Sehr gerne würde ich mich mit Euch zum Thema \"Abnähme von Ukulele\" im Heimstudio austauschen.
Derzeit habe ich für mich folgende Lösung gefunden, mit der ich relativ zufrieden bin:
Ich habe 2 Mikros im Einsatz:
1. ein Kleinmembran- Kondensator-Mikro ( Neumann-Nachbau: t.bone sc 140)
Das ist im Abstand von ca. 15 cm auf die Decke oberhalb von Schallloch und Griffbrett gerichtet.
Dieses Mikro nimmt den Hauptbestandteil des Sounds auf.
2. ein Kondensator Mikro (SM 87 Nachbau: t.bone 78 beta)
Dieses Mic ist im Abstand von ca. 20 cm auf die Decke unterhalb des Stegs und der Saiten gerichtet und fängt zusätzlich Wärme im Sound und auch Obertöne ein.
Ich nehme auf mit Logic Pro X und habe als Interface eine Focusrite Saffire pro 14 im Einsatz.
Wenn ich einen besonders höhenreichen, durchsetzungsstarken, fast percussiven Sound brauche, ersetze ich das t.bone sc 140 durch ein Superlux Hi 10 (eigentlich für Hihat Abnahme gedacht).
Ich habe viel Herumexperimentiert und auch mein AKG C 3000 Großmembran Mikro versucht anstelle des t.bone 78 beta einzusetzen und mir dadurch erhofft ein wenig mehr Athmosphäre und Obertöne zu erhaschen, aber ohne Erfolg ....
Ich werde Hörbeispiele meiner Aufnahmen folgen lassen und bin gespannt auf Eure Praxis-Tipps
Ich besitze neben anderen Mikrofonen auch das t.bone sc 140. Damit bin ich eigentlich ganz zufrieden und brauche für die Ukulele nur eines. Neben dem Abstand ist wegen der Nieren Charakteristik auch der Winkel entscheidend. Ich nehme die Ukulele so nah wie möglich ab, der Raumeindruck soll auch vom raum kommen, deswegen will ich davon nichts auf der Aufnahme haben.
Zitat von: ChipmunxIch werde Hörbeispiele meiner Aufnahmen folgen lassen und bin gespannt auf Eure Praxis-Tipps
High Chipmunx,
gibt es schon soundbeispiele ? Ich habe bald Geburtstag . . . :mrgreen:
Moin, nach langer Schreibabstinenz kann ich endlcih wieder mitreden. :)
Ich hab mir das Yeti Pro von Blue Microphones geholt. Das ist eine tolle Allroundlösung, denn es kann sowohl per USB direkt an den Rechner aber alternativ auch mit XLR über ein Mischpult angeschlossen werden. Außerdem kann man zwischen Stereo und mehreren Monoeinstellungen umschalten und es hat einen eigenen schicken Tischständer dabei.
Es klingt schön ausgewogen - schöne Bässe, brilliant aber nicht zu spitze Höhen.
Ich kann das sehr empfehlen. Hoffentlich schaffe ich es bald auch mal, damit meinen ersten Membersound beizusteuern :)
Hallo Robert,
Ich werde zum Wochenende einige Soundbeispiele bereitstellen. Wenn Du Interesse an dem Gesamtsound mit Sängerin, Cajon, Akustik Bass etc. hast, schreib mir doch mal ne Mail ... lava7@gmx.de
Ich bin sehr zufrieden mit der Kombination Focusrite Saffire und Rhode NT 1A.
Einfach zu bedienen und und guter Klang.
Zur Aufnahme und zum mischen nehme ich Garage Band
Hallo Chipmunx,
wie nimmst du denn das mit zwei unterschiedlichen Mikros auf? In eine Stereo-Datei? Oder zwei Mono-Dateien? So oder so stell ich mir persönlich das unpraktisch vor, ein Instrument mit zwei verschiedenen Mikros gleichzeitig aufzunehmen. Das gibt doch entweder Phasenverschiebungen oder Überlagerungen? So oder so stell ich mir vor, dass das den Sound matschig und intransparent macht.
Bin aber allerhöchstens fortgeschrittener Laie auf dem Gebiet, weiß aber aus Erfahrung, dass man akustische Instrumente in der Regel, wenn schon mit zwei Mikros, dann mit zwei gleichen aufnimmt, und möglichst drauf achtet, in etwa den gleichen Abstand zur Klangquelle zu haben.
Wie sehen dass denn die Forums-Aufnahme-Experten?
Und natürlich wäre ich aus den genannten Gründen auch sehr an Klangbeispielen interessiert.
Ich selber nutze eine ähnliche Kombi wie torstenohneh, allerdings eine kleinere Version vom Focusrite, das Scarlett 2i2, dafür ein etwas besseres Mikro, das Rode NT 1000, und als Aufnahme-Software entweder Logic Express (wenns nur Audio sein soll) oder Quicktime, wenns auch ein Video sein soll. Für eine getrennte Aufnahme von Video und Audio bin ich ehrlich gesagt zu bequem, das wäre mir zu zeitaufwendig.
Zitat von: FrolicksBin aber allerhöchstens fortgeschrittener Laie auf dem Gebiet, weiß aber aus Erfahrung, dass man akustische Instrumente in der Regel, wenn schon mit zwei Mikros, dann mit zwei gleichen aufnimmt, und möglichst drauf achtet, in etwa den gleichen Abstand zur Klangquelle zu haben.
Wie sehen dass denn die Forums-Aufnahme-Experten?
Erst mal vorab:
- Ich bin definitiv kein Aufnahme-Experte! :mrgreen:
- Mein Equipment: Focusrite Scarlett 2i2, t.bone GM55 (im Elvis Style :D ), Recording Software Ableton Live lite 8
Mir fällt im Moment eigentlich nur ein einziger Grund ein, ein Instrument mit zwei Mikros aufzunehmen. Nämlich in dem Fall, wo man am Ende zwei identisch gespielte Tonspuren haben möchte, und eins der Mikros eben nicht direkt am Computer anschließt, sondern dazwischen noch ein eigenständiges Effektgerät. Und in dem Fall sind aber meiner Meinung nach zwei absolut identische Mikros nicht wirklich erforderlich.
Mein t.bone GM55 ist eigentlich eher ein Gesangsmikro, allerdings waren meine bisherigen Ergebnisse mit Uke bzw. Akkustikgitarre schon sehr gut. Zugegeben, mir fehlt da der Vergleich mit anderen Geräten, aber für die anfänglichen Gehversuche reichts allemal.
