Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: Linho am 24. Aug 2011, 10:58:54

Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Linho am 24. Aug 2011, 10:58:54
Auch auf die Gefahr hin, dass ich einige mit diesem Thread nerve: Da ich Feinstimmers Bauthread nicht zumüllen will, muss es einfach sein. Im Zweifelsfall bitte ignorieren. ;)

Was ist der große Vorteil, wenn bei Konzertukulelen das Griffbrett (wie es fast überall der Fall ist) bis zum Schallloch geht?

Zunächst die von mir entdeckten Nachteile (auf meiner ehemaligen Ibanez Mango):

- Beim Strummen, das zwangsläufig über dem Griffbrett stattfindet, hau ich mir bei niedriger Saitenlage die Finger am Griffbrett an und schrappe mit dem Finger über das Griffbrett
- Beim Picking, das bei mir ebenfalls meist vorm Schallloch stattfindet (keine Ahnung, ob die Profis direkt über dem Schallloch picken?!) ist mir der Abstand zwischen Griffbrett und Saite zu niedrig, die Saite ordentlich zu zupfen

(- außerdem gefällt\'s mir optisch nichtbesonders , aber das kann ich nicht als Nachteil aufführen)

Man kann jetzt natürlich sagen, gut, kauf dir halt eine ohne überstehendes Griffbrett, so habe ich das ja auch gemacht. Aber mich würde einfach interessieren, warum sich Leute Custom-Ukulelen bauen lassen oder bauen, bei denen das Griffbrett übersteht. Einfach nur, weil man mehr Bünde zur Verfügung hat, setzt ihr die überhaupt ein (vor allem ohne Cutaway sind sie doch kaum zugänglich)? Oder aus optischen Gründen?

Was ist also das supertolle geniale Element daran, das mir bisher verborgen blieb? :)

Ich freu mich auf eure Antworten und eine fröhliche Diskussionsrunde! :mrgreen:

Schöne Grüße,
Linho
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Dieter am 24. Aug 2011, 11:30:01
meine mohri hat ein erhöhtes griffbrett, also nix mit übers griffbrett schrappen und beim melodiespiel bin ich für jeden ton froh.. Bloss weil ich sie nicht immer nutze, lass ich sie doch nicht weg.


aber jeder kastriert sich selbst so gut er kann - geschmacksache halt. :)

(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fi55.tinypic.com%2Fe9smeo.jpg&hash=bcc310aa7e7895c7699cca3dfb16fe7502c14166)
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Kai am 24. Aug 2011, 11:45:40
Von Vorteil ist ein erhöhtes Griffbrett sicher nicht, oder hab\' ich was übersehen? Nachteilig ist es in meinen Augen aber auch nicht. Ist ja nur ne andere Bauweise. Du strummst in etwa über dem 12 Bund bei der Mohri, oder?
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Dieter am 24. Aug 2011, 11:55:38
Hat den Vorteil, dass Du den Korpus nicht zerkratzt und auch die unteren Bünde greifen sich besser. Darfst gerne mal probieren :)
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: jazzjaponique am 24. Aug 2011, 12:06:55
Cutaway bei ner Ukulele find ich ziemlich überflüssig, da nicht an die Bünde ran zu kommen ist doch albern.
(Det mein ick in Beziehung uff die Bünde hinterm 12.)
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Dieter am 24. Aug 2011, 12:10:59
cutaway ist doch gar nicht das thema, wobei ich es trotzdem gut finde. aber auch hier: geschmacksache..
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Baschiii am 24. Aug 2011, 12:29:54
Ich denke, die längeren Griffbretter, die nicht direkt am Korpus abschließen, haben sowohl einen optischen als auch praktischen Nutzen!

Es gibt genug Arrangements, bei denen man auch mal einen Ton im 13ten 14ten oder 15ten Bund zupft.

Ich persönlich finde Ukulelen mit \"langem\" Griffbrett optisch einfach ansprechender.

