Müssen neue Saiten \"nachreifen\")

Begonnen von Bernd Daub, 18. Okt 2013, 22:22:26

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Bernd Daub

Hallo Uku-Freunde,

1) Ich beschließe Uku spielen zu lernen.

2) Ich kaufe mir zunächst einmal ein preiswertes Instrument, eine Korala 30 für knapp über 30 Euro.

3) Ich ziehe neue Aquila-Saiten auf, um den Klang zu verbessern.

4) Ich bekomme zunehmend Spaß an der Sache.

5) Ich beschließe den Erwerb eines neuen Instrumentes, um mich an einer besseren Klangqualität zu erfreuen. Was teurer ist, muss schließlich     besser klingen.

6) Ich erwerbe eine Brüko Nr. 6

7) Ich bin ein wenig verstörte, das dieses Ergebnis deutscher Wertarbeit zwar handwerklich perfekt verarbeitet ist, klanglich aber deutlich hinter der 30-Euro-Uku liegt.

8) Ich erhalte neue Aquilasaiten zur Optimierung der Klangqualität der Brüko Nr. 6

9) Ich erhalte den Hinweis, dass die neue Saiten erst ein paar Tage nachgestimmt werden müssen, um das optimale Klangergebnis zu erhalten.

10) Zumindest subjektiv habe ich den Eindruck einer moderaten Verbesserung, kann aber auch ein Gewöhnungseffekt sein. Wie auch immer, meine 30-Euro-Ukulele klingt immer noch - ja wie sagt man das - irgendwie voller, mehr Power ...

11) Ich frage hier im Forum: Müssen Saiten tatsächlich erst nachreifen? Und wie lange?

Danke für Eure Rückmeldungen im Voraus.

Viele Grüße

Bernd

torstenohneh

#1
Der Grundcharakter des Klanges von Saiten ändern sich mit der Zeit nicht.
Zwar brauchen neue Saiten etwas Zeit um sich zu setzen. Das bedeutet, es braucht Zeit bis sie stimmstabil sind.
Aber der Klangcharakter der Saiten wird sich sicherlich nicht ändern. Erst wenn Saiten alt sind, klingen sie matt und stumpf.

Kurz gesagt glaube ich nicht, dass sich der Klang der Saiten auf deiner Brüko noch ändern wird.

Eine teurere Ukulele muss nicht zwangsläufig besser klingen. Denn der Klang des Instrumentes ist subjektiv. Vielen gefällt der Klang der Nummer 6 vielen aber auch nicht. Nun scheinst du wohl leider einer der letzteren zu sein.
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

apfelrockt

dem was Torsten schrieb ist nichts hinzu zu fügen. Eine Ukulele die von Haus aus eher hell und glockig klingt, wird durch andere Saiten nicht auf einmal warm und holzig klingen. (Wäre ja auch sonst zu schön :-) )
es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem

LokeLani

#3
Ich meine eher, dass die Brüko \"nachreifen\" muss, will heissen, du musst dich mit ihrem Klang vertraut machen, er ist speziell. Nicht allen gefällt der Brüko-Klang  :mrgreen:  (Wobei es natürlich je nach Holz und Modell auch grosse Unterschiede gibt)

UkuWulf

Ich stimme LokeLani zu, massive Instrumente ändern ihren Klang in den ersten Wochen und Monaten mitunter erheblich. Ausserdem haben mir bislang Aquila auf meinen Brükos garnicht gefallen. Allerdings bin ich generell kein großer Anhänger von Aquilas. Auf meiner Brüko mit Mahagoni Korpus gefallen mir Martin Fluor Carbon mit High-G am besten und Worth Brown mit Low-G.

Will sagen verurteile die Brüko nicht vorschnell, gib\' ihr noch ein wenig Zeit und vielleicht doch noch ein paar andere Saiten-Versuche :-)
Irgend jemand hier im Forum hat mal ganz richtig gesagt, im Grunde hat jede Ukulele \"ihr\" ganz spezielles Saitenset :-)
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kiki

Nach dem Kauf meiner schönen Walnuss-Ukulele (die von Pendennis) hatte ich auch den Eindruck, dass sie etwa ein halbes Jahr brauchte, bis sie ihren vollen Klang quasi entfaltet hat. Zunächst klang sie recht leise und flach, dann fing sie an zu \"singen\"! Man muss sie aber auch möglichst viel spielen, denke ich.
Aquila-Saiten mag ich überhaupt nicht, mir sind sie zu fipsig und machen zu wenig \"ploing\". Ich stehe auf Nylonsaiten, so richtig dicke, ich hab auch ziemlich rumprobiert und bin dann per Zufall (brauchte ganz fix einen neuen Satz und der Musikladen an der Ecke hatte nur diese) bei d\'Addario Nylon hängengeblieben.