Habe mich verschrieben. Ich habe auch nur ein Focusrite Scarlett 2i2 mit einem Rode NT1A.
Bin aber immer noch sehr zufrieden damit.
Hallo,
Sorry, dass ich mich erst heute wieder melde, ich hatte auch noch keine Zeit für Tonbeispiele. Aber die kommen noch!!! Versprochen.
Generell gibt es ja viele verschiedene Möglichkeiten der Abnahme von Saiteninstrumenten
Einen sehr guten Artikel gibt\'s im Online Ratgeber von Thomann zur Mikrofonierung von Akustikgitarren:
http://www.thomann.de/de/onlineexpert_63_3.html
Seit meinem Initial-Posting vom 17.12. habe ich wieder an Erfahrung hinzu gewonnen:
Nach wie vor verwende ich 2 Mikrofone und nehme 2 Mono-Spuren auf:
1. Wie oben beschrieben: Kleinmembrankondensator - als Hauptmikro. Diese Spur ist die Hauptspur und ist im Mix doppelt so laut wie die andere und im Panorama leicht nach links zugeordnet.
2. Nutze ich mittlerweile ein Großmembrankondensator,
Ausgerichtet ist es etwa in Ohrenhöhe von oben auf die Ukulele gerichtet und erfasst so die räumliche Komponente des Klanges inkl. Obertöne etc. erfasst (Ähnlich dem Beispiel 2 aus dem Thomann-Artikel.)
Diese Spur panne ich nach rechts und mixe ich Spur 1. hinzu.
Auch in Bezug auf andere Instrumentabnahmen (Z.B. Bass ) erziele ich gute Ergebnisse, wenn ich einen Mix aus direktem DI-Ausgang und Amp-Mikro aufnehme.
X/Y mikrofonierung habe ich probiert! allerdings braucht man dafür ganz andere Kaliber von Mikrofonen, als die, die mir zur Verfügung stehen, bzw viel bessere Preamps als, die mein Focusrite zur Verfügung stellt (wahrscheinlich beides)
Ich musste den Mic Pegel voll aufdrehen und hatte mehr Rauschen als Sound ....
M/S hab ich noch nicht probiert auch da fehlt es am Equipment....
@ torstenohneh: Das Rhode NT1 A soll ein tolles Großmembran sein (ich kenne es leider nicht)
Auf jeden Fall finde ich Deine SONGS auf Soundcloud SPITZE! Super gespielt, klasse Stimme, witzige Texte! Sehr gute Aufnahme.
Was für ein cooles Effektgerät nutzt Du auf Track 2&3????
Wenn ich nur mein Großmembran zur Uke Abnahme nehme (AKG 3000 C), gefällt mir der Sound der Ukulele gar nicht, zumal die Spritzigkeit fehlt.
Übrigens: ein riesengroßes Lob an dieses Forum!!!!!
An vielen vielen anderen Stellen gäbe es schon virtuellen Mord und Totschlag, Beschimpfungen, Verunglimpfungen etc.....
Das Thema \"optimale Ukulelen-Mikrofonierung\" treibt mich zur Zeit auch ein wenig um, da ich zeitnah eine ganze Reihe von Aufnahmen machen möchte bzw. schon dabei bin.
Zur Zeit verwende ich 2x Rode NT5 in XY-Stereoaufstellung, als Vorverstärker einen DMP3, und dahinter einen externen A/D-Wandler (M-Audio Flying Cow).
Kleiner Beispielsound:
https://app.box.com/s/yoy301ahkhjoul14tqnn
Ich habe dabei die Mikrofone in deutlich mehr als 90 Grad gegeneinander ausgerichtet, die Kapseln möglichst übereinander. So hört man immerhin daß es Stereo ist. Man muß ein wenig nach dem \"Sweet Spot\" suchen.
Findet ihr die Stereobasis zu breit? Kommentare und Tipps wären mir sehr willkommen :)
Nachtrag: Die Aufnahme ist übrigens NICHT nachbearbeitet (lediglich normalisiert).
Viele Grüße
Wilfried
@Chipmunx: Vielen Dank für die Blumen. Da bist du wohl einer der wenigen die sich auf meinen Suundcloud Account verirren was mich natürlich umso mehr freut.
Welche Effekte von welchen Songs meinst du denn jetzt genau?
Zitat von: wweltiFindet ihr die Stereobasis zu breit? Kommentare und Tipps wären mir sehr willkommen :)
Nachtrag: Die Aufnahme ist übrigens NICHT nachbearbeitet (lediglich normalisiert).
Auf Kopfhörern abgehört gefällt mir die Aufnahme sehr gut. Höre ich sie über die Lautsprecher meiner (nicht gerade hochwertigen) Anlage, habe ich immer noch ein schön differenziertes Klangbild, das jedoch für meinen Geschmack etwas mittenbetont und dumpf klingt. Das ist Nörgelei auf hohem Niveau.
Mir würde sich jetzt die Frage stellen, was mit den Aufnahmen erreicht werden soll.
Wollte
ich eine Audio-CD mit Solo-Ukulelenmusik produzieren, würde ich diese Aufnahmen als sehr schöne Basis für eine kleine Produktion nutzen und sie
UNBEDINGT nachbearbeiten, d.h. die Ukulele in einen geschmackvollen Raum einbetten, den Gesamtklang noch etwas transparenter und etwas strahlender gestalten.
Wollte ich eine Audio-CD mit Solo-Stücken machen, hätte jedoch einen puristischen Denkansatz, der manipulative Eingriffe nach der Aufnahme verböte, würde ich mir einen Partner suchen, der mit viel Enthusiasmus auf halbprofessionellem/professionellem Niveau Aufnahmen machen kann. Es gibt diese Menschen im Umfeld von Radiosendern, Studios, Musikhochschulen etc.
Gemeinsam mit diesem Menschen müsste ich mich auf die Suche nach einem Raum machen, in dem die Ukulele hervorragend zur Geltung kommen kann.
Hallo Stephan!
Danke für die Rückmeldung!
Ich muß sagen daß ich es bevorzuge, wenn ich die Aufnahmen selbst (zuhause) mache statt in ein Studio zu fahren. Da würde ich wohl einfach viel zu nervös werden und zu verkrampft spielen.