Ist also alles wie schon erwähnt Geschmackssache^^
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Linho am 24. Aug 2011, 12:55:56
Zitat von: Dietermeine mohri hat ein erhöhtes griffbrett, also nix mit übers griffbrett schrappen
Wie so nicht? Die Saiten liegen wohl unter 3mm über dem Griffbrett, schaffst du es da zuverlässig, beim strummen über\'s Griffbrett dieses nicht zu erwischen?
Und gerade beim picking sind mir unter 3mm eben zu wenig zum \"Greifen\" der Saite... Pickst du dann über dem Schallloch oder über dem Griffbrett?


@Baschiii: Wenn mal ein Ton in einem Bund jenseits der 12 gezupft werden muss, dann verlager ich den eben auf eine höhere Saite, und wenn es bereits die höchste Saite ist behelfe ich mir mit dem Flageoletton bzw. ziehe den Ton nach oben.

Gut, ich spiele noch nicht mal ein halbes Jahr, aber bisher ist mir noch nichts begegnet, das ich nicht so lösen konnte. Auch bei meiner Longneck mit 15 Bünden bin ich noch nicht über den 12. hinausgekommen. Und die Abneigung gegen überstehende Griffbretter war ab der ersten Sekunde da.


Gibt es jenseits von Optik und größerem Tonumfang noch weitere Gründe, warum ihr ein überstehendes Griffbrett supertoll findet? Hat es vielleicht sogar mir bisher verborgene Vorteile, nur wenige Millimeter über dem Griffbrett zu schlagen und zu zupfen?!


@Jazz: Mit nicht an die oberen Bünde kommen meinte ich insbesondere Akkorde. Ist für mich schwer bis unmöglich, ohne  Cutaway Akkorde auf dem überstehenden Griffbrett zu greifen...
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Michael am 24. Aug 2011, 13:22:31
Das kurze Griffbrett kommt denke ich aus der Anfangszeit der Ukulelen, als es oft noch kein aufgeklebtes Griffbrett gab und die Bundstäbe einfach in den Hals eingesetzt waren. Da war bei 12 halt Schluss. Hier sind ein paar abgebildet.
http://www.oocities.org/~ukulele/hawaiian.html

Normal strummt man ja so etwa am 12. Bund, also hat man bei einem kurzen Griffbrett das gleiche Problem. Beim Picking ist es finde ich reine Gewöhnung. Mich stört das lange Griffbrett nicht mehr.

Ein Vorteil ist wohl, dass man den Abschluss der Schallochrosette gut darunter verbergen kann.

Klanglich scheint sich das längere Griffbrett auch etwas auszuwirken. In Ausgabe 21 des Ukulele Player Magazine hat der KoAloha Experte was dazu geschrieben:
http://www.tricornpublications.com/uke_player.htm

Der Vorteil sind denke ich vor allem mehr Bünde. Wer will sich nicht mal an \"While my guitar gently weeps\" versuchen ;)
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: -Jens- am 24. Aug 2011, 13:38:12
Tonumfang ist denk schon das Argument. Die Spielweise eher weniger, denn bei einer 12-Bund Sopran z.B. schlag aufgrund der Unterarmlänge eh immer über dem Griffbrett an. Bei ner Konzert ist das schon eher von der Bauweise abhängig, aber Konzert verführt schon eher dazu, auch Töne jenseits des 12. Bundes zu spielen.

Und wenn du übers Griffbrett schrammst, was stört daran? In der Kürze des \"Ploks\" nimmt man es kaum war, machst du Schrammen ins Griffbrett, dann taugt das Griffbrett nichts, machst du deine Nägel kaputt, taugen die Nägel nichts (kann per Spielweise geändert werden).

