Ukulelenboard

Ukulelenboard => Theorie, Technik, Aufnahme => Aufnahmetechnik => Thema gestartet von: RISA am 11. Nov 2009, 11:34:20

Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: RISA am 11. Nov 2009, 11:34:20
Wo stelle ich räumlich was hin? Ich finde, dass es einen schönen Raumeffekt gibt, wenn man einen Teil der Instrumente beim Abmischen von Aufnahmen etwas auf die linke und rechte Seite stellt. Aber wie macht man das, dass es möglichst gut klingt? Da heißt es immer, man soll es so machen, wie das Publikum es in einem Konzert hören würde. Naja, die meisten PAs bei Rock-Konzerten drönen auf beiden Kanälen das selbe raus, also mono. Bassfrequenzen kann man nicht zuordnen, also in die Mitte. Das Schlagzeug steht auf der Bühne meist auch in der Mitte, also auch in die Mitte. Der Lead-Sänger steht zentral vor dem Schlagzeug, also auch in die Mitte. Solist steht meist auch in der Mitte, also in die Mitte. Bis jetzt habe ich eine astreine Mono-Aufnahme :(
Was stelle ich jetzt etwas nach außen, z. B. Background-Chor, Rhythmus-Gitarre und andere Begleitinstrumente. Wenn ich die nicht habe, bleibt dann alles mono? Meine Aufnahmen sollen meistens ein bestimmtes Instrument vorstellen als Demo-Sound, d. h. ich habe i. d. R. nur Bass, Schlagzeug, Ukulele, Gesang.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Michael am 11. Nov 2009, 11:49:12
Ich habe mir gestern How About Uke von Lyle Ritz bei iTunes gekauft. Das höre ich gerade über Kopfhörer. Ukulele und Bass sind mehr links, Schlagzeug und Flöte mehr rechts.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: WS64 am 11. Nov 2009, 11:56:23
Ich nehme an Die geht es um Aufnahmen, nicht Liveshows?
Obwohl das eigentlich auch da gilt...

In der Regel ist das Schlagzeug nämlich nicht mono, sondern man hat ganz viele Microphone für verschiedene Instrumente (Drumcomputer anaöog), d.h. die Drums an sich verteilen sich schon fast von alleine richtig schön im Panorama, wobei man auch hier die Bassdrum üblicherweise in der Mitte belässt.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Floyd Blue am 11. Nov 2009, 12:01:21
Hier noch mal das, was ich im Paulele-Thread als meine Auffassung dargestellt habe:

Zitat von: Floyd BlueMan mischt doch eigentlich für den Zuhörer. Ich bin der Auffassung, dass man so mischen sollte, wie es der Zuhörer z. B. in einem Konzert hört. Der hört ein Klavier ganz anders, als wenn Du als Spieler direkt davor sitzt. Mit den Basstönen an sich hast Du Recht. Die kann man unter einer bestimmten Frequenz nicht orten. Beim Schlagzeug würde ich auch nur die Bassdrum in die Mitte legen und denn Rest im Stereopanorama so verteilen, wie es das Publikum sieht, also keine extremen Links- oder Rechtseinstellungen. Die Leadstimmen, wie Hauptsänger bzw. Soloinstrumente passen tatsächlich am Besten in die Mitte. Die Begleitinstrumente kann man dann verteilen. Mit Hall- bzw. Raumeffekten kann man dann noch zusätlich eine Tiefenwirkung erreichen. Das ist aber nur meine Meinung bzw. Erfahrung, die ich früher als Live-Tonmann mal gemacht habe. Abweichungen von irgendwelchen Regeln sollte man ganz klar erlauben, wenn es gut kommt.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: losguidos am 11. Nov 2009, 12:08:23
hallo rigk,

das hängt natürlich ein bißchen von der musik und dem persönlichem geschmack ab, wie man das macht. es gehört schon viel erfahrung dazu das stereopanorama mit panpots richtig einzustellen, zumal dir bei der nahabnahme ja auch viele informationen einer aufnahme mit stereo hauptmikrofon fehlen (diffusschall und räumlichkeit).

