Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: Saitensprung am 20. Mai 2012, 02:47:51

Titel: Gretsch G9470 CLAROPHONE Banjo Ukulele
Beitrag von: Saitensprung am 20. Mai 2012, 02:47:51
Guten Morgen in die Runde,
wenn einer wie ich auf ein neues Instrument wartet, dann kommt er oft nicht ins Bett, weil er stets das gesamte Internet nach Bildern und Infos durchforsten muss. Ich habe mir die Gretsch Banjo Ukulele, nachdem sie hier auf Fotos von der Frankfurter Musikmesse zu sehen war, einfach bestellen müssen. Da sie noch nicht im Handel ist, ist sie jedenfalls mal reserviert, denn ich denke, dass sie weggeht wie warme Semmeln (So war es auch schon bei der Ibanez UEW 20G, von der ich wohl nur noch zufällig eines der letzten Exemplare ergattern konnte).
Die Gretsch ist wohl eine Neuauflage einer alten Serie. Clarophones gab es also schon mal.
Irgendwer hat neulich hier mal wissen wollen, wie sie denn gebaut ist. Sorry, aber ich weiß nicht mehr in welchem Thread das war und ich meine, es war eh off topic, daher dieser neue Thread zum neuen Instrument. Jedenfalls habe ich endlich mal etwas gefunden, was sie vom Material her gut beschreibt:

\"Clarophone Banjo Ukelele G9470 - Concert size. Hard Maple Neck & Fingerboard. Vintage Soft \"U\" Neck Shape. Aged Perloid Position Markers. Maple Plywood Resonator. Maple Plywood Rim. 12 Bracket. \"No-Knot\" Tailpiece. Fiber Skin Head. Nickel Hardware. Semi-Gloss Antique Maple Stain Finish.\"

Alles klar? Liest sich doch ganz nett und dass sie wider aller Erwartung sogar einen Ahorn-Resonator auf der Rückseite hat, hätte ich nicht gedacht. Ich glaubte die ganze Zeit, sie wäre offen untenrum. Aber so gefällt es mir noch besser.
Hier  sieht man sie mal etwas größer (Verkaufsbild) --> großes Bild (http://www.alfasoni.com/articulos_grande/G9470%20CLAROPHONE%20BANJO%20UKELELE.jpg)
Gretsch-Homepage (http://www.gretschguitars.com/products/index.php?partno=2730010521) für Vorder- und Rückansicht auf die Uke klicken

und hier ähnlich dem Messefoto auch mal nicht auf weißem Hintergrund

(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.ukeleleukulele.com%2Fwp-content%2Fuploads%2F2012%2F04%2FBanjolele-Gretsch-Clarophone-cuerpo1.jpg&hash=22494f4815b9730409a515b64f71214735612f77)

Und dann fand ich noch ein aktuelles Video auf youtube
Klangbeispiel (http://www.youtube.com/watch?v=GWbtvjfg2FU)

Und nun denke ich, dass ich mich richtig entschieden habe und freu mich noch mehr auf den Tag, wo sie dann endlich mal ankommt.

Grüße
Titel: Gretsch G9470 CLAROPHONE Banjo Ukulele
Beitrag von: LokeLani am 20. Mai 2012, 10:43:58
Zitatwenn einer wie ich auf ein neues Instrument wartet, dann kommt er oft nicht ins Bett, weil er stets das gesamte Internet nach Bildern und Infos durchforsten muss.

Oh, das kenne ich auch!!!