Picking richtig sich auch nach Tonqualität und findet im Bereich kurz hinter Brücke an und hört am 10.-12. etwa auf, egal ob da ein Griffbrett ist oder nicht. Ich hatte zudem schon eine Ukulele, da waren die Saiten auch ohne Griffbrett keine 3 mm von der Decke entfernt (ok, die habe ich dann deswegen auch verkauft).

Achja, p.s., die oberen Bünde dienen eher dem Melodiegezupfel, Akkorde bekommt man da keine vernünftigen raus.

Andererseits sei die Gegenfrage gestattet, was es denn das supertolle geniale Element, welches ein Griffbrett am 12. Bund aufhören lässt? Wenn du jetzt sagst, es behindert die Schwingungen der Decke, dann könnte man ein überstehendes Griffbrett machen, welches wie bei Streichinstrumenten die Decke nicht berührt ;)
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Michael am 24. Aug 2011, 13:44:44
Das Argument, dass das überstehende Griffbrett die Schwingungen der Decke behindert, hab ich auch oft gehört. Aber selbst bei Ukulelen mit nur 12 Bünden ist in diesem Bereich ein Querbalken unter der Decke angebracht. Sieht nicht so aus, als sollte dieser Teil der Decke schwingen.
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: El_Adrenalid am 24. Aug 2011, 13:45:43
Zitat von: Linho- Beim Strummen, das zwangsläufig über dem Griffbrett stattfindet, hau ich mir bei niedriger Saitenlage die Finger am Griffbrett an und schrappe mit dem Finger über das Griffbrett
- Beim Picking, das bei mir ebenfalls meist vorm Schallloch stattfindet (keine Ahnung, ob die Profis direkt über dem Schallloch picken?!) ist mir der Abstand zwischen Griffbrett und Saite zu niedrig, die Saite ordentlich zu zupfen[/b]
(- außerdem gefällt\'s mir optisch nichtbesonders , aber das kann ich nicht als Nachteil aufführen)


Ich sehe was Du meinst. Bei Picking geht es mir ähnlich, das betreibe ich oft hinter dem Griffbrett.
Das Strumming ist bei meiner Armlänge im Stehen (mit unter den Arm geklemmter Ukulele) eh ca. überm 9. Bund von daher überm Griffbrett.

Wenn man keine hohe Saitanlage in Kauf nehmen will (die ja bei Greifen eindeutige Nachteile bringt), muss man also beim Schrammeln etwas genauer zielen.
Beim Zupfen ist es schon ein Problem, wenn man einfach nicht unter die Saiten kommt.
Von daher bleibt dann nur die Alternative überm Schalloch zu picken, was ja auch okay ist. (Wenn man nicht wie wwelti mulden zwischen die Bünde feilen lässt).

Persönlich reichen mir 12 Bünde völlig, die höheren bei meiner Martin z.B. benutz hab ich glaubich nur mal als Effekt bei einer Aufnahme verwendet.

Allerdings steh ich ja eh auf Mimimalismus und spiele meist Sopran.
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: losguidos am 24. Aug 2011, 13:48:22
Jeder so wie er\'s mag oder braucht!  ;)

Ich persönlich hätte lieber ein paar Bünde mehr und hatte auch schon öfters Stücke, wo man mehr als die 17. Bünde braucht die ich an meiner Uke habe. Man bekommt es dann auch anders gelöst, aber für mich spricht nichts gegen viele Bünde. Der Vorschlag von Linho (mit Flageolettönen) funktioniert auch nur bedingt. Bestenfalls bis zum gegriffenen 7. Bund der a-Saite (also das dreigestrichene f über dem hypotetischen 20.Bund \'flageoliert\') und flüssig und mit einem gewissen Volumen wird man kaum Melodien aus Flageolettönen in hohen Registern hinbekommen. Ich hab\' das schon versucht, aber das ist technisch sehr schwer. Also keine wirkliche Alternative zu echten Bünden.

