Stagg US60-S bundunrein?

Begonnen von Spes, 07. Jan 2014, 14:15:26

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Spes

Moinmoin!

Also... ich hab folgendes Problem: Ich hab mir vor ca. einem halben Jahr eine Stagg US60-S zugelegt, meine erste Ukulele. Ich hab die Kleine prinzipiell sehr gern und übe auch viel damit, also bis vor kurzem war ich völlig zufrieden.

Gestimmt habe ich immer die A-Saite nach Gehör mit meiner Stimmgabel und die anderen Saiten nach der A-Saite. Jetzt hab ich aber das chromatische Stimmgerät meines Bruders aus seinen Gitarrenzeiten gefunden und hab mir halt gedacht: na, probierst mal aus, wie gut du sie gestimmt hast. War zuerst total verstört, wie schlecht mein Gehör ist  :shock:
Nach viel Herumprobiererei hat sich aber dann herausgestellt, dass das Stimmgerät, wenn ich eine Saite damit stimme, ein paar Bünde weiter schon anzeigt, dass  der Ton zu hoch ist (ich weiß nicht, ob ich das grad gut erkläre, ich hoffe, ihr versteht, was ich meine...)
Also wenn ich z.B. die E-Saite stimme, dann müsste sich ja, am fünften Bund gespielt, ein A ergeben. Da zeigt dann aber das Stimmgerät an, dass der Ton zu hoch ist (bzw. hört man auch ganz deutlich den Unterschied zur A-Saite.

Das Stimmgerät sollte aber funktionieren, es erkennt nämlich den Ton der Stimmgabel als perfektes A. Außerdem habe ich das Experiment dann auch mit unserer (immerhin ca. 30 alten) Gitarre wiederholt, das funktioniert einwandfrei, bis in die hohen Bünde hinein. Ich habe auch extra darauf geachtet, die Saiten beim Greifen nicht seitlich zu verziehen, daran liegts also auch nicht.

Nachdem ich schon einige Zeit als Gast hier mitlese, habe ich mir gedacht, es ist jetzt an der Zeit, mal Leute mit mehr Erfahrung zu fragen, was sie dazu meinen. Heißt das nun, meine Ukulele ist nicht bundrein? Kann ich was dagegen tun (außer mit Rechnung und Ukulele ins Geschäft gehen und mich bitter beklagen)? Wenn sie bundunrein ist und ich nichts elbst dagegen tun kann: wie schlimm ist das?

Ach ja: Die Saiten sind laut drangehängtem Zetterl Aquila-Saiten. Ich hab sie noch nie gewechselt. Bis jetzt wäre mir nicht aufgefallen, dass sie falsch aufgezogen wären- könnte das das Problem sein bzw. wie kann ich das überprüfen?

Danke für alles!

Auliz

Hey Spes,

ich würde dir raten in diesem Thread: http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=8643
mal die beiden youtubevideos ( 1. http://www.youtube.com/watch?v=Zbp7dApxAuE  2. http://www.youtube.com/watch?v=SGGz14ohX9Y ) von stephanHW
anzusehen.

da kann man sich dann einiges draus erschließen.

viel freude beim basteln :)

mfg micha

Spes

#2
Oh verdammt, das hatte ich doch tatsächlich vergessen zu sagen: Die Saitenlage habe ich bereits überprüft. Mit 0.5mm beim ersten bzw. ca. 3mm beim 12. Bund sollte das eigentlich nicht das Problem sein, soweit ich das bis jetzt gelesen habe, ist das ziemlich das, was überall empfohlen wird.  :(
Danke aber jedenfalls für Deinen Tip!

Jan

Wenn du bisher nach Stimmgabel gestimmt hast, ist dein Gehör bestimmt ziemlich gut. Und da dir die krummen Töne in einem halben Jahr nicht aufgefallen sind, sondern erst nach der Überprüfung mit dem elektronischen Stimmer, sind die Abweichungen wahrscheinlich nicht so dramatisch. Das sind aber alles nur Mutmaßungen!
Eine wirklich exakt in allen Bünden und auf allen Saiten stimmige Ukulele gibt es vermutlich kaum. Letztlich ist das gestimmte Instrument immer ein Kompromiss, wobei es natürlich Ukulelen gibt, die schlicht nicht bundrein sind weil die Brücke falsch positioniert ist oder einzelne Bünde nicht exakt an der vorgesehenen Stelle sitzen. Oder die Saiten Murks sind oder zu hoch liegen.

Wenn du die Uke gestimmt hast und sie klingt sauber, ist alles im Lot, egal was das Stimmgerät anzeigt.

Uhu

#4
Das ist ein typisches Phänomen in den höheren Bünden, das meist erst auffällt, wenn man Einzeltöne spielt. Zwei Maßnahmen (ohne Basteln) helfen:
Du kannst versuchen, den Druck, den du mit den Greiffingern auf die Saite ausübst, zu variieren. Weniger Druck bedeutet, dass sich die Saite im Vergleich zur leer gespielten Saite weniger stark verzieht. Die andere Maßnahme liegt in der Überprüfung deiner Greiffingerhaltung: Wenn du dazu neigst, mit dem Greiffinger die Saite sozusagen nach links zu ziehen, klingt der gespielte Ton zu hoch. Du kannst mit Unterstützung des Stimmgeräts deine Greiftechnik überprüfen und entsprechend gegensteuern. Besser ist es natürlich, jemanden mit Erfahrung/eine Lehrkraft um Rückmeldung zu bitten.
Edit: Ich lese gerade, dass du darauf geachtet hast, die Saiten nicht zu verziehen. Ich vermute, du meinst, dass du die Saiten nicht zu dir hin bzw. von dir weg verziehst. Das ist auf jeden Fall wichtig.

Auliz

Kann es nicht eventuell daran liegen wenn die Stegeinlage schief ist?
War bei meiner Hora Tenor so und da waren auch schiefe Töne bei.

Mehr fällt mir als selber Anfänger dazu leider nicht ein.

Viele Grüße Micha

LokeLani

#6
Überprüfe die Bundreinheit aller Saiten im 12.Bund, (da sollte das Stimmgerät +- dasselbe Anzeigen wie für die Leersaite.)

Wenn das Stimmgerät bei der 1. Saite im 12. Bund zu hoch anzeigt(oder zu tief), ist das bei allen Saiten um gleich viel der Fall? Oder Zeigt gar eine Saite zu hoch, eine andere zu tief an?

Bei mir war mal nur eine Saite (die e-Saite) deutlich zu tief im 12. Bund, da die Stegeinlage kompensiert ist befürchtete ich, die Kompensation sei daneben. Doch es lag an der Saite. Ich habe eine andere aufgezogen und gut war\'s!

Sind aber alle Saiten im 12. Bund zu hoch, ist die Brücke zu weit vorn, sind alle zu tief, ist die Brücke zu weit hinten.
Das lässt sich schlecht selber korrigieren. Ich weiss das von Mandolinen, dort ist der Steg nur aufgelegt und die Bundreinheit lässt sich korriegiern.

P.S. Eine 100% Bundreinheit gibt es nicht!

Thread zum Thema: Wie rein ist bundrein: http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=15311

Spes

Danke an alle für die Antworten!
Ich bin draufgekommen, dass ich wohl tatsächlich zu viel Druck beim Greifen ausgeübt habe  :roll:  Beim normalen Greifen ist es nicht so viel, aber beim Messen wollte ich wohl besonders genau sein und sichergehen, dass ich die Saite AUCH WIRKLICH SO RICHTIG greife XD
Deswegen ist es mir auch beim Spielen wahrscheinlich nicht so aufgefallen... obwohl ich auch da ein bisschen zu fest greife, daran werd ich jetzt wohl arbeiten.

H a n s

#8
Die US-60 hat eine besondere Stegeinlage in der Brücke, die ab Werk schräg nach vorne zugefeilt ist.
Mach die einfach mal raus und setze sie so ein, dass die Schräge nach hinten zeigt. Das bringt
ca 1,2mm längere Mensur und die US-60 inoniert viel sauberer.

Ich muss das auch bei jeder, die ich versende korrigieren.
Lebe Deine Träume, als ein Leben lang nur zu träumen !!