Dann wünsche ich dir viel Vorfreude und noch mehr Freude, wenn das Instrument dann bei dir ist!
Titel: Gretsch G9470 CLAROPHONE Banjo Ukulele
Beitrag von: skiffle am 20. Mai 2012, 15:00:01
Ich bin irgendwer ;)  und wollte damals ganz seriös wissen, ob das Teil open back ist oder eine Resonatorplatte hat.
Bin schon gespannt auf Deinen ersten Auspackbegeisterungsvorstellungstext!
Wieviel € hat das Teil nochmal gekostet? Irgendwer ha´s mal irgendwo geschrieben.
Ich mag ja das fiberskin-Fell von Remo.
Titel: Gretsch G9470 CLAROPHONE Banjo Ukulele
Beitrag von: Saitensprung am 20. Mai 2012, 15:20:58
Man findet den momentan einzigen zukünftigen Anbieter nur, wenn man den Namen der Uke falsch schreibt
219,- Geld (http://www.hieber-lindberg.de/product_info.php/info/p349342-gretsch-g9470-clearphone-banjo-ukulele.html)
Titel: Gretsch G9470 CLAROPHONE Banjo Ukulele
Beitrag von: Saitensprung am 07. Sep 2012, 22:14:35
Nach langer Wartezeit (wenn man bedenkt, wann das Ding auf der Musikmesse vorgestellt wurde) und ein paar Schwierigkeiten mit denkunfähigen DHL-Mitarbeitern, kam das Instrument dann vorgestern bei mir an.
Tja, irgendwer vergisst die Postleitzahl zu meinen Daten zu geben und dann wird einfach der Straßennamen ermittelt, statt mal per Mail nachzufragen. Dann Liefert DHL natürlich an die falsche Adresse, wundert sich aber auch nicht, dass da keiner mit meinem Namen wohnt. Besser noch - man gibt das Paket dann einfach einem Nachbarn ein paar Häuser weiter, der es dann am Backen hat. Dort, wo ich dann gar nicht wohne, hinterlässt DHL dann schlauerweise einen Zettel, worauf vermerkt ist, wo ich das Instrument abholen kann, wenn ich denn davon wüsste. Nach ein paar Tagen frag ich beim Musikhaus nach und erfahre, dass die Paketverfolgung angibt, dass das Paket bei einem Herrn XY abgegeben wurde. Klasse - der wohnt ja nicht in meiner Straße. Als ich dann herausgefunden habe, wo der wohnt und ihn ans Telefon bekomme, hat er das Paket gerade ein paar Stunden zuvor wieder auf die Post gebracht. Bei aller Rückverfolgung ist es DHL dann aber auch nicht möglich, das Paket auf dem Weg zurück nach München einfach zu meiner richtigen Adresse umzuleiten.

Na ja - von München geht es wieder zurück und dann ist erst mal Wochenende. Montags wurde auch nicht geliefert und am Dienstag kam ich erst spät nach Hause. Da finde ich dann einen DHL-Schein, dass das Paket beim Nachbarn abgegeben wurde - Hausnummer des Nachbarn? Fehlanzeige! \"Da wo die Katze immer sitzt!\" stand noch drauf. Klasse - hier in der Straße gibt es gefühlte 99 Katzen und irgendeine sitzt immer irgendwo! Ich kam dann doch noch drauf, aber war doch schon etwas leicht gereizt.

Nun zum Instrument:

Das Ding ist richtig schwer! Der Hals ist ziemlich fett und ich überlege, ob man darauf eigentlich auch Stahlsaiten aufziehen könnte. Auch die Kopfplatte ist mit 1,5 cm locker mal doppelt so dick wie die meiner Ohana Sopran. Das Remo-Kunstfell ist optisch richtig schön - erinnert mich an einen Vollmond. Der Steg hat eine Ebenholzauflage und sieht auch ordentlich aus. Die Bünde sind top verarbeitet, nichts zu spüren von scharfen Bundstäbchen. Auf dem Griffbrett gibt es goldene Dots aus Perloid - hatte ich so bisher auch noch nicht gesehen. Sieht schick aus, auch wenn die Markierungen weniger auffallend sind. Die honigfarbene Beize ist auch toll - sie ist farblich nicht so gleichmäßig, was dem Instrument einen schönen Vintage-Look gibt, obwohl es doch absolut neu aussieht.
Die Mechaniken sind auch bestens und die Flügelköpfe sind sogar entgratet! Das haben sie noch nicht mal bei der Martin S1 getan. Auf der Rückseite der Kopfplatte steht eingraviert \"Handcrafted in China und die Seriennummer\" und damit wär ich dann auch schon bei den \"Haken\".

Irgendwo muss man beim Preis von China-Instrumenten immer ein paar Abstriche machen - jedenfalls ist das leider meine Erfahrung. Ist die Banjolele an sich sauber verarbeitet, so fiel mir beim Austüten erst mal eine kleine Unterlegscheibe entgegen. Dann eine Überwurfmutter eines Fellspanners. Die Resonatorplatte zeigte 2 herausstehende Schrauben und war im ganzen etwas schief aufgeschraubt. Außerdem stört mich in klein wenig, dass die Bohrlöcher für die Resonatorschrauben nicht im gleichen Abstand vom Rand gebohrt wurden. Sieht man beim Spiel zwar nicht, kann man auch vernachlässigen, dürfte einem Instrumentenbauer aber so nicht passieren. Der Hals hing auch einen Millimeter verdreht am Kessel.
Nun, vielleicht war ja auch der monatelange Transport einmal um die halbe Welt und 3 mal durch ganz Deutschland daran Schuld.
Ich habe die Banjolele dann mal eingestellt:
Das Fell gleichmäßig gespannt - kann ich, weil ich mal Bongos, Congas und Djembe gespielt habe. Dann fiel mir auf, dass die Saitenhalterung - dieses Endstück aufs Fell drückte. Das habe ich dann auch noch in die richtige Position gebracht. Anschließend habe ich gestimmt und den Steg mit Flageolet-Vergleich am 12. Bund ausgerichtet.