jedenfalls würde ich nur unterschiedliche pegel nehmen, um einen stereoeffekt zu erzielen. bei laufzeitdifferenzen (die hörereignisrichtung entsteht duch verzögerung der signale) kann es vielleicht zu interferenzen kommen, die den klang verfärben. bei ca -18dB pegeldifferenz zwischen den kanälen hast du eine hörereignisrichtung von 100% aus einem lautsprecher auf der stereobasis. bei niedrigeren pegeldifferenzen liegt die phantomschallquelle irgendwo dazwischen (bei 0db differenz logischerweise in der mitte). hier in der tabelle hast du anhaltswerte, wie sich pegelunterschiede auf die hörereignisrichtung auswirken:

http://www.sengpielaudio.com/TheorieGrundlaIntensitaet.pdf

ich würde die musiker jedenfalls nicht zu weit nach außen legen, weil das schnell künstlich klingt, aber eben auch nicht alle in die mitte :) du könntest ja z.b. auch das schlagzeug gleich in stereo aufnehmen und hättest dann schon einen stereoeffekt. dann darfst du allerdings nichts am pegel verändern (linker kanal ganz links, rechter kanal ganz rechts), da du sonnst den stereoeffekt schnell zerstörst und interferrenzen hast. die ukulele, um die es ja eigentlich geht, läßt du in der mitte und den sänger packst du leicht versetzt daneben. die lokalisation bei tiefen frequenzen ist natürlich geringer, aber den baß kannst du schon etwas aus dem center rausholen. so würde ich das versuchen, aber eigentlich muß man sich das mal anhören und dann entscheiden, ob\'s einem gefällt.

vg guido

edit: das schlagzeug würde ich übrigens nur mit zwei mikros abnehmen. wenn du jede drum einzeln mikrofonierst, mußt du die einzelnen kanäle ja wieder einpegeln. das würde nicht soviel sinn machen ;)
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: doctor dick am 11. Nov 2009, 18:44:40
I\'ve got a eight track recorder, so I want to have a stereo mix. But not only stereo is an important issue, also near and far is important with the help of echo. And there\'s a big difference between close miking and miking from a distance.
In the middle: lead singer, uke and bass
A little bit on the left or right: other instruments and second voice.
Extreem left and right: An extra uke twice recorded, you get a very nice stereo effect. You can do that trick to with a second voice.

Echo: standard for the lead singer and uke. For me never on the bass.
More echo for the other instruments and singing.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Ohrenblicker am 11. Nov 2009, 19:10:55
Hallo Rigk,

da kann man mit einem klaren \"kommt drauf an\" antworten. Bei klassischer Musik ist es in der Tat so, dass die Raumaufteilung möglichst authentisch bleiben soll, d.h. die Musiker sollen im Panorama möglichst so zu hören sein wie sie auf der Bühne sitzen. Bei sogenannter U-Musik ist das aber völlig anders, da hast du viel mehr Freiheiten und Experimentiermöglichkeiten.

Eine gute Schlagzeugabnahme ist nicht ohne. Da nimmt man Snare und Bassdrum, evtl. auch Toms mit Einzelmikros ab und noch mal zwei Overhead-Mikros für den Gesamtklang (dabei gibt es auch schon unterschiedliche Möglichkeiten der Stereo-Mikrofonierung). Du kannst das Drumset dann je nach Geschmack über die ganze Stereobreite legen. Die Bassdrum sollte in der Mitte sein (ebenso der Bass), die anderen Instrumente so, wie sie im Schlagzeug angeordnet sind zu den Overheads dazumischen. Den Gesang würde ich auch möglichst mittig lassen. Einen Chor kann man dann wieder schön \"breit\" machen.

Alle anderen Instrumente teilst du so auf, dass sie \"Luft\" haben. Das gilt nicht nur für die Räumlichkeit, sondern auch für die Frequenzen, d.h. da kann man ggf. mit dem Equalizer noch einiges rausholen.

Im Fall Schlagzeug, Bass, Gesang, Ukulele hast du natürlich nicht viel Spielraum. Wenn der Gesang zu weit von der Mittelachse entfernt ist, dann klingt es oft etwas unausgewogen. Bei der Ukulele hast du da mehr Spielraum. Ein dezenter Hall verschafft dir dann auch noch etwas mehr Räumlichkeit. Wenn du die Ukulele doppelst (also auf zwei Spuren das Gleiche aufnimmst) und die beiden Spuren nach links und rechts versetzt legst, bekommst du einen schönen Stereoeffekt. Das habe ich beispielsweise hier so gemacht:
http://www.ohrenblicke.de/web/ukulele.mp3

Alles in allem muss man ein wenig herumprobieren, Patentrezepte gibt es nicht!
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: losguidos am 11. Nov 2009, 19:25:41
hallo ohrenblicker,

wie meinst du das denn?