Das mit dem puristischen Ansatz ist so eine Sache: So ist doch im Prinzip schon der Wahl des Raumes für die Aufnahme, und die Auswahl der Mikrofone sowie der Mikrofonierung eine gewisse Manipulation... Letztendlich geht es mir darum, eine gute Balance zu finden. Ich möchte daß die Aufnahmen gut, aber realistisch klingen. Das sollte gewisse klangliche Optimierungen m.E. nicht zwingend ausschließen, vor allem wenn es darum geht, Defizite der Mikrofone oder der Aufnahmeräumlichkeit etwas auszugleichen.
Was ich NICHT möchte, ist daß die Ukulelen auf einmal nach etwas klingen, was sie nicht sind.
Und ja, ich habe durchaus die Idee daß mal eine CD draus werden könnte, und ich wäre interessiert daran wie Deiner Meinung nach notwendige Nachbearbeitung aussehen würde. Interessant jetzt daß Du schon von Dir aus sagst, daß die Aufnahme in einen \"Raum eingebettet\" werden sollte; sprich: Ein Hall-Algorithmus gezielt eingesetzt werden sollte. (Sonst werde ich ja immer dafür gescholten, wenn ich sowas mache -- dabei verwende ich den immer nur seeehr dezent...)
Viele Grüße
Wilfried
Zitat von: stephanHWZitat von: wweltiFindet ihr die Stereobasis zu breit? Kommentare und Tipps wären mir sehr willkommen :)
Nachtrag: Die Aufnahme ist übrigens NICHT nachbearbeitet (lediglich normalisiert).
... das jedoch für meinen Geschmack etwas mittenbetont und dumpf klingt. Das ist Nörgelei auf hohem Niveau.
Bissi mupfige Mitten und tiefe Mitten, für eine CD würde ich das auf jeden Fall nachbearbeiten.
Die Höhen finde ich relativ schrill, etwas zischelig und leiser als die Mitten.
Wieso soll denn
eine Ukulele Stereo klingen? :)
Würde dir sonst vorschlagen, ein Mikro relativ dicht vor die Saiten zu stellen und ein anderes weiter entfernt, um dem direkten Signal einen Raumklang hinzuzufügen.
Anregung für eine Entscheidung für ein kleines Studio, aus eigener Erfahrung gesprochen:
es ist zwar aufregend, vor den Augen und Ohren eines anderen zu spielen, aber sehr entspannend, wenn man sich nicht um die Technik kümmern muss, sondern einfach nur spielt und sich total darauf konzentrieren kann.
Ich hatte bisher zweimal die Gelegenheit, in einem professionellen Studio aufzunehmen, beide Male habe ich E-Bass gespielt, und das war eine wunderbare Erfahrung, das technische Geschehen völlig abzugeben. Beim Abmischen ist man dann ja auch dabei und horcht mit rein.
Die Aufregung, die insgesamt dabei ist, bringt einen eher voran als dass sie hindert, finde ich. Aber das nur am Rande.
edit: natürlich klingender, warmer, relativ kurzer Hall MUSS, finde ich. Was ist auch nicht mag, sind Halleffekte, die der ukulele ein Ersatzsustain verpassen, das sie normalerweise nicht hat.
Danke für die Hinweise, aber einige Fragen stellen sich mir da schon.
Wie beurteilt man z.B. überhaupt eine Aufnahme?
Zitat von: kikiBissi mupfige Mitten und tiefe Mitten, für eine CD würde ich das auf jeden Fall nachbearbeiten.
Die Höhen finde ich relativ schrill, etwas zischelig und leiser als die Mitten.
Ich wäre z.B. niemals auf die Idee gekommen, das so zu empfinden. Sind meine Kopfhörer zu schlecht? Bin ich zu taub? Oder ist das halt subjektiv?
Was soll ich tun um meine Aufnahmen richtig zu beurteilen?
Und dann... die Höhen zu schrill aber zu leise? Ja was soll man denn da dann machen?
Zitat von: kikiWieso soll denn eine Ukulele Stereo klingen? :)
Weil eine Ukulele, wenn man sie hört, nicht mono klingt. Wenn ich sie in stereo aufnehme und höre, so empfinde ich das als wesentlich natürlicher als einen reinen Mono-Klang. Und auch räumlicher. Der Unterschied zur Mono-Aufnahme ist auch recht deutlich zu hören.
EDIT: Das heißt natürlich nicht daß ich diese Methode für das Nonplusultra halte, aber das Resultat hat mir ganz gut gefallen.
Zitat von: kikiWürde dir sonst vorschlagen, ein Mikro relativ dicht vor die Saiten zu stellen und ein anderes weiter entfernt, um dem direkten Signal einen Raumklang hinzuzufügen.
Wie verhindert man da Phasenprobleme? Oder ist das nicht so drastisch weil man beim zweiten Mikrofon vor allem Raumklang hat?
Zitat von: kikiAnregung für eine Entscheidung für ein kleines Studio, aus eigener Erfahrung gesprochen:
es ist zwar aufregend, vor den Augen und Ohren eines anderen zu spielen, aber sehr entspannend, wenn man sich nicht um die Technik kümmern muss, sondern einfach nur spielt und sich total darauf konzentrieren kann.
Ich kenne kein Studio in der Nähe, und ich möchte nicht ständig mit vielen Ukulelen hin und her fahren. Ist es denn wirklich nötig, ein Studio zu mieten, nur um eine solistisch gespielte Ukulele gut genug für eine kleine CD aufzunehmen? Das kann ich irgendwie nicht so recht glauben.
Zitat von: kikiIch hatte bisher zweimal die Gelegenheit, in einem professionellen Studio aufzunehmen, beide Male habe ich E-Bass gespielt, und das war eine wunderbare Erfahrung, das technische Geschehen völlig abzugeben. Beim Abmischen ist man dann ja auch dabei und horcht mit rein.
Die Aufregung, die insgesamt dabei ist, bringt einen eher voran als dass sie hindert, finde ich. Aber das nur am Rande.
Es freut mich natürlich für Dich daß Du so positive Erfahrungen damit hattest. Ich glaube aber nicht daß ich damit zurechtkäme. So habe ich im Moment eine Menge verschiedener Stücke aunehmen. Hart genug, die überhaupt gut genug zu spielen für eine Aufnahme. Man hört ja kleinste Patzer. Alle in einer Studio-Sitzung perfekt spielen? Irrsinn. Das klappt nie und nimmer. Es ist ja nicht so daß das ein kleines Repertoire ist, das ich sowieso schon dauernd spiele, sondern vieles sind neue Arrangements... Lieber zuhause gemütlich spielen und üben, und wenn man warmgespielt ist auf den Record-Knopf drücken.
