... denn letzten Freitag wurde vom Bundestag die EEG-Novelle beschlossen. Darin steht u.a., daß in Zukunft der Selbstverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom besteuert werden soll.
Solarenergie wird also in Deutschland in Zukunft dadurch gefördert, daß ihre Verwendung für Eigenbedarf bestraft wird. Begründet wird das Ganze damit, daß Selbstverbrauch von selbst erzeugter Energie unsolidarisch sei. Deswegen heißt die Abgabe auf Eigenverbrauch \"Energie-Soli\".
Genial, oder? :roll:
Hat jemand ernsthaft was anderes erwartet? Wird etwas neues gebraucht wird es gefördert, und wenn es dann läuft wird es natürlich ebenso besteuert wie alles andere ...
Es ist nun mal normal und auch notwendig das ein Staat Steuern erhebt, einige Kleinst-Ölstaaten vielleicht mal ausgenommen. Schaut euch mal im Detail an, was wir allein in DE schon für unzählige und von der \"Begründung\" her teilweise absurde Steuern haben, und international gesehen gibt\'s da Auswüchse die grenzen ans Groteske ... :D
Und genau so normal ist, dass niemand gern Steuern zahlt (aber erwartet dass \"der Staat\" für alles mögliche sorgt, ganz besonders auch wieder in DE ...) ;)
Wichtiger wäre, dass Steuergelder auch wirklich sinnvoll eingesetzt werden, und nicht zunehmend zweckentfremdet oder gar für völlig sinnloses verschwendet werden, wie jedes Jahr wieder offengelegt wird ohne dass das irgendwelche Konsequenzen hätte ... DA gäbe es massiven Handlungsbedarf ... Und ein bisschen mehr Augenmaß und Bescheidenheit, sowohl bei denen die unsere Steuergelder verbraten als auch bei unseren eigenen Ansprüchen an \"den Staat\" könnte nicht schaden ...
Na dann ist ja alles gut. Ich hab\'s verstanden -- wenn wir sowieso schon viele groteske Steuern haben, ist es völlig in Ordnung, wenn wir noch mehr davon bekommen!
Dann kann ja als nächstes die Radfahr-Steuer kommen. Geht ja nicht an, daß alle mit Radfahren anfangen, und somit unsolidarischerweise die Rentabilität der Benzinversorgung gefährden? Wäre doch nur folgerichtig, finde ich.
Nachtrag: Mir fällt gerade ein daß jetzt auch das Ukulelenspielen besteuert werden muß. Wie jeder weiß, ist Schall auch eine Energieform. Beim Ukulelenspielen wird folglich Energie erzeugt -- dazu noch meist für den Eigenbedarf. Da das bekanntlich unsolidarisch ist, muß es dringend besteuert werden.
;)
Stimmt. Man kann definitiv alles besteuern ... und tut das auch ... und rein rhetorisch kann man ALLES begründen ...
Eine spezielle Begründung wäre eigentlich nur sinnvoll, wenn die Mittel dann auch WIRKLICH zweckgebunden eingesetzt würden. Das würde auch das Verständnis dafür erhöhen.
Ansonsten würde es eigentlich reichen einfach allgemein einen bestimmten Steuersatz zu erheben soweit das Geld eben WIRKLICH benötigt und sinnvoll eingesetzt wird ...
Aber die meisten Steuern sind mehr oder wenige willkürlich irgendwann mal erhoben worden und geblieben, oder waren vielleicht früher mal sinnvoll und zweckgebunden ... und werden dann von den Betroffenen - oft zu Recht - als ungerecht empfunden.
Ich meine, da einen fatalistischen Unterton herauszulesen... :roll:
Zitat von: wweltiIch meine, da einen fatalistischen Unterton herauszulesen... :roll:
In gewissem Sinn ... ja ...
Auch wenn ich Steuern in dem Sinn wie oben geschrieben für etwas ganz normales halte ... es scheint unglaublich schwer wenn nicht unmöglich an so etwas über lange Zeit fest eingefahrenem was zu ändern, zu verbessern ...
