Hallo, spielt ihr schonmal nur so für euch in der Öffentlichkeit?
Ich habe oft Wartezeit an Bahnhöfen, wo es mich in den Fingern juckt, Uki auszupacken, aber ich trau mich nicht. Denke immer, dass man das nicht macht, weil es jemanden stören könnte.
Welche Erfahrungen habt ihr diesbezüglich gemacht?
Hallo strobuli,
Ich habe da keine übermäßig großen Erfahrungen, aber natürlich kann man meiner Meinung nach in gewissem Umfang (nicht zu laut etc.) durchaus auch in der Öffentlichkeit mal ein wenig an der Ukulele zupfen.
Aber Vorsicht: In vielen Innenstädten und Fußgängerzonen ist dies grundsätzlich oft nur mit Einverständnis der örtlichen Verwaltung möglich, ansonsten kann es Bußgelder bzw. Platzverweise geben. Ob dies auch für Bahnhöfe gilt, weiß ich nicht, würde es aber annehmen. Die Regelungen dienen zwar wohl in erster Linie der Eindämmung ungezügelter öffentlicher Musikdarbietungen, können bei Böswilligkeit aber vielleicht auch mal einen in sich gekehrten Ukulele-Übenden treffen :). Andererseits: Wo kein Kläger, da kein Richter. Insofern: Wenn es keinen stört, wird es wahrscheinlich keine Probleme geben. Aber vielleicht gibt es hier im Forum auch andere Erfahrungen.
Ich selbst habe in jüngeren Jahren wie sicher schon viele von uns in Parks, am Strand, auf Fährschiffen und sonst wo unterwegs immer mal wieder ein wenig musiziert und nie Probleme bekommen. Im Gegenteil: Meist stößt man auf Interesse und Zustimmung. Noch eine aktuelle Erfahrung: In diesem Jahr habe ich zur Erstellung meines kleinen Bretagne-Musikvideos (https://youtu.be/o5POHZqJN2Q?si=XmG2RLlJePwYhhZH) in Frankreich immer mal wieder abseits von allzu großen Passanten-Strömen in der Öffentlichkeit geklimpert und es gab auch hier nie Probleme.
Ukelige Grüße & Aloha
Ukeman56
Ich traue mich das zwar auch nicht, bin mir aber ziemlich sicher, dass es in der Regel keinen stören würde... solange man nicht laut und falsch dazu singt. Oder einen Hut vor sich auf den Boden legt. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es leichter wird, je öfter man es macht.
Ich habe mich genau das auch gefragt. Bei mir war der Fokus, mich einfach daran zu gewöhnen, dass ggf. jemand zuhört. Und ich dann keinen Bammel mehr habe, vor Publikum zu spielen.
Ein Anruf bei einem zuständigen Referat des Rathauses könnte Klärung verschaffen, unter welchen Bedingungen man sich juristisch kommerziell verhält.
Mit gesundem Menschenverstand betrachtet würde ich meine, wenn das Spielen ganz offensichtlich privat ist und kein Hut rumliegt. Und sich niemand gestört fühlt.
Das Bedürfnis, auch unterwegs zu spielen, kenne ich auch ::)
Ich mache das! Gerade in solchen Situationen wie Wartezeiten usw.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie die Leute reagieren. Negative Reaktionen habe ich noch nicht erlebt.
Positive sehr oft. Andere Musiker kamen dazu. Gitarre, Saxophon, Leierkasten.
Ich hab schon ganze Zugabteile unterhalten.
In HH, am Bahnhof hat mir jemand mal einen Euro in die Hand gedrückt.
Und grade letztes Wochenende in Jena an der Straßenbahnhaltestelle.
https://youtube.com/shorts/Z2ddAkwfqfo?si=Z9Fh2N-L1Hz400ps
Isolde, super. Wer da kein Los gekauft hat, war echt selber schuld. 😉
Ich hätte jedenfalls gleich einen Fünfer rausgeholt. 👍😀
Ukelige Grüße & Aloha.
