Rat zum Ukulelentyp

Begonnen von highT, 13. Jun 2011, 16:25:38

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (21 Antworten, 4.448 Aufrufe)

highT

Nach langem Suchen hier im Forum und vielen interessanten Infos muss ich leider doch selber fragen.
Ich habe mal von Freunden eine Billig-Ukulele geschenkt bekommen, mit der jetzt  meine 2-jährige Tochter durch die Wohnung rennt. Besser als Plastik-Kindergitarre, aber als Instrument unbrauchbar. Trotzdem hat sie mein Interesse geweckt.
Will mir jetzt eine brauchbare kaufen, dreh mich aber bei meinen Überlegungen zum Typ (Sopran, Concert, Tenor) im Kreis.
Darum die Hauptfrage: Was sind abgesehen von \"Packmaß\" und Preis die Vorteile einer Sopranukulele? Muss ja einen Grund haben, dass die so verbreitet sind.
Anwendung vorerst:
- arbeite als mobiler Musiktherapeut und finde den Gedanken nicht immer die große Gitarre auf dem Fahrrad transportieren zu müssen verlockend
=> überwiegend Akkordspiel, robustes Instrument von Vorteil

Mein Bauchgefühl (oder das meiner Freundin?) lassen mich zur Konzertvariante tendieren.
Gründe:
- Ich bin ziemlich groß und meine langen Finger sind das Griffbrett eines E-Basses gewöhnt.
- noch ist mir der Gedanke fremd mich auf 12 Bünde zu beschränken
- meine Freundin als Mitnutznießerin kommt von der klassischen Gitarre und will sich bestimmt auch mal an nem Solo probieren
- In Größe und Preis Kompromiss zwischen Sopran und Tenor

Hab natürlich auch nichts gegen konkrete Tips einzuwenden. Hab hier mal in nem Laden Staggs angespielt (weiß nicht, ob die US 60) dabei war, fand die aber allesamt enttäuschend. Bin bei meinen Internetrecherchen natürlich ganz schnell bei Th.. gelandet und dort über die Lanikai LU21C gestolpert. Meine Freundin hat dann Eure Seite entdeckt und mich wie immer total verwirrt. Erstens beharkt sie mich lieber bei nem kleinen hier empfohlenen Händler zu bestellen, da habe ich aber bisher nichts adäquates gefunden und zweitens macht es uns stuzig, dass hier zu den Lanikais so wenig zu finden ist.

Freue mich über alle Tips und Anregungen, bin mir über das Budget noch nicht sicher, einerseits soll es ja erst mal nur als \"Klampfe\" dienen, andererseits bin ich zu sehr Musiker für ein schlechtes Instrument

losguidos

Hallo highT,

die Sopran-Uke ist der \'Klassiker\' unter den Uken und der Ursprungsform wohl am ähnlichsten. Der Klang ist perkussiver als bei den größeren Modellen, was aber eben auch den typischen Ukulelen-Sound ausmacht. Ich persönlich finde auch, daß eine Konzert-UKe einen guten Kompromiss zwischen Spielbarkeit, Klang und geringer Größe darstellt und persönlich würde ich mir lieber eine gute, als drei mittelmäßige, Uken holen. Also, verkauf die Jacht und hol\' Dir was gutes  :lol:

VG

lelopa

#2
ich kenne die lanikai u21t  (Tenor) \"persönlich\" und finde sie vom klang & bespielbarkeit recht gut...die demos im web zur konzertukulele LU21C hören sich in meinen ohren auch recht brauchbar an. ich kenne noch eine etwas teurere konzertukulele von lanikai ck-c (curly koa), die mir insgesamt noch besser gefällt....aber der vorschlag mit der yacht ( also nach hochwertigeren ukulelen zu fahnden) hat auch was   ;)

seimke

Mein Vorschlag wäre einfach mal nach und nach verschiedene Leihukulelen anzufordern. Da hast du ohne große Kosten und Mühe die Gelegenheit einiges auszuprobieren.