Zitat von: OhrenblickerWenn du die Ukulele doppelst (also auf zwei Spuren das Gleiche aufnimmst) und die beiden Spuren nach links und rechts versetzt legst, bekommst du einen schönen Stereoeffekt.

wenn du beide kanäle versetzt (also sagen wir mal 25% links und rechts vom center) dann ist die phantomschallquelle doch wieder in der mitte. ein stereoeffekt entsteht doch durch pegel- und/oder laufzeitdifferenzen. die sind bei dieser methode aber gar nicht vorhanden.

vg losguidos
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Floyd Blue am 11. Nov 2009, 19:38:04
Zitat von: losguidos
Zitat von: OhrenblickerWenn du die Ukulele doppelst (also auf zwei Spuren das Gleiche aufnimmst) und die beiden Spuren nach links und rechts versetzt legst, bekommst du einen schönen Stereoeffekt.

wenn du beide kanäle versetzt (also sagen wir mal 25% links und rechts vom center) dann ist die phantomschallquelle doch wieder in der mitte. ein stereoeffekt entsteht doch durch pegel- und/oder laufzeitdifferenzen. die sind bei dieser methode aber gar nicht vorhanden.

vg losguidos

Du darfst auf keinen Fall das gleiche Signal auf beide Kanäle legen, sprich die Spur einfach kopieren. Du solltest das Ganze noch einmal spielen und dann die beiden Spuren im Panorama auseinander ziehen. Erst die leichten Unterschiede im Einspielen machen den Effekt aus.

Hör Dir dazu mein \"Don\'t Stand So Close To Me\" an. Da habe ich zweimal ungefähr das Gleiche auf der Uke gespielt und dann die eine Spur ganz nach links gelegt und die andere ganz nach rechts. Das ist zwar nicht wirklich \"stereo\", aber ein sehr schöner Effekt.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: losguidos am 11. Nov 2009, 19:51:45
hi floydblue,

ja, der effekt ist interessant, aber das hat ja wenig mit stereo zu tun. mir ist eben nicht klar, wo der clou sein soll, wenn man die mono spur verdoppelt, weil ich das gleiche auch mit einer spur und panpot machen kann.

vg
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Floyd Blue am 11. Nov 2009, 20:09:21
Zitat von: losguidos... ja, der effekt ist interessant, aber das hat ja wenig mit stereo zu tun. mir ist eben nicht klar, wo der clou sein soll, wenn man die mono spur verdoppelt, weil ich das gleiche auch mit einer spur und panpot machen kann...
Genau das habe ich doch eben gesagt. Es ist nicht stereo, weil die Rauminformationen fehlen (Laufzeitunterschiede, Early Reflections etc.). Eine Monospur einfach zu doppeln macht keinen Sinn. Man könnte aber Stereoinformationen hinzufügen (Delays, Reverb etc.).

Beim \"Don\'t Stand...\" habe ich übrigens den Effekt mit dem Gesang im Refrain gemacht: Ich habe ihn dreimal eingesungen (nicht einfach die Spuren kopiert!!!). Die Haupstimme liegt in der Mitte und zwei Stimmen links und rechts. Das gibt einen ziemlich fetten und breiten Sound, ist aber immer noch nicht stereo, weil eben die Rauminfos fehlen. Bei dem Stück habe ich auch bewusst auf Hall oder andere Effekte verzichtet. Ich wollte diesen trockenen, direkten Sound haben. Da ich im Nahfeld mikrofoniert habe, fehlt auch das meiste der Rauminformation.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: losguidos am 11. Nov 2009, 20:54:40
hi floydblue,

ja... ich hatt dich schon verstanden :) ich habe mich dabei immer noch auf ohrenblickers vorschlag bezogen. rigks eigentliche frage, war ja die der verteilung von instrumentenspuren im stereopanorama und weniger welche effekte, oder klangveränderungen man sonnst noch vornehmen kann. ich meine eben, das sollte man nur durch pegelveränderungen machen. wenn man die laufzeit mit verdoppelten spuren verändert (spätestens nach 2ms ist ein instrument schon 100% links, oder rechts), dann kommt es bei bestimmten frequenzen zu interferenzen und möglicherweise zu klangverfärbungen. das kann ja nicht der sinn sein, wenn man den klang einer ukulele präsentieren will.

vg losguidos
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Floyd Blue am 11. Nov 2009, 21:07:48
Stereophonie bedeutet halt nicht nur verschiedene Panoramapositionen und unterschiedliche Pegel. Bei richtiger Sterophonie gehören eben auch noch die Laufzeitunterschiede und Rauminformationen zwingend dazu. Selbstverständlich gehören dazu auch noch Interferenzen und Phasenverschiebungen und damit verbundene Auslöschungen oder Verstärkungen. Alles andere ist meiner Meinung nach nur eine halbe Sache.