Ukeman56
Die Lose wurden zum Glück reichlich verkauft. Und sie wurden auch wertgeschätzt. Hab ich doch jedes einzelne ausgeschnitten, bemalt, beschriftet und gefaltet. Deinen Fünfer nehmen ich gerne ein anderes Mal😜
Als einer der vielen kaufenden kann ich bestätigen, so oder so hattest du nach dem Kauf ein kleines Kunstwerk in der Hand. Das es bei mir am Schluss nach x Losen und einem Tausch sogar noch zu einer Ukulele für das Patenkind meiner ältesten Tochter reichte fand ich auch super. Also Isolde, an dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank für deinen kunst- und arbeitsreichen und musikalischen Einsatz.
Zitat von: Jubel am 07. Sep 2025, 19:05:16Als einer der vielen kaufenden kann ich bestätigen, so oder so hattest du nach dem Kauf ein kleines Kunstwerk in der Hand. Das es bei mir am Schluss nach x Losen und einem Tausch sogar noch zu einer Ukulele für das Patenkind meiner ältesten Tochter reichte fand ich auch super. Also Isolde, an dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank für deinen kunst- und arbeitsreichen und musikalischen Einsatz.
:-* :-* :-* Danke dass Du mich beim "Noll" angesprochen hast. Ich würde Dich sonst nicht kennen.
Ich hab schon in der Gruppe in Fußgängerzonen in Winterswijk, Trelleborg, Kiel, Flensburg, Scharbeutz usw. gespielt. Gefragt ob wir das dürfen haben wir nie, und es hat sich auch nie jemand beschwert. Ein Hut stand auch meistens davor.
Alleine habe ich auch schon auf der Autobahnraststätte, in der U-Bahn und im Bus in Hamburg Musik gemacht, aber schön laut, ich will ja die Leute unterhalten und nicht in der Öffentlichkeit leise üben. Ich hab noch nie negatives Feetback bekommen.
https://www.youtube.com/watch?v=ZvDLId4PGdI&ab_channel=RollinUke
Hier haben wir mit Freunden an der Bushaltestelle in Hamburg gewartet: https://youtu.be/pvqshbuiAIs
https://www.youtube.com/watch?v=I9GuHtl7IPc
Mit Freunden Straßenmusik zu machen ist immer am Schönsten. Man kann sich trauen und mal falsch Spielen ist nicht schlimm. Hier mal was aus der Adventszeit 2017. Einfach rein in die Straßenbahn und los gehts! ;D
Mich beschäftigt grad noch eine andere Frage, die aber auch irgendwie zu diesem Thema passt:
Wie viel ,,Publikum" kann eine Ukulele ohne Tonabnehmer/Verstärker in einem geschlossenen Raum mit Gesang bespielen, ohne, dass sie akustisch untergeht? Und wenn das Publikum noch mitsingt?
Ich habe schon bei Hochzeiten, Geburtstagsfeten etc. (ca. 50 - 120 Gäste) ohne Verstärker gespielt und gesungen - hatte dabei nie das Gefühl, dass man mich nicht versteht (zumindest wurde immer an den gewollt richtigen Stellen gelacht :) ) Und auch das Mitsingen des Publikums war eigentlich nie ein Problem.
Ich nehm dazu stets eine durchaus durchsetzungsstarke Tenor-Ukulele und strumme mit der Hand ordentlich laut (zartes Zupfen ist da ohnehin meist eher weniger angesagt :) ) Dazu kommt, dass ich beim Singen in entsprechenden Tonlagen durchaus auch ziemlich laut sein kann. Und ich versuche immer, mich stets irgendwie in der Mitte des Raumes zu platzieren - geht nicht immer, aber meistens.
