Hallo!
Sehr viele Ukulelen die ich kenne haben ein Hochglanzfinish. Ich selber mag Hochglanz nicht besonders, vor allem wenn der Lack auch noch relativ dick ist, und ärger mich jedes Mal wenn es ein Instrument das mir besonders gefällt mal wieder nur in Hochglanz gibt. Seidenmatt oder ganz matt gefällt mir viel besser und fasst sich für mich auch viel besser an.
Hat Hochglanzfinish eigentlich irgendwelche speziellen Vorteile, oder ist es nur Optik, Geschmackssache?
Ich glaube, das ist nur Aussehen, kann mich aber auch irren
Da die Lackschicht meist, jedenfalls bei einer Beschichtung, die die Poren vollständig verschließt, auch dicker als ein matter Lack ist, wird das Holz besser geschützt. Mit allen damit verbundenen Nachteilen natürlich, etwa dem veränderten Schwingungsverhalten und der (Geschmackssache) Optik.
@Jan: Die Mainland Red Cedar von dir damals ist übrigens eine der Ausnahmen wo mir das Hochglanzfinish gefällt :D
Sehr schön! :)
Mir gefällt matt meist auch besser, nach einiger Benutzung haben solche Instrumente \"Patina\". Hochglänzende sehen dann eher verkratzt aus...
Ich hasse Gloss. Und insgesamt scheint es ungefähr 50-50 verteilt zu sein:
Ein schlauer Mensch ( :mrgreen: ) hat bei UU mal eine Umfrage gestartet, da führt aktuell Gloss sehr knapp.
http://forum.ukuleleunderground.com/showthread.php?74928-Gloss-vs-Satin
Ansonsten sehe ich bei Gloss ausschließlich Nachteile.
Hochglanz hebt bei einem schön gemaserten Holz diese mehr hervor als eine Mattlackierung. Bei meiner Hanika Gitarre ist der Korpus glänzend und die Fichtendecke matt, das finde ich ideal so, deshalb habe ich meine Stevens auch so machen lassen, (der Korpus ist ein seidenglänzender Ölfinisch).
Wen ich das alles so lese, scheine ich da ja nicht ganz allein zu sein mit meiner Vorliebe für matte Oberflächen ... nun bin ich beruhigt ;)
Ist ja nicht nur die Optik, ich finde bei matten Oberflächen auch das Anfassgefühl sehr angenehm.
Zitat von: LokeLaniHochglanz hebt bei einem schön gemaserten Holz diese mehr hervor als eine Mattlackierung. Bei meiner Hanika Gitarre ist der Korpus glänzend und die Fichtendecke matt, das finde ich ideal so, deshalb habe ich meine Stevens auch so machen lassen, (der Korpus ist ein seidenglänzender Ölfinisch).
Ja, meine Hanika, eine Fichte/Ahorn, war genau so ... die sah wirklich klasse aus, und auch sonst ein feines Instrument ... Hab sie kürzlich nun doch verkauft, ich spiele schon lange keine Klassik mehr. Erst jetzt auf der Ukulele macht mir überraschenderweise auch mal was Klassisches zwischendurch wieder Spaß ... :D
Ich unterstelle uns Menschen eine gewisse Affinität zu Gegenständen die glänzen.
Das vermittelt vermutich dem Hirn die Botschaft von Reinlichkeit, Wohlstand,
Strukturiertheit und anderer scheinbar verläßlicher Wesenseigenschaften. ;-)
Und vermutlich bringt das mehr Umsatz.
Wie auch immer, ich hab nur 2 stramm Lackierte im Bestand, weils die nur so gab. :-(
Ok, ich bin ja auch nicht direkt die Zielgruppe: \"...von Reinlichkeit, Wohlstand,
Strukturiertheit und anderer scheinbar verläßlicher Wesenseigenschaften.\"
Fakt ist, dass beispielsweise hochwertige Flügel auch nur wegen des besonders gut gegossenen Fließlackes darauf gekauft werden.