babbatobi

Nur so als Tip, hier gibt es die Möglichkeit dir Uklelen auszuleihen und dir dann daraus ne Meinung bilden welche zu dir passen könnte.
Ich persönlich fand bisher die Lanika LU21C und die Ortega RUE11 genial, optisch ist die Ortega Nr 1 bei mir :-) beide sind Konzertukulelen, mit denen ich besser zurecht komme, aber Sopranuken sind einfach kultiger und sehen an mir ( ca 1,94 m groß ) noch genialer aus :-)

stephanHW

Wenn du ein vergleichbares Modell von Kala wählst (Kala KA-C), bekommst du einen Korpus aus Mahagonilaminat, vernünftige Saiten von Aquila (nicht unwesentlich bei preiswerten Sperrholzinstrumenten), sowie eine gepolsterte Tasche.
http://www.ukulele.de/menu/
Die sollten bald verfügbar sein, frag einfach mal im Laden nach.
Diese Instrumente sind i.d.R. technisch in Ordnung und intonieren sauber.
Deine im Geschäft erlebte Enttäuschung ist möglicherweise eine Folge billiger Saiten und falscher Intonation aufgrund schlechter Saitenlage.
An vielen billigen Ukulelen sollte ein Schildchen `An Bastler abzugeben´ nicht fehlen.

Die Konzert-Mensur ist sehr gut spielbar, die Größe sehr sympathisch. Insbesondere günstige Laminatukulelen profitieren von dem etwas größeren Korpus und können nett klingen. Die Konzert-Größe wird gern als `Kompromiss´gesehen, hat aber ihren eigenen Charakter und kann durchaus die Wunschgröße und nicht der Kompromiss sein.

Viel Spass an Neuentdeckungen wünscht Stephan

-Jens-

#6
Der Verwirrung kann ich durchaus nur beipflichten. Als ehemaliger klassischer Gitarrenspieler tendiere ich eindeutig zu Tenor, die Portabilität auf dem Fahrrad drängt mich stark nach Sopran. Der Kompromiss läge bei Konzert, wobei die Befriedigung klassischer Gitarrenohren u.U. recht teuer werden kann. So gesehen bin ich wahrlich keine Hilfe, kann dir nur raten, die verschiedenen Größen auszuprobieren.

highT

#7
Hallo,
hoffe ich wirke nicht undankbar, dass ich mich jetzt erst wieder melde, aber mein Internetanbieter hat mich leider eine Weile von dieser Welt hier getrennt.
Nicht, dass ich mir jetzt leichter tue eine Entscheidung zu treffen, aber trotzdem habt Ihr mir schon sehr geholfen. Ich befürchte die erste Entscheidung muss sein die Ungeduld hinten an zu stellen.
Was sat Ihr denn zum Thema robust, weil ich sie ja als Therapeut viel rumschleppen muss und mit Kindern und Behinderten, also nicht immer ganz so feinfühligem Klientel arbeite. Ich habe irgendwo gelesen, dass jemand zum Verleih an Kinder die Brüko empfiehlt, weil die schön robust wären. Gibt es auch andere Robuste? Bei der Brüko ist halt der Preissprung von Sopran nach Konzert gleich 119 zu 200€
Ach ja, und weiß zufällig jemand wo die Lanikais gefertigt werden? Habe ich es richtig gesehen, dass die zu Hohner gehören?
Die Yacht ist leider schon für die Instrumentenerstausstattung für meine Selbständigkeit draufgegangen. Das geht ja auch nicht mit Billigkram ;-)

lelopa

die hier in germany erhältlichen ukulelen, die über hohner vertrieben werden sind allesamt \"made in china\"