Auf der anderen Seite soll\'s für mich aber noch eine Uke sein und danach klingen. Das ist auch der Grund, warum ich mich eine Tenormensur nicht wirklich reizt. Aber das Griffbrett (Concert, oder Sopran) kann von mir aus auch bis übers Schalloch gehen (wie z.B. bei den Macafferi Gitarren). Ich find\' das schick :)

VG
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Linho am 24. Aug 2011, 13:57:39
Hmhm.

Danke für die Infos. :)


Ich strumme normalerweise auch bei einem Soprankorpus vor dem 12. Bund (Beweis: http://www.youtube.com/watch?v=7m-uTdDbqjU). Wobei ich das vermutlich \"falsch\" mache (weshalb mir die Ukulele auch manchmal fast aus dem Arm fällt. Aber ich übe weiterhin das gurtfreie Spielen -- Picken finde ich im Stehen ziemlich schwer, weil ich die Ukulele eben nicht vernünftig festhalten und gleichzeitig vor dem Griffbrett zupfen kann.)

Was mich daran stört, wenn ich über\'s Griffbrett schramme? Schwer zu sagen. Es stört mich einfach. Auch wenn ich darüber nachdenke, mir fällt kein konkreter Grund ein, ich fühle mich damit einfach unwohl. Ich möchte während ich Akkore spiele keinen \"Untergrund\" spüren. Vor Schrammen in Griffbrett oder Nägeln habe ich keine Angst, das ist es nicht. Es gefällt mir einfach nicht.

Wobei es mir bei meiner Hulabox Sopranino komischerweise nicht so viel ausmacht, da spiele ich natürlich bedingt durch den winzigen Korpus direkt am Hals...


Vielleicht könnte ich mich auch daran gewöhnen, Saiten mit unter 3mm Abstand zu picken. Aber das geht mir total gegen den Strich. Ich merke, wie mich das Griffbrett behindert und damit vergeht mir einfach direkt die Lust am Picken... Vermutlich auch ein Grund, warum ich meinen RISA-Stick so selten in die Hand nehme, da sind die  Saiten (da es kein aufgesetztes Griffbrett gibt) auch für mein Pickingbedürfnis viel zu nahe am Korpus.


Über klangliche Auswirkungen habe ich noch gar nicht nachgedacht. Aber wenn mehr Decke schwingt muss es sich eigentlich ja auswirken. Ob negativ oder positiv, keine Ahnung, man hat ja keinen Vergleich. Aber das ist mir eigentlich auch egal, mir macht das Spielen auf dem Griffbrett einfach weniger Spaß, ich fühle mich irgendwie durch das Griffbrett behindert...

Der größere Tonumfang ist sicher toll. Wenn diese hohen Töne halt dann auch noch anständig klingen. Im Prinzip gibt es ja einen super Kompromiss: eine normale Longneck. Diese hat 15 Bünde, damit sollte auch Ukulele Weeps zu schaffen sein. Wobei mir an diese nicht gefällt, dass sie in meinen Augen ein wenig unproportional aussieht...


Es gibt meiner Meinung nach kein supertolles geniales Element, warum man das Griffbrett am 12. Bund (bzw. am Korpusübergang) aufhören lassen soll. Nur mein subjektives Empfinden sagt mir, dass für MEINE Spielweise und für MEIN ukelistisches Wohlbefinden ein überstehendes Griffbrett (momentan) ein No-Go ist.

Vielleicht wird sich das irgendwann noch ändern? Michael, du schriebst ja, dich stört das lange Griffbrett beim Picken nicht MEHR -- alles Gewöhnungssache?!

Vermutlich bin ich auch der einzige, der so denkt und empfindet..?


