Saitenlage am 12. Bund Makala Delfin

Begonnen von hadol, 22. Dez 2011, 21:50:10

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hadol

Hallo!

Ein neues Mitglied und gleich eine Frage  :roll:

Ich habe mir eine Makala Delfin zugelegt, um mich mal langsam ans Ukulele ranzutasten.

Zu meiner Frage:

Die Saitenlage am 12 Bund ist eindeutig zu hoch, sie liegt bei mir neben dem Bundstäbchen bei 5 mm, der Steg muss also runter.

Ich habe gelesen, dass pro 1mm tiefere Saitenlage am Steg 2 mm runter müssen.

Aber wie weit darf ich runter, also wie hoch ist eine optimale Saitenlage am/ neben dem 12. Bund?

Saiten brauche ich auch neue, habe mich nach langem einlesen für die Aquila -der doch Worth?- entschieden.

Saiten sind wohl auch so ein Thema für sich; hat jemand vielleicht Erfahrungen mit der Makala D und den besten Saiten dafür?

Ich bin für alle Tipps dankbar.

Vielen Dank und Grüße

Helge

stephanHW

Herzlich willkommen im Forum!

Die Delfin klingt sehr gut mit Aquilas. Da du beide Produkte nicht kennst, kannst du dich einfach für eines entscheiden. In beiden Fällen Aquila/Worth (oder auch Martin) wird deine Ukulele sehr profitieren.

Wie weit du runterfeilen darfst? In Etappen schleifen und immer wieder die Höhe kontrollieren. Die Höhe beträgt je nach Geschmack 2-3mm.

Ich hatte mal Videos zum Thema gemacht
http://www.youtube.com/user/steffhw#p/u/3/SGGz14ohX9Y
http://www.youtube.com/user/steffhw#p/u/5/Zbp7dApxAuE

Knasterbax

#2
Uuups - Du warst schneller, Stephan!  :D

Hallo, Helge,

willkommen im erlauchten  :mrgreen:  Kreis!

Meine Tochter hat die Dolphin.
Ich hab inzwischen einige Erfahrung mit der Saitenlagentieferlegerei, und ich würde raten:

Erst mal am Sattel prüfen, ob sie da OK ist (ein Bb7 mit Zeigefingerbarré ohne Stress greifbar?).
Test: Saite hinterm 3. Bund abgreifen, und wenn sie dann auf dem 1. Bund geraaaadesooo aufliegt, finde ich sie perfekt.
Grundsätzlich gilt aber: ein bisschen tiefer feilen, Saite wieder rein, und kräftig anschlagen oder zupfen, und prüfen, obs noch nicht schnarrt. Dann ggf. weiterfeilen, falls Greifen hinterm 1. Bund noch anstrengend ist.

Sodann Stegeinlage: Ich habe bei meiner Sopran am 12. Bund gerade 2 mm Luft zwischen Bundstäbchenoberseite und Saitenunterseite.
Wieviel DU aber haben willst, liegt bei Dir!
Wenn sie Dir zu hoch ist: Saiten lockern, Stegeinlage rausschieben, verkehrtrum in den Schraubstock einspannen, minimal was wegfeilen, wieder einsetzen, Saiten spannen, hören und prüfen, obs rechts vom Bund, den Du gerade greifst, schnarrt.

Dazu sehenswert: Die beiden SpongeBob-UTube-Tutorials vom geschätzten Kollegen stephanHW.

Zu den Saiten: Die New Nylguts von Aquila haben ja (leider) nicht mehr den Biss der alten. Trotzdem: Wenn Du den Klang gerne knackiger willst, nimm Nylgut. Wenn Du\'s gerne weicher hast: Worth.

Schönen Gruß!
Knasterbax
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

faltukulele

Hallo, Helge,

willkommen im Forum!

Die Delphin gehört zu den ganz wenigen Ukulelen, die Dir für so wenig Geld wirklich Freude machen können - insofern nicht die schlechteste Wahl, um Dich an die Ukulele \"ranzutasten\" :D . Bei dem Preis mußt Du natürlich damit rechnen, ein bißchen Feintuning investieren zu müssen. Nur mit unverschämt viel Glück erwischst Du eine, an der Du fast nix machen mußt.

Zu Deinen Fragen: Die Saitenlage wird oberhalb des Bundes gemessen, nicht daneben. 5 mm \"neben dem Bundstäbchen\" werden etwa 3,5 mm zwischen Bundstäbchen und Saite entsprechen - das ist in der Tat noch üppig. Da der Oktavbund etwa in der Mitte zwischen Sattel und Steg liegt, mußt Du am (Sattel oder) Steg doppelt so viel runternehmen, wie Du am 12. Bund reduzieren willst - so weit auch richtig (Strahlensatz).

Wie weit darfst Du runter? Das kommt darauf an: Auf die richtige Position von Steg, Bundstäbchen und Sattel, auf die (noch nicht angepaßte) Saitenlage am Sattel, auf die Geradheit des Halses, auf den Elastizitätsmodul der Saiten, auf Deine Spielweise :shock: . In erster Näherung jedenfalls weniger weit, als Du denkst. 3 mm am 12. Bund sind sehr wahrscheinlich nicht zu wenig, aber selbst das kann falsch sein, wenn die Saitenlage am Sattel noch viel zu hoch ist.

