Hallo Leute erstmal...und dann gleich ein Tenor Problem

Begonnen von starscape, 06. Okt 2009, 18:01:31

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starscape

Tag zusammen!  :)

Ich bin neu im Club und im Forum, deshalb möchte ich mich kurz vorstellen:
Ich bin Musiker und (über-)lebe in Berlin, war bisher hauptsächlich auf akustischen und elektrischen 6-Saitern unterwegs (ähm...ich verstehe natürlich völlig dass für einen Club/ein Forum Abgrenzung wichtig ist und deshalb soll das G-Wort hier nicht verwendet werden... ;)) und bin noch Neu-Ukultist.
Daneben repariere, modifiziere und entwerfe ich akustische und elektrische Saiteninstrumente und gelegentlich baue ich auch welche...allerdings bisher meist nur zusammen, d.h. ich habe z. Zt. nicht die Räumlichkeiten und Maschinen um z.B. Korpora und Hälse selbst zu machen. Aber ich kenne mich mit Hölzern und Instrumentenkonstruktion aus und habe sowohl durch die Reparaturen und Modifikationen als auch durch eigenes Interesse an immer neuen, interessanten und spannenden Sounds einige Ahnung von Tonabnehmern, Effektgeräten, MIDI, Verstärkern und Aufnahmegeräten/Software. Wer hier mal Hilfe brauchen sollte, der/dem kann ich gern ein paar Tips geben.
Außerdem bin ich seit über 20 Jahren in Sachen Livelooping unterwegs (...wobei ich allerdings nicht das Spielen mit Boss- oder Digitechgeräten meine).
Ansonsten wäre noch zu mir zu sagen, dass ich musikalisch wie bautechnisch die Tradition respektiere und gern aus ihr lerne, aber auch immer offen bin für neue neue Ideen, Klänge, Konzepte, Formen und Materialien. Wichtig ist für mich letzlich nur, was bei mir und bei anderen im Ohr, im Kopf, im Bauch und im Herzen ankommt.  :)
Wer sich gern mal etwas nicht-Ukuleliges von mir anhören möchte, kann dies hier tun.
Zwei frühe Begegnungen mit der Ukulele in Form von freien Jams am Küchentisch hat eine liebe Freundin von mir hier und hier in\'s Netz gestellt.
Soweit erst mal...  :)

Doch nun zu meinem Problem:
Ich habe seit kurzem eine sehr schöne Ayers Uluru III Tenor Uke in O-Form, ganz aus massivem Mahagoni. So sieht sie aus: Bild
Sie ist auch soweit ganz toll, aber ich habe bei Normalstimmung in GCEA mit high-G bedingt durch Phasenauslöschung mit der Korpuseigenresonanz im Bereich von E-F auf der C-Saite tote Töne auf dem Hals; mit anderen Worten: die Grundtöne klingen seltsam gebremst und man hört eigentlich mehr die Obertöne, was ich gerade bei diesen häufig gespielten Tönen ziemlich nervig finde. Ich habe z. Zt. noch die Saiten drauf mit der ich das Instrument bekommen habe. Das sind schwarze Nylonsaiten eines mir unbekannten Herstellers.

Da mir bei Ukulelen noch die Erfahrung fehlt und ich auch noch nicht viel Gelegenheiten zu Vergleichen hatte, wüßte ich nun gern:
Ist das nun ein Problem *meiner* Uke bzw. dieser sog. O-Bauform, oder haben alle Tenorukulelen Schwierigkeiten in diesem Tonbereich und was kann man ggfls. machen?

Ich bedanke mich schon mal für Euer Interesse und Eure Antworten!  :)

Viele Grüsse aus Berlin,
Leander

starscape

Hallo Goschi,

vielen Dank für die nette Begrüßung!  :D

Ich habe schon von dem Treffen gelesen, weiß aber noch nicht ob ich es schaffe zu kommen
(obwohl es natürlich saublöd wäre nicht hinzugehen... :? )
Es ist nur so: ich fahre am Freitag früh weg und habe noch sooo viel zu tun bis dahin...  :shock:

Aber ich probier\'s!  :D

jazzjaponique

#2
Hallo Leander, willkommen und viel Spass hier.
Hört sich spannend an, was Du so schreibst und am Küchentisch improvisierst.