Man versucht es ja immer wieder mal, das Steuerrecht bei dem kein Normalsterblicher mehr wirklich durchblickt wenigstens etwas zu vereinfachen, aber der Erfolg ist mäßig. Da bräuchte es wohl mal wirklich massiven Druck von unten, über die Abgeordneten, über die Parteien, über massive \"Lobbyarbeit\" mal FÜR den Bürger, um was zu erreichen ... nicht nur von Einzelpersonen, sondern von wirklich vielen ... Aber wer kriegt den Hintern schon hoch und wird aktiv ... das liegt uns wohl nicht. Mich eingeschlossen. Aber einfach nur schimpfen, Frust ablassen das bringt nicht wirklich was, auch wenns einem manchmal gut tut ... ;)
Aber das hat jetzt mit dem eigentlichen speziellen Thema nichts zu tun ... mich hat nur mal wieder gewundert wie man sich wundern kann über etwas das eigentlich von Anfang an klar war ...
Hmmm...
ZitatBegründet wird das Ganze damit, daß Selbstverbrauch von selbst erzeugter Energie unsolidarisch sei...
Klingt irgendwie logisch.. :roll:
Hättet Ihr das alles notiert, aber nicht gepostet, wäre das energetisch unsolidarisch und egoistisch. :mrgreen:
Ich halte Fatalismus allerdings für einen gefährlichen Irrweg. Den leider viele Leute gehen.
Da wird gejammert daß alles schlecht ist. Man informiert sich aber nicht gescheit, da man ja \"eh nix machen kann\". Man redet nicht darüber weil es ja \"eh nix bringt\". Und bei der Wahl macht man brav sein Kreuzchen da wo man es gewohnt ist, eben deshalb weil man uninformiert ist und es schon irgendwie weitergehen wird.
Passiert laufend! Und das ist das eigentliche Problem.
Über die Probleme zu reden, ist jedenfalls schon mal der wichtigste Anfang und sollte nicht unterbewertet werden. Meine Meinung.
Und wer wirklich etwas bewegen will, der KANN -- noch!
- Man kann sich mit anderen zusammentun, die derselben Meinung sind, über die Probleme reden, sich vernünftig informieren, über Lösungen nachdenken. Das muß man nicht nonstop tun, auch gelegentlich (1 Stunde pro Woche oder so) bringt schon viel.
- Man kann sogar eine Partei gründen, falls man der Meinung ist daß alle existierenden Parteien nix taugen. (und dieser Meinung sind offenbar erstaunlich viele Leute, tun aber nix!)
Seit der letzten Wahl fühlen sich die großen Parteien leider in ihrer dreisten Umverteilungs- und Klientelpolitik _sehr_ bestärkt -- der deutsche Michel hat ja seine Absolution gegeben, und das direkt nachdem ganz öffentlich demonstriert wurde, wie er von führenden Politikern behumst wird! Macht aber offenbar nix, gewählt wurden sie trotzdem...
Ich halte den Fatalismus für einen der Gründe dafür, daß es mit Deutschland bergab geht.
Viele Grüße
Wilfried
Stimmt.
Aber bewege mal die träge Masse ...
Eins versteh ich nicht: Warum kann man sich in einem Ukulelen Forum nicht weitestgehend auf das Thema Ukulele beschränken, sondern muss in regelmäßigen Abständen hier einen politische Diskurs lostreten der nix bringt außer das sich Leute dann anfeinden? Versteh ich wirklich nicht. Gibt genügend Kanäle wo man sich politisch äußern kann. Muss nicht hier sein. Spielt lieber Ukulele!
Zitat von: UkeDudeEins versteh ich nicht: Warum kann man sich in einem Ukulelen Forum nicht weitestgehend auf das Thema Ukulele beschränken, sondern muss in regelmäßigen Abständen hier einen politische Diskurs lostreten der nix bringt außer das sich Leute dann anfeinden? Versteh ich wirklich nicht. Gibt genügend Kanäle wo man sich politisch äußern kann. Muss nicht hier sein. Spielt lieber Ukulele!
Vielleicht weil man auch mal über\'n Tellerrand schaut?
Vielleicht weil auch andere Dinge wichtig sind?
Vielleicht sogar wichtiger ...? ;)
Zwischen \"anfeinden\" und einer normalen Diskussion sehe ich schon noch einen gewissen
Unterschied ... :D
PS.
Rubrik \"Sonstiges\": Dinge die mit Musik/Ukulele absolut gar nichts zu tun haben.
Ich bin der Meinung daß dies hier ein Ukulelenforum ist. Aber auch Ukulelenspieler leben nicht in einem \"Ukulele-only\"-Universum.
Daher äußere ich mich hier zu 99,9% über Ukulelen-Themen.