Im Endeffekt ist dieser Thread ja wirklich nichtssagend. Ich kann ja nicht einmal ausdrücken, was genau mich so an überstehenden Griffbrettern stört... Aber dennoch würde ich gerne nachvollziehen können, warum sich niemand, den ich bisher getroffen habe, an überstehenden Griffbrettern derart stört wie ich. Ich glaube, das \"Problem\" liegt bei mir. :mrgreen:
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: El_Adrenalid am 24. Aug 2011, 14:22:51
Zitat von: LinhoIch strumme normalerweise auch bei einem Soprankorpus vor dem 12. Bund (Beweis: http://www.youtube.com/watch?v=7m-uTdDbqjU). Wobei ich das vermutlich \"falsch\" mache (weshalb mir die Ukulele auch manchmal fast aus dem Arm fällt. Aber ich übe weiterhin das gurtfreie Spielen -- Picken finde ich im Stehen ziemlich schwer, weil ich die Ukulele eben nicht vernünftig festhalten und gleichzeitig vor dem Griffbrett zupfen kann.)

Was mich daran stört, wenn ich über\'s Griffbrett schramme? Schwer zu sagen. Es stört mich einfach. Auch wenn ich darüber nachdenke, mir fällt kein konkreter Grund ein, ich fühle mich damit einfach unwohl.

Dann ist es doch kein Problem! In dem Video rutscht das Instrument nur ca. dreimal runter, das geht doch. :)
Die Ukulele ist zu Glück nicht so ersnt zu nehmen, als das es vorgeschriebene Haltungsweisen wie bei der klassischen Gitarre gibt.  :roll:

Richtig locker sieht es immer bei Frederik Goossens von den Winin\' Boys aus. Er hält die Ukulele v.a. mit der Griffhand oder spielt cool aus der Hüfte. 8)
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Michael am 24. Aug 2011, 14:30:00
Zitat von: LinhoVielleicht wird sich das irgendwann noch ändern? Michael, du schriebst ja, dich stört das lange Griffbrett beim Picken nicht MEHR -- alles Gewöhnungssache?!

Nein, alles Änderung der Technik. Ich mach mittlerweile fast alles mit dem Daumen. Da stört das Griffbrett nicht so wie bei deiner Picking Technik.
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: -Jens- am 24. Aug 2011, 14:47:59
Vielleicht ist ja für dich, Linho, auch eher ein primär ästhetisch optisches Problem, also eigentlich kein Problem, sondern einfach dein Geschmack bzw. Sinnbild für Ukulele. Das ist doch ok :)
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Linho am 24. Aug 2011, 14:56:12
@L\'Uke: Wow, der spielt super! Ungefähr so fühlt es sich für mich auch an, die Greifhand muss die ganze Ukulele halten, die rechte Hand schrammelt eigentlich nur. Eben, weil ich sie nicht mit dem Ellenbogen einklemmen kann, dann müsste ich über den Griffbrett spielen. Ein Teufelskreis, aber vielleicht hab ich es auch irgendwann mal so raus wie Mr. Goossens! Das gibt Hoffnung! :mrgreen:

@Michael: Aha. Akkorde schlage ich meist mit dem Zeigefingernagel runter, mit dem Daumennagel rauf. Je nach gewünschten Klang auch mit dem Daumenfleisch herunter. Aber picken mit dem Daumen liegt mir gar nicht. Hier nehme ich für Einzeltöne jenseits der \"Bass\"saite (ich spiel ja Low-G) fast ausschließlich den Zeigefinger. Sicher nicht optimal, ich staune jedesmal, wenn ich wwelti mit allen Fingern zupfen sehe, aber mir liegt es so am besten. Und nur mit dem Daumen ist das Griffbrett unter der Saite für mich akzeptabel, bei den Fingern komme ich damit nicht zurecht.

Aber ich spiele ja noch nicht lange Ukulele, habe also eigentlich noch keine unänderbaren festgefahrenen Verhaltensmuster... :roll:

@Jens: Schwer zu sagen. Eigentlich ist es wirklich kein Problem. Mir gefällt es einfach nicht. Aber dennoch hege ich die Hoffnung in mir, zu einem Anhänger des überstehenden Griffbretts zu werden, um eben eine gigantische Auswahl an Konzertukulelen zur Verfügung zu haben. So bin ich leider auf ein paar wenige Modelle beschränkt. :?