Findet sich später ein Kratzer gibts n Wertverlust bis zu 30 gar 40 %.
Hätte der Trabant 601 ne Ausführung in Klavierlacklackierung, gäbs ihn noch im Handel.
OK vielleicht mit nem anderen Motor und ner anderen Innenausstattungen....;-)
Ich meine das ist ne rein ästhetische Frage. Also rein oberflächlich gesehen. ;-)
Die hochglänzende Oberfläche verhält sich im Bühnenlicht recht unberechenbar.
Auch fällt bei entsprechendem Lichteinfall ganz besonders auf, wenn die Decke nicht plan ist, sondern z.B. nach innen fällt.
In der Tat können bestimmte Maserungen hochglanz lackiert ganz besonders schön wirken. Andere dafür weniger...
Ich hatte heute ein sehr freundliches und interessantes Gespräch mit Armin Hanika. Leider konnte ich mir nicht alles merken, er sprach über den ganzen Ablauf des Gitarrenbaus.
Jedenfalls hat Benutzername recht, wenn er sagt, Sperrholz sei wesentlich robuster als Vollholz.
Und daß es einfach Geschmackssache ist, ob hochglanzlackiert oder nicht. Er sagt, eine hochglanzlackierte sei nicht ganz so anfällig für Rissbildung, allerdings nur unwesentlich, es würde nur 2-3 Tage länger dauern, bis der Riss entsteht. Er sagte auch wörtlich: Je dicker lackiert, umso unkritischer.
Die Gitarren werden bei 48% Luftfeuchtigkeit verleimt und trocknen dann ca. 2 Wochen. Man hat sich für diese 48% entschieden, weil diese Luftfeuchtigkeit für unsere Breitengrade auch im Winter gut einzuhalten ist.
Und dass ein Koffer mit Luftbefeuchter optimal für die Aufbewahrung ist. Davon, im Zimmer irgendwas zum Befeuchten ins Instrument zu hängen, hält er gar nichts, da im Instrument Dampfdruck entsteht und die Feuchtigkeit schnell wieder entweicht.
Und dass er manchmal Aufträge aus topisch warmen Ländern bekommt, die würden dann auch von innen lackiert.
Fazit: Alles Geschmackssache.
Die meisten meiner Instrumente sind matt. Hochglanzlack hebt aber gerade geriegelte oder kontrastreiche Maserungen sehr schön hervor. Bei hochwertigen Instrumenten ist so ein Lack auch sehr dünn, Instrumente der Spitzenklasse werden manchmal mit Schellack behandelt. Darüber habe ich mich mit einem Zupfinstrumentenbauer schon intensiv unterhalten. Schellack kann man sehr dünn machen, aber der Arbeitsaufwand ist enorm, denn er wird in vielen immer dünneren schichten aufgetragen.
Früher wurden Instrumente auch oft mit Nitrozellulose Lack eingenebelt, der kann auch sehr dünn verarbeitet werden.
Hochglanz muss also nicht bedeuten, dass ein Instrument einen dicken Lackpanzer hat.
Was das Befeuchten angeht, habe ich meine eigene Philosophie. Wenn die Luftfeuchtigkeit so niedrig ist dass meine Instrumente Schaden nehmen könnten, ist das auch für mich nicht besonders gut. Daher sorge ich mittels Zimmerpflanzen für eine nicht zu niedrige Luftfeuchtigkeit in allen Räumen.
Abgesehen von persönlichem Geschmack. Hochglanzlackierten Instrumente sind unempfindlicher. Die mattlackierten glänzen an einigen Stellen mit der Zeit, wenn sie intensiv gespielt werden. Je nach Holzart ist das verschieden sichtbar. Bei meiner oft gespielten matten Lanikai tenor ist 1/4 der Decke glänzend (noch nicht Hochglanz, aber es kann noch kommen) und natürlich 7/8 des Halses.
Ein Nachteil der hochglanzlackierten Instrumente, der noch nicht genannt wurde: Auf bestimmten Textilien knarzen/quietschen sie.
Erlebe ich gerade mit meiner neuen Kala: Stütze ich sie auf dem Jeans-Oberschenkel ab, knarzt es,wenn ich mich bewege.
Doof... :?
Zitat von: KnasterbaxEin Nachteil der hochglanzlackierten Instrumente, der noch nicht genannt wurde: Auf bestimmten Textilien knarzen/quietschen sie.
Erlebe ich gerade mit meiner neuen Kala: Stütze ich sie auf dem Jeans-Oberschenkel ab, knarzt es,wenn ich mich bewege.
Doof... :?
Also das erstaunt mich jetzt aber. An den Jeans kann es nicht liegen. Sowas trage ich auch oft und hab ne Hochglanzlackierte. Muss am Lack liegen, kann ich mir nicht anders vorstellen. Das gibt sich bestimmt mit der Zeit.
Ein wesentlicher Vorteil von Hochglanz: Man sieht jeden Fingerabdruck. Die Ukulele wird dadurch zu einem echten Unikat. :twisted:
Zitat von: MegZitat von: Knasterbax...Auf bestimmten Textilien knarzen/quietschen sie.
Also das erstaunt mich jetzt aber...
Bei Lack und Leder kann ich mir das gut vorstellen - Auf nackter Haut auch... :roll:
Auf nackter Hat gibt es einen weiteren Vorteil. Sie haftet besser bei gurtlosem Spiel und evtl. Körperschweiß kann nicht in offene Pooren eindringen.
Vielleicht liegt\'s aber auch nur am Weichspüler. :roll:
Zitat von: ibongoHochglanzlackierten Instrumente sind unempfindlicher. Die mattlackierten glänzen an einigen Stellen mit der Zeit, wenn sie intensiv gespielt werden. Je nach Holzart ist das verschieden sichtbar. Bei meiner oft gespielten matten Lanikai tenor ist 1/4 der Decke glänzend (noch nicht Hochglanz, aber es kann noch kommen) und natürlich 7/8 des Halses.
Wobei ich sagen muss, mir persönlich gefällt das sogar ... ich mag Instrumente, denen man ansieht dass sie gespielt werden/wurden.
Zitat von: howeinZitat von: ibongoHochglanzlackierten Instrumente sind unempfindlicher. Die mattlackierten glänzen an einigen Stellen mit der Zeit, wenn sie intensiv gespielt werden. Je nach Holzart ist das verschieden sichtbar. Bei meiner oft gespielten matten Lanikai tenor ist 1/4 der Decke glänzend (noch nicht Hochglanz, aber es kann noch kommen) und natürlich 7/8 des Halses.
Wobei ich sagen muss, mir persönlich gefällt das sogar ... ich mag Instrumente, denen man ansieht dass sie gespielt werden/wurden.
Da wird der Nachweis bei Hochglanz aber echt schwierig. :shock:
Zitat von: allesUkeoderwasZitat von: howeinZitat von: ibongoHochglanzlackierten Instrumente sind unempfindlicher. Die mattlackierten glänzen an einigen Stellen mit der Zeit, wenn sie intensiv gespielt werden. Je nach Holzart ist das verschieden sichtbar. Bei meiner oft gespielten matten Lanikai tenor ist 1/4 der Decke glänzend (noch nicht Hochglanz, aber es kann noch kommen) und natürlich 7/8 des Halses.
Wobei ich sagen muss, mir persönlich gefällt das sogar ... ich mag Instrumente, denen man ansieht dass sie gespielt werden/wurden.
Da wird der Nachweis bei Hochglanz aber echt schwierig. :shock:
Ich versteh grad nicht was du mir damit sagen willst ... ich sag ja die ganze Zeit das ich matte Oberflächen lieber mag ...?
Mich hat nur interessiert, ob Hochglanz irgendwelche speziellen mir unbekannten Vorteile hat ...