Als Anhaltswert: Ich versuche - soweit möglich - bei einer Sopranmensur unter 2 mm am Oktavbund und unter 0,2 mm am ersten Bund hinzukriegen. Eine niedrige Saitenlage ist leichter bespielbar und macht daher - gerade auch Anfängern - nehr Spaß. Das findet aber in der Realität gleich an mehreren Punkten seine Grenzen :roll: . Als ersten Schritt vergleiche einmal (für jede Saite einzeln) den Flageolet-Ton am 12. Bund mit dem gegriffenen (der gegriffene Ton wird zu hoch sein, aber gerade noch hinnehmbar oder unerträglich?) und den Zusammenklang der Saiten bei ganz einfachen Akkorden (G 0232, C 0003, e 0402, a 2000,)  bei denen nur einige Saiten gegriffen werden, andere nicht. Die Töne auf den gegriffenen SAiten werden zu hoch sein - aber um wieviel?

Faustregel Nr. 2: Korrekturen am Steg sind einfacher, solche am Sattel heikler - aber für die Intonation (und damit insgesamt) viel wichtiger. Eine zu niedrig geratene Stegeinlage ist schnell ausgetauscht, ein zu niedriger Sattel macht richtig Arbeit. Bremse also Deinen Tatendrang fürs erste ein wenig und verrate uns, ob Du ein chromatisches Stimmgerät - etwa ein gut gestimmtes Klavier oder eine geeignete Elektronik (die Töne von sich geben kann!) zur Verfügung hast.

Viele Grüße

Christoph

hadol

So, die Saitenlage ist eingestellt.

Probleme gab es natürlich auch:

Der Delfin ist schön anzusehen, birgt aber ein Problem. In dem Delpfin ist das Stäbchen eingelassen, dieses habe ich fast komplett runterschleifen müssen, um die Saiten am 12. Bund abzusenken, jedoch ist der Delfin schon so hoch, dass ich die Stäbchenaufnahme hätte ausfräsen müssen, um auf die empfohlenen 2 mm am 12. Bund zu kommen.

Dafür machte die Anpassung am am Kopf keine Probleme.

Die Saitenfrage hat sich recht schnell gelöst: Das Musikgeschäft hier vor Ort hatte \"nur\" die Aquila. Bin aber recht zufrieden, vor allem im Vergleich zu den originalen Saiten.

Auf jeden Fall ist sie so leichter spielbar.

Ich danke euch für eure Hilfe :lol:

Viele Grüße

Helge

stephanHW

Die `empfohlenen 2mm´ sind schon sehr sportlich, auch mit 3-2,5mm sollte man völlig problemlos klar kommen.

hadol

Als erste Ukeulele ist das schon so OK, sie klingt gut, zumindest für meine Ohren, aber ich bin mir sicher, mich packt auch in naher Zukunft dieses komische UAS, zumindest schaue ich schon, was da so auf dem Markt ist.

Knasterbax

Zitat von: hadolzumindest schaue ich schon, was da so auf dem Markt ist.
Schon infiziert...  :mrgreen:
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

bruekolele

Man sollte beim Kauf mehr auf die wichtigen Details achten, als auf die Marke.
Auch der Preis ist eine Sache, die nicht nur vom Geiz bestimmt sein sollte, sondern auch vom musikalischen Anspruch.
Die günstigen Angebote, welche auch musikalischen Ansprüchen genügen sind eher rar.
Selbst bei meiner Brueko Sonderanfertigung musste Steg und Sattel eingerichtet werden.
Seitdem greift sie sich deutlich leichter und sauberer.
Die Saiten müssen generell auf das jeweilige Instrument angepasst sein.
Auf meiner Brueko konnte ich die berühmten \"dicken Braunen\" überhaupt nicht einsetzen (trotz mehrmaliger Empfehlung).
Ich komme gut zurecht mir ROMANA Prim-Ukulele Carbon.
Ich benutze nie ein Plektron und sorge eher für Ruhe, als daß ich die Ukulele zum Hackbrett mache :-)
Fingerpicking erfordert z.B. gut schwingende Saiten.
Wer nach Schlagmustern durchrätscht tut sich mit stabileren Saiten leichter.
Da hat dann die Lautstärke den Vorzug vor dem Melodischen.
Freilich auch nur tendenziell - selbstverständlich kann man auch solche Techniken unterschiedlich gefühlvoll einsetzen.
Man muss selbst Erfahrung sammeln und für sich seinen Weg finden.
Klangkörper, Saiten, Steg, Sattel, Spieltechnik, Musikart...
...alles entscheidet mit.
Generelle Tipps sind also nicht viel Wert oder zumindest zu relativieren.
Man bekommt schnell ein Gespür dafür, was besser klingt und technisch zu dem passt, was man am Ende hören möchte.
Und es macht auch Spaß sein Instrument gut einzurichten.
Sowie die Ansprüche über \"Plink Plonk\" hinausgehen, ist die Grundlage für die Ukulele als ernstzunehmendes Musikinstrument gelegt.