Ukelheini

Was gibt es jetzt noch zu sagen? Wahrscheinlich hast du schon bemerkt, dass nicht alle Sopran Ukulelen nur 12 Bünde haben. Brüko Sopran hat in der Tat nur 12 Bünde.
Wenn du keine chinesische Ukulele haben möchtest, dann bleibt dir außer Brüko nicht sehr viel übrig, außer
APC aus Portugal
Flea und Fluke aus den USA
?
dann gibt es selbstverständlich noch tolle Ukulelen aus Hawaii, die wirst du aber wahrscheinlich für den Anfang nicht haben wollen, glaube ich jedenfalls nicht.

highT

Ich seh schon. Ich (die Freundin) werde wohl nicht umhin kommen, wenn ich am Wochenende in Franken bin, bei Brüko vorbei zu fahren. Mal sehen, ob ich es schaffe und ob es da dann schon eine Entscheidung gibt, oder wir doch erst noch die Berliner Verwandtschaft besuchen müssen um im Leleland vorbei zu schauen. Wir halten Euch auf dem Laufenden

Tiki

bariton brennt am längsten!

UliS

#12
Für mich war die Ukulele das erste Saiteninstrument - obwohl (oder weil?) ich seit Jahrzehnten
mit Gitarristen zusammenspiele.

Und *ich* finde für den Einstieg die Konzertgröße ideal. Es ist nicht so fummelig
zu greifen, das Instrument ist noch bezahlbar. Auch wenn die \"Traditionalisten\"
die Nase rümpfen, würde ich zu übersetzten statt zu direkten Mechaniken raten.

In China werden gute und schlechte Ukulelen gefertigt, in anderen Ländern auch.

Instrumente made in Hawaii, England oder Deutschland sind (bis auf Brüko) meist
im oberen Preisbereich - das ist i.d.R. nicht der Anfängerwunsch.
(Obwohl es natürlich toll ist, gleich auf einem Meisterinstrument für 1000 Euro anzufangen.)

Die Lanikai LU21 ist ein solides \"Butter-und-Brot\"-Instrument (was keineswegs abschätzig
gemeint ist). Ich nehme meine Lanikai LU21CE/BK mit in den Urlaub, weil sie dort
das ideale Allround-Instrument ist. Mehr Klangfülle als die Sopranukulelen, nicht
so ausladend und nicht so speziell wie meine Tenöre - und auch nicht so teuer.

bruekolele

#13
Hier zum Spaß einige \"Schätzchen\"

(mehr zum Anschauen, als zum Kaufen)

http://www.etsy.com/shop/celentanowoodworks

Les Paul
http://www.etsy.com/listing/60131693/mini-les-paul-style-gold-top

highT

Hallo, hier sind wir wieder.
Ich (die Freundin) habe es am Montag, als ich schon nicht mehr dran geglaubt habe doch tatsächlich noch geschafft zu Brüko zu fahren. Und weil die Pfeiffers unheimlich nette Leute sind und die Atmosphäre in der Werkstatt wirklich schön, konnte ich dann nicht ohne eine Ukulele rausgehen. Uns fehlt zwar nach wie vor der direkte Vergleich zu anderen Herstellern, aber das hiesige Handwerk zu unterstützen kann ja nie falsch sein.
Und ich habe mich sowohl der Größe, als auch des Klanges wegen für eine Konzert entschieden. Ist der harmonischere Übergang von der Gitarre ;-)
Hab eins von seinen \"Schnäpple\" mitgenommen, eine zweite Wahl aus Nussholz mit Ahorngriffbrett. Fasst sich wunderbar an, da macht das spielen richtig Spaß. Ein Bild habe ich Euch schon mit hochgeladen. Für ein Klangbeispiel müssen wir noch eine Weile üben. Das heißt jetzt muss ich mir Tabs oder Noten oder so organisieren. Hab heute schon ein bißchen was gefunden. Und ich denke um John King werde ich auch nicht rum kommen...
Lange Rede kurzer Sinn: Vielen Dank für Eure Tips. Es gibt wieder zwei Ukulelenfreunde mehr.