Holzfrage, bzw. Aufklärung

Begonnen von mittelblau, 15. Jul 2008, 15:54:14

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mittelblau

Moin!

Beim Bayerntreffen hatte ich meine 2 Paulas (K-Wave und Billy Ray) mit und suchte nach dem Grund, wieso die beiden so unterschiedlich klingen.
Endlich habe ich eine geeignete Waage und somit des Rätsels Lösung gefunden:
Unterschiedliches Holz.

Die schwarze wiegt 0,76 KG, die Sunburst 0,84 KG.
Die schwarze klingt um Klassen besser.

Wie ich jetzt gelesen habe, scheint die schwarze komplett aus Mahagoni zu sein, während die Sunburst eine (laminierte?) Ahorndecke zum restlichen Mahagoni aufzuweisen scheint.

Ich kenne mich da nicht so aus, aber könnte das erklären, wieso die schwarze so viel voller und wärmer klingt?
Auch die Tele (K-Wave), die ich noch dazu habe, kann der schwarzen Paula nicht das Wasser reichen, obwohl die Tele angeblich auch den Korpus komplett aus Mahagoni besitzen soll. Aber sie hat einen Ahornhals.

Und: Will einer noch eine Vollmahagonipaula verkaufen?

Viele Grüsse,
mittelblau

Mike von D

Seit meinem Gespräch mit Meister Hegewald weiß ich wie viel Holz ausmachen kann.
Z.B. ist Ahorn gar kein so gutes Holz für einen Hals, das beste ist und bleibt Mahagoni und da noch optimal Honduras Mahagoni.
Auch bei Ukulelen gilt, je steifer der Hals um so größer das Sustain.

Kenne mich zwar mit diesen na sagen wir mal großzügig UKULELEN  :mrgreen:  aus, aber natürlich spielt auch hier das Holz unter dem dicken Lack eine große Rolle.
Schleif mal bei der Mahagoni den Lack komplett ab udn du wirst ein wares Wunder erleben  ;)
Nun gut um eine wirklich gute Ukulele zu bauen gehört eben noch viel viel mehr dazu als nur die Auswahl der Hölzer.
Erstaunlich genug das einige wirklich denke das diese UKULELEN gut klingen, naja ist eben Geschmackssache...wie immer!

Maik

WS64

Zitat von: mittelblauDie schwarze wiegt 0,76 KG, die Sunburst 0,84 KG.
Die schwarze klingt um Klassen besser.

Welches ist denn die K-Wave, die schwarze oder die Sunburst?
Meine Billy Ray Sunburst wiegt mit Batterie 760g...

mittelblau

@Mike von D

Danke für die Antwort.

Wieso musst Du großzügig sein, um die K-Waves als Ukulelen zu bezeichen? Was passt da nicht in Dein Weltbild?

Zum Thema Lack abschleifen:
Du meinst, dass die Ukulele dann furchtbar aussieht, bzw. kein schönes Holz drunter hat? Solange sie so klingt wie sie klingt, bin ich mit dem Instrument mehr als zufrieden, der Lack soll drauf bleiben.
Will sagen: Das Thema \"abschleifen und dann wundern\" kenne ich von alten Fender Bässen. Da gab\'s auch immer lange Gesichter.

Was mich wundert ist, dass die bei den Ukulelen überhaupt unterschiedliche Hölzer genommen haben. Zumal hier Optik (Maserung) eindeutig zu Lasten des Klangs erkauft wurde.

>Erstaunlich genug das einige wirklich denke das diese UKULELEN gut klingen,
Mindestens ebenso erstaunlich wie Deine Bewertung, ohne das entsprechende Instrument gehört zu haben.
Bis jetzt waren alle, die sie gespielt haben, sehr überrascht und sie klingt besser als jede andere K-Wave, die ich bisher gehört habe.
Aber das kann, wie Du schon sagst, eine Geschmackssache sein.

Viele Grüsse,
mittelblau

mittelblau

@WS64

Die schwarze ist die K.Wave. 0,76 KG mit passivem TA.
Na, da scheint es ja mind. 3 Versionen zu geben, oder was wiegt die Elektronik mit Batterie?

Ist Mahagoni leichter als Ahorn?
Tut mir Leid, aber aus Holz bastel ich selbst nur Möbel, daher fehlt mir die Erfahrung.

Viele Grüsse,
mittelblau

apfelrockt

Hier ein Link über die verschiedenen Tonhölzer und deren klangliche Eigenschaften. Ist zwar für Gitarre aber ich denke das trifft auch für die Ukulele zu. Guckst du hier:

http://www.martinguitar.com/guitars/features/tonewood.html

.. ernst
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

Mike von D

@ Mittelblau
Naja es ist hinlänglich bekannt das ich eher die klassischen Formen bevorzuge, und diese K-Wave Dinger finde ich einfach nur Grottenhäßlich.

