Kala Pocket Ukulele Intonation

Begonnen von kikimaus, 06. Jan 2012, 15:19:35

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kikimaus

Hallo zusammen,
ich habe heute meine allererste Ukulele (eine Kala Pocket Ukulele Mahagoni) zugeschickt bekommen. Bevor ich mich zum Kauf entschlossen habe, habe ich mindestens 20 verschiedene Hörbeispiele auf You Tube angehört, die mir sehr gut gefallen haben (die unterschiedlichen musikalischen Vorlieben, handwerklichen Fähigkeiten und Herangehensweisen der einzelnen Protagonisten waren wirklich sehr interssant!).
Nach dem Auspacken fuhr ich einmal mit den Fingern über die leeren Saiten. Toller Klang, dachte ich, muss nur noch gestimmt werden. Und da fingen die Probleme an. Bei der Stimmung GCEA müsste man ja eigentlich, nachdem man die A-Saite mit der Stimmgabel eingestimmt hat, auf der G-Saite den 2. Bund greifen, um ebenfalls ein A zu erhalten. Doch ich merkte, da stimmt was nicht. Statt eines Ganztonschrittes hatte ich einen Schritt von 1 1/4 Tönen!! So kann man doch keine Ukulele stimmen! Und spielen schon  gar nicht!

Mein erster entsetzlicher Gedanke war: Die Bünde liegen falsch! Und das bei einem € 165 teuren Instrument! Doch nachdem ich einige Forenbeiträge durchforstet habe, könnte auch der Sattel zu hoch sein. Doch traue ich mich,ehrlich gesagt, nicht so recht daran. Und vielleicht liege ich mit meiner Vermutung ja auch vollig falsch.

Kann mit jemand helfen? Ich möchte das Ding so gerne behalten, es hat einen wunderschönen Klang. Aber mit der jetzigen Intonation kann ich noch nicht einmal einen F-Dur-Dreiklang spielen, ohne dass einem die Ohren abfallen!

An diejenigen unter Euch, die ein baugleiches Instrument besitzen: Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich, und wenn ja, wie habt ihr das Intonationsproblem gelöst?

Hoffe auf euren Rat und eure Hilfe.
Vielen Dank im voraus.
Euer neues Mitglied
kikimaus

Pipocu

Hallo Kikimaus,

was ich noch nicht verstanden habe: ist die G-Saite (also bei der Spielhaltung für Rechtshänder die dem Gesicht am nächsten liegende Saite) exakt auf G gestimmt? Benutzt du neben der Stimmgabel auch ein Stimmgerät oder hörst den Viertelton einfach so (dann meine neidlose Bewunderung)?

Abweichungen von einigen mehreren Cent sind am Anfang möglich, wenn die Saiten sich noch nicht gesetzt haben. Oder wenn die Saiten an sich schon völliger Mist sind. Welche Saiten benutzt Du?

Ergebenst
Jens

seimke

wird sie nicht dghe gestimmt, wie eine Bariton Ukulele?

kikimaus

#3
Hallo,
da ich seit meinem 8ten Lebensjahr 8 Jahre Geigenuntericht hatte, kenn ich natürlich die Saiten GDAE (Geh du alter Esel) aus dem Effeff. Und das C... na ja, das ist eben eine kleine Terz höher als das A.
Ob es genau ein Viertelton war, weiß ich nicht, aber es war auf jeden Fall mehr als ein Ganztonschritt, aber weniger als ein 1 1/2-Tonschritt (ich hoffe, ich habe das jetzt nicht zu kompliziert geschrieben).

Die Saiten sind laut \"Beipackzettel\" übrigens von Aquilla \"Nylgut Strings\". Die sollen ja angeblich recht gut sein...

Wie gesagt, der Klang ist super, aber nur bei leeren Saiten...

LG
kikimaus


P.S.: @ seimke: ich hab noch mal bei \"thomann\" nachgesehen. Was du meinst, ist die \"Akazien-Version\"; meine \"Mahagoni-Version\" soll angeblich in CFAD gestimmt sein...das habe ich gerade eben erst gelesen. Kann das wirklich soviel ausmachen? Ich probier am besten gleich mal die Stimmung CFAD aus...