Ich versuche auch, mich darauf einzulassen, aber sobald ich das erste mal ans Griffbrettstoße reicht es mir schon wieder. Ich bin vermutlich ein hoffnungsloser Fall, der sich dann eben an die wenigen Alternativen hält. :P
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: El_Adrenalid am 24. Aug 2011, 14:59:48
Zitat von: MichaelDas kurze Griffbrett kommt denke ich aus der Anfangszeit der Ukulelen, als es oft noch kein aufgeklebtes Griffbrett gab und die Bundstäbe einfach in den Hals eingesetzt waren. Da war bei 12 halt Schluss. Hier sind ein paar abgebildet.
http://www.oocities.org/~ukulele/hawaiian.html

Hmmm, gleich die erste abgebildete Ukulele vom Origniator schlechthin (Dias) hat 17 Bünde bis zur Rosette runter...
Also ein fragwürdiger Beweis für Deine Theorie  ;)

Zum Glück wurde die Ukulele nicht von Doctor Dick erfunden, der sagt: \"Fur mich sind drei Bünde genug für ein glückliches UkuleleLeben \"   :lol:
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: El_Adrenalid am 24. Aug 2011, 15:12:05
Zitat von: Linho@L\'Uke: Wow, der spielt super! Ungefähr so fühlt es sich für mich auch an, die Greifhand muss die ganze Ukulele halten, die rechte Hand schrammelt eigentlich nur. Eben, weil ich sie nicht mit dem Ellenbogen einklemmen kann, dann müsste ich über den Griffbrett spielen. Ein Teufelskreis, aber vielleicht hab ich es auch irgendwann mal so raus wie Mr. Goossens! Das gibt Hoffnung! :mrgreen:


Ja ich ich finde das auch inspirierend. Ich selber merke, das ich of unbewusst zwischen verscheidenen Haltungen wechsle, je dachdem, was das Stück gerade erfordert.
Schau Dir einfach Frederik oft an, hier kannst Du es z.B. gut von der Seite sehen.
Er greift natürlich mit dem Daumen ganz rum.
Gus spielt seine Brüko in dem Video auch hinterm zwölften - während in Fins Händen alles wie eine Sopranino wirkt...
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: El_Adrenalid am 24. Aug 2011, 15:18:57
Zitat von: LinhoAber picken mit dem Daumen liegt mir gar nicht. Hier nehme ich für Einzeltöne jenseits der \"Bass\"saite (ich spiel ja Low-G) fast ausschließlich den Zeigefinger. Sicher nicht optimal, ich staune jedesmal, wenn ich wwelti mit allen Fingern zupfen sehe, aber mir liegt es so am besten. Und nur mit dem Daumen ist das Griffbrett unter der Saite für mich akzeptabel, bei den Fingern komme ich damit nicht zurecht.

Aber ich spiele ja noch nicht lange Ukulele, habe also eigentlich noch keine unänderbaren festgefahrenen Verhaltensmuster... :roll:

Das Zupfen mit dem Daumen hätte fernerhin zugleich den klaren Vorteil, dass Du mit den andren Fingern die Ukulele festhalten kanst, wie man hier eindrucksvoll bei Fred sieht.
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Michael am 24. Aug 2011, 15:19:18
Zitat von: El_AdrenalidHmmm, gleich die erste abgebildete Ukulele vom Origniator schlechthin (Dias) hat 17 Bünde bis zur Rosette runter...
Also ein fragwürdiger Beweis für Deine Theorie  ;)