Mit dem Abschleifen des Lackes würdest du einen besseren Klang erziehlen, ganz sicher.
Na \"deine\" habe ich noch nicht gehört, aber doch schon die ein oder andere von diesen Exoten gespielt noch bevor sie  nach Deutschland kamen.
Mag sein das meine Ohren inzwischen durch die hochwertigeren Ukulelen zu sehr verwöhnt sind, aber klanglch kann ich dene absolut nichts abgewinnen, am Verstärker geht ja noch, aber akkustisch  :shock: .

Da nehme ich leber ine Sperrholzukulele die nach Ukulele und nicht nach einer billigen Kopie ner namhaften Gitarre für Knder ausschaut.
Sorry für die harten Worte, aber ich stehe zu meiner Meinung!

Muß aber auch noch sagen das sie für einige Leute die eher etwas komödiantisches auf der Bühne darbringen einen Sinn macht, aber auch nur dann!  ;)

Maik

WS64

Zitat von: mittelblauDie schwarze ist die K.Wave. 0,76 KG mit passivem TA.
Na, da scheint es ja mind. 3 Versionen zu geben, oder was wiegt die Elektronik mit Batterie?

Ich habe nochmal genau gewogen.
Mit Batterie 767g, ohne 726g. Ich glaube kaum das die Elektronik nenneswert was wiegt, insbesondere da ja da auch ein Stück Holz für wegfällt.

Meine passive Telecaster wiegt übrigens 714g.

mittelblau

@Mike von D

Ja, so ähnlich habe ich mir das vorgestellt. Ich denke, dass man seine persönliche Meinung, auch wenn man sie noch so sehr für die richtige hält, als solche kenntlich machen sollte.
Grundsätzliche Äusserungen wie Dein letzter Satz sind da wohl wenig zielführend. Es kommt ja nicht nur auf den Geschmack, sondern auch auf den Einsatzzweck an. Bei mir z.B. müssen sich die Teile gegen Bass und Schlagzeug durchsetzen. Das benötigt einen ganz anderen Klang als wenn man alleine Hulamusik spielt.
Zur Formendiskussion:
Bis auf die Pineapple könnte man jeder Form nachsagen, sie sei eine Kinderausgabe einer Gitarre. Und die Pineapple finde ich -persönliche Meinung- sowas von grottenhässlich, dass ich lieber auf einem Squashschläger spielte.

@WS64
Dann scheint Deine Paula ja noch etwas leichter zu sein. Die Tele (K.Wave) kann ich erst am Mittwoch wieder wiegen, da kommt die Hebamme wieder. ;)
Welche Farbe hat Deine Paula nochmal?

@ewa
Vielen Dank, das klärt auf.

Viele Grüsse,
mittelblau

losguidos

ZitatBis auf die Pineapple könnte man jeder Form nachsagen, sie sei eine Kinderausgabe einer Gitarre.

...na ich kenne, neben der pineapple, da schon noch ein paar ukulelen die nicht aussehen wie eine kleine gitarre... (z.b. die hier: http://www.koaloha.com/Signature_Line/SceptreConcert.html).

die ukulele die du benutz hat doch  eigentlich auch wenig damit zu tun, wie du sie einsetzt. das ist mehr eine frage der verstärkung... mit der richtigen technik kannst du dich auch mit einer triangel gegen einen heavy-metall drummer durchsetzen :)

vg

moskeeto

aber Mittelblau hat ja recht...

Bei meiner Jenny sagen die Leute - oh eine Minigitarre!
Bei meiner Flea hingegen - oh eine Mandoline!
:mrgreen:

Zitat von: Mike von DSeit meinem Gespräch mit Meister Hegewald weiß ich wie viel Holz ausmachen kann.
Z.B. ist Ahorn gar kein so gutes Holz für einen Hals, das beste ist und bleibt Mahagoni und da noch optimal Honduras Mahagoni.
Auch bei Ukulelen gilt, je steifer der Hals um so größer das Sustain.

@Maik:
Interessant, das mit dem Hals. Ich dachte es käme nur auf die Härte wegen der Saitenspannung an - wie kann denn ein Hals zum Sustain beitragen?

