Brüko Concert vs. Tenor

Begonnen von TERMInator, 07. Sep 2010, 10:18:11

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TERMInator

Bisher kannte ich bei den meisten Uken folgende Größenverhältnisse:

- Eine Tenor hat einen größeren Korpus als eine Concert
- Eine Tenor hat eine längere Mensur als eine Concert und dadurch mehr oder zumindest gleichviel Bünde als eine Concert

Bei den Brükos finde ich jetzt folgende Aussagen:
- Die Tenor hat nur 12 Bünde, die Concert dagegen 15
- Die Concert hat einen genauso großen Korpus wie die Tenor, die Jumbo sogar einen grösseren

Können mir das die Brüko-Experten mal erklären ?
Demnach wäre eine Concert-Brüko eigentlich eher an einer Tenor dran als eine Tenor-Brüko.

Kay

Tenor hat eine längere Mensur, wie sich das gehört. Deswegen muss man aber nicht unbedingt mehr Bünde reinkloppen.

Floyd Blue

#2
Allein die Mensur ist maßgeblich für die Bennenung. Korpusgröße und Anzahl der Bünde sind dabei unerheblich.

Guchot

Die beiden Vorschreiber habens ja erläutert. Und meiner bescheidenen Meinung nach sollte Brüko bei Sopran bleiben...

TERMInator

Okay, aber die Logik warum ich dann eine Concert mit 15 und die Tenor mit 12 Bünden baue erschliesst sich mir trotzdem nicht.

aGain

#5
Z.B. Ästhetik - Geschmäcker sind ja nun mal verschieden und viele (mich eingeschloßen) finden soviele Bünde an den langen Hälsen nicht schön. Auch die Concerts von Pete Howlett haben standardmäßig nur 12 Bünde am Neck. Trotzdem ist die Mensur ca. 3,45 cm länger als bei seinen Sopranos

LokeLani

#6
Ich habe eine Jumbo-Concert von Brüko:
siehe  http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=6625
Beim letzten Treffen konnte ich den Korpus mit der Kala-Tenor von Jens vergleichen. Die Grösse ist fast identisch.
Hals entsprechend kürzer, - eben eine Concert mit 15 Bünden!

gerald

Bei den meisten Ukulelen ist unabhängig von der Mensur der Übergang von Hals zu Korpus irgendwo beim zehnten bis zwöften Bund. Bei fast allen Ukulelen mit mehr als zwölf Bünden geht das Griffbrett entsprechend ab dem zwölften Bund über die Decke. Damit sind diese Bünde sowieso nur noch mit gewissen Einschränkungen zu nutzen.
Wesentliche Ausnahmen sind die Longneck-Modelle unterschiedlicher Hersteller und einige elektrische Modelle.

Die Ästhetik ist eine Frage, daneben gibt es aber auch andere Gründe, das Griffbrett nicht über die Decke zu legen. Einerseits kann die Decke unter dem Griffbrett nicht so frei schwingen und zum anderen empfinden auch einige Leute das Griffbrett beim Strumming störend.

Kaum jemand wird einen kompletten Akkord in einer so hohen Lage greifen. D.h. für alle, die im Wesentlichen Akkorde zur Begleitung spielen möchten und eine Tenor-Ukulele dafür verwenden (wegen Lautstärke oder zu dicken Fingern etc.) macht eine Ukulele mit zwölf Bünden Sinn.
Mehr als zwölf Bünde benötigt man eigentlich nur für Melodiespiel. (Und auch da gibt es eine ganze Menge, was mit zwölf Bünden auskommt...)

Warum die Ukulelen mit Konzert-Mensur bei Brüko mehr als zwölf Bünde und damit mehr als die Tenor-Modelle haben, kann ich damit auch nicht erklären. Dabei sollte man aber bedenken, dass Brüko bereits sehr lange in Deutschland für Europa Ukulelen herstellt. Entsprechend wird es da auch historische Gründe geben.

Zudem sollte man beachten, dass es aktuell keine Standardmodelle von Brüko mit Konzert-Mensur gibt. Alle Brükos mit Konzert-Mensur sind Sondermodelle oder Sonderanfertigungen. Entsprechend hat man da auch die Qual der Wahl beim Korpus zwischen drei unterschiedlichen Größen (sowie unterschiedlichen Hals-/Korpusübergängen).
Bei Tenor gibt es mit der Nr 9 ein Standardmodell und bei Sopran gibt es einige Standardmodelle. Ob es einmal ein Standardmodell mit Konzertmensur gab, ist mir nicht bekannt.

Ich selbst besitze eine Brüko mit Konzert-Mensur und bin damit sehr zufrieden und kenne diverse Leute, die mit ihren Brükos mit Konzert- und Tenor-Mensur sehr zufrieden sind.

gerald

Nachtrag:
Selbstverständlich gibt es von Brüko auch Bariton-Ukulelen, die Nr 16 auch aktuell als Standardmodell.
(im Ersten Posting wurde nur nach Konzert und Tenor gefragt, aber ich möchte mir ja nicht nachsagen lassen, die Bariton-Spieler zu übergehen. Zudem bin ich mir auch nicht sicher, ob der Jumbo-Korpus für Tenor- und Konzert-Ukulelen nicht der gleiche wie bei den Baritons ist.)

Dr. Dick hatte einmal eine, die er (lange bevor es soetwas von Herstellern gab) zu einem Ukulelenbass umgebaut hatte.
Aber selbst mir ist eigentlich nur eine Person bekannt, die eine Bariton-Brüko im spielt; da handelt es sich aber um ein Standardmodell, welches meines Wissens nicht mehr produziert wird (aus Gabun). Und hier gibt es noch einmal eine andere Anzahl an Bünden... (ich glaube 17).

uschaurischuum

Auch ich hatte mich seiner Zeit auf die Suche nach einer (gebrauchten) Brüko in Konzertmensur gemacht, und bin bekanntlich fündig geworden ;)
Ich finde erfreulich, dass Brüko nicht ausschließlich Sopranmodelle baut, auch wenn die diesen ganz besonderen Brüko-Charme verkörpern!
In der Tat hätte ich eine Tenorukulele bevorzugt, wenn diese mit 15 Bünden zu haben gewesen wäre, und weil es die nicht gab, bin ich halt auf die Konzertukulele ausgewichen, so hab\' ich das damals zumindest gesehen. Mittlerweile bin ich ganz froh darüber, eine Tenor- und eine Konzertukulele zur Verfügung zu haben, die obendrein auch noch in jederlei Hinsicht so unterschiedlich sind, allerdings bevorzuge ich, mich den beiden Instrumenten in etwa 14-täglichen Wechsel zu widmen, der Wechsel hat für mich in den ersten Stunden so seine Tücken!
Ach ja, der Umstand, dass die Größe des Korpus bei der Tenorukulele und bei der kleineren Konzertukulele miteinander identisch sind, war für mich nicht relevant gewesen, nur, wie ich bereits geschrieben habe, die Anzahl der Bünde!