Hallo,nochmal zurück,
ich habe gerade versucht, die Seiten auf die von \"Thormann\" beschriebenen Töne umzustrimmen, aber die rutschen immer wieder runter. Und in irgendeinem Forenbeitag habe ich gelesen, das einem anderen Mitglied beim Stimmen genau dieser Pocket Ukulele die Saiten gerissen sind...

ukeulv

#4
Ich habe eine. Die Pocket muss unbedingt höher gestimmt werden: dghe, wie die entsprechenden Saiten bei der Gitarre / Bariton-Ukulele, nur eben eine Oktave höher. In gcea oder adfish klingt sie nicht. Meines Erachtens ist die tiefste Stimmung, die auf der Pocket geht, h-e-gis-cis, alles darunter klingt, bauartbedingt, nie bundrein.
Als Einstiegsinstrument halte ich sie für nicht geeignet, denn das Zusammenspiel mit anderen Ukulelisten wird meist schwierig, viele Akkorde sind selbst mit Übung schwer bis kaum greifbar und ukulelentypisch ist der Klang für mein Empfinden auch nicht. Wegen der hohen Saitenspannung sind Barreeakkorde auch kaum möglich, schon gar nicht in höheren Lagen. Ich spiele sie trotzdem gern, immer mit Plektron, aber als Siebt- oder Achtukulele.
An deiner Stelle würde ich mir zum Üben und zum Einfuchsen in das Instrument auf jeden Fall noch ein Sopranmodell besorgen.

kikimaus

#5
Vielen Dank für die schnelle Hilfe!
Die Saiten meiner Ukulele wehren sich zwar noch heftig gegen die neuen Töne (CFAD), aber bei Greifen merke ich schon, das die Töne \"bundrein\" sind (jedenfalls, solange sie oben bleiben...) ich habe mich zwar schon mit einem Kreuzschlitzschraubenzieher bewaffnet, aber der passt offenbar nicht richtig. Doch ein spielbares Instrument ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit...und des richtigen Schraubenziehers.

Das Wichtigste ist: Ich muss das Instrument nicht umtauschen, und den Sattel niedriger machen muss ich auch nicht. Und wem verdanke ich diese kosten- und stresssparende Erkenntnis: dem Ukulelenclub! Vielen Dank!!

P.S.: Habe gerade in Pappas Werkstatt den richtigen Schraubenzieher gefunden, ein bißchen geschraubt und , was soll ich sagen: Toller Klang, bundrein - alles perfekt!!

Tuke

#6
Hallo kikimaus,
mit der kleinen Kala hast Du leider einen ungünstigen Einstieg erwischt, sorry.
Die ist sehr schwer zum \"Klingen\" zu bringen. Meine* klingt so schlecht, dass selbst ein Virtuose, wie El Adrenalid, aus ihr keine (kaum) Musik herausbekam. 8)
Ich spiele sie nie mehr.

Ukeulv hat m.E. in allen Punkten Recht.
Wenn Du Spaß an einer Uke haben willst, kauf Dir noch eine einfache, aber ordentliche Sopran, dann geht die Post ab...
Lass Dich von dem blöden Teil nicht irritieren und bleib dran, es kann nur besser werden!

Edit:
*...ist aus massivem Acacia-Holz. Vielleicht ist sie deshalb noch ein Stück schwingungsärmer.
* http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?post=108897#post108897
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

Linho

CFAD? Würde ich nicht nehmen, lieber DGHE (eine Oktave höher als eine Baritonukulele bzw. eine Oktave höher als die hohen vier Gitarrensaiten). Einfach aus dem Grund, weil dies eine der drei \"großen\" Stimmungen (GCEA, ADF#H, DGHE) ist, da sehe ich keine Notwendigkeit, einen Ganzton tiefer zu einer \"exotischeren Stimmung\" zu wechseln. :oops:

Das sollte bei 28cm Mensur auch kein Problem sein. Meine Hulabox-Sopranino mit 25,5cm Mensur ist auch auf diese Art gestimmt (http://www.youtube.com/watch?v=X3TY1PY3R_s) und klingt damit hervorragend. :D

Aber behalte dir immer im Hinterkopf, dass es eigentlich eine Just-for-Fun-Ukulele und nicht unbedingt ein ernsthaftes Musikinstrument ist -- es würde nicht schaden, wenn du dir noch eine andere Ukulelengröße anschaffst. :)

Cinque

Hallo kikimaus,

ich habe die Pocket Mahagoni ebenfalls. Gestimmt werden sollte sie - bedingt durch ihre Größe - in G-C-E-A. Auch ich habe anfangs zum Stimmen einen Kreuzschraubenzieher benötigt, damit die Stimmung gehalten werden konnte. Das ist nicht ungewöhnlich.
Die Pocketukulele ist m.E. ein super Instrument und sehr wohl auch als Erstuke zu gebrauchen. Lass Dich diesbezüglich bitte nicht verunsichern. Viel Spaß mit der Pocket!

cinque

ukeulv

Zitat von: CinqueHallo kikimaus,

ich habe die Pocket Mahagoni ebenfalls. Gestimmt werden sollte sie - bedingt durch ihre Größe - in G-C-E-A. Auch ich habe anfangs zum Stimmen einen Kreuzschraubenzieher benötigt, damit die Stimmung gehalten werden konnte. Das ist nicht ungewöhnlich.
Die Pocketukulele ist m.E. ein super Instrument und sehr wohl auch als Erstuke zu gebrauchen. Lass Dich diesbezüglich bitte nicht verunsichern. Viel Spaß mit der Pocket!