Das restliche 0,1% über andere *wichtige* Themen muß auch mal sein, finde ich. Ich hoffe daß ich niemandem nahegetreten bin. Anfeindungen habe ich nicht im Sinne. Die Meinung, daß ein politischer Diskurs nix bringt außer Anfeindungen empfinde ich persönlich allerdings auch ein kleines bisschen als fatalistisch. :roll:
Wünsche trotzdem noch halbwegs entspanntes Ukeln. ;)
Viele Grüße
Wilfried
Die Anfeindungen sind schon im vollen Gange. :D
Ich würde sehr darum bitten, eine gepflegte Diskussion mit nicht genau identischen Standpunkten nicht als \"Anfeindung\" aufzufassen... ;)
Mich als fatalistisch zu bezeichnen, empfinde ICH als Anfeindung und was Du als gepflegte Diskussion bezeichnest, empfinde ICH als sinnlos in der Beziehung, das es hier nichts zu suchen hat. So ist das halt. Wir sind unterschiedlich, haben wir schon festgestellt.
Was gesagt wurde kann jeder nachlesen. Wenn Du das als persönliche Anfeindung empfindest, tut es mir sehr leid, das gesagt zu haben. Ich hoffe Du kannst es entschuldigen?
Leider ist es mir allerdings offenbar unmöglich weiter mit Dir zu diskutieren. Das finde ich sehr schade.
Ich kann nicht verhehlen daß ich etwas enttäuscht bin.
Aber ich habe schon erkannt daß hier im Moment kein guter Nährboden für einen fruchtbaren Diskurs ist, was ich als sehr schade empfinde, vor allem weil ich es eben nicht als sinnlos, sondern als wichtig empfinde.
Das alles macht mich ein bisschen traurig, passt aber aus meiner Sicht ins Gesamtbild.
Ich werde mich also etwas enttäuscht aus dieser Diskussion zurückziehen, und möchte mich bei allen Unbeteiligten für die Belästigung entschuldigen.
Viele Grüße
Wilfried
Zitat von: UkeDudeMich als fatalistisch zu bezeichnen, empfinde ICH als Anfeindung und was Du als gepflegte Diskussion bezeichnest, empfinde ICH als sinnlos in der Beziehung, das es hier nichts zu suchen hat. So ist das halt. Wir sind unterschiedlich, haben wir schon festgestellt.
wer hat dich hier als fatalistisch bezeichnet? Kann ich nicht erkennen. Wir haben hier des öfteren schon Themen, auch politischer Natur diskutiert. Daran brauch sich keiner zu beteiligen der es nicht möchte. Und seit wann bist du es der hier die Themen vorgibt?
..und die Anfeindungen gehen weiter.
Zitat von: UkeDude..und die Anfeindungen gehen weiter.
*kopfschüttel* ... :(
Ich brauche POPCORN und ne COLA.....
scheint ne nette Diskussion zu werden!
:P :mrgreen: :P :mrgreen: :P :mrgreen: :P :mrgreen: :P :mrgreen: :P :mrgreen: :P :mrgreen:
Ich finde, unter \"Sonstiges\" darf alles diskutiert werden. Ich habe auch keine Anfeindungen zwischen den Usern erkennen können, nur unterschiedliche Meinungen.
Die EEG-Reform beinhaltet, und das finde ich gut, eine Planbarkeit dergestalt, dass sich für bestehende Anlagen nichts ändert. Wer eine Solaranlage besitzt, wird auch weiterhin nach den Sätzen gefördert, die zum Zeitpunkt der Installation galten. Das EEG selbst hat ja den Ökostrom aus seiner Nische herausgebracht (z.Zt. 25 %) und sieht Steigerungsraten auf 55 - 60% in den kommenden Jahren/Jahrzehnten vor. Es wird meiner Meinung nach zwar keine sinkenden Strompreise in der Zukunft geben, aber es kann noch zu ziemlichen Einsparungen im privaten Portemonnaie kommen, wenn auch das Thema Energieeffizienz weiter kräftig angepackt wird. Das muss sowohl politisch geleistet werden, aber auch jeder einzelne Bürger selbst (und Bürgergruppen) sollte/n daran mitwirken (Beispiel wohnquartiersbezogene Kraft-Wärme-Kopplung), da hier noch viel Einsparpotenzial zu erreichen sein wird. Und Gott sei dank sind wir mittelfristig den Atomstrom los.