Zitat von: kikiedit: natürlich klingender, warmer, relativ kurzer Hall MUSS, finde ich. Was ist auch nicht mag, sind Halleffekte, die der ukulele ein Ersatzsustain verpassen, das sie normalerweise nicht hat.
Nun gut... ich schau mal was ich finde.
Viele Grüße
Wilfried
Auch auf die Gefahr, das wir uns vom Thema im engeren Sinne entfernen,
ich sehe das Thema Manipulation ähnlich wie Du, man möchte den Klang der Ukulele möglichst authentisch wiedergeben.
Unabhängig davon muss es aber auch schlicht gut und interessant klingen, wenn man über längere Zeit Zuhörer interessieren möchte.
Ich habe eigentlich immer dafür plädiert, einen Hallraum zu nutzen, das entspricht für mich viel eher der natürlichen Hörgewohnheit.
Nun gibt es bezüglich der Hall-Algorithmen viele Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Beschäftigung mit der Mikrofonierung ist gut und wichtig, nicht weniger wichtig erscheint mir die Beschäftigung mit brauchbarer Recording-Software und deren Anwendung.
Schelte gibt es möglicherweise (bewusst oder unbewusst) nicht für die Nutzung des Halls, sondern für die Qualität des Halls. Gut und geschmackvoll gewählt fällt der (wenn überhaupt) höchstens positiv auf.
Ich weiss nicht, was Du benutzt hast, aber z.B. die unsägliche Audacity-Konzerthalle ist auch diskret genutzt eine Katastrophe und kann kein `natürliches´ Hörvergnügen vermitteln (Ken Middlelton etwa bietet in einigen seiner Videos hervorragende Beispiele, wie man so einen Hall-Algorithmus einfach nicht einsetzen sollte).
Wichtig ist also mal wieder, was hinten rauskommt.
Ich persönlich nutze für Aufnahmen nur ein Mikrofon (AT3035). Das liegt u.A. daran, das es für mich ausreichend ist und für ein weiteres kein Geld übrig ist :\'( . Da Die Ukulelen bei meinen Aufnahmen im musikalischen Kontext gut klingen sollen, scheue ich mich nicht, von EQ, Kompression und Hallräumen Gebrauch zu machen. Der Aufnahmeabstand ist relativ gering, als primäre `Klangregelung´ nutze ich die Position der Ukulele vor dem Mikrofon.
Hoppla, da haben sich ja inzwischen viele Fragen angehäuft.
ZitatSind meine Kopfhörer zu schlecht? Bin ich zu taub? Oder ist das halt subjektiv?
Kopfhörer sind schlechte Ratgeber. Höre Dir die Musik auf unterschiedlichen Lautsprechern an.
Ja, es ist auch subjektiv. Es sollte Dir gefallen.
ZitatUnd dann... die Höhen zu schrill aber zu leise? Ja was soll man denn da dann machen?
EQ kennenlernen und dosiert nutzen oder die Aufnahmesituation verändern oder ignorieren, wenn man kein Problem erkennt.
ZitatWenn ich sie in stereo aufnehme und höre, so empfinde ich das als wesentlich natürlicher als einen reinen Mono-Klang. Und auch räumlicher. Der Unterschied zur Mono-Aufnahme ist auch recht deutlich zu hören.
Perfekt, dann mach es genau so!
ZitatWie verhindert man da Phasenprobleme? Oder ist das nicht so drastisch weil man beim zweiten Mikrofon vor allem Raumklang hat?
Einfach mal ausprobieren. Probieren, wo in der Wohnung die Ukulele gut klingt und probieren.
ZitatIst es denn wirklich nötig, ein Studio zu mieten, nur um eine solistisch gespielte Ukulele gut genug für eine kleine CD aufzunehmen?
Ist es natürlich nicht. Im Gegenteil, es ist unglaublich, welche Möglichkeiten sich heutzutage bieten. Man kommt jedoch nicht umhin, sich auch mit der `Produktion´ zu beschäftigen.
So wenig, wie eine teure Ukulele ohne Übung gut `spielt´, macht ein teures Mikrofon samt Peripherie schnell eine tolle Aufnahme (aber es hilft ja!).
Hallo Stephan,
Also das mit der Schelte für den Hall... ich muß ganz erhlich sagen, das möchte ich etwas anders betrachten.
Zum einen benutze ich definitiv nicht immer dieselbe Einstellung. Es ist ja so daß bei alter Musik manche Stücke regelrecht nach Hall schreien, es wurde damals auch oft in Räumlichkeiten gespielt die relativ viel natürlichen Raumklang haben. Was meinst Du wie hallig z.B. manche Kirchen klingen. Aber das kann (und will) ich natürlich nicht bei allen Stücken so halten, meistens versuche ich Hall eher dezent einzusetzen, um einen Tick mehr Raumgefühl zu erzeugen. Es soll sich ja nicht so anhören als würde man an der Ukulele kleben.
Zum anderen ist es vielleicht so daß ich in einigen meiner Aufnahmen vielleicht nicht der Erwartungshaltung gerecht werde, daß eine Ukulele nicht gut nachklingen soll... da kann ich aber nur sagen: Ich habe nicht vor das zu ändern. ;) Viele meiner Ukulelen klingen schon von sich aus recht gut nach, und ich gebe mir auch Mühe das beim Spiel sinnvoll einzusetzen und zu unterstützen. Das klingt dann vielleicht anders als man es erstmal von einer Ukulele erwartet -- was ich aber nicht falsch finde. So ist es schon vorgekommen, daß jemand von einer Aufnahme die unverhallte Version hören wollte -- dann aber kaum einen Unterschied hören konnte.
Die Audacity-Konzerthalle benutze ich nicht, die ist wirklich schlecht. Ich bin immer wieder zu meinem selbstprogrammierten \"Eigenheimer\"-Hall zurückgekommen, den kenne ich wenigstens. Was nicht heißen soll daß es nix besseres gäbe -- nur habe ich eben nix besseres zur Hand. ALLE anderen gut regelbaren Hall-Algorithmen, die ich ausprobiert haben, klingen für meine Ohren im Vergleich etwas zu \"bröselig\", finde ich. Faltungshall ist besser, aber nicht vernünftig einstellbar. Gute Tipps nehme ich gerne entgegen.