cinque

http://www.kalaukulele.com/PDF_Press/Kala_Pocket_Ukulele_PR.pdf

kikimaus

#10
@ cinque: Danke! Ich hatte schon angefangen, unter Verfolgungswahn zu leiden!
Aber GCEA ist bei mir, wie beschrieben, nicht bundrein. Oder meinst du noch eine Oktave höher? Benutzt du andere Saiten als die mitgelieferten?
Es wäre natürlich super, wenn ich die Stimmung GCEA beibehalten könnte. Dann wäre meine Investition in die Ukulelenschule \"Nur für Anfänger\" nicht ganz umsonst gewesen. Die gibt nämlich alle Akkorde in oben genannter Stimmung an...
Wie hältst du eigentlich deine Pocket? Wenn man sie nämlich genauso hält wie eine Sopran, dann dämpft man die Saiten am Sattel.
Ein You Tube Pocket ukeSpieler hat seine Uke mit einem Nikon Kamera-Band ausgestattet, befestigt hinter dem Sattel und hinter dem Schalloch. So muss er das Teil nicht festhalten und kann sich ganz auf das Spiel konzentrieren...Zum Besten gab er dann das Zelda Wiegenlied (wem das etwas sagt)

Diese Pocket Ukulele ist so klein und leicht, dass man sie sogar im Bett liegend problemlos spielen kann...so ist auch das Halteproblem gelöst...denn die Schwerkraft drückt die Ukulele ja an den Körper :mrgreen:

Ich freue mich, dass sich doch einige für das Thema interessieren  ;)

LG
kikimaus

Linho

#11
GCEA kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Das ist entweder viel zu tief oder viel zu hoch. Meine Sopranano mit 17cm Mensur hab ich GCEA gestimmt (http://www.youtube.com/watch?v=TY2YmQQiaag), da geht das gut. Aber bei der Kala Pocket? Da müssen doch die Saiten reißen, oder?

Eine Akkordübersicht für DGHE-Stimmung müsstest du im Downloadbereich des Ukulelenclubportals finden.

Zur Haltung: Picking ist extrem schwer, da kann man (ich) sie nur mit viel Mühe gleichzeitig halten. Auch das kommt mit zunehmender Übung. Als Anregung: Man kann sie auch auf dem Oberschenkel aufsetzen, wie es rawuke macht: http://www.youtube.com/watch?v=EYRRkSkXHo0

Gruß
Linho

kikimaus

#12
Zitat von: LinhoEine Akkordübersicht für DGHE-Stimmung müsstest du im Downloadbereich des Ukulelenclubportals finden.



Danke für den Tipp!

By the Way: Wo ist eigentlich der Downloadbereich?! :roll:

Cinque

Hallo Kikimaus,

ich muss mich wegen der Stimmung korrigieren. Die Pocket wird C-F-A-D gestimmt. Ich habe extra noch einmal nachgesehen. (Bei den ganzen verschiedenen Ukulelenstimmungen kommt man halt schon mal durcheinander). Diese Stimmung passt auch zu den mitgelieferten Saiten bestens.

LG. cinque

kikimaus

#14
Zitat von: CinqueDiese Stimmung passt auch zu den mitgelieferten Saiten bestens.


Hmm...wenn ich das richtig sehe, müsste man für die GCEA-Stimmung auf der Pocket dickere Saiten verwenden. Schließlich ist die dickste mitgelieferte Saite auf G stimmbar, also in DGHE und GCEA ist die G-Saite identisch, in CFAD und GCEA ist das A identisch, also müssten die anderen Saiten entsprechend dicker sein...
Na ja, war ja nur so ein Gedanke. Wer würde bei diesem Instrument schon auf die Idee kommen, ohne Not die Saiten zu wechseln?! :lol:

Hab gerade angefangen, das Lehrbuch für meine Pocket umzuschreiben (Akkorde usw.), es geht einfacher, als ich dachte. Nur die CD kann ich leider nicht umschreiben, aber so doll sind die Stücke darauf eh nicht... :?

Kennt von euch eigentlich jemand die Gitarrenschule von Mike Eulner und Jacky Drecksler? Die arbeiten da mit einem wunderbaren Diagramm, wo Noten und Tabulatur in einem gezeigt werden. So erhält man unter anderem auch eine gute Übersicht über den Tonumfang des eigenen Instruments und weiß schon vorher, welche Stücke spielbar sind und welche nicht. Ich werde dieses Diagramm auf meine Uke übertragen... dann kann ich auch bald nach Noten spielen. Ich brauch das einfach: Von Geige, Klavier, Querflöte und Gitarre bin ich es so gewöhnt, nach Noten zu spielen. Ich schlage ein Notenbuch auf und - kann loslegen! :)