Ich glaub trotzdem dran  :P
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: -Jens- am 24. Aug 2011, 16:03:16
Zitat von: Linho@Jens: Schwer zu sagen. Eigentlich ist es wirklich kein Problem. Mir gefällt es einfach nicht. Aber dennoch hege ich die Hoffnung in mir, zu einem Anhänger des überstehenden Griffbretts zu werden, um eben eine gigantische Auswahl an Konzertukulelen zur Verfügung zu haben. So bin ich leider auf ein paar wenige Modelle beschränkt. :?
Es reicht ja auch EINE, wenn es die richtige ist ;) - Wie ist denn deine Shortneck nun denn so?
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Linho am 24. Aug 2011, 16:17:51
@l\'Uke: Ja, das stimmt. Ich zupfe aber gern mehrere Töne auf einmal, dafür brauch ich dann eh schonmal den Daumen und andere Finger, und für Eintonpassagen nehme ich dann lieber den Zeigefinger, da der der Saite dann meist näher ist als der Daumen. Ok, dieser Satz ist wohl ziemlich unerständlich, aber es ist so. :mrgreen:

Zitat von: -Jens-Es reicht ja auch EINE, wenn es die richtige ist ;) - Wie ist denn deine Shortneck nun denn so?
Und das von dir? :lol:

Shorty ist toll! Für mein subjektives Befinden perfekte Optik,  perfekter Klang, perfekte Bespielbarkeit, perfekte Verabeitung.

Wenn ich sie spiele geht ein sanftes Vibrieren von ihrem Körper zu meinem, flach mit Bäuchlein ist meiner Meinung nach perfekt!

Ich lasse morgen oder übermorgen mal was von ihr hören!
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: torstenohneh am 24. Aug 2011, 17:42:35
Sinn und / oder Unsinn gibt es meiner Meinung nach nicht.
Es gibt einfach Vorlieben oder auch Bedürfnisse.
Tatsächlich reichen 12 Bünde oftmals aus.

Aber es gibt den einen oder anderen Akkord den ich spiele (Vor allem Schlussakkorde) der geht über den 12. Bund raus.
Insofern halte ich 15 Bünde für mich optimal. Höher spiele ich kaum und es ist auch sehr viel schwerer da noch schöne Töne hervorzubringen.

Gruß
Torsten
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Ole Lele am 24. Aug 2011, 18:13:58
Zitat von: ElAdrenalid
Zitat von: MichaelDas kurze Griffbrett kommt denke ich aus der Anfangszeit der Ukulelen, als es oft noch kein aufgeklebtes Griffbrett gab und die Bundstäbe einfach in den Hals eingesetzt waren. Da war bei 12 halt Schluss. Hier sind ein paar abgebildet.
http://www.oocities.org/~ukulele/hawaiian.html
Hmmm, gleich die erste abgebildete Ukulele vom Origniator schlechthin (Dias) hat 17 Bünde bis zur Rosette runter...
Also ein fragwürdiger Beweis für Deine Theorie  ;)
Bei jenem Instrument handelt es sich, wenn ich richtig sehe, nicht um eine Ukulele, sondern um ein Machete de Braga bzw. Braguinha. Neben der vom Rajão inspirierten Stimmung ist es ja vor allem die Vereinfachung, welche die \"Erfindung\" der Lele ausmacht - sie wurde als erschwingliches Instrument konzipiert: nur zwölf Bünde, direkt auf den Hals gehämmert, bescheidene Verzierungen, und vor allem keine importierten Hölzer (Decke aus Koa statt Fichte!). Das abgebildete Instrument ist in all diesen Punkten noch eine Machete, keine Ukulele.

Insofern stimmt es schon, dass lange, aufgeleimte Griffbretter ursprünglich unukulelisch sind.

Viele Grüße
Ole


(Ich persönlich akzeptiere baulich alle Rückkreuzungen mit der Braguinha noch als Ukulele, auch die Verwendung anderer Hölzer als Koa. Dagegen habe ich Schwierigkeiten, größere oder nicht rückläufig gestimmte Instrumente noch Ukulele zu nennen.)
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: -Jens- am 24. Aug 2011, 18:32:12
Zitat von: Linho
Zitat von: -Jens-Es reicht ja auch EINE, wenn es die richtige ist ;) - Wie ist denn deine Shortneck nun denn so?
Und das von dir? :lol:
Ja, klar, ich hab nur eine Konzert  :P
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Linho am 25. Aug 2011, 08:32:56
Ah ok, danke für die Aufklärung, Ole.