-Jens-

Hi starscape,
erstmal willkommen hier!
Ich hatte erst 4 Uken, aber jede hatte so \"ihre\" spezifischen Eigenheiten, was wenig klingende Töne angeht. Nach ausgiebiger Saitentestung was es am Ende doch immer das Instrument. Eigentlich bleiben nicht viele Möglichkeiten, zu einen lernen damit zu leben (im Akkord hört man es kaum, solistisch wird die C-Saite nicht so häufig benutzt, also tolerieren), zum anderen eventuell zur traditionellen Tenor-Stimmung übergehen (EACisFis) - welches im Fall von Resonanzauslöschung das Problem um 3 Bünde verschiebt- , oder doch das \"Problem\" auf eine andere Uke (mit anderen, neuen Eigenheiten) zu verschieben.
Falls die Ukulele noch sehr neu ist, erstmal abwarten, viele Insturmente \"lernen\" diese Schwingungen erst mit der Zeit (oder man gewöhnt sich dran). Neuinstrumente klingen einfach nach nem halben Jahr spielen anders als am Anfang.
Good luck,
Jens

starscape

@jazzjaponique

danke danke!  :D

@Jens

Vielen Dank für Deine ausführliche und besonnene Antwort!
Klar, das Problem der Gehäuseresonanz kenne ich von den großen Schwestern.
Bei einer Dreadnaught liegt der Problemton allerdings auf dem tiefen Gis und da fällt er meist nicht so auf....
Manchmal helfen andere (vor allem: dünnere) Saiten ein wenig aber da sich die Resonanz nicht ändert bleibt auch der Problemton.
Nichtsdestotrotz: ich werde erst mal Deine Ratschläge befolgen der Uke noch etwas Zeit zu geben sich einzuschwingen und mit verschiedenen Stimmungen zu experimentieren. Vielleicht kommen wir ja zu einem zufriedenstellenden Ergebnis.  :)
Ob\'s dann doch eine andere sein muss wird sich zeigen wenn ich noch mehrere in der Hand gehabt habe.

-Jens-

Den Namen/Firma deiner Uke habe ich noch nie gehört oder gelesen, aber sie sieht in ihrer Schlichtheit trotzdem eigentlich vertrauenserweckend aus. Aufschluss gibt natürlich immer am ehesten der persönliche Vergleich, da Sound ja auch ein wenig Geschmacksache ist. Die Geschichte mit den Saiten kann man immer probieren, oft verschiebt sich da schon einiges zugunsten des eigenen Geschmacks. Fluorocarbonsaiten (z.B. Worth brown) sind die dünnsten die man haben kann, Aquila Nylgut haben wieder einen eigenen Sound, sind aber auch ein Versuch wert. Woher hast du denn das gute Stück und was hast du dafür hingelegt?
LG,
Jens

starscape

Die Firma Ayers sitzt in den USA und läßt die Uluru Ukulelen in Vietnam bauen. Link. Es gibt auch andere Modelle in verschiedenen Größen und Bauweisen.
Meine hat ein Freund von mir von der Frankfurter Messe mitgebracht (er hat die gleiche nochmal).
Sie ist ein Messemodell, welches sich insofern von dem oben abgebildeten Serienmodell unterscheidet, dass sie keinen Schriftzug hat, anstatt dessen eine Abaloneeinlage in Form eines kleinen Wals in der Kopfplatte, kleine Abalonepunkte auf dem Griffbrett und übersetzte Mechaniken mit kleinen Holzknöpfen. Sonst ist alles wie auf dem Foto; also immer noch schlicht, aber mit kleinen Besonderheiten (was ich persönlich sehr geschmackvoll finde...ich stehe nicht so auf Perlmutt-/Abalonemonster  ;)).
Ich habe leider im Moment keine funktionierende Digicam, sonst würde ich Dir ein Foto von meiner Uke schicken.
Der Listenpreis von dem Serieninstrument liegt bei USD 299,-, Fleacircusmusic bietet sie für USD 270,- an.
Ich habe für mein Sondermodell EU 180,- bezahlt (Freundschaftspreis).

Die Aquila Saiten kenne ich schon von einem anderen Instrument (...und die gefallen mir), die Worth noch nicht.
Ich werde auf jeden Fall beide mal auf meiner Uke testen. Danke!  :)

starscape

Jens,
ich habe gerade mal in Deinen Youtubekanal \'reingehört.
Deine beiden Tenöre klingen wirklich sehr schön und sehen toll aus, natürlich auch weil Du sie toll spielst!  :)

Die Kala (die mir persönlich vom Klang her einen Tick mehr zusagt) hast Du bei dem Carulli Stück auf EACisFis heruntergestimmt, nicht wahr?
Das kommt sehr gut! Welche Saiten hast Du da drauf?

LG
Leander

-Jens-

Leander,
alles GCEA, die Ortega mit lowG. Die Tenöre habe Aquilas drauf.
Danke,
Jens

Mike von D

Aloha,

ich hatte selbiges Problem mal bei einer Bushman Sopran Ukulele.
Seither ist es ir aber bei keiner anderen Ukulele aufgefallen die ich in den Händen hatte.

Möglicherweise sind das Problem tatsächlich die Saiten, zumindest wäre es die preiswerteste Möglichkeit es mal zu testen ob es daran liegt.

gruß
Maik