Wenn Rigk seine Ukulelen vorstellen will, gelten wahrscheinlich sowieso andere Regeln. Dann sollte natürlich das präsentierte Instrument im Vordergrund stehen, also deutlich lauter als irgendwelche Begleitinstrumente und in der Stereomitte sein.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: losguidos am 11. Nov 2009, 21:23:19
ja, klar kann es bei stereoaufnahmen auch laufzeitdifferenzen geben und der diffusschall und andere faktoren (hallanteil) spielt natürlich auch eine rolle. das hab\' ich ja auch nicht bestritten ;) es geht hier aber um den fall, das man keine stereoaufnahme gemacht hat, sondern einzelne instumentenspuren zur verfügung hat. natürlich kann man auch die laufzeit verändern (phase verschieben), aber man riskiert dadurch, daß sich eventuell auch der klang etwas verändert. das war eigentlich alles was ich damit sagen wollte. besser nur am panpot drehen und dann nach wunsch den klang verändern (mit eq), oder effekte hinzufügen (hall, ect...).

vg
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Floyd Blue am 11. Nov 2009, 21:35:47
Genau! So wird das üblicherweise gemacht, wenn man die Instrumente einzeln aufnimmt ohne (oder mit sehr wenigen) Rauminformationen. So kann man sich, mit den entsprechenden Effektgeräten seinen Raum selber bilden.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Ohrenblicker am 12. Nov 2009, 00:45:13
Zitat von: losguidoshallo ohrenblicker,

wie meinst du das denn?

Zitat von: OhrenblickerWenn du die Ukulele doppelst (also auf zwei Spuren das Gleiche aufnimmst) und die beiden Spuren nach links und rechts versetzt legst, bekommst du einen schönen Stereoeffekt.

wenn du beide kanäle versetzt (also sagen wir mal 25% links und rechts vom center) dann ist die phantomschallquelle doch wieder in der mitte. ein stereoeffekt entsteht doch durch pegel- und/oder laufzeitdifferenzen. die sind bei dieser methode aber gar nicht vorhanden.

vg losguidos

Ich meinte, dass man zwei Ukulelenspuren aufnimmt und sie jeweils nach links und rechts legt (siehe bzw. höre das verlinkte Hörbeispiel), also nicht dasselbe Signal, was natürlich unsinnig wäre. Das ist ein verbreitetes Verfahren z.B. bei Gitarrenbegleitung. Man ortet die Instrumente eben jeweils links und rechts, was der Aufnahme mehr Breite verschafft. Bei so einer kleinen Besetzung könnte das ggf. Sinn machen, damit es interessanter klingt. Zum Demonstrieren eines Ukulelenklangs würde ich ohnehin das Instrument solo aufnehmen und auf die \"Band\" verzichten.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: losguidos am 12. Nov 2009, 08:13:34
hallo ohrenblicker,

danke für die antwort :) ...also praktisch dasselbe was auch floydblue vorgeschlagen hatte. strenggenommen hat  man dann natürlich zwei ukulelen die auf der aufnahme spielen, auch wenn sie nah beieinander \'sitzen\' und sehr ähnlich klingen.

vg
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Ohrenblicker am 12. Nov 2009, 09:30:54
Naja, eine Ukulele und ein Ukulelelist reichen ja dafür. Ick spiel ooch imma allet alleene ;)
Die sitzen aber eben nicht nah beieinander, sondern man kann sie im Panorama recht weit nach \"außen\" legen. Wenn sie zu dicht beisammen sind, gibt es Interferenzen. Ebenso, wenn man\'s Mono abspielt (naja, dürfte heutzutage kaum noch vorkommen). Und es ist halt nur eine Möglichkeit von vielen, eine Aufnahme \"stereomäßig\" aufzupeppen.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Floyd Blue am 12. Nov 2009, 10:50:17
Jo, genauso mache ich das auch.

Das gibt einen schönen fetten und breiten Sound, ohne dass man viel mit irgendwelchen dubiosen klangbeeinflussenden und bewusstseinsverändernden Effekten herumspielen muss. :mrgreen:
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Ohrenblicker am 12. Nov 2009, 11:01:34
Ich habe auch noch ein gutes Mittel für besseren Sound: Eine Flasche Bier kann Wunder wirken. Alles klingt gleich besser. Funktioniert fast immer.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: wwelti am 12. Nov 2009, 11:04:15
Ich hoffe sehr, daß jetzt nicht alle anfangen, nur noch so aufzunehmen. Das mag zwar \"schön\" breit und fett sein, aber natürlich klingt es nun mal gar nicht! Solche Effekte kann man mal einsetzen -- halt als Effekt. Fürs \"normale\" Hören ziehe ich ein natürliches Klangbild vor.

Von mir aus darf ruhig -- dezent! -- mit Effekten nachgeholfen werden, um ein rundes, natürliches Klangbild zu erreichen. Wer hat schon optimale Aufnahmebedingungen? Aber auch da gilt: Weniger ist oft mehr.

Gruß
  Wilfried
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: losguidos am 12. Nov 2009, 11:15:21
hi wilfried,

da gebe ich dir vollkommen recht. zumal wenn es eigentlich den zweck von rigks beispiel erfüllen soll.

Zitat von: RISAMeine Aufnahmen sollen meistens ein bestimmtes Instrument vorstellen als Demo-Sound, d. h. ich habe i. d. R. nur Bass, Schlagzeug, Ukulele, Gesang.

wenn\'s einfach nur schön klingen soll, ist eigentlich alles erlaubt. von da her sind soundbeispiele auf jeden fall ein schönes feature für die webseite, aber die verschiedenen klänge der ukulelen danach zu beurteilen, ist wohl eher schwierig. am ende muß man dann vielleicht doch nach großumstadt fahren und alle einmal durchspielen  8)

vg
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Floyd Blue am 12. Nov 2009, 11:35:08
@Ohrenblicker: Nach der zweiten Flasche Bier sieht dann auch alles noch schöner aus und nach der dritten ist sowieso alles egal... :mrgreen:

@Wilfried: Wenn man so mischt, geht es nicht um die Natürlichkeit der Aufnahme, sondern wirklich nur um einen fetten, breiten oder was auch immer Klang. Hör Dir mal aktuelle Pop-Musik an. Synthesizer klingen übrigens auch nicht natürlich und werden verwendet. Wenn es um natürlichen Sound geht sind ganz andere Techniken gefragt, als ein wenig am Panoramaregler zu drehen. Da spielt der Raum und die Mikrophonierung eine sehr wichtige Rolle. Aber es gibt ja auch natürlichen Abstellkammer-Sound... ;) Sobald mit Effekten (Effektgeräten) gearbeitet wird, ist sowieso die ganze Natürlichkeit dahin.

@losguidos: Genau! Erlaubt ist, was gefällt.

@Rigk: Wenn ich ein Instrument demonstrieren wollte, würde ich mich nicht um irgenwelche Stereo-Panorama-Regler-Einstellungen kümmern. Eine gute Mono-Aufnahme des Instruments bringt, meiner Meinung nach am Meisten. Begleitung lenkt eigentlich nur ab. Vielleicht ist am Ende der Präsentation eine kurze Sequenz mit Begleitung sinnvoll, um zu sehen, wie sich das vorgestellte Instrument in einem bestimmten Kontext verhält.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: wwelti am 12. Nov 2009, 11:45:08
Na gut, stimmt natürlich... Ich hatte nur ein bisschen die (vielleicht fehlgeleitete?) Sorge daß nun unbedarfte Leser diese Technik als das Nonplusultra der Stereo-Aufnahmetechnik mißverstehen könnten ;)

Aktuelle Pop-Musik klingt oft etwas zu aufdringlich für meinen Geschmack. Manchmal finde ich das ja auch ganz nett, aber nicht immer ;)

Synthesizer finde ich auch interessant, ich habe mich mal vor längerer Zeit mit beschäftigt ;)

Gruß
  Wilfried
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Ohrenblicker am 12. Nov 2009, 12:20:07
Wie ich bereits sagte, es ging hier nur um eine Möglichkeit, das Klangbild breiter zu machen, weil die beschriebene Instrumentierung nicht viel Spielraum bietet. Für Klangdemonstrationen einer Ukulele ist eine Soloaufnahme ohnehin die bessere Wahl. Aber selbst das ist problematisch, da Saiten, Aufnahmeraum, Mikrofon, Mikrofonabstand etc. den Klang beeinflussen.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Floyd Blue am 12. Nov 2009, 12:25:50
Zitat von: Ohrenblicker...Aber selbst das ist problematisch, da Saiten, Aufnahmeraum, Mikrofon, Mikrofonabstand etc. den Klang beeinflussen.

Und es ist noch viel schlimmer. Der Spieler hat auch einen großen Einfluss auf den Klang, ganz zu schweigen von der Spieltechnik und dem Material, mit dem die Saiten malträtiert werden.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: losguidos am 12. Nov 2009, 12:33:35
ja :) ....aber wäre kein klangbeispiel besser? ich denke es geht darum, einfach nur einen eindruck zu vermitteln und die seite für online-käufer interessanter zu machen.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Floyd Blue am 12. Nov 2009, 12:49:40
Genau. Ein einfaches Klangbeispiel ohne Firlefanz in einem gemütlichen Raum aufgenommen...

Eine Kirche würde ich dafür nicht unbedingt nehmen.  :mrgreen:
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: gallier am 13. Nov 2009, 11:17:56
Meine Meinung nach ist die Stereofonie nur ein schöner Effekt den man mit 2 Boxen betreiben kann. Einen räumlichen Eindruck kann man auch mit EINEM Lautsprecher  ohne Zusatz von irgendwelchen Effekten erzielen. Nämlich durch durch den Raum in dem die Box steht. Etwas anderes passiert ja auch nicht wenn James Hill ein Privatkonzert  im Wohnzimmer gibt. Trotzdem sind wir aber immer bemüht solche Ereignisse (sollten sie mal eintreten) in Stereo aufzunehmen bzw. wiederzugeben. D.h. man nimmt die Uke mit einem Mikrofon auf  und bastelt sie in einen künstlichen Raum (Hall). Diese Raumaufnahme geben wir dann mit unserem CD-Player in einem zweiten Raum (Raum in Raum)wieder. Ist eigentlich irgendwie verrückt aber unsere Ohren haben sich im laufe der Zeit schon daran gewöhnt und wollen es auch gar nicht mehr anders haben. Die zweite Möglichkeit wäre die Uke mit 2 Mikrofonen aufzunehmen. Dazu gibt es jede Menge verschiedene Verfahren (MS sollte man mal ausprobieren) Der Raum ist dann direkt mit auf der Aufnahme. Spielen noch andere Musiker mit werden die auch automatisch direkt richtig im Raum verteilt. Bei einer Mehrspuraufnahme das Stereomikrofon einfach fest auf einem Platz stehen lassen und alles andere wie bei einer Liveperformance drumherum positionieren und nacheinander aufnehmen. Eventuell noch Stützmikrofone einsetzen. Da kann es aber schnell dazu führen das man für ein Signal 3 Spuren braucht.
Wenn man mit künstlichen Klangerzeugern arbeitet muss man natürlich auch mit künstlichen Räümen arbeiten. Um hier eine natürliche Raumverteilung der Instrumente zu erreichen reicht es meiner Meinung nach nicht aus nur EINEN Hall zu benutzen,  da dann die künstlichen Raumeflektionen für jedes Instrument gleich sind, d.h sie stehen alle auf der gleichen Stelle. Wenn man weiss wie der Schall sich ausbreitet kann man die verschiedenen Parameter selber ausrechnen.Das ist aber eine Wissenschaft für sich. Moderne Softwarehallgeräte machen das automatisch.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Jan am 13. Nov 2009, 11:35:48
Wahrscheinlich ist es tatsächlich eine Frage der (Hör)Gewohnheit. Mir gefällt es schon auch, wenn sich beim Musikhören eine imaginäre Bühne auftut und ein räumlicher Eindruck entsteht.
Oft ist aber auch hier weniger=mehr. Ein für meine Ohren authentisches Beispiel ist das paarundsiebziger Tom-Waits-Album \"Blue Valentine\", aufgenommen mit vergleichsweise simpler Zweispurtechnik. Trotzdem (oder gerade deshