommt, das fände ich nämlich genial. Was die Saitenlage im 12. Bund angeht, ist das so eine Sache. Ich habe schon ein paar ältere gesehen wo\'s nicht so gut war, aber eben auch sehr viele bei denen die Saitenlage im 12. Bund absolut in Ordnung ist. Wie bei meiner Brüko No.6. Ich finde daß die grundlegende Verarbeitungsqualität bei Brüko stimmt.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: Dieter am 06. Sep 2012, 10:01:13
meine lu21 war bescheiden verarbeitet um es mal vorsichtig auszudrücken. beim spielen blieb man z.b. mit der kleidung in den holzfasern am rand hängen.. auch ansonsten war sie nicht sauber verarbeitet. am klang war nix auszusetzen.

hingegen hatte ich eine kala mango tenor, die war abgesehen von zu viel lack, super..

allgemein kann ich dazu sagen, dass sie mir auch zu schwer sind.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: LokeLani am 06. Sep 2012, 10:38:02
Und die Kalas? Alle, die ich bis jetzt in den Händen hatte, waren sehr schön verarbeitet.
Eine Kala Travel ist sicher eine Einsteigerukulele für gehobene Ansrprüche und gehört hier auch erwähnt.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 06. Sep 2012, 13:40:25
Hmmja, ich hatte auch schon viele gute Kalas in der Hand. Aber auch mal ein paar nicht so gute. Die \"Travel\"-Form mit dem flachen Korpus finde ich weniger gut als Einsteigerinstrument, ich finde da sollte man schon eine Standard-Form empfehlen.

Gruß
  Wilfried
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: kk am 06. Sep 2012, 14:11:05
Hmm...

Ich vermute mal, daß das mit einer \"Einsteiger Ukulele\" nichts wird.

1.) Nicht jedem Schüler liegt jede Ukulele von der Haptik, Optik, Saiten etc.
2.) Wie ist es mit der Verfügbarkeit?

Der beste Weg is meine Erachtens über ein Leihinstrument. Dann können Schüler und Lehrer gemeinsam eine Ukulele für den Schüler aussuchen. Gerade letztes halte ich für immens wichtig.

Viele meiner Instrumente haben ich mit meinen Lehrern im entsprechenden Fachgeschäft ausgesucht, zumindest hatte ich immer jemanden dabei , der sich mit sowas auskennt (Saxophon, Akkordeon) und die erworbenen INstrumente waren nicht immer die Billigsten aus dem Angebot.

Meine Uke habe ich selber ausgesucht, allerdings halte ich mich was das Musizieren angeht nicht unbedingt für einen Anfänger, d.h. ich denke ich kann beurteilen, ob ich damit klar komme oder nicht.

Der Weg ins Fachgeschäft ist sicher nicht jedem möglich, zumindest sollte dann der Lehrer aber bei der Auswahl im Internet behilflich sein. Zurückschicken ist dann immer noch eine Option.

Von daher sehe ich diese ganze Diskussion in Richtung einer Empfelungs laufen, die gibts hier aber doch schon zu hauf.

Würde jemand die Ortega RU11 als gute \"Einsteiger Ukulele\" klassifizieren (OK ist Konzertgröße)?

Ich bin damit jedenfalls sehr zufrieden. Eine Martin S1 klang im Geschäft jedenfalls schlechter.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 06. Sep 2012, 15:29:51
Moin Klaus!

Selbstverständlich soll es auf eine (oder mehrere) Empfehlung(en) hinauslaufen. Wer die Qualität eines Instruments selbst beurteilen kann und Einstellungen nachholen kann, oder einen kompetenten Lehrer dabei hat, benötigt solche Hilfe freilich nicht.

Gruß
  Wilfried
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: kk am 06. Sep 2012, 16:20:48
Hallo Wilfried,

Ist schon klar, aber wie willst Du jemandem einen \"Einsteiger Ukulele\" empfehlen, der bis jetzt von \"Tuten und Blasen\" (ok \"picking and strumming\") keinen blassen Schimmer hat?

Wenn ich micht heute entschließe mit Kla4 zu beginnen, dann ist ein Steinway Flügel sich eine gute Wahl, wenn das Budget keine Rolle spielt. Das ist aber nun die obere Grenze. Es gibt aber keine Kla4e um die 29,95 €. Hier ist die Ukulele eben ein wesentlich billigeres Instrument. Aber wie die \"Töchter und Söhne Albions\" sagen: You get what you pay for.

Wenn man ernsthaft mit dem Ukulelenspiel einsteigen will, sollte man meiner Meinung nach schon über 100,-- € ausgeben. Nur ist eben dieser Markt einer so starken Wandlung unterworfen, daß der Preis eigentlich kein Anhaltspunkt ist, wegen der unterschiedliche Materialien (von dem Bezahlen des Namens mal ganz abgesehen).

Wenn also \"keiner des sich mit sowas auskennt\" verfügbar ist kann eigentlich nur eine Liste von Modellen, mit denen bisher gute Erfahrungen gemacht wurden, oder aber Shops, die eine gute Qualitätskontrolle der Instrumente durchführen, empfohlen werden.

Mir ist dein Ansatz ja klar, Du möchtest eben guten Gewissens eine Ukulele empfehlen, aber hast Du eine Garantie, daß jeder damit klar kommt?

Ich habe schon ein Problem mit unterschiedliche Saiten. Ich bin an eine Konzert mit Aquilla Saiten gewöhnt. Fluorcarbon oder gute Nylons bereiten mir wegen der komplett andere Haptik und seitenspannung Probleme. Von dem anderen Klang mal ganz abgesehen.

Ich glaube nicht, daß wir hier im Forum einen gemeinsamen Nenner für solch ein Instrument finden würden.

Ich würde trotzdem folgendes als Kriterien für eine Einsteiger Ukulele formulieren:

1. Preis um 100,-- €
2. Besaitet mit Markensaiten (z.B. : Aquilla, Worth, Martin (ohne Wertung))
3. Mahagoni oder Fichten Decke (Koa kann man später immer noch...) dabei spielt es keine Rolle ob Mahagonilaminat oder massiv Fichte ist IMHO eh immer massiv oder?
4. Bestellung in einem Shop, der die Instrumente vor dem Versand kontrolliert und ggf. einstellt.
5. Ohren :P  (nein jetzt nicht wieder die Diskussion) sind halt einfacher zu Stimmen, direkte Mechaniken sind eher was für Fortgeschrittene.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 06. Sep 2012, 16:38:31
Für Diskussionen ist dieser Thread ja da... ;)

Daß jemand mit einer Ukulele auf jeden Fall klar kommt, kann niemand garantieren. Man kann aber zumindest sinnvolle Empfehlungen aussprechen. Und dabei möchte ich es nicht bei einem einzelnen Modell belassen.

Der Preis ist kein sinnvolles Kriterium. Worauf es ankommt, ist, daß die Ukulele gut spielbar ist. Das kann es (mit Glück) auch bei ganz billigen Dingern geben, jedoch oft nicht konsistent, sprich: Man hatte dann Glück bei der Serienstreuung.

Bei der Flea ist es z.B. nicht nötig, daß der Shop Kontrollen oder Nacharbeiten durchführt. Bisher habe ich keine Flea gesehen, die das nötig gehabt hätte. Ich hoffe (weiß es aber nicht sicher), daß es bei den Kiwayas genauso ist. Diese Ukulelen sind deutlich teurer als 100 Euro, jedoch trotzdem auf jeden Fall empfehlenswert.

Auf das Deckenholz kommt es mir hier überhaupt nicht an. Klang ist sowieso oft Geschmackssache. Daher ist es wohl das sinnvollste, einfach ein paar unterschiedlich klingende Instrumente zu empfehlen. Generell ist aus meiner Sicht jedes Instrument, welches die Qualitätskriterien konsistent erfüllt, empfehlenswert.

Ohren sind für manche gewiß hilfreich, aber man kann auch lernen, mit direkten Mechaniken zu stimmen. Die Flea hat z.B. direkte Mechaniken, trotzdem kommen viele gut damit klar. Bei Brükos kann man übersetzte Schaller-Mechaniken als Option ordern. Das hatte ich für die \"Einsteiger-Spezifikation\" denn auch vorgesehen.

Wenn man einen Shop hat, der kompetente Qualitätskontrolle durchführt, ist das auf jeden Fall ein großer Pluspunkt. Allerdings sehe ich möglicherweise manches enger als andere. Wenn ein Instrument an sich schon zu hohe Schwankungen in der Fertigungsqualität hat, wird es für den Shop entweder viele Rückläufer geben (was nicht gut ist), oder die Kontrolle wird etwas lockerer gehandhabt (was auch nicht gut ist). Daher muß ein empfehlenswertes Instrument schon an sich eine grundlegende Qualität haben.

Gruß
  Wilfried
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: TERMInator am 06. Sep 2012, 17:20:46
Es kann nur auf eine Liste hinauslaufen die Ukulelen verschiedenen Charakters enthält.

Denn was nützt die in allen Belangen theoretisch für einen Anfänger ach so tolle Uke, wenn er sie nicht mag.
Sei es, weil er mit flachen oder hohen nicht klarkommt, die Form einer Flea nicht mag, etc.
Wenn der Anfänger keine Bindung zu seinem Instrument aufbaut und es nicht gern hat ist auch die Lust darauf zu spielen gering bis Null.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: stephanHW am 06. Sep 2012, 18:26:01
Qualitätsschwankungen bleiben offensichtlich ein Problem. Die Konsistenz in der Qualität bieten derzeit wohl nur Flea und Fluke. Ich habe Kiwayas gehört mit toten Punkten in Bereichen, die das Spielvergnügen mehr als trüben. Was nutzen mir da blitzeblank abgerichtete Bünde?

Warum sollte sich der höchst ambitionierte Anfänger nicht doch auf den Klang als Hauptkriterium konzentrieren. Lass die Ukulele billig verziert sein oder schlicht, billig oder mäßig teuer, wenn sie klanglich auffällig gut ist, dann lohnt sich der Weg zum Gitarrenbauer.
Der kann die Saitenlage/Intonation optimieren, Griffbretter abrichten etc.
Im Ergebnis bekommt man tolle Instrumente, die einem über Jahre Freude machen.

Das sehe ich insbesondere bei den Instrumenten der Marken Ohana, Moana & Co.
Viele haben klanglich großes Potential, die Endkontrolle scheint jedoch nicht immer zu stimmen.
Schaut man sich z.B. die Preise der Ukulelen der Marke MahiMahi an, die den Ohanas z.T. gleichen, in jedem Fall aus der gleichen Fabrik stammen, ist locker noch eine kleine Reha-Maßnahme beim Ukulelendoktor im Budget (wenn das überhaupt notwendig sein sollte).

Meine Empfehlung lautet also:
Zuerst hören und wissen, das zwischen `Spielt sich irgendwie schwer´ und `Spielt sich butterweich´ nur ein paar Hiebe mit der Sattelfeile liegen.
Hat der ambitionierte Anfänger das akzeptiert, steht ihm ein sehr breites Angebot offen.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: Lu Honeychurch am 06. Sep 2012, 21:21:36
Lese den Thread mit viel Interesse. Ich glaube wenn man die unterschiedlichen Ansichten so liest ist das sehr informativ. Es muss, finde ich, dabei keine definitive Empfehlung rauskommen.
@wwelti: Fühlte mich in keinster Weise angegriffen. :) Vielen Dank auch für den Link mit den kunstvoll verzierten Ukulelen.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 06. Sep 2012, 21:34:38
StephenHW: Mit den \"toten Punkten\" ist das so eine Sache. Sie kommen vor allem bei eigentlich hochwertigen Instrumenten vor...

Nicht jeder hat einen kompetenten Gitarrenbauer vor Ort, der eine billige Uke zum vernünftigen Preis aufmöbelt, und dabei was wirklich überzeugendes abliefert...

Letztendlich ist es die Unberechenbarkeit der Qualitätsschwankungen, die mich schreckt. Und wenn dann am Ende die gesamte Brücke versetzt werden muß, damit eine brauchbare Intonation herauskommt, wird die Sache schon wieder recht aufwändig. Und im Prinzip finde ich es schon heftig, wenn ich dem Einsteiger empfehlen muß, sein neues Instrument erstmal zu reparieren...

Allerdings kann man auch das eine tun, ohne das andere zu lassen. Klar ist, daß man ein paar Euro sparen kann, wenn man mit offenem Auge und Ohr kauft, und ein paar Handgriffe selbst erledigt. Aber so manche Einsteiger sind damit eben überfordert, und haben auch keinen helfenden alten Uke-Hasen zur Seite. Manche werden auch einfach keine Lust dazu haben, ein Instrument erstmal aufwändig spielfertig machen zu müssen. (Ich eigentlich auch nicht!)

Deshalb möchte ich auch auf jeden Fall Instrumente wie die Flea empfehlen -- die ein konstant hohes Niveau in der Fertigungsqualität und eine gute Einstellung ab Werk aufweisen.

Gruß
  Wilfried
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: pi am 06. Sep 2012, 21:58:16
Dann empfiehl doch folgendes:

1) Leihinstrumente vom Club. Da kann man vorab Bewertungen von erfahrenen Spielern für bekommen, ausprobieren und beinahe kostenfrei eigene Vorlieben entwickeln.

2) wenn\'s denn eine eigene sein soll: Gebrauchte auch hier aus dem Club. Die weitaus meisten Instrumente wechseln nicht den Besitzer weil sie schlecht sind, sondern weil sich der bisherige Besitzer eine neue gönnen möchte und dafür Platz oder Geld braucht. Die Angaben zu Klang, Saitenlage etc. betreffen dann genau dieses Instrument, oft ist auch zumindest ein Bild oder gar ein YT-Video dafür da.

Gruß
pi
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: stephanHW am 06. Sep 2012, 23:06:10
Zitat von: wweltiStephenHW: Mit den \"toten Punkten\" ist das so eine Sache. Sie kommen vor allem bei eigentlich hochwertigen Instrumenten vor...
Und im Prinzip finde ich es schon heftig, wenn ich dem Einsteiger empfehlen muß, sein neues Instrument erstmal zu reparieren...

...Deswegen mag ich die toten Punkte nicht wirklich besser leiden.

Heftig finde ich den Preisdruck, unter dem die Instrumente hergestellt werden.
Für etliche Gitarrenbauer ist das Setup von spottbilligen Thomann-Gitarren Alltagsgeschäft. Warum sollte ein Anfänger nicht verstehen, das sein Instrument diesbezüglich nun mal nicht fertig gebaut wurde. Das Instrument muss nicht repariert werden, es wurde vom Kunden so günstig eingekauft, das es unzureichend fertiggestellt wurde.
So wie diese Baumarkt-Fahrräder, die nur vormontiert an den Kunden ausgeliefert werden.

Aus gutem Grund hattest du ja keine Preisgrenzen vorgeschlagen, da du natürlich verstehst, das hochwertige Arbeit Geld kostet.

Ich plädiere keineswegs dafür, jeden Schrott zu kaufen und aufwändig reparieren zu lassen. Ich dachte auch nicht an des versetzen der Brücke, um eine halbwegs brauchbare Intonation zu erreichen.
Ich spreche von Instrumenten, die in ihrem Preissegment hervorragend klingen, eine gute Substanz mitbringen und denen man nicht das nötige Finetuning hat angedeihen lassen. Das ist nach meiner Beobachtung das realistischere Szenario.
Und weil der Anfänger eben nicht selber Hand anlegen muss, mag er einen in unserem dicht besiedelten Heimatland für Viele durchaus erreichbaren Fachmann konsultieren und das Instrument so fertigstellen lassen, wie es Instrument und Spieler verdient hätten. Das Geld für diese Dienstleistung hat der Fachmann redlich verdient und der Käufer beim Einkauf gespart.
Man kann natürlich auch so lange Ukulelen hin- und herschicken, bis man das Passende hat.

@pi - Das Problem ist leider eben die Serienstreuung. Man kann oft keine verlässlichen Aussagen für eine Instrumentenserie treffen. Einige sind gut, manche sind Mist.

Der Vorschlag mit den Gebrauchten ist ein guter.
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 22. Nov 2012, 14:32:47
Hallo Leute!

Jetzt wo ich mit dem Weihnachts-E-Book fertig bin, kann ich mich wieder ein wenig um andere Ukulelen-Angelegenheiten kümmern. Ich werde also einen kleinen Artikel und ein kleines Video zum Thema \"Einsteiger-Ukulele\" machen.
Nun möchte ich da nach bestem Wissen und Gewissen die wichtigsten relevanten Informationen zusammentragen, so daß es noch übersichtlich ist, aber trotzdem nichts wichtiges vergessen wird. Außerdem möchte ich ein paar Ukulelen zeigen und anhand von praktischen Beispielen ein wenig beleuchten, worauf man achten sollte.

Folgende Themen finde ich wichtig oder interessant:
- Serienstreuung
- Generelles zum Thema \"Konstruktion\": Laminat oder Massivholz, Brückenkonstruktion, Deckenwölbung
- Beurteilung des Griffbretts, Beispielbilder
- Korrekte Einstellung an Steg und Sattel bzgl. Spielbarkeit, Schallübertragung an der Brücke
- Beurteilung der Intonation: Brückenposition, Steg/Sattel-Einstellung, Bundierung, Hinweis auf Einfluß der Saiten.
- Das Thema \"Kopflastigkeit\"
- Das Thema \"Mechaniken\" (viele Einsteiger wissen z.B. nicht wozu die Schraube bei direkten Mechaniken dient ;) )

Ich habe bestimmt einiges vergessen, und werde versuchen die relevanten Informationen etwas zu sammeln. Ich bitte auch um Ergänzungen und Vorschläge!

Weiterhin bitte ich um Vorschläge, welche Ukulelen ich antesten sollte. Ich habe eine billige Korala \"in Reichweite\" die ganz OK zu sein scheint, eine günstige Ohana wird wohl auch dabei sein. Vielleicht wird mir Baton Rouge noch ein preisgünstiges Instrument ausleihen? Meine Brüko No.6 wird natürlich auch als Vergleichsobjekt herhalten. Bitte um weitere Vorschläge.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: Meg am 22. Nov 2012, 15:12:36
Zitat von: Kay
Zitat von: wweltiHallo Lu!

Für den Kenner ist die schönste Vezierung eine saubere und präzise Verarbeitung in jeder Hinsicht. Ein Gräuel hingegen sind aufwändige ...

Lass halt bitte nicht immer nur Deine eigene Meinung zu. Nicht jeder, der Verzierungen mag, hat keine Ahnung von Ukulelen.
Ich hoffe, dass meine Honu deluxe deswegen nicht schlechter ist als eine Kiwaya. Die Intarsien haben mich im Augenblick der Kaufentscheidung gar nicht interessiert, sie klang einfach am besten von allen in Konzertgröße, die vorhanden waren. Gestern nahm ich sie mit zu einem befreundeten Instumentenbauer und bat ihn um eine Begutachtung. Er sagte, sie sei tadellos verarbeitet, es gibt nichts zu bemängeln. Mich freut es inzwischen, wenn ich drauf schaue und sehe die schönen Perlmuttfarben in zart-bläulich und türkis-grünlich an den Rändern leuchten.  Ist für mich eine hübsche Beigabe zu einem sehr guten Klang.
War übrigens meine Einsteiger-Uke für gehobene Ansprüche + Kala ASAC-C Akazie
Solange die Verzierungen dem Klang keinen Abbruch tun... ;)
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: wwelti am 22. Nov 2012, 15:21:52
Um Himmels Willen. Ich will hier niemandem seine schönen ans Herz gewachsenen Ukulelen schlechtreden! Es geht mir hier lediglich darum, gute Empfehlungen für Einsteiger zu sammeln. Daß ich -- für mich selbst -- der Meinung bin, daß sich eine Ukulele ihre Verzierungen \"verdienen\" muß, bevor sie für mich interessant ist, soll dabei nichts zur Sache tun.

Ich habe auch schon sehr schöne und gute Honu-Ukulelen gesehen. Es gibt in der Tat viele sehr schöne Ukulelen, und ich kann auch (leider) unmöglich jede gute Ukulele berücksichtigen. Trotzdem bin ich über jeden Hinweis froh.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Einsteigeruke für \"gehobene Ansprüche\"?
Beitrag von: Meg am 22. Nov 2012, 16:01:36
Zitat von: wweltidaß sich eine Ukulele ihre Verzierungen \"verdienen\" muß
...gefällt mir  :D - für jeden brillianten Ton ein kleiner Orden in Form eines \"Blink\".  Also ehrlich: ich denke auch manchmal es ist ein wenig übertrieben, aber da sie einen wunderschönen Klang hat, darf sie auch äußerlich ein wenig angeben. An einer Schrammel-Uke wäre sowas nur peinlich.
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