Ukulelesaiten sind ja nicht teuer. Ich würde mir 3,4 verschiedene Sätze holen und einfach probieren.
Allerdings brauchen die Nylons eine gute Woche, um auf richtige Spannung zu kommen, erst dann klingen sie auch schön voll. Sie dehnen sich ganz schön, und man sollte sie mindestens einmal täglich nachstimmen, besser öfter. Carbonsaiten halten die Stimmung schneller.

kurt

Es ist außerdem möglich, daß eine billige Uke besser klingt als eine teure. Es ist nur so, daß die Wahrscheinlichkeit eine besser klingende Uke zu bekommen mit dem Preis steigt. 8)

Guchot

Hmm... ich schwimme da teilweise gegen den Strom. Ich bin subjektiv der Meinung das neue Saiten nachdem die stimmstabil geworden sind noch ca. ne Woche brauchen bei normalem Spiel brauchen, bis die richtig klingen. Sehr ausgeprägt bei Stahsaiten, bei Nylons weniger, aber vorhanden. Ich vermute aber auch eher das es am Instrument liegt. Brükos haben nunmal ihren eigenen Klang und der scheint nicht Deiner zu sein...

howein

Zitat von: GuchotHmm... ich schwimme da teilweise gegen den Strom. Ich bin subjektiv der Meinung das neue Saiten nachdem die stimmstabil geworden sind noch ca. ne Woche brauchen bei normalem Spiel brauchen, bis die richtig klingen. Sehr ausgeprägt bei Stahsaiten, bei Nylons weniger, aber vorhanden.
Bei Stahlsaiten kenne ich das auch, ist aber bei verschiedenen Marken/Typen unterschiedlich stark ausgeprägt. Bei Nylonsaiten habe ich diesen Effekt früher (1960er/70er Jahre) auf der Konzertgitarre manchmal festgestellt, aber nur schwach ... bei den heutigen Saiten eigentlich nicht mehr.

Bernd Daub

Vielen Dank für Eure Hilfe, dann bin ich halt wohl einfach nicht der Brüko-Typ. Die Suche geht weiter ...

Viele Grüße

Bernd

howein

#10
Mit dem Klang ist das so eine Sache ... gerade wenn man erst anfängt ...  ;)
Meine \"Erste\" war wunderschön, eine Risa Vollholz Akazie Tenor, genau mein Geschmack, und der Klang gefiel mir im Laden auch gut. Zu Hause gefiel er mir immer weniger, ich hatte keine Ahnung warum ...
Ich habe dann eine Zeit lang jede Ukulele probiert die ich in die Finger kriegen konnte, und festgestellt dass mir Akazie und Koa am wenigsten lagen, dafür in der \"Rangliste\" sich Mahagoni ganz nach vorn schob, dicht gefolgt von Fichte und Zeder ... und die zogen dann auch nach und nach bei mir ein ...  :D
Ich denke mal, jeder hat da so seinen eigenen Geschmack, und den muss man erst mal rausfinden ...

Guhl

Eine Brüko will gespielt werden. Dann entwickelt sie sich. Irgendwie wird man immer vertrauter miteinander und der Klang entfaltet sich. Anfänglich eine etwas herbe Naturschönheit bekommt der Klang Ton, Volumen und Brillanz. Das will erspielt werden und fällt nicht einfach vom Himmel. Andere Ukulelen sind vielleicht flotter aufgemacht, eye catcher, sweet sound, ... Ein Brüko hat das nicht nötig.

Letztens habe ich auf einer 8 Jahre alten Brüko gespielt und es war grandios. Da konnte man hören, welches Potential eine Brüko hat, wenn man sich Zeit für sie nimmt. Mal abgesehen davon, dass rein handwerklich eine Brüko top ist. Quasi der VW unter den Ukulelen. Er läuft und läuft nd läuft und läuft. ...

howein

#12
Na ja ... natürlich baut sich der Klang bei Massivhölzern noch aus, je nach Holz und Spielweise mal stärker mal nur wenig ...
Aber der holz- und bauartbedingte Grundklang ändert sich dadurch kaum, den mag man oder nicht. Es macht wenig Sinn ein Instrument zu kaufen oder zu behalten dessen Grundklang einem nicht gefällt, und dann jahrelang drauf zu warten dass er einem vielleicht doch irgendwann noch gefällt ... und ganz besonders nicht als Anfänger, wo ein Instrument das man wirklich gern spielt fast das wichtigste ist ...
Die Erfahrung zeigt dass solche Instrumente dann doch bald wieder verkauft werden ... hab ich selbst auch grad hinter mir. War auch meine erste Uke ... hab leider auf \"Gurus\" gehört die mir von der tollen Marke und dem tollen Klang vorgeschwärmt haben ...  ;)

torstenohneh

ZitatAber der holz- und bauartbedingte Grundklang ändert sich dadurch kaum, den mag man oder nicht.
Das denke ich auch. Der Klang eines Instrumentes kann sich durchaus positiv entwickeln aber der Grundcharakter wird sich nicht ändern.
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

Knasterbax

Wurde der Akklimatisierungseffekt hier schon erwähnt?
Jede Uke braucht Zeit, sich umzugewöhnen - sie kommt aus dem Hause Brüko, wurde dort unter bestimmten Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen hergestellt und gelagert. Dann war sie ein Weilchen mit der Post unterwegs, unter anderen klimatischen Bedingungen. Und jetzt stellt sie sich gerade ein auf das \"Wetter\" bei Dir - da kann sich klanglich noch was tun. Ob Dir das Ergebnis zusagt. muss ich zeigen.

Ich würde also ein paar Tage warten und sie spielen.
Dann mit anderen Saiten experimentieren.
Dann mal sehn...  8)

PS. Ich hab gerade eine 35€-Spongebob-Uke spielbar gemacht - erstaunlich, was da rauskommt!  :mrgreen:
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)