EQs meine ich zu verstehen, aber ich habe zugegebenermaßen nicht viel Praxis damit. Mir ist nicht klar was ein EQ richten soll, wenn Höhen gleichzeitig \"zu schrill\" und \"zu leise\" sind. Aber hier ist das Hauptproblem erstmal, daß ich das Problem gar nicht wahrnehme. Was ich nicht hören kann, kann ich auch nicht korrigieren.
Der Tipp mit den Lautsprechern ist gut, aber auf meinen MSP5 klingt es eigentlich auch recht anständig finde ich.
Ausprobieren tu\' ich natürlich die ganze Zeit, und ja, ich beschäftige mich mit der \"Produktion\". Vielleicht kannst Du mir noch ein paar hilfreiche Literaturhinweise o.ä. geben, die mir helfen könnten, mein Home-Recording zu verbessern?
Viele Grüße
Wilfried
Meine eigenen Aufnahmen basieren leider auch nur auf dem Versuch und Irrtum-Prinzip. Ich bin also ein schlechter Ratgeber. Chipmunx scheint eher kompetent zu sein.
Das Problem mit den Kopfhörern ist leider i.d.R., das sie zu gut klingen. Schwächen in der Aufnahme/Produktion werden in schwierigeren Hörsituationen deutlich.
Ich war gezwungen, meine Aufnahmen mit dem Kopfhörer abzuhören und da klingen sie gut, sonst sind sie Mist. Nochmals, Kopfhörer eignen sich nicht zum Abhören, das Ergebnis auf Lautsprechern klingt erheblich anders.
Deine Einstellung zur Wahl des Halls gefällt mir, ich kann da die künstlerische Motivation erkennen und gut nachvollziehen. Warum das nicht immer gefällt bleibt spekulativ.
Einige sind evtl. auch von der im Video gesehenen Aufnahmesituation und dem ggf. nicht dazu passenden Ton/Klang irritiert. Ich würde meiner (künstlerischen) Überzeugung folgen
Ich denke, wie bereits weiter oben geschrieben, das Du auf einem guten Weg bist und mit wenig zusätzlichem Aufwand ein schönes Ergebnis bekommen kannst.
Du kannst ja mit geringer Veränderung der Mikrofonposition versuchen den Mittenbereich zu entschärfen, den gewünschten Hallraum ergänzen und eher ein Klangbeispiel vorstellen, wie Du es Dir letztendlich wünschen würdest. So wie es nach Deiner Überzeugung auf einer CD erklingen könnte.
Danke für Deine Hinweise.
Das mit den Lautsprechern werde ich jedenfalls beherzigen. (Interessanterweise finde ich oft daß sich Aufnahmen auf Lautsprechern zu gut anhören, aber vielleicht sollte ich es auch mal mit verschiedenen \"Brüllwürfeln\" probieren...)
Der Hinweis mit der Diskrepanz zwischen Video und Klang ist auch gut. Da hast Du sicher recht.
Den Tipp von Kiki mit einem nahen und einem weiter entfernten Mikro werde ich auch mal probieren.
Ist wohl nicht so einfach einen \"CD-tauglichen\" Klang hinzubekommen, aber ich geb\'s nicht auf. :)
Danke nochmal,
Viele Grüße
Wilfried
ZitatFindet ihr die Stereobasis zu breit? Kommentare und Tipps wären mir sehr willkommen
Ich finde sie zu breit. Ich weis jetzt nicht genau, wie die Aufnahme für dich klingen soll.
Mich treibt in meiner Freizeit die möglichst naturgetreue Wiedergabe um, also Hifi. Höre ich mir deine Aufnahme an, scheint die Ukulele mehrere Meter groß zu sein, die Schallquelle lässt sich nicht eindeutig orten (was mit meinen Lautsprechern normalerweise einwandfrei möglich wäre). Ich würde es auch mal mit etwas mehr Abstand probieren, es klingt wie eine Ukulele direkt am Ohr. Dann würde die Aufnahme eher wirken, als würde tatsächlich jemand in meinem Wohnzimmer spielen, also der Schall von einem relativ kleinen Punkt kommen und der Hall käme auf natürliche Weise vom Raum.
Ich weis nicht ob es vom Abstand kommt, aber die tiefen (sofern man bei einer Ukulele von Tiefen sprechen kann) sind mir zu dominant. Die würde ich live und unplugged nie so hören, wenn ich das Ohr nicht direkt am Schallloch habe.
Ich habe jetzt einfach mal geschrieben, was mir so aufgefallen ist, auf die Gefahr hin, dass du mit deiner Aufnahme was ganz Anderes erreichen wolltest. Vielleicht setzt du diese Nähe bewusst ein, aber dieser Live Eindruck geht mir dabei verloren.
Ich freue mich immer wieder über Aufnahmen, die ein Instrument quasi in Originalgröße abbilden und wie live klingen.
Danke fürs Feedback.
Ich bin zur Zeit halt am \'rumprobieren. Was mich z.B. früher gestört hatte ist wenn eine Ukulele \"punktförmig\" wirkt, was sie jedoch nicht ist. Gut, jetzt habe ich\'s in die andere Richtung übertrieben ;)
Was die \"zu starken Bässe\" angeht: Ich mag es nicht wenn Ukulelen zu kalt klingen. Und ich finde daß Sopran-Ukulelen zu Unrecht nachgesagt wird, daß sie dünner klingen als Concert oder Tenor. Das trifft bei guten Instrumenten m.E. nicht zu. In mancher Hinsicht entspreche ich wohl nicht der Hörgewohnheit für Sopran-Ukulelen, was ich aber nicht falsch finde.
Davon abgesehen klingt die Aufnahme tatsächlich zu nah. Was die Verteilung der Frequenzen angeht bin ich etwas unsicher, da scheint jeder etwas anderes zu hören, und ich werde das wohl noch etwas genauer unter die Lupe nehmen müssen. Vielleicht sind die Höhen tatsächlich nicht gut wiedergegeben.
Den Begriff \"Hifi\" kannte ich bisher auch als Synonym für gefälligen, aber nicht unbedingt realistischen Klang. Die entsprechende DIN-Norm bezieht sich wohl vor allem auf Wiedergabegeräte, läßt da aber auch noch einiges an Welligkeit im Frequenzgang zu. Ja, einen realistischen Klang möchte ich auch, aber was ist realistisch? Eine Ukulele kann an unterschiedlichen Orten gespielt sehr unterschiedlich klingen. Es ist sicher möglich, einen realistischen, aber dennoch nicht schön klingenden Klang zu finden... ;) Im Prinzip möchte ich das auch für verschiedene Stücke etwas variieren können, manche Musik braucht einfach mehr Raum (oder andere Räume), andere nicht.
Ich seh\' schon: Ich hab\' da noch einiges zu tun.
Viele Grüße
Wilfried
Mach den Sound doch einfach so, wie er Dir gefällt.
Wenn Du ihn \"breiter\" oder \"fetter\" willst - das würde ich ich mir von keinem anderen vorgeben lassen.
Kaum ein \"Studio-Album\" bildet zu 100% die Realität ab oder will das tun - eine dünn aber realistisch klingende Ukulele will im Autoradio oder Mobilgerät keiner auf die Dauer hören. Heutzutage wird das leider meist sogar eher übertrieben, Thema \"loudness war\".
Hör Dir Deine Aufnahmen auf verschiedenen Wiedergabegeräten an - Kopfhörer (\"normale\" und sogenannte Studio-Kopfhörer), gute Stereoanlage, Mobilgeräte. Inzwischen gibt es schon erste Alben in 2 Abmischungen, weil die Mischungen für einfache Geräte auf einer guten Stereoanlage schlecht klingen und umgekehrt.
So, alles schön der Reihe nach
@torstenohneh
Ich meinte die Effekte bei \"Dieses Lied\" und \"ukulele Akquisition\" - sehr geschmackvoll und klasse eingesetzt!!!! Was hast Du da für ein Effekt am Start???
Die anderen Punkte:
Auch ich genieße es zu Hause in aller Ruhe aufzunehmen, ohne den ständigen Blick auf die Uhr ....
Zum Thema Raumakustik zu Hause:
Meiner Meinung nach kann man heutzutage mit wenigen Mitteln auch zu Hause hervorragende Aufnahme-Qualität erzeugen, von der man noch vor 15 oder 20 Jahren in mittleren, professionellen Studios nur geträumt hätte.
Ich habe mein Heimstudio in meinem Arbeitszimmer zu Hause.
Um die Raumakustik möglichst gut hin zu bekommen, habe ich einen mittelgroßen Mik-Screen selbst gebaut. Ich habe aber auch einen Freund, der für seine (Akustikgitarren-) Aufnahmen ein Gewölbe aus 2-3 Matratzen baut. Eine andere Idee ist es ein Paravent mit Akustik Schaumstoff Elementen zu bekleben und so seine eigene Aufnahmekabine daraus zu stellen.
Interessiert es jemanden, worauf ich bei den Aufnahmen achten würde? Ich poste es einfach mal. Wie gesagt das wäre mein Ansatz. Gleichzeitig nehme ich zu einigen oben angeführten Themen (Kopfhörer, Abhöre, Effekte etc.) Stellung. Ich hoffe es langweilt nicht.
Aufnahme
Um eine Solo Ukulelen-CD selber aufzunehmen, würde ich zu einer XY Aufnähme mit 2 Kleinmembranmikrofonen raten. Wenn die Ukulele in einem Combo, Pop, Folk oder was auch immer Arrangement eingebettet wird reicht aber auch eine Mono Abnahme mit einem Kleinmembran oder wie oben beschrieben: 1 Kleinmembran & 1 Großmembran.
Grundsätzlich finde ich es am sinnvollsten die Grundaufnahme komplett neutral zu machen. Also ohne Effekte und ohne EQ Einsatz. Die Aufnahmequalität sollte min. 24bit 48000hz sein.
Wenn man mit Normalisierung arbeitet, ist irgendetwas bei der Aufnahme nicht richtig gelaufen. Der Spitzenpegel der Aufnahme sollte in jedem Fall kurz vor dem Clipping sein. So braucht man keine Normalisierung,
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es sich gerade bei der Ukulelenabnahme schwierig gestaltet, weil wenn man den Gain des Mic-Interfaces zu hoch dreht, das Rauschen extrem zunimmt. Eine Lösung hierfür wäre ein zusätzlicher Mikrofonvorverstärker. Hierfür nutze ich das ART Tube MP (kostet schlappe 44€) und es hilft echt weiter.
Grundsätzlich zählt aber immer die Musik und nicht die Technik. Es gibt Takes, die sind technisch vielleicht nicht perfekt, aber musikalisch so gut geraten, das man sich dazu entschließt diese zu behalten.
Nachbearbeitung
Die aufgenommen Files müssen, und das ist manchmal recht mühsam, geschnitten, gefadet, gesäubert werden. Hierbei darauf achten, das nicht zuviel wegkommt. Meistens merke ich hierbei, das ich dann doch einiges neu einspielen muss. Wenn beispielsweise die Ukulele ausklingt und währenddessen ein Störgeräusch vorliegt, so muss muss man entweder damit leben oder halt neu einspielen.
Mixing
Mit dem EQ kann man dann beim Mixing nach Geschmack Frequenzbereiche verstärken bzw. absenken. Wesentlich für diesen Schritt sind natürlich die Abhörmöglichkeiten. Auf keinen Fall sollte man HiFi Kopfhörer verwenden, egal wie gut diese sind. Auf Anraten eines Thomann Mitarbeiters habe ich den recht günstigen Superlux HD 660 im Einsatz. Aber auch auf diesen verlasse ich mich nicht allein. Basis eines Heimstudios sind Nahfeldabhörmonitore. Da gibt es auch schon für ca. 200€ Monitore mit denen man gut arbeiten kann. Dem Tip verschiedene Abhören zu verwenden kann ich nur zustimmen.
Ja, und in jedem Fall würde ich einen Hall hinzufügen. Zumal ich mit Logic Pro X arbeite, bin ich mit dem Spacedesigner sehr verwöhnt. Von so einer Hallmaschine haben wir früher tatsächlich nur geträumt.
Bettet man den Sound der Ukulele beispielsweise in den voreingestellten \"Nice-Room\" ist das Ergebnis schon richtig gut. Sicher gibt es auch andere gute Hall Plug-ins.
Je nach Genre und Instrument ist der zusätzliche Einsatz von Kompression sinnvoll.
Der Spitzenpegel des Mixes muss in jedem Fall bei 0 liegen und an keiner Stelle clippen. Besonders bei vielen Spuren gestaltet sich das zum Teil recht schwierig. Oftmals habe ich einen Mix fertig, der mir gefällt aber dann doch an einer Stelle clippt. Dann gilt es solange alles herunter zu drehen, bis es klappt. Und das ist insbesondere Schwierig, wenn man viel mit Volumenautomation arbeitet ...