ZitatIch finde, unter \"Sonstiges\" darf alles diskutiert werden.
Dieser Meinung bin ich auch (immer vorausgesetzt, dass es nicht gegen die Forumsregeln verstösst).
Politische Themen über ein Forum zu diskutieren finde ich persönlich sehr schwer (nicht jeder ist schriftlich wortgewandt) deshalb halte ich mich meistens auch raus.
Ich schließe mich mal ukeman1 an. Cola hab ich da, hast Du Popcorn?
Zitat von: GuchotIch schließe mich mal ukeman1 an. Cola hab ich da, hast Du Popcorn?
Wenns nicht so weit weg wäre würde ich damit rüberkommen :-)
Gut, wenn jetzt alle ihre Plätze eingenommen haben können wir ja weiter ...... eay kannst du mal aufhören mit dem Popcorn zu rascheln? Danke.
Grundsätzlich finde ich den Ausbau und die Förderung erneuerbarer Energien hervorragend. Somit haben wir die Chance unseren Kindern und Enkeln zumindest eine zukunftsichere Versorgung zu hinterlassen und nicht nur Schulden.
Das kostet zunächst aber und wie so oft die kleinen am meisten. Denn die können die Anfangsinvestituionen nicht stemmen so wie es die besser verdienenden in unserer Gesellschaft können. Die waren es auch die natürlich schnell erkannt haben dass sich eine solche Investition dank Fördergeldern, Abnahme- und Preisgarantie und rechnet.
Wenn sich für dieses Klientel durch die Besteuerung des Eigenverbrauchs die Armotisation ihrer Anlage ein wenig nach hinten verschiebt, muss ich deswegen kein Tränchen verdrücken.
Ich sehe das wie wwelti. Man hat ja bei der Anschaffung auch schon Steuern gezahlt.
Allerdings braucht man keinen Strom für eine elektrische Ukulele, es sei denn man will aktive pickups haben. Für einen mobilen Amp könnte man das vielleicht nutzen. Ich weiß aber nicht, ob da genug Saft \'rauskommt. Habe ich bisher in reality bei Verstärkern auch nur mit Batterien, Akkus oder \'ner Autobatterie gesehen.
Der oberste Intonator hat sich schon so viele Meriten für die Förderung der Ukulelenszene erworben, dass er ruhig mal über Politik sinnieren kann. Und es steht ja unter \" Sonstiges \". Alles schick.
Sind wir Bremer anders?
Wir waren mit unseren Ukulelen schon mehrfach in Gorleben, um den Castor zu stoppen. Wir ukeln gegen Nazis und das marode Atomkraftwerk Unterweser wurde von uns mit Kayaks und Ukulelen mit 150 weiteren Kanuten von der Seeseite her umzingelt, während Bambus mit seiner Ukulele mit etlichen Tausenden von Demonstranten von der Landseite der Atomlobby auf den Pelz rückte. Das hat Spass gemacht und ich sehe zwischen gesellschaftlichem und sozialen Engagement einerseits und fröhlichem Ukespiel überhaupt keinen Widerspruch. Im Gegenteil in Bremen wird wie verrückt geukelt und die Leute scheinen die Verbindung von Musik und sozialpolitischer Tätigkeit gerade zu suchen und zu wollen.
Also: Alles wieder setzen. Cola und Chips auf den Tisch. Ukulelen an die Front!
Shantyman
Zitat von: ShantymanSind wir Bremer anders?
Wir waren mit unseren Ukulelen schon mehrfach in Gorleben, um den Castor zu stoppen. Wir ukeln gegen Nazis und das marode Atomkraftwerk Unterweser wurde von uns mit Kayaks und Ukulelen mit 150 weiteren Kanuten von der Seeseite her umzingelt, während Bambus mit seiner Ukulele mit etlichen Tausenden von Demonstranten von der Landseite der Atomlobby auf den Pelz rückte. Das hat Spass gemacht und ich sehe zwischen gesellschaftlichem und sozialen Engagement einerseits und fröhlichem Ukespiel überhaupt keinen Widerspruch. Im Gegenteil in Bremen wird wie verrückt geukelt und die Leute scheinen die Verbindung von Musik und sozialpolitischer Tätigkeit gerade zu suchen und zu wollen.
Also: Alles wieder setzen. Cola und Chips auf den Tisch. Ukulelen an die Front!
Shantyman
http://www.youtube.com/watch?v=KrkwgTBrW78