Ansonsten finde ich (bis auf die Zepter-Form :P ) eigentlich jede Form in Ordnung - da bin ich nicht so orthodox.

mittelblau

@losguidos

Formfrage: Ok, geschlagen. Aber das von Dir verlinkte Dingens ist wirklich äh, sehr speziell. Gilt die als Heavy Metal-Ukulele?
Ich glaube, Du würdest mich selbst tot nicht mit so einem Ding um den Hals finden ;)

Zur Verstärkung:
Bin ich nicht ganz Deiner Meinung. Durchsetzen ist nicht nur eine Frage der Lautstärke, sondern auch des Klangcharakters. Ich habe bei meiner Kapelle die Erfahrung gemacht, dass sich die Ukulele umso besser in den Bandklang einfindet, je wärmer die Ukulele klingt. Die helleren Ukulelen setzen sich auch durch, aber der Gesamtklang ist dann nicht mehr so nach meinem Geschmack.
Das ist bei Gitarren ja auch so. Der eine bevorzugt den fendertypischen Singlecoil- und der andere den gibsonmässigen Humbuckerklang, der dritte einen Zwitter.
Jedenfalls finde ich, dass nicht jedes Instrument für jeden Einsatz geeingnet ist.

Viele Grüsse,
mittelblau

losguidos

hallo mittelblau,

natürlich eignet sich nicht jedes intrument für jeden einsatz und mein beispiel ist auch ein bißchen extrem ;) am ende muß es ja vor allem euch (also der band) gefallen. wenn deine also für gut befunden wird, ist doch alles bestens. ich würde mir übrigens auch keine sceptre kaufen, aber ich wollte damit eher in erinnerung rufen, daß es neben der pineapple und der klassischen gitarren-acht auch noch andere ukulelen-formen gibt.

vg losguidos

Mike von D

Zitat von: moskeeto
Zitat von: Mike von DSeit meinem Gespräch mit Meister Hegewald weiß ich wie viel Holz ausmachen kann.
Z.B. ist Ahorn gar kein so gutes Holz für einen Hals, das beste ist und bleibt Mahagoni und da noch optimal Honduras Mahagoni.
Auch bei Ukulelen gilt, je steifer der Hals um so größer das Sustain.

@Maik:
Interessant, das mit dem Hals. Ich dachte es käme nur auf die Härte wegen der Saitenspannung an - wie kann denn ein Hals zum Sustain beitragen?

Ansonsten finde ich (bis auf die Zepter-Form :P ) eigentlich jede Form in Ordnung - da bin ich nicht so orthodox.

Wie der Hals das kann...???   puuh, das sollte Physiker erklähren, aber vorstellen kann ich mir das schon.
Je weicher der Hals umso mehr nimmt er die Schwingungen auf .

Rigk hat auch mal berichtet das er eine Uke-Solid aus Alu hat machen lassen was diese Aussage bestätigt, die ist nämlich ein wares Sustainwunder (O-Ton Rigk)  :mrgreen:

Das gute daran ist das man sich durch den Hals auch seine eigenen Klangvorstellungen in eine bevorzugte Richtung drücken kann (bei Custom Ukulelen), und einen Ahorn Hals mit einer Carboneinlage zu verstärken ist ja auch eine gängige Methode.

Maik

charangohabsburg

Zitat von: mittelblauIst Mahagoni leichter als Ahorn?
Ja, wesentlich leichter! Ich glaub\', ich habe das gerade kütrzlich mal aneiner anderen Stelle im Forum geschrieben, ist ja egal, ich suche es jetzt auch nicht ;)
Ahorn: 610 - 680 kg pro Kubikmeter
Mahagoni: 490 - 530 kg pro Kubikmeter

Zitat von: Mike von DWie der Hals das kann...??? puuh, das sollte Physiker erklähren, aber vorstellen kann ich mir das schon.
Schön gesagt  :mrgreen:
In der Tat gehen die Meinungen der Experten stark auseninander, und keiner kann seinen Standpunkt wissenschaftlich erklären (nicht einmal die Physiker, bzw. nur ansatzweise.

Eine der Theorien ist, dass die Schalldecke steif, aber leicht sein soll, damit sie ohne innere Reibungsverluste (<= steif) stark schwingen (<=leicht) kann. der Rest des Instruments soll möglichst keine weiteren Schwingungen absorbieren, und daher steif sein. Das Gewicht würde bei dieser vereinfachten Therorie nur noch für den Komfort eine Rolle spielen, abgesehen davon, dass halt schweres Holz in der Regel steifer ist. Aber nur in der Regel. Mahagoni ist eine der Ausnahmen (sehr steif bei geringem Gewicht. Fichte oder Zipresse ist auch solche Ausnahmen, jedoch nur bezüglich einer Richtung (Dimension)....

Am ehesten würde man wohl eine Antwort auf diese Klang-Fragen finden, wenn man mal eine Serie Instrumente aus Materialien mit gleichbleibenden Eigenschaften bauen würde, un pro Instrument nur einen einzelnen Parameter verändern würde. Holz käme dabei natürlich nicht in Frage, da ist jedes Stück (auch wenn es vom selben Baum ist) wieder verschieden. - Und so tappen wir weiter im Halbdunkeln rum  :lol:

Gruss,
Markus