Eine weitere ernüchternde Erfahrung von mir besagt aber auch: Es gibt leider NIE den perfekten Mix. Der Mix ist immer Geschmacksfrage. Auch schon beim Mixing kann ich empfehlen mit einem Referenz-Titel, den man richtig gut findet zu arbeiten. Man hört dann schon, wo es bei der eigenen Aufnahme mangelt und kann sich seinem Ideal annähern.
Mastering
Je nach Produktion ist das Mastering für den Titel entscheidend und so finde ich, dass ist das schwierigste Kapitel der Produktion. Ich persönlich hasse es eigene Titel zu mastern.
Am liebsten würde ich meine Songs einem professionellen Masteringstudio übergeben und dies auch jedem anderen empfehlen. Trotzdem beschreibe ich kurz meine Vorgehensweise mit den Bordwerkzeugen von Logic.
Alle folgenden Schritte sollten absolut moderat angewandt werden. Weniger ist mehr!
Als Übersichtshilfe habe ich stets den Multimeter geöffnet, um optisch die Frequenzen zu kontrollieren.
1. Auswahl eines Referenz-Titels zur Orientierung
2. Multi-Compressor - bereichsabhängige leichte Komprimierung, damit der Gesamtklang griffiger wird.
3. Channel EQ -
4. Exciter - damit der Sound mehr \"Crisp\" wird. Besonders bei A-Gitarre u. Ukulele wohl dosiert echt zu empfehlen.
5. Stereo Spread - leichte Anhebung der Stereo-Basis
6. Adaptive Limiter - Einsatz je nach Genre zur Anhebung der Lautheit - besonders bei Pop/Rock unumgänglich.
7. Space Designer - und am Ende lege ich gerade bei einem Mix mit vielen Instrumenten, Stimmen etc. noch ein ganz klein wenig Hall auf den Gesamtmix, damit alles wie aus einem Guss erscheint.
Das fertige Master höre ich dann an allen möglichen Quellen (Stereoanlage, PC-Lautsprecher, Autoradio, etc.) und danach korrigiere ich die obigen Einstellungen, bis sie mir gefallen.
Ja, der Loudness-War ist tatsächlich heftig, man kann ihn auch nicht gewinnen ... und meistens erkennt man spätestens in Punkto Lautheit den Unterschied einer professionellen- und Hobbyaufnahme. Aber es hilft nichts, wenn man möchte, dass \"mein Song\" irgendwie neben einer Profiaufnahme bestehen will, dann muss der Titel durch Kompressoren und Limiter gejagt werden, was das Zeug hält ... Man kriegt es aber trotzdem nicht hin und verzweifelt :(
Deswegen meine Meinung:
Aufnahmen im Heimstudio: JA
Mastering: Nein
Produziert man nur für den Hausgebrauch, so klingen an und für sich selbstgemasterte Titel auch völlig OK
ZitatWas die \"zu starken Bässe\" angeht: Ich mag es nicht wenn Ukulelen zu kalt klingen.
Ich meine ja auch nicht, dass sie total kalt klingen soll. Nur hört es sich eben \"zu nah\" an.
Es klingt eben, als hätte ich das Ohr direkt am Schallloch.
ZitatWas die Verteilung der Frequenzen angeht bin ich etwas unsicher, da scheint jeder etwas anderes zu hören
das hängt wohl auch damit zusammen mit welcher Anlage man hört.
Ich kann da nur von mir selbst sprechen, meine Lautsprecher wurden schon mehrfach für ihre neutrale Wiedergabe und gute räumliche Abbildung gelobt.
ZitatDen Begriff \"Hifi\" kannte ich bisher auch als Synonym für gefälligen, aber nicht unbedingt realistischen Klang.
Bei Hifi geht es eigentlich um einen möglichst unverfälschten Klang. Was manche Leute daraus machen verzerrt den Begriff recht stark.
es gibt furchtbar verfärbende Konstruktionen (wie du es beschreiben hast) für viel Geld am Markt, dafür würde ich mich als Entwickler schämen. Ich gebe meinen Namen nur für Entwicklungen her, die ihr Geld wert sind.
Im Hifi Sektor wird mittlerweile so viel Unsinn verzapft :evil:
Da liest man von Kabeln, die den Klang verbessern sollen, von CD Rohlingen, die für besseren Klang sorgen sollen und vielerlei anderem Unfug.
Naja, das ist ein anderes Thema.
ZitatDie entsprechende DIN-Norm bezieht sich wohl vor allem auf Wiedergabegeräte, läßt da aber auch noch einiges an Welligkeit im Frequenzgang zu
Es gibt heute viele preiswerte Gerätschaften, die diese Norm bei weitem übertreffen und auch viele teure, die die Norm nicht erfüllen.
Welligkeit im Frequenzgang ist immer im Kontext zu sehen. Schmalbandige einbrüche sind beispielsweise in Maßen vernachlässigbar, während sich ein kleiner Peak schon störend bemerkbar machen kann. Ein linearer Frequenzgang auf Achse sagt auch noch nichts aus. Winkelmessungen sind dagegen sehr aufschlussreich und vervollständigen das Bild.
Zu guter letzt müssen die Lautsprecher auch zum Raum passen, sonst bringt der beste Lautsprecher nichts.
Hallo Chipmunx, danke für die ausführliche Erläuterung! Ich fand die Beschreibung sehr interessant.
Ich wusste gar nicht daß es so Mic-Screens gibt. Interessante Sache.
Nun habe ich, wie Du es beschrieben hast, meine Testaufnahme mit 2 Kleinmembran-Mikrofonen in XY-Stereo gemacht. Nachbearbeitung habe ich keine gemacht, das Normalisieren kostet ja maximal das letzte Bit. Also sollte das nun schon einigermaßen als Vorlage fürs Mastering taugen?
Zum Thema Normalisieren: Ich finde es sehr anstrengend, mit zu wenig Headroom aufzunehmen ... ein einziger zu lauter Ton, und man hat ein nicht vernünftig korrigierbares Clipping drin. Wie soll man da entspannt spielen? Nein, ich lasse lieber an die 6 dB Headroom, und spiele entspannt und ohne Sorge. Verkrampft gleichmäßiges Spiel ist m.E. dem Endresultat wesentlich abträglicher als ein paar dB \"zuviel\" Headroom. An der Stelle sollte man die Prioritäten vernünftig setzen, finde ich. Es kommt aber vielleicht auch sehr darauf an, was für Musik man macht. Bei sehr dynamischer Musik halte ich es für fast unmöglich, mit wenig Headroom auszukommen, während sehr gleichmäßiges Strumming o.ä. da vielleicht unproblematischer ist.