Cool, dann habe ich ja eine ursprüngliche Ukulele (wenn man davon absieht, dass Palisander kein einheimisches Holz ist :mrgreen: ), das  Griffbrett ist ja nich extra aufgesetzt, sondern die Bünde sind direkt eingelassen. :twisted:

Dann kann ich in Zukunft als Scheinargument verwenden, ich mag keine überstehenden Griffbretter, weil sie eine neumodische Erfindung sind, die nicht der Ursprungsukulele entspricht *spaß :lol:
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: gerald am 22. Sep 2011, 18:03:11
Was ich bei dieser Suche nach Argumenten für bzw. gegen ein Griffbrett über dem
Korpus hier nicht verstehe, ist, dass Du erst im März hier (http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?post=175840#post175840) mehr oder weniger
die gleiche Diskussion begonnen hast.

Zudem gibt es auch Diskussionen, wo die Richtung der Frage umgekehrt ist und die
Initiatoren ein Problem mit Tenor-Ukulelen mit nur zwölf Bünden haben.
Wirklich neue Argumente gibt es durch die vielen Wiederholungen eigentlich nicht.
Und für wen bzw. warum suchst Du ein (Schein-)Argument für bzw. gegen eine Variante?
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: Linho am 23. Sep 2011, 09:55:46
Die eigentliche Intention des besagten Threads war eine andere.
Hier ging\'s darum: Ich hoffe einfach, irgendwann kann mich  jemand von der Sinnhaftigkeit eines überstehenden Griffbretts überzeugen, ich würde es ja gerne mögen. Aber leider mag ich es nicht. Was ich äußerst schade finde. :(

Aber was ich nicht verstehe: Wenn dich mein (doppelter?) Thread so sehr stört, warum erweckst du ihn nach einem Monat Vesenkung wieder zum Leben? :shock:

Nur, damit alle hier über die Redundanz lachen und mit dem Finger auf mich zeigen? :mrgreen:
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: gerald am 04. Okt 2011, 22:26:19
Es ging mir eher darum, Deine Intention zu verstehen; und auch wenn Du es nicht glauben
kannst, ja, ich bin mit dem Lesen im Forum so weit hinterher... (und natürlich auch
entsprechend mit dem Antworten).

Die Gründe, die für ein langes Griffbrett über den Korpus sprechen, sind genannt worden und
auch genügend, die dagegen sprechen.
Ich finde die \"Sinnhaftigkeit eines überstehenden Griffbretts\" ausreichend begründet, genauso
wie eben darauf zu verzichten. Und das tolle, es gibt beide Varianten an Instrumenten zu kaufen.

Freu Dich doch lieber über Deine Ukulele, die kein Griffbrett überm Korpus hat, als hier davon
überzeugt zu werden, dass das doch nötig ist.
Titel: Sinn und Unsinn eines überstehenden Griffbretts
Beitrag von: lelopa am 05. Okt 2011, 05:44:23
Zitat von: geraldDie Gründe, die für ein langes Griffbrett über den Korpus sprechen, sind genannt worden und
auch genügend, die dagegen sprechen.
Ich finde die \"Sinnhaftigkeit eines überstehenden Griffbretts\" ausreichend begründet, genauso
wie eben darauf zu verzichten. Und das tolle, es gibt beide Varianten an Instrumenten zu kaufen.

Freu Dich doch lieber über Deine Ukulele, die kein Griffbrett überm Korpus hat, als hier davon
überzeugt zu werden, dass das doch nötig ist.


Das ist die  Quintessenz des ganzen Threads!
So sehe ich das auch!
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