Der Sound:
Nun...wie soll ich es ausdrücken - ich kenne ja live nur Banjos!
Und Banjolelen kenne ich nur aus YouTube-Videos. Und da man solche Instrumente eher nicht in den Musikhäusern findet, hatte ich auch noch keine Referenz. Aber irgendwie war ich nicht glücklich mit dem Klang. Und auch nachdem ich alle Fehler behoben und das Instrument richtig eingestellt hatte, gefiel mir der Klang überhaupt nicht. Ich habe mehrmals das Fell mehr oder weniger gespannt, aber immer klang das Ding bellend und in höheren Bünden gespielt matschig. Weil die Banjolele auch richtig laut ist, hört man auch, wie die einzelnen Saiten mehrstimmig klingen. Furchtbar. Keinen Song konnte ich spielen, bei dem man die Melodie hätte schön hören können. Die Freude am neuen Instrument war binnen einer halben Stunde hin!
Nächster Tag - nochmal gestimmt, auch mal einen Ton tiefer, nochmal die Fellspannung runter und wieder langsam neu getrimmt. Keine Verbesserung des Klangs - grauenhaftes, bellendes Knallen.
Dann habe ich überlegt, es irgendwann mal mit Stahlsaiten zu probieren. Dazu wollte ich aber erst mal Infos einholen.
Eben hatte ich dann die Resonatorplatte mal abgeschraubt und sie offen gespielt. Da war sie nicht mehr ganz so laut, aber klang immer noch grässlich.  :(

Weil der Metall-Stab im Korpus irgendwie nicht so glänzte, sondern schmierige Fingerabdrücke aufwies, hab ich das Poliertuch genommen und ihn auf Glanz gebracht. Da kam mir die Idee, das Tuch gleich im Korpus zu lassen und habe die Banjolele gespielt - und siehe da, der Klang war plötzlich brauchbar.

Nun habe ich ein paar Papiertaschentücher im Korpus und die Resonatorplatte nochmal angeschraubt. Die Banjolele klingt jetzt sauber, immer noch laut, wenn auch etwas leiser, aber keinesfalls mehr knallig und jeder Ton ist schön zu hören - gestrummt wie gepickt.
Einen Vergleich zu einer anderen Banjolele habe ich zwar nicht, aber jedenfalls kann ich jetzt etwas mit dem Instrument anfangen.
Ob ich es empfehlen kann? Ich weiß halt nicht. Im Moment finde ich es gut so. Ob es sinnvoll ist, dass man ein Instrument erst so bearbeiten muss, weiß ich nicht. Optisch ist sie sehr schön und ich denke sogar, dass sie schon bald einen gewissen Sammlerwert erhält. Ich glaube nämlich nicht, dass Gretsch diese Serie auf Jahre hin herstellen wird. Der Ukulelenboom wird auch irgendwann wieder nachlassen und mancher Hersteller wird die Produktion aus wirtschaftlichen Gründen wieder runter fahren oder gar einstellen.

Die Ibanez UEW 20 SG ist irgendwie auch nur noch schwer aufzutreiben. Ich glaube nicht, dass die noch weiter produziert wird. Schön ist/war die, wenn auch klanglich nicht der Brüller.

Vielleicht testet ja noch jemand hier die Gretsch Clarophone und  kann weiteres dazu schreiben.
Ein Klangbeispiel kann ich leider nicht bietet, weil ich keine Aufnahmemöglichkeit habe.
Titel: Gretsch G9470 CLAROPHONE Banjo Ukulele
Beitrag von: stephanHW am 07. Sep 2012, 23:05:31
Das Gretsch-Banjo sieht mal wieder einem Instrument verdächtig ähnlich, das wir vor längerer Zeit vorstellten. Der Tenayo - Banjolele, die man bei Thomann für 180,- Euro erstehen konnte. Etwas anderer Materialmix, etwas andere Kopfplatte, anderes Fell, sonst irgendwie recht vertraut.
Banjolelen bellen.
(https://lh3.googleusercontent.com/-XMCSVgx3KyA/TFHRCdjAJbI/AAAAAAAAEVU/NnpZLJnPn7A/s640/IMGP9375.JPG)
Titel: Gretsch G9470 CLAROPHONE Banjo Ukulele
Beitrag von: Saitensprung am 07. Sep 2012, 23:44:35
Zitat von: stephanHWDas Gretsch-Banjo sieht mal wieder einem Instrument verdächtig ähnlich, das wir vor längerer Zeit vorstellten. Der Tenayo - Banjolele, die man bei Thomann für 180,- Euro erstehen konnte. Etwas anderer Materialmix, etwas andere Kopfplatte, anderes Fell, sonst irgendwie recht vertraut.
Banjolelen bellen.