Fazit: Bei entsprechender Raumakustik und -platzierung, lautem Strumming und Gesang geht einiges ohne Verstärker. Da kann man auch größere Gruppen problemlos, zumindest für eine zeitlich überschaubare Einlage, bespielen.
Zitat von: Papierschiff am 08. Sep 2025, 14:13:17Mich beschäftigt grad noch eine andere Frage, die aber auch irgendwie zu diesem Thema passt:
Wie viel ,,Publikum" kann eine Ukulele ohne Tonabnehmer/Verstärker in einem geschlossenen Raum mit Gesang bespielen, ohne, dass sie akustisch untergeht? Und wenn das Publikum noch mitsingt?
Je nach Akustik des Raumes und dem Verhalten des Publikums (sind sie ruhig oder unterhalten sie sich?)rechne ich so 30 - 50 Personen unverstärkt. Darüber hinaus lieber Verstärkung, das finde ich auch für die Stimme angenehmer.
https://www.youtube.com/watch?v=mj35WaZR32Y&ab_channel=RollinUke
Das war Klasse, Bernd, dein damaliger Offene-Bühne-Auftritt in Bremen. 8)
Aber man sieht, man braucht eine durchdringende Stimme, eine laute Klampfe und eine gute Raumakustik. Wer leise spielen möchte, kommt oft um eine Verstärkung nicht herum. :)
Zum Ausgangsthema: Straßenmusik habe ich mit der Gitarre mit 20 gemacht. Mit der Ukulele kam das noch nicht vor, also offiziell mit Hut und so.
Ich packe ab und zu die Uke aus, wenn ich irgendwo Wartezeit habe, und klimpere vor mich hin.
Das schönste Erlebnis hatte ich einmal nachts um 11 Uhr in Freiburg. Da saß ich in Haslach am Dorfbrunnen und musste auf die Straßenbahn warten. Also ein bisschen auf der Kala Travel gezupft, und da kam von der anderen Straßenseite ein junger Mann rüber, wir haben uns freundlich über Straßenmusik unterhalten, und zuletzt hat er mir einen Euro auf den Brunnenrand gelegt. :D
Ich mach das gerne schon mal auf Camping- und Stellplätzen, wenn ich vor dem Wohnmobil sitze. Ich spiele dann leise und unaufdringlich aber man hört es natürlich trotzdem. Die Blicke und Kommentare waren bisher ausnahmslos wohlwollend.
Auch ich als Anfänger wage mich auf Stell- und/oder Campingplätzen schon mal die Ukulele vor dem Wohnmobil zu nutzen. Die Hoffnung ist immer das mir eine Könnerin oder ein Könner dann was beibringen möchte ;) oder einfach sich ein paar andere Ukulelespielende dazu gesellen. Negative Reaktionen habe ich noch nie bekommen, poitive schon ettliche.
So wie Murdoch und Jubel mache ich es auch manchmal, also leise im Freien auf dem Campingplatz oder in der Natur an einer Stelle wo nicht so viele Leute vorbeikommen. Leise weil ich davon ausgehe dass dort nicht jeder Musikbeschallung mag, also aus Rücksicht auf andere. Richtige Straßenmusik habe ich außer bei einem Flashmob noch nie gemacht.
Vor wenigen Tagen war ich in Österreich auf einer bewirtschafteten Alm, da spielte eine Frau auf einer tragbaren Harfe wunderschön auf der Terrasse. Nicht mit Hut sondern zu ihrer eigenen Freude und der der anderen Gäste. Das 10kg schwere Instrument trug sie auf dem Rücken zur Alm hoch. Sie sagte sie hätte das Instrument auch schon bei Touren im Himalaja dabei gehabt, wow. Aber das war schon eine "ganz Harte", sie ging zunächst barfuß wieder ins Tal hinunter, hatte sonst nur noch Trekkingsandalen an der Harfentasche hängen. Das Erlebnis und das Gespräch hatten mich ziemlich beeindruckt.