Interessant daß Du den Art Tube MP empfiehlst, bei dem würde ich erwarten daß er rauscht... aber es kommt sicher auch darauf an, mit welchen Mikrofonen man ihn benutzt. t.bone sc140? Das ist ja auch bezahlbar.
Logic Pro X ist leider nur für Mac erhältlich, damit für mich leider nicht einsetzbar.
Benutzername:
Ich werde demnächst mal versuchen etwas sinnvolles aus der Aufnahme zu machen. Bin gespannt.
Ich gebe Dir recht, es gibt sehr viel Unfug zum Thema \"HiFi\", und ich persönlich bevorzuge auch neutrale Klangwiedergabe. Ich werde mich jedenfalls mehr mit Lautsprechern beschäftigen.
Eigentlich wollte ich noch mehr schreiben, danke euch allen für eure hilfreichen Beiträge, aber ich muß jetzt gerade los. Ich werde mich jedenfalls noch eingehend mit diesen Themen beschäftigen müssen.
Viele Grüße
Wilfried
Hallo wwelti
Ich muss gestehen, dass ich deine Aufnahme noch nicht vernünftig zu Hause hören konnte.
Heute Abend werde ich mir Dein File mal vornehmen.
Hallo Chipmunx,
Danke. Nochmals zur Orientierung: Es handelt sich wie gesagt um eine (abgesehen vom Normalisieren) unbearbeitete XY-Stereo-Aufnahme, mit zwei Rode NT5 mit 180 Grad Winkel. (Sie zeigen also gegeneinander, natürlich übereinander versetzt angeordnet.) Sie sind relativ nah an der Ukulele (ca. 30 cm).
Viele Grüße
Wilfried
ZitatIch werde mich jedenfalls mehr mit Lautsprechern beschäftigen.
da hab ich einen guten einstieg für dich:
http://www.einklang-audio.com/buch/dichtung_und_wahrheit.pdf
Ist viel zu lesen, vermittelt aber die wichtigsten Grundlagen.
Wenn du Fragen hast, kannst du mir auch schreiben.
@wwelti so, ich habe nun Deine Aufnahme in aller Ruhe gehört.
Deine Ukulele hört sich super an! Klasse gespielt - Kompliment! Bin begeistert von den Mikrofonen!
Auch die Aufnahme ist echt OK
Allerdings hätte ich mir gewünscht, Du hättest den Titel nicht normalisiert, damit Luft nach oben ist.
Es ist alles da, was man braucht - Mir juckt es echt in den Fingern...
Dürfte ich Dein File herunterladen und durch meine Schleuder schicken?
Und mein Ergebnis hier veröffentlichen?
Hallo Chipmunx!
Vielen Dank, na das klingt doch alles sehr ermutigend für mich. Wenn Du fürs Mastering Luft nach oben brauchst, reduziere einfach die Lautstärke ein wenig. Aufs letzte Bit kommt\'s jetzt auch nicht an, finde ich ;)
Klar, Du darfst Dich gerne an der Aufnahme versuchen, und das Ergebnis natürlich dann auch veröffentlichen. Ich bin _sehr_ gespannt und freue mich schon auf das Ergebnis. :)
Nachtrag: Ohh! Danke für den Lesestoff, Benutzername! Da hab\' ich was für lange Zugfahrten. :mrgreen:
Viele Grüße
Wilfried
Hallo Wilfried,
..... Hab ich schon gemacht ;) ... wollt nur Dein Einverständnis ...
Ich habe es exakt wie oben beschrieben gemastert (allerdings ohne Referenztrack)
https://www.dropbox.com/s/y9y0igqzt2wns4e/keanOhara.mp3
Bin gespannt auf Deine und selbstverständlich auch auf andere Meinungen.
VG Thomas aus Unna
Hallo Thomas!
Ui, das ging aber schnell! :mrgreen:
Na um so besser!
Jedenfalls sehr interessant, das Ergebnis. Es hört sich doch deutlich präsenter an so (weiß nicht wie ich das ausdrücken soll!). Ich meine jetzt auch ein paar ganz leichte Zerrer wahrzunehmen, die aber möglicherweise schon im Ausgangsmaterial vorhanden waren. Z.B. bei 00:19.
Aber die Bearbeitung gefällt mir gut! Ich habe auch das Gefühl daß da deutlich mehr Lautheit vorhanden ist, hätte gar nicht gedacht, daß das bei einer Solo-Ukulelen-Aufnahme in dem Maße machbar ist.
Nun bin ich sehr gespannt auf die Meinung anderer Hörer. Der Stereo-Effekt ist ja auch immer noch sehr ausgeprägt. Was ich persönlich jetzt nicht schlecht finde.
Vielen Dank für die Demonstration!
Viele Grüße
Wilfried
Jep, u.a. bei 00:19 waren leichte Zerrer. Ich glaube immernoch, das liegt an der Normalisierung auf 0. die kann man auch leider nicht einfach zurückdrehen. Es ist auch der Stereo-Spread ganz leicht für das fast komplette Spektrum aktiviert. Das Stereobild müsste auch einen Tacken weiter sein.
VG Thomas
Hallo Thomas,
Naja, durch Normalisierung sollten eigentlich keine Verzerrungen entstehen können, da ja immer noch ein ganz klein wenig \"Luft\" gelassen wird. An einer Stelle clippt Deine Bearbeitung ganz leicht, sieht aber eher nach \"weichem\" Clipping über eine Kennlinie aus als nach hartem Abschneiden. Ich glaube aber nicht daß es daran liegt, es könnte aber sein daß es irgendwo bei der Aufnahme passiert ist, die Kontakte waren z.T. nicht ganz optimal, darum kümmere ich mich noch. Sowas gibt dann leicht zerrende Geräusche die nicht als Clipping erkennbar sind.
Danke nochmals,
Viele Grüße
Wilfried
ZitatIch meinte die Effekte bei \"Dieses Lied\" und \"ukulele Akquisition\" - sehr geschmackvoll und klasse eingesetzt!!!! Was hast Du da für ein Effekt am Start???
Das waren irgendwelche built in Effekte von Garage Band - mit Hall und Chorus.