Kurzvorstellung "Asmodina"

Begonnen von Guchot, 26. Jan 2016, 07:59:45

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Guchot

Wie der eine oder andere vielleicht mitgekriegt hat  ;) bin ich eher ein Freund der leicht schrägen Ukulelen und habs nicht so mit den traditionellen Werten  ;) Daher kann ich jetzt wieder mal ein neues Instrument präsentieren. Um es direkt vorweg zu nehmen: Natürlich hat das Biest einen Showeffekt, aber mir gings eher um den Nutzwert. Deswegen präsentiere ich hier Asmodina! Hab direkt mal mein Bühnenoutfit dazu angelegt  ;D


Asmodina hat ihren "teuflichen" Namen aufgrund der 2 Hörnchen erhalten, welche die beiden Hälse bilden.

Sie stammt aus Australien von "Honni Music", einem Hersteller von dem ich vorher noch nie etwas gehört hatte (http://www.honnimusic.com/). Asmodina ist in Semi-Hollow Bauweise, der Korpus besteht aus Kiefer und die Decke aus Meranti mit Kiefernstreifen. Nichts massiv, sondern alles laminiert. Die Hälse sind aus australischer Eiche, das Griffbrett aus Palisander. Verbaut sind zwei Humbucker (für jeden Hals einen) und ein Piezo Tonabnahmer der unter der Decke verklebt ist. Der kürzere Hals hat eine Mensur von 43cm und ist in GCEA gestimmt, der längere Hals hat 58cm und ist in DGBE gestimmt. Aber jetz laß ich erstmal Bilder sprechen (übrigens, die Kopfplatten erinnern mich von der Form her stark an die Ibanez Talman).







Die Verarbeitung ist soweit recht gut, nur 2 Sachen sind mir aufgefallen. Eine Verstellschraube des Humbuckers am Tenorgitarrenhals war nicht richtig eingesetzt, dadurch war der TA sehr stark in seiner Halterung gekippt. Ich mußte ca. 15 Minuten fummelen, dann wars gut. Trotzdem nicht so schön. Die zweite Sache die mir etwas mißfällt, ist auf dem vorletzten Bild erkennbar. Die Taschen für die Hälse sind nicht sehr paßgenau gefräst, da ist doch etwas Luft links und rechts. Allerdings sitzen die Hälse bombenfest. So lang das so bleibt, isses mir wurscht ;D Auf der Rückseite sieht man recht viele Öffnungen, da war wohl jemad recht pragmatisch und hat gedacht wenn er Platz braucht, dann kommt eben ein Loch da hin ;D Optisch jetzt vielleicht nicht so der Knaller, aber die Rückseite hängt eh meistens vor meiner Wanne und ist daher nicht so oft zu sehen. Für Reparaturzwecke sicherlich nützlich.

Die Bespielbarkeit der Hälse ist erstaunlich gut, auch wenn die Hälse (wieder mal) für Ukulelegewohnte Hände etwas schmal sind. Der Klang unterscheidet sich erstaunlicherweise stark von meiner Konablaster, die ja eigentlich genauso konfiguriert ist wie der Tenorgitarrenhals hier. Asmodina klingt viel voluminöser und runder, ich vermute mal das ist der halbakustischen Bauweise zu verdanken. Selbiges trifft auch für den Ukulelenhals zu, der klanglich meiner Meinung nach auch besser ist als der der Vorson e-Uke. Die Intonation mußte ich über die Saitenreiter erst noch einstellen (war wohl zu wenig Zeit da unten bei den Kiwis ;D ), aber jetzt ist sie on Spot. An den Ukulelenhals werde ich noch mal ran müssen, da ich unbedingt die Low-G Saite durch eine High-G ersetzen möchte. Low-G macht bei dem Instrument meiner Meinung nach keinen Sinn, für die tieferen Töne ist eh der andere Hals fällig.

Etwas erstaunt war ich darüber das der klangliche Unterschied zwischen Humbucker und Piezotonabnehmer auf den ersten Blick (oder auf den ersten Hör) nicht sehr stark wahrzunehmen ist. Ich hatte mir einen mehr akustischen Klang vorgestellt. Ich habe allerdings noch nicht so wirklich viel damit rum probiert, vielleicht läßt sich da am Verstärker auch noch was anpassen.

Mitgeliefert wurde noch ein passender Koffer, von dem ich jetzt nicht sooo begeistert bin...

Tolles Plüsch drin, aber die Bauweise ist doch sehr einfach und die Verschlüße auf extrem billigen Baumarktniveau. Den hätte ich selbst besser und billiger hin bekommen.

Preis?
Ja, was bezalt man für so etwas? Als ich das erste mal auf das Teil gestoßen bin, lag der VK bei erstaunlichen 192,-€, was ich als extrem günstig empfand. Trotzdem habe ich nicht sofort bestellt, sondern eine Nacht drüber geschlafen. Am nächsten Tag war sie nur noch mit Koffer zu bestellen, da wohl das eine oder andere Instrument beim Transport beschädigt wurde. Damit stieg der VK auf 277,91€, wobei ich den Koffer, im Gegensatz zum Instrument, für überteuert halte. Hinzu kommt noch der Versand aus Australien. Damit kam ich auf eine Gesamtsumme von 356,77€. Fast das doppelte des ursprünglichen VKs. Einmal in Deutschland angekommen, hält natürlich der Zoll noch seine gierigen Flossen auf und wollte auch noch mal knapp über 80,-€ haben. Somit komme ich auf Gesamtkosten von rund 440,-€  :( Ist es die Sache wert....?

Nutzwert?
...für mich definitiv ja! Aber im Endeffekt muß das natürlich jeder für sich entscheiden. Bei meiner Band ÄVVER JETZ! (übrigens, am 30.04. Konzert in Köln, zusammen mit den "U'Kings" und "Kant nog wal", Details folgen ;) ) spiele ich häufig die Tenorgitarre, da der Ukulelenklang zu vielen unserer Lieder nicht so richtig paßt. Andererseits SCHREIBE ich aber viele Lieder auf der Ukulele und klanglich paßt das dann wiederum nicht immer wenn man sie nachher auf der Tenorgitarre spielt. Lösung bisher: Tenorgitarre und Ukulele zur Probe mitschleppen und zwischen den Liedern wechseln. Lästig  :( Man neigt auch dazu die Lieder für Ukulele und Gitarre zusammen zu fassen, um nicht so oft das Instrument wechseln zu müssen, was dazu führt das man ähnlich klingende Lieder hintereinander spielt. Auch suboptimal. Von daher ist Asmodina für mich ein extrem nützliches, praktisches Instrument und bietet mir eine wesentlich höhere Flexibilität bei der Programmgestalltung. Punkt! Den Showfaktor nehme ich dabei gerne in Kauf  8)

UkeDude

Sehr schön. Na dann bin ich ja mal gespannt sie am 30.4. in Köln live zu erleben. :D

Ich bin immer noch hin und her gerissen ob man sowas braucht. :D Aber eines ist schon sicher: Einen gewissen Showeffekt kann man dem Teil nicht absprechen. :D

allesUkeoderwas

Phänomenal!

@Dude: Ob man sowas braucht?

Eine derartige Frage ist nicht zugelassen, das gilt für jede Art von Ukulele...

Jetzt stell Dir einfach mal vor, Du wirst am 30.04. auf der Köllner Domplatte angetanzt...
Ukulelen: Nur Schrott

UkeDude

Zitat von: allesUkeoderwas am 26. Jan 2016, 09:54:03
@Dude: Ob man sowas braucht?

Eine derartige Frage ist nicht zugelassen, das gilt für jede Art von Ukulele...

Jetzt stell Dir einfach mal vor, Du wirst am 30.04. auf der Köllner Domplatte angetanzt...

Ja das stimmt wohl, aber ICH überlege automatisch was ich damit machen würde und so spontan würde mir nichts dazu einfallen. Guido demnach schon. :D


Will ich auf der Domplatte angetanzt werden? Eher nicht. Ich spiel ja extra ein Instrument das ich AUF der Bühne stehen kann und nicht mit 1000den VOR der Bühne. Da sind einfach zu viele Menschen und auf der Bühne ist (meistens) mehr Platz. :D



seimke

Tolles Teil,  ;D ;D ;D klingt sie auch unverstärkt, oder ist das eher mager?
Wäre was für mich - dann müßte ich mich nicht immer entscheiden. Nur leider spiele ich nur unverstärkt.


Guchot

@UkeDude: Wie geschrieben, mir gehts in erster Linie darum schnell zwischen zwei Liedern die Instrumente wechseln zu können, ohne jedesmal mit Kabel und Gurt kämpfen zu müssen. Obwohl ich auch schon überlege ob man nicht bei dem einen oder anderen Lied beim letzten Refrain auf den kurzen Hals wechseln kann. Heute Abend ist Probe, mal sehen wsa sich so ergibt... :)

@Seimke: Rein akustisch kommt da zwar mehr raus als aus ner Solidbody, aber das ist schon sehr leise. Als akustisches Instrument nur zum üben zu gebrauchen

ibongo

Haha Guido, interessantes Teil! Wenn es vom Klang her den Klang, den du brauchst liefert, ist der Preis zweitrangig. Extra kostet extra halt. Hoffentlich kommst du gut an den Hals der Uke ran. Bin gespannt auf den doppelten Klang. Also viel Spaß mit Asmodina!
Ho'omaluhia