Find ich jetzt nur bedingt ähnlich. Die Tenayo hat Ohren, ein Palisandergriffbrett und das mit Binding und das Fell ist ohne Maserung. Der Kessel ist auch von anderer Farbe. Lediglich die Saitenhalterung und die Spanner sind gleicher Art. Die Bridge ist zwar auch gleich, fällt aber unter eine der 3-4 Standartformen.
Titel: Gretsch G9470 CLAROPHONE Banjo Ukulele
Beitrag von: GeKa am 08. Sep 2012, 13:37:44
Herzlichen Glückwunsch - sie klingt Klasse !
Titel: Gretsch G9470 CLAROPHONE Banjo Ukulele
Beitrag von: Saitensprung am 08. Sep 2012, 15:50:06
Zitat von: GeKaHerzlichen Glückwunsch - sie klingt Klasse !

Hast du auch eine?
Titel: Gretsch G9470 CLAROPHONE Banjo Ukulele
Beitrag von: GeKa am 08. Sep 2012, 16:10:24
Nein, aber sie klingt wirklich toll !
Ich hätte eher mit einem scheppernden Klang gerechnet. Evtl.wg. Banjolele ?
Spielt man sie genau wie eine Ukulele ? (Griffe)
Titel: Gretsch G9470 CLAROPHONE Banjo Ukulele
Beitrag von: Saitensprung am 08. Sep 2012, 20:18:35
Zitat von: GeKaNein, aber sie klingt wirklich toll !
Ich hätte eher mit einem scheppernden Klang gerechnet. Evtl.wg. Banjolele ?
Spielt man sie genau wie eine Ukulele ? (Griffe)


Ich bin jetzt etwas verwirrt über deine Aussage. Hast du die Gretsch schon ml irgendwo anspielen können?
Und ich finde schon, dass sie einen scheppernden Klang hat. Ein gutes Banjo klingt nicht so scheppernd-matschig.

Zu deiner Frage - Eine Banjolele ist ein Ukulelenhals/Griffbrett mit kleinem Banjo-Korpus in Konzertgröße. Gestimmt in CGEA mit Ukulelensaiten und demnach auch gespielt wie eine Ukulele, mal abgesehen davon, dass man auch typisch banjoartig auf ihr strummen kann.
Titel: Gretsch G9470 CLAROPHONE Banjo Ukulele
Beitrag von: GeKa am 08. Sep 2012, 22:44:04
Aber du hattest doch oben im Thread ein Klangbeispiel !?!? Da fand ich den Klang überhaupt nicht scheppernd.
Hatte mich bisher noch nicht für ein Banjo interessiert - daher wenig Ahnung. Aber diese Gretsch finde ich optisch
sehr ansprechend und den Klang aus dem KLANGBEISPIEL finde ich toll.
Wie du bereits am Anfang schriebst - da surft und guckt man im Internet herum, was da noch so Schönes ist....... :mrgreen:
Titel: Gretsch G9470 CLAROPHONE Banjo Ukulele
Beitrag von: Saitensprung am 08. Sep 2012, 23:03:02
Ah, das Video mit Ed Roland.
Stimmt, aber ich wollte, sie klänge so wie im Video.
Jetzt, nachdem ich etwas in den Korpus gelegt habe, klingt sie vielleicht so. Was sie im Studio aus dem Sound im Video alles gemacht haben, dass das Instrument so klingt, würde ich gerne mal wissen. Oft werden auf Messen und für solche Demos natürlich auch die besten Exemplare genommen.

Na, im Moment bin ich ganz zufrieden mit den Tempos in der Banjolele und optisch ist sie wirklich toll. Die Bilder auf der Gretsch-Seite treffen das tatsächliche Ding farblich nicht ganz. Sie sieht wirklich etwas wärmer aus. das Holz ist richtig Honig-farbig

(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.quiltmaus.de%2Fout%2Fpictures%2F1%2F4516-204m_p1.jpg&hash=da5bc11e8e55362a6a22d3cee3f4ae0ac2d1b5ef)
Titel: Gretsch G9470 CLAROPHONE Banjo Ukulele
Beitrag von: -Jens- am 08. Sep 2012, 23:25:53
Wie kann sich eine Stimme gegen so ein Ding behaupten? Das gelingt selbst im dem Demo-Video nicht wirklich.
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