Extreme Build Tenor

Begonnen von Juku, 21. Sep 2010, 23:30:09

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (13 Antworten, 2.424 Aufrufe)

Juku

Hier das vorläufige amtliche Endergebnis:
http://www.flickr.com/photos/22664110@N04/5012853336/#/photos/22664110@N04/5012853336/lightbox/
http://www.flickr.com/photos/22664110@N04/5012249707/#/photos/22664110@N04/5012249707/lightbox/
http://www.flickr.com/photos/22664110@N04/5012854366/#/photos/22664110@N04/5012854366/lightbox/
(Was muß man eigentlich machen, damit die Bilder von selber aufgehen?)

Gebucht hatte ich mit dem Wunsch eine schöne Urlaubswoche zu haben, ein gewisses Verständnis von dem Aufbau einer Ukulele zu erwerben und mit symphatischen Menschen Jamsessions am Lagerfeuer zu erleben.
Dann haben sich aber schnell Vorstellungen entwickelt wie meine Uke aussehen soll: Tenor, slotted headstock (und damit übersetzte Mechaniken, aber ohne Ohren), runder Körper (alte Form), weiße Knöpfe, dunkles Holz. Sonderwünsche kosten extra...
Am ersten Tag des Kurses hat mich gleich der Ehrgeiz gepackt, ich wollte die beste Ukulele der Welt bauen - die anderen Teilnehmer aber auch. Am morgen des zweiten Tages habe ich dann gesehen, was mir nicht ganz so gut gelungen ist. In einer Nachtschicht zwischen dem 2. und 3. Tag hat Pete Howlett auf 9 von 10 Baustellen etwas nacharbeiten müssen, damit es anschließend gut und zügig weitergeht.
Am 4. Tag haben tatsächlich alle die ersten ersehnten Töne auf einem erstaunlich gelungenen Instrument spielen können.
Die Bausätze und Hilfsmittel waren sehr gut vorbereitet. Ich hatte nicht erwartet, daß Pete uns Anfängern so schöne Hölzer in die Hand geben würde und daß wir seine Original-Lieblingswerkzeuge verwenden konnten.
Die Materialien meiner Uke: Korpus - Koa (alle Instrumente haben einen Körper aus dem selben Holzklotz), Hals - Cedro (spanish cedar), Griffbrett - Palisander (rosewood), Sattel und Stegeinlage - Nilpferdzahn, Kopfplatte - Koa-Furnier.
Ich wollte erreichen, daß meine ganz schlicht, fast ein bißchen streng aussieht, vom Feeling aber etwas von meinen geliebten Kiwayas mitbekommt. Mit feinen Bundstäben (sauber abgerichtet und leicht hohlgeschliffen), penibel verrundeten Kanten (besonders von Griffbrett und Sattel) und niedriger Saitenlage ist mir das auch recht gut gelungen.
Fürs Finish habe ich mich für Waterlox Tungnußöl entschieden. Das Zeug ist teuer, stinkt und versulzt schnell, mit der Optik bin ich aber sehr zufrieden.

Jetzt muß ich schlafen gehen...

Tuke

Die ist wirklich gaaanz toll geworden (beste Ukulele der Welt)!
Du hast ja aber auch an nix gespart: Nilpferdzahn (!)...  Tungnußöl...  und jede Menge Schweiß...
"Die Normalität ist eine gepflasterte Straße: Sie ist bequem zu gehen, aber auf ihr wachsen keine Blumen." - Vincent van Gogh

jazzjaponique

Sieht wunderschön aus, Gratulation zu dem Meisterwerk.

Floyd Blue

Wirklich eine schlichte Schönheit! Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluss des Baus.

Hansi

Herzlichen Glückwunsch, die ist ja richtig schön geworden!!!
Glück für das Meerschweinchen, dass du Nilpferdzahn verwendet hast.  :mrgreen:
Onward With Bravery

Dieter

#5
(Was muß man eigentlich machen, damit die Bilder von selber aufgehen?)

die bilder zu tinypic hochladen und dann den link hier einstellen :) den, bei dem img vorne und hinten steht

schön ist sie geworden..
Gruss Dieter

Guchot

Da kamma nur neidisch gucken... :)

UkeDude

#7
Zitat von: Juku(Was muß man eigentlich machen, damit die Bilder von selber aufgehen?)

die Anleitung befolgen: http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?post=88255#post88255



Tolle Uke, hab auch schon so ein Workshop im Auge gehabt. Leider baut er nicht immer die Uken die man grad haben will. :(

Juku

@Tuke
Schweiß war wirklich ein Problem. In der Woche ging eine ganz ungewöhnliche Hitzewelle über Finnland. Wir hatten 30 bis 35 Grad. Schweißgetränktes Koa bekommt einen ganz häßlichen grünlichen Farbton. Ein paar solcher Flecken hatte meine auch, die ließen sich dann aber leicht wieder wegschmirgeln.

@UkeDude
Das \"richtige\" Modell anzubieten ist ganz schwierig für Pete Howlett. Zehn Leute und drei verschiedene Bauformen zu betreuen war schon an der Grenze des Machbaren. Acht Teilnehmer und ein Modell, das wären wesentlich günstigere Verhältnisse für ihn. Aber 8 Personen unter einen Hut zu bekommen...

Juku

Um anschließend eine Ukulele auf diesem Niveau ganz von Anfang an selber bauen zu können, dafür reichen so ein paar Tage nicht. Einen Kit bei Pete Howlett zu bestellen und selber fertig zu stellen würde ich mir handwerklich aber zutrauen. Die größte Sorgfalt ist beim vorbereiten der Anschlußflächen des Halses erforderlich. Ein Merksatz von Pete: Sobald der Kleber aufgetragen ist, stellt sich die Passung ganz anders dar.
Jedenfalls sehe ich mir Instrumente jetzt mit anderen Augen an und kann besser feststellen wo wirklich gut gearbeitet wurde und wo gespart wurde.

.kunzi

wundervoll! zauberst du uns auch ein klangbeispiel?
([o.o])
O|--|O
..d..b..

ukeulv

Super! Bin schreiblos!

Juku

#12
Besonderen Wert legt Pete Howlett bei seinen Instrumenten auf die Ausformung des Halses, entsprechend ausführlich hat er uns die Arbeitsschritte gezeigt.
http://www.flickr.com/photos/22664110@N04/5065428006/#/photos/22664110@N04/5065428006/lightbox/
Zum Ergebnis meiner Bemühungen hat er immerhin \"lovely stuff\" gesagt...
Bisher habe ich nur einen 2 mm sidedot aus Perlmutt im siebten Bund eingearbeitet - geübte Spieler sollen damit ja locker auskommen...

-Jens-

Um es mal salopp auszudrücken: Einfach ein geiles Brett!
Ich mag diese Schichtheit, ein optischer Traum und Genuß! Herzlichen Glückwunsch!