Der Mundharmonika-Thread

Begonnen von Johnny-Flash, 15. Dez 2007, 17:38:22

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (174 Antworten, 51.909 Aufrufe)

bruekolele

#90
1997 Die Aktienmehrheit der Matth. Hohner AG wird von einem großen taiwanesischen Musikinstrumentenhersteller, der KHS Group, übernommen. Hohner ist seit dieser Zeit mehrheitlich in fernöstlichem Besitz.

2010 Am Standort Trossingen arbeiten noch um die 200 Beschäftigte, die Produkte entwickeln und konstruieren, den Vertrieb und Handel überwachen und Mundharmonikas und Akkordeons im Hause fertigen.

Guttenberg-Methode  bei Wiki :mrgreen:

Am Standort Trossingen werden die neuen Modelle entwickelt und vermutlich die \"hochpreisigen\" auch noch hergestellt.
Der Rest ist vermutlich Import.

Aber obwohl ich nicht weit davon entfernt wohne, weiss ich das nun nicht so genau.

Juku

Habe mich für die Hohner Meisterklasse MS in C entschieden, ist gestern angekommen. Ein schönes kleines Ding. Die Deckel sind sogar aus poliertem rostfreiem Stahl. Bruder Jacob (mit einigen Nebentönen) war nächtens mein Einstieg ins harponieren...

bruekolele

#92
Zitat von: JukuHabe mich für die Hohner Meisterklasse MS in C entschieden, ist gestern angekommen. Ein schönes kleines Ding. Die Deckel sind sogar aus poliertem rostfreiem Stahl. Bruder Jacob (mit einigen Nebentönen) war nächtens mein Einstieg ins harponieren...

Hallo Juku,
die Serie der Hohner Meisterklasse interessiert mich ebenfalls.
Die vergleichbaren ( :mrgreen:) Seydel sind teurer, ob sie wirklich besser sind, ist (zumindest für mich) nicht so ganz klar.
Die Seydel reagieren sehr empfindlich, was die Tongestaltung anbelangt.
Das ist zwar beim Bending ein Vorteil, aber bislang musste ich zuviel korrigieren.

Die Stimmplatten der Hohner Meisterklasse sind aus vernickeltem Messing.
Und die Stimmzungen ?
Auf Deine persönlichen Erfahrungen bin ich gespannt.
Jedenfalls wünsche ich Dir viel Spaß damit.

Hier einige Videos, geeignet zum Mitspielen mit der C-Harp:

http://www.youtube.com/watch?v=qutnMVqQ1B8
http://www.youtube.com/watch?v=r-SmErsLs_c
http://www.youtube.com/watch?v=sIGPUBg8Ts8
http://www.youtube.com/watch?v=SeC4swzDWc0
http://www.youtube.com/watch?v=SutO9tW9k9g
http://www.youtube.com/watch?v=YwZpaT5QJbQ
http://www.youtube.com/watch?v=B5s1fHCOtjw

Wenn Du Deine Harp für Reinigungszwecke mal zerlegen musst,
dann bitte mit ordentlichem Werkzeug und größter Vorsicht.

Wenn Du nach der Reinigung wieder montierst, solltest Du die Schräubchen immer erst ein bisschen nach links drehen,
bis es knackst (Windung finden) und dann erst nach rechts drehen.
Achte darauf, dass der Schraubendreher exakt zum Schraubenkopf passt.
Es schadet auch nicht, etwas Jojoba-Öl zu haben (kleinstes Fläschchen).
Erstens für die Lippen (Harp läuft besser und die Lippen müssen nicht dauernd befeuchtet werden).
Und es schadet auch nicht, die Schräubchen damit ganz wenig zu schmieren.

torstenohneh

bruekolele schrieb:
ZitatDie Seydel sind teurer...
Das möchte ich so nicht stehen lassen...
Weil es einfach nicht stimmt...
z.B. Die Seydel Blues Favourite (welche ja die direkte Konkurrenz zur Hohner MS Meisterklasse ist) kostet 54,90 (gesehen beim großen T) und ist somit sogar etwas billiger.
Es ist richtig, dass die 1847er Modelle teuer sind (75€ aufwärts), aber die haben ja auch Edelstahlzungen und lassen sich nicht mit anderen Harps mit Messingzungen vergleichen (weder vom Preis noch vom Sound).

Ich persönlich habe ein paar mittelpreisige Modelle ausprobiert:

Hohner Marine Band Crossover ca.50€
Suzuki Manji ca.50€
Hohner golden Melody ca. 32€
Lee Oskar ca. 25€
Seydel Blues Session ca. 30€
Seydel Blues Solist Pro ca. 37€

Meine Favoriten sind eindeutig die beiden Seydel Modelle, die ich vom Preis-Leistungsverhältnis schon sehr gut finde.

Ausserdem finde ich den Gedanken gut eine deutsche Firma zu unterstützen, die selber auch noch in Deutschland produziert.
Wie du siehst bin ich Seydel Fan...

Letztendlich finde ich an Harps wichtig, dass man gut mit Ihnen zurechtkommt. Ganz wichtig hierbei finde ich vor allem die Spielbarkeit (wie gut kann ich dem Schätzchen seine Töne entlocken) und die Haptik.

Die Hohners und die Suzuki waren mir einfach zu Scharfkantig (Sowohl Kanzellenkörper als auch die Deckel). Ganz extrem unbequem finde ich die Deckelform der Marine Bands.
Da sind die Seydels einfach besser. In einem Harpforum habe ich auch mal gelesen, dass die Seydel Blues Session als \"Der Schnuller\" unter den Harps bezeichnet wird.

Oh, jetzt ist der Beitrag doch länger geworden, als ich eigentlich vorhatte...
Nix für ungut...

Bis denne
Torsten
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

Juku

Die Stimmzungen der Meisterklasse sind aus Messing, unbeschichtet. Ich habe mal hineingeleuchtet und sie sehen gülden aus.

bruekolele

#95
@Juku
Danke für Deine Mühe

@torstenohneh
Zitat:
\"Letztendlich finde ich an Harps wichtig, dass man gut mit Ihnen zurechtkommt. Ganz wichtig hierbei finde ich vor allem die Spielbarkeit (wie gut kann ich dem Schätzchen seine Töne entlocken) und die Haptik.\"

Ja - genau darum geht es.

Einsteigern ist eigentlich vom Kauf der teuren Modelle abzuraten.
Auch aus Sicht von \"Seydel\" kann man sagen, dass Manipulationen an Stimmzungen eher Feinstarbeit für erfahrene alte Hasen sind.
Wenn die Harp eines Beginners nicht mehr \"dudelt\", kann er sie eigentlich nur wegschmeißen.
Eine Reparatur im Werk kostet mehr, als eine Neue.

\"Deine\" angesprochenen Modelle sind mit Sicherheit die besseren Einstiegsmodelle.

Wobei man nun wohl generell sagen muss, dass \"billig\" allein natürlich nicht ausreicht.
Bei Seydel sind aber die preisgünstigen Modelle immer auch Harps in ordentlicher Qualität,
was man bei Hohner nicht wirklich prinzipiell sagen kann.

Ein Gespräch mit der Endprüfung im Haus Seydel (alle höherpreisigen Modelle werden vor dem Versand angespielt),
verdeutlichte mir die erlebten Probleme mit den Spitzenmodellen.
Die Fertigungstechnik geht hier bis an Grenzbereiche heran.
Solche Modelle erfordern einen sensiblen Umgang.
Den haben die Paketservice leider nicht.
Obwohl die Harps eigentlich gut verpackt sind, passiert es eben immer wieder, dass sie leiden.
Auch der eigene Umgang mit den Instrumenten erfordert etwas mehr Sensibilität.
Aber das habe ich ja weiter oben bereits beschrieben.
Dass die Stimmzungen nicht immer alle gleich gut ansprechen, kann aber auch Gründe in der eigenen Spieltechnik haben.
Wenn man die Stimmplatten gegen das Licht hält, kann man aber sehen, ob eine Zunge wirklich hängt.

Welche Harps nun tatsächlich unser Herz erobert, hat meist mit sehr persönlichen Empfindungen zu tun.
Schön, dass es Auswahl gibt.
Selbst die großen Harpspieler benutzen Instrumente verschiedener Hersteller.
Christelle Berton z.B.

torstenohneh

Ich war bisher noch nicht gezwungen an irgendeiner meiner Harps (egal welcher Hersteller) rumzutüfteln. Ansprache aller Töne hat bisher immer funktioniert. Natürlich ist es schwerer auf den hohen Kanälen saubere Töne zu bekommen.
Bendings funktionieren eigentlich \"Out of the box\" immer gut (zumindest Kanal 1-6).
Für Overblows und Overdraws habe ich im Muhaforum gelesen, dass man für die eher die Harp einstellen muss. In die Verlegenheit kam ich jetzt allerdings noch nicht... ich bin noch vollauf damit beschäftigt das Bending sauber hinzubekommen (besonders in Kanal 2 und 3)

Aber im Prinzip sind wir uns ja einig. Und darum geht\'s
So long
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

Juku

Von dem J. P. Allen habe ich mir mal ein paar Videos angeschaut - hat mir wirklich weitergeholfen. Die Machart ist zwar sehr \"amerikanisch\" und immer wenn Rebecca im Bild ist, bin ich doch sehr abgelenkt aber es geht tatsächlich mit deep relaxter Mouthposition einzelne Töne zu spielen.

torstenohneh

@Juku: Danke für den Tipp. Muss mir mal die YT Videos von J.P.Allen bei Gelegenheit reinziehen (und mich ebenfalls ablenken lassen).
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

bruekolele

#99
Wurde gerade gefragt, wozu ich eigentlich mehrere Harps benötige.
Hier meine (nicht ganz ernst zu nehmende) Antwort :-)

http://www.youtube.com/watch?v=_m7gaYQpg60&feature=feedu

torstenohneh

ZitatWurde gerade gefragt, wozu ich eigentlich mehrere Harps benötige.
Das nennt man dann wohl MAS  :)
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

torstenohneh

Ahhhhh, das MAS hat wieder zugeschlagen.
Ich habe beschlossen alle drei kantigen Marine Band Crossovers durch sanft geschwungene Seydel Blues Session zu ersetzen.
Nun habe ich rein interessehalber nur zwei von den Sessions genommen und mir eine Blues Favourite gegönnt (Die mit dem Aluminiumkörper; direkter Konkurrent zur MS Meisterklasse von Hohner).

Zu meinem Leidwesen entpuppte die Favourite sich tatsächlich als ein bisschen besser denn die Blues Session!
Na dann fang\' ich schon mal zu sparen an...

Im neuen Seydel Katalog für 2011 ist auch noch ein intressanter Fakt drin...
Die Blues Session wird es dieses Jahr auch noch mit Edelstahlzungen geben (Ich vermute mal nach der Musikmesse in Frankfurt).

siehe auch Seydel 2011 Katalog
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

bruekolele

#102
Die Blues Favorite habe ich mir in LF# geleistet.
Ein wunderbares Instrument.
Spricht sehr leicht an und hat einen tollen Klang.
Sie ist meine einzige Harp, an der ich absolut nichts auszusetzen habe.
Und wenn ich als alter Meckerer das sage, zählt das doppelt   :mrgreen:
In der Tonart \"LF#\" ist sie eine Harp, die zu Experimenten herausfordert.
Die eher gefühlvollen Melodien sind ihre Stärke.
Die sehr tiefen Töne schwingen irgendwie langsamer, was schnelle Tonfolgen erschwert.
Ob man darauf (LF#) auch Blues spielen kann, ist für mich unklar.
Tonbeispiele habe ich noch keine gefunden (ausser die bei Seidel online hinterlegten).
Ich selbst bekomme das (noch) nicht hin.
Dieses Instrument hätte ich deshalb gerne auch in der Tonart \"G\".
Mal sehen, ob sich meine Rente noch in diese Richtung ziehen lässt.

torstenohneh

Ich habe meine Favourite tatsächlich in G gekauft.

Ja, man kann in LF# noch den Blues spielen.
Die tiefen Bendings werden dann ein bisschen schwerer. Für LF# geht das noch recht gut.
Ich habe hier noch eine LowD, mit der wird der Bending in Kanal 1 fast unmöglich (bisher jedenfalls für mich).
Eine Low C kommt also vorerst nicht ins Haus. Aber irgendwann sicherlich eine Low E.

Die Lows von Seydel sind schon eine tolle Sache. Allerdings werden die Harps mit zunehmender Tiefe auch immer leiser, so dass man verstärken muss wenn man mit diesen Instrumenten in einer Runde mitspielen will.
Verfechter der tiefen G-Saite und bekennender Ukulelenpolygamist

bruekolele

#104
Zitat von: torstenohnehJa, man kann in LF# noch den Blues spielen.


Kennst Du ein Video, bei dem man das mal anhören könnte?