Fundstück von heute aus einem Lexikon von 2003:
\"Ukulele [polynes.], die oder das, kleine Gitarre mit vier Stahlsaiten (a, d1, fis1, h1);
wird auf Hawaii und seit etwa 1920 in der amerikan. und europ. Tanzmusik verwendet.\"
Soso. 8)
Wahrscheinlich war Herr Meyer bei der Abfassung dieses
Artikels nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte.
Schon 1887 schrieb ja Wilhelm Busch über diesen Kerl:
\"Einen Menschen namens Meier
Schubst man aus des Hauses Tor,
Und man spricht, betrunken sei er;
Selber kam\'s ihm nicht so vor.\"
(Aus: Der Undankbare)
ZitatAus: Der Undankbare
Nun seid mal nicht undankbar. ;)
Immerhin findet sie übergebühr Erwähnung - Europäische Tanzmusik... Hüstel...
Anders da meine heißgeliebte Nasenflöte in Duden Online ...
Suchergebnisse:
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Oder meinten Sie:
nasenbluten? :evil:
Ein Schlag in\'s Gesicht!
Also im \"neuen\" RIEMANN, Schott-Verlag 2012 sind die Angaben zur Ukulele noch so falsch wie in der Ausgabe von 1929. LG Axel
Kein Wunder, dass die Meisten zuerst bei Wiki nachfragen...dass gilt auch für die Nasenflöte :shock: :D
Dann ist man aber auch in der CIA Datenbank registriert. ;)
Klar, besonders bei den Begriffen \"Ukulele\" und \"Nasenflöte\" :D
Wiki: Weiße Folter. :lol:
ZitatAlso im \"neuen\" RIEMANN, Schott-Verlag 2012 sind die Angaben zur Ukulele noch so falsch wie in der Ausgabe von 1929. LG Axel
Das ist allerdings peinlich für einen so grossen Verlag. Muss man daraus schliessen, dass die Informationen nur abgeschrieben und nicht einmal recherchiert wurden?
Zur näheren Information hier der Text der 11. Auflage 1929, zum ersten Mal wird die Ukulele aufgeführt (in der 10. Aufl. 1922 kommt sie noch nicht vor):
Ukelele , hawaische Bezeichnung (der hüp-
fende Floh) für die portugiesische Machete,
eine Gitarre mit vier Stahlsaiten in der Stim-
mung a 1 d 1 fis 1 a 2 (in den europäischen Jazz-
Orchestern jedoch auch in der Stimmung
a 1 d 2 f 2 a 2 ). Das Instrument wird nach Art
einer Zither mit einem Schlagring gespielt,
die Verkürzung der Saiten erfolgt nicht mit
den Fingern, sondern mit einer Metallplatte,
die gleichsam als beweglicher Capotasto (s.
d.) dient. Durch reichliches Vibrieren und
Portamento erhält der Ton des U., der in
seinem Klangcharakter zwischen Zither und
Gitarre steht, den charakteristischen sinnlich
melancholischen Ausdruck.
Die Textfassung 2012:
Ukulele (polynesisch, svw. der hüpfende Floh), kleine hawaiische Gitarre port. Herkunft, mit vier Stahlsaiten in der Stimmung a d1 fis1 a1 oder g c1 e1 a1. In der amerik. und europ. Tanzmusik kommt die U. seit den 20er Jahren vor. Die Saiten werden mit einem Schlagring angeschlagen und nicht mit den Fingern, sondern mit einer Metallplatte verkürzt; gespielt wird mit viel Vibrato und Portamento.
Ich denke damit kann sich jeder selbst einen Eindruck verschaffen. LG Axel
Ich versteh das mit dem Schlagring und der Metallplatte nicht.... gibts da ein Bild?
Nein, es gibt kein Bild, aber ich gehe davon aus, daß es sich bei der Beschreibung um die \"Hawaii-Gitarre\" handelt.
Auf Seite 612 (von 1929) finde ich unter \"Gitarre\" nämlich die Formulierung:
\"...In der Tanzmusik der Jazzbands findet die hawaiische G. (Ukelele) ihren Platz, sie hat 6 Stahl- saiten in der Stimmung E A e a cis\'e\' und wird mit einem Plektrum geschlagen...\"
Also ein ziemliches Durcheinander 1929. Die Formulierung mit den Klangeigenschaften findet sich so ähnlich auch bei HEINITZ 1928, da heißt es:
\"... Jenseits von Gut und Böse beginnt neuerdings die von der portugiesischen Machete abstammende hawaiische Gitarre, das Ukulele, durch eine reichlich kitschige Glissandomanier musikalische Freunde um sich zu sammeln.\"
Haben die damals schon von uns gewußt, \"musikalische Freunde um sich zu sammeln? LG Axel
Zitat von: UkeDudeIch versteh das mit dem Schlagring und der Metallplatte nicht.... gibts da ein Bild?
http://erwinteske.privat.t-online.de/TXT/Hawaiigitarre2.htmhier ist eine elektrische Variante der Hawaii-Gitarre...so ist das wohl gemeint!
Hier in Aktion, echt cool:
https://www.youtube.com/watch?v=1jv7KklKa4wKristina
ZitatDas ist allerdings peinlich für einen so grossen Verlag
Ja, peinlicher scheint´s nicht zu gehen - und das bei einem Musiklexikon! Wie mit´m Schlagring auf das kleine Ukulele! :D
Ich hatte den \"Mangel\" im letzten Jahr beim Verlag bekanntgegeben. Die Reaktion war \"... wir bedauern daß Sie mit unserem Produkt nicht zufrieden sind ...\". LG
Zitat von: hilli2Zitat von: UkeDudeIch versteh das mit dem Schlagring und der Metallplatte nicht.... gibts da ein Bild?
http://erwinteske.privat.t-online.de/TXT/Hawaiigitarre2.htm
hier ist eine elektrische Variante der Hawaii-Gitarre...so ist das wohl gemeint!
Hier in Aktion, echt cool:
https://www.youtube.com/watch?v=1jv7KklKa4w
Kristina
Danke für die links...
Zusammenfassend muss man dann wohl feststellen, dass der Herr Meyer immer noch dichter dran ist, als der Riemann, das ja ein musikalisches Fachlexikon sein will... also was den gesamten Bereich \"Nicht-klassische europäische Musik\" angeht, also praktisch die ganze Welt, außer den Teil Europas, der KLassik spielt, kann man deutschsprachige Lexika, auch und v.a. die so genanten \"musikalischen Fachlexika\" komplett vergessen.
Ich habe in grauer Vorzeit mal Musikwissenschaft studiert, ich weiß wovon ich rede.
Wenn man da brauchbare Infos braucht, muss man leider zu englscihsprachiger Literatur greifen. Oder eben Wikipedia..
Zitat von: hinnerkIch hatte den \"Mangel\" im letzten Jahr beim Verlag bekanntgegeben. Die Reaktion war \"... wir bedauern daß Sie mit unserem Produkt nicht zufrieden sind ...\". LG
Wie heißt es so schön: \"Keine Ahnung, aber davon jede Menge\".
Da ist \"Das moderne Lexikon\" von Bertelsmann in der Nicht angegebenen) Auflage von 1972, 1986 (das interpretiere ich jetzt so, daß die 1972er Ausgabe 1986 von Bertelsmann neu aufgelegt wurde) wesentlich näher an der Wahrheit:
\"Ukulele [das; polones.], die Hawaii-Gitarre mit 4 Saiten, kam von Hawaii über die USA in europ. Tanzh- u. Unterhaltungskapellen. Nach Haweii ist sie frühzeitig durch span.-portugies. Seefahrer gekommen u. wurde geringfügig umgebildet. Wohl aber entstand fürr sie eine neue typische Spielweise: das Glissandospiel, d.h. gleitendes Anspielen u. Verbinden von Tönen u. Akkorden. Ihre süßliche Spielweise u. Klangfarber fanden in der Kunstmusik keinen Eingang.\"
Über das Saitenmatieral wurde sich gekonnt ausgeschwiegen. :D Ansonsten \"süßliche Spielweise\" deutet darauf hin, daß der betreffende Autor das Ding mochte, also anscheinend mal was gehört hatte mit einer Ukulele drin.
re Saitenkiller: >>> Ukulele [das; polones.]
Heißt es tatsächlich \"das\" Ukulele ? Also, dat Ukulele, bzw. et ???
Wie auch \"Die Bouzouki\" laut Nick Nikitakis (ne kölsche Saiteninstrumentler) nur von einer Hamburger Schlagerschlampe besungen wird - richtig heißt es nämlich \"das\" Bouzouki (gr: to bouzouki).
Also ab jetzt spiele auch ich et Ukulelchen ! (das passt auf jeden Fall).
Gibt ja in D auch einige Gegenden, in denen Weibliches versächlicht (nicht verwechseln mit versachlicht) wird :-)
et Marieche, dem Marieche (3.Fall), dat Ukulele (?)...
Laut Auskunft der DUDEN-Redaktion sind für UKULELE beide Artikel richtig, \"DIE\" und \"DAS\". Es hat also jeder Dialekt zwei Möglichkeiten, die Sprachlandschaft bunter zu machen. Und im Vogtland heißt es weiter \"das Ukele\". LG Axel
ZitatLaut Auskunft der DUDEN-Redaktion sind für UKULELE beide Artikel richtig, \"DIE\" und \"DAS\".
müsste es nicht heißen: DER \"hüpfende Floh\" ?
:? :mrgreen:
Genau, \"DER\", in Badisch-Sibirien heißt es schließlich auch \"der Butter\" (also nicht nur im Genitiv, z.B. der Butter ihr Ranz)
Bei uns heißt es \"der Butter\" - bin ich jetzt in Badisch Sibirien?
Befrage mal Deinen NAVI ... oder die Wege der Völkerwanderung, wusste gar nicht, dass Hinnerk ein badischer Name ist :D
ich wundere mich eher über \"Schlagring\" :mrgreen:
das tu\' ich meinen babies nicht an.
https://www.youtube.com/watch?v=pWxkx2f4hQs
Den Schlagring kenn ich auch nur aus Filmen und aus der Liste der in D verbotenen Waffen.
Aber bzgl. der/das wollt ich was verlinken, habs aber nicht mehr gefunden.
War ne Kinderbuchseite: \"Das Bär / Der Kind\" oder so ähnlich, jedenfalls Artikel vertauscht.
Edit: Habs gefunden (http://www.deecee.de/funny-stuff/funny-pics/deutsche-sprache-3.html)
klasse!
danke für den link
In einigen entfernten Provinzen auch:
der Butter
der Bonbon
das Cola
das E-Mail
der Euter
der Firewall
der Radiergummi
das Tram(bahn)
etc.
Bestimmte Artikel sind im Deutschen nicht nur zufällig und schwer zu merken,
sondern auch noch regional unterschiedlich.
:shock:
ich sage IMMER das e-mail :roll:
alles andere klingt so falsch :mrgreen:
eigentlich müsste es doch auch \"die link\" heißen, oder???