Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Andere Instrumente => Thema gestartet von: LokeLani am 12. Mai 2009, 11:40:33

Titel: Gitarre um 1820
Beitrag von: LokeLani am 12. Mai 2009, 11:40:33
Früher waren die Gitarren bei uns kleiner. (Vergleich Sopranukulele) Mechanik ukulelenmässig, mit Geigenwirbeln.
Dies ist ein Erbstück, von der Grossmutter meiner Grossmutter! Ich habe das Instrument restaurieren lassen!

(//%5BIMG%5Dhttp://i44.tinypic.com/ifsffn.jpg)[/img]
Titel: Gitarre um 1820
Beitrag von: Fischkatze am 12. Mai 2009, 13:06:04
Sehr schick!
Waren damals die Menschen so viel kürzer oder warum is die so klein? :D
Titel: Gitarre um 1820
Beitrag von: Poltergeist am 12. Mai 2009, 13:32:18
Zitat von: FischkatzeSehr schick!
Waren damals die Menschen so viel kürzer oder warum is die so klein? :D

Nee. Die hatten nur mehr Geschmack!  ;)

Eine Terzgitarre oder so etwas ist das aber nicht, oder?
Titel: Gitarre um 1820
Beitrag von: LokeLani am 13. Mai 2009, 10:04:29
Es ist eine Gitarre normaler Stimmung, und sogar noch gut spielbar!
Titel: Gitarre um 1820
Beitrag von: bruekolele am 13. Mai 2009, 11:02:27
Ein tolles Erbstück!
Dazu gratuliere ich Dir.
Titel: Gitarre um 1820
Beitrag von: apfelrockt am 13. Mai 2009, 12:27:15
Es handelt sich um eine Parlor oder auch Salon Gitarre.  Das war damals Standard. Ich galube heute sind selbst die O-size Gitarren grösser. Der Trend zu den heute üblichen Grössen wurde durch die Banjos ausgelöst, die ja bekanntlich recht laut sind. Um dagegen lautstärkemässig anstinken zu können wurden immer grössere Bauformen populär O, OO, und OOO sowie die allseits bekannten Dreadnoughts, später auch die Jumbos...
Titel: Gitarre um 1820
Beitrag von: .kunzi am 13. Mai 2009, 22:37:02
ZitatDer Trend zu den heute üblichen Grössen wurde durch die Banjos ausgelöst, die ja bekanntlich recht laut sind. Um dagegen lautstärkemässig anstinken zu können wurden immer grössere Bauformen populär O, OO, und OOO sowie die allseits bekannten Dreadnoughts, später auch die Jumbos...

..interessant - ist mir noch nie aufgefallen, sind große gitarren tatsächlich lauter? und lässt sich das auf ukulelen übertragen? ist also eine tenorukulele lauter als eine sopran? faszinierend...
Titel: Gitarre um 1820
Beitrag von: vinaka am 13. Mai 2009, 23:22:58
Zitat von: FischkatzeWaren damals die Menschen so viel kürzer ? :D

1.) Ja. Die waren kleiner.
2.) Die mussten ihren Krempel mitschleppen. Nix ins Auto und ab ins Grüne.
Titel: Gitarre um 1820
Beitrag von: Fischkatze am 14. Mai 2009, 12:10:08
voll cool  :P
warum der tend der Zeit immer zum größeren tendiert  :roll: ? (siehe diese dummen Xxl-Menüs)
Einfach weil wir uns das \"leisten\" können?
Titel: Gitarre um 1820
Beitrag von: uschaurischuum am 30. Mai 2009, 16:56:45
Zitat von: apfelrocktEs handelt sich um eine Parlor oder auch Salon Gitarre.  Das war damals Standard. Ich galube heute sind selbst die O-size Gitarren grösser. Der Trend zu den heute üblichen Grössen wurde durch die Banjos ausgelöst, die ja bekanntlich recht laut sind. Um dagegen lautstärkemässig anstinken zu können wurden immer grössere Bauformen populär O, OO, und OOO sowie die allseits bekannten Dreadnoughts, später auch die Jumbos...

Ich bin mir nicht sicher, ob man durchweg sagen kann, große Gitarren wären lauter als kleine. Wenn wir von normalen, hölzernen Gitarren reden, möchte ich sogar behaupten, die Konzertgitarre, die ja kleiner ist als die verschiedenen Stahlsaitengitarren, ist wahrscheinlich immer noch die lauteste Gitarre beim Melodiespiel, gesteigert wohl nur noch durch die Bauvariante Flamencogitarre.
Dreaghtnoughts haben besonders viel Bassvolumen, sie sind ja heute fast Standart geworden bei Westerngitarren, sie gefallen mir übrigens nicht sonderlich gut mit ihrem Kleiderschrankdesign :)
Am allerlautesten dürften Resonatorgitarren sein, aber das sind nun mal keine richtigen Gitarren mehr.
Ich glaube, man dürfte die Vihuela als eine Art Urgitarre betrachten, http://de.wikipedia.org/wiki/Vihuela
Sie war tatsächlich klein und hatte 5 Chöre. Somit könnte ich weiterspinnen und mal bahaupten, Ukulele und Gitarre haben evolutionsgeschichtlich einen gemeinsamen Vorfahren!

Auf jeden Fall ein schönes Stück, die alte Gitarre. Ist sie bespielbar?
Titel: Gitarre um 1820
Beitrag von: Jan am 30. Mai 2009, 17:35:17
Das sehe ich ähnlich. Der Geschmack änderte sich mit der Zeit und man \"stand\" auf voluminöseren Klang. Flamencogitarren haben weniger Korpusvolumen als Konzertgitarren, sind aber erheblich lauter - Größe ist also nicht gleichzusetzen mit Lautstärke. Ich hatte mal eine Style 0 Gitarre (Gibson Nachbau von Epiphone), die deutlich lauter war als eine herkömmliche Dreadnought, allerdings keinen Bass produzieren konnte. Heutzutage würde man den Klang einer Parlorgitarre wahrscheinlich als seltsam oder zumindest als ungewohnt empfinden, so sehr sind wir an den Dreadnoughtsound gewöhnt.
Titel: Gitarre um 1820
Beitrag von: uschaurischuum am 31. Mai 2009, 19:20:07
Schon faszienierend, dass eine Gitarre so lange Zeit übersteht! Vielleicht habt ihr in dem Wikipedia Artikel über die Vihuela gelesen, dass es wahrscheinlich nur noch zwei Exemplare der Vihuela weltweit gibt. Dass Problem an Gitarren, wahrscheinlich auch Ukulelen ist ja, dass diese Saiteninstrumente verbraucht werden durch Spiel und Lagerung. Früher kam sicherlich noch hinzu, dass man oft keine Maßkoffer hatte, und die biologische Verleimung war auch irgendwann am Ende. Katastrophen und Kriege taten ihren Teil, dazu kommt noch, dass durch die Mode ältere Dinge oft nicht mehr  beachtet werden und auf den Müll wandern.
Viele begünstigende Faktoren müssen also mitspielen, dass eine Gitarre so alt werden kann, dabei spielbar ist und auch noch so schön aussieht!
Übrigens, der ganz frühe Bob Dylan begleitete sich auch zum Teil noch auf einer kleinen Gitarre! http://www.youtube.com/watch?v=iXwynAlYNS0

Grüße, Dieter
Titel: Gitarre um 1820
Beitrag von: LokeLani am 31. Mai 2009, 20:45:33
(//%5BIMG%5Dhttp://i40.tinypic.com/2mo3t5k.jpg)[/img]
Der Zustand der Gitarre war ähnlich wie der dieser Mandoline (Baujahr 1891). Die Instrumente lagerten über viele Jahre in einer ungeheizten Dachwohnung. Auch die Decke der Gitarre hatte so einen Riss. Ein Gitarrenbauer hat sie sorgfältig restauriert. Die Mandoline lasse ich nicht restaurieren, weil die Reparatur rund 300 sFr. kosten würde, ohne Garantie, dass der Leim auch hält. (Meine Urgrosstante war Musiklehrerin für Mandoline und Zither)
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