Nicht so perfekter Ton im 8. Bund?

Begonnen von Meg, 10. Jan 2014, 16:17:15

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Meg

Letzte Woche habe ich die Kala Akazie Sopran bekommen. Nach meiner sehr guten Erfahrung mit der Kala Akazie Konzert, die ich verkauft habe, weil ich noch eine Konzert habe, entschied ich mich für dieses schöne kleine Instrument. Jetzt, nach eingehender Beschäftigung damit, stelle ich fest, daß der Ton der C-Saite im 8. Bund, ich würde nicht sagen tot ist, aber er klingt nicht so schön nach wie die anderen Töne. Ansonsten ist sie perfekt verarbeitet und klingt wirklich gut.
Sollte ich\'s einfach gut sein lassen oder sie zurückgeben? Was würdet Ihr machen?
Und weiß jemand, warum das nur in diesem 8. Bund auftritt?

-Jens-

Sowas nennt man auch \"dead spots\". Jede Ukulele hat sowas, mal mehr, mal weniger.

Frolicks

Hallo Meg,
es ist wie Jens schreibt. Dead spots sind die Töne, bei denen sich die SChwingung der Saite und die Eigenschwingung der Decke überlagern, und der Ton deswegen \"verschluckt\" wird (so ungefähr ist es mir jedenfalls bei Brüko erklärt worden). In jedem Fall haben das praktisch alle Saiteninstrumente aus Holz, UKulelen wie Gitarren oder auch Geigen. Die sind mal mehr, mal weniger ausgeprägt, bei meiner Brüko Longneck ist es ein einer Stelle sehr arg, und sogar bei meiner Fluke mit Mahagoni-Decke ist der Effekt an einer Stelle hörbar, wenn auch deutlich schwächer als bei meinen Holzinstrumenten.
Meine Kala Tenor hat den z.B. im 4. Bund auf der C-Saite, das e ist deutlich leiser und hat viel weniger Sustain als die Töne drum herum.

Ich vermute, dass ein Gitarren- und/oder Ukulelenbauer bei einem Einzelstück vielleicht was unternehmen könnte, um den Effekt zumindest abzuschwächen, vielleicht was an der Verstrebung der Decke im Innern ändern, oder so. Ist nur ne Vermutung. Aber ganz weg kriegt man den praktisch nicht.

Kurz und gut: Eine Ukulele ganz ohne Dead spot wirst du kaum kriegen. Wenn du aber ansonsten mit dem Klang und der Bespielbarkeit der Uke zufrieden bist, würde ich sie behalten. Die Chance, eine zweite/andere zu bekommen, die den Effekt schwächer ausgeprägt hat, gibts zwar, aber besonders groß ist sie nicht. Im Zweifelsfall wäre der Deadspot wohl nur an einer anderen Stelle, und vielleicht sogar noch ungünstiger gelegen, als im 8. Bund.
I plink, therefore I am.

Mandolinenshredder

Hallo Meg,
Frolicks hat recht damit, dass die Tonfrequenz die  Eigenschwingung der Ukulele trifft und somit eine Aufhebung von
Schwingung eintritt. Das gilt aber nicht unbedingt nur für die Decke, sondern meistens betrifft es den Hals.
Es gibt zum Beispiel für Gitarre und Bass Messingkammern (z.B. Fat Finger), die werden an die Kopfplatte geklemmt,
damit sich die Halsmasse erhöht und sich die Schwingeigenschaften verbessern.
Es ist keine Garantie, aber die Wahrscheinlichkeit einer verbesserung ist hoch.
Wenn es an der Decke liegt, kann man ein Instrument nur einspielen, und hoffen, das der Deadspot (auch Wolf genannt)abgeschwächt wird, oder gar verschwindet. Das klappt aber nur bei langfaserigem Weichholz wie Fichte.
LG, Stephan

Meg

Vielen herzlichen Dank für die Aufklärung. So kann ich das gut verstehen und akzeptieren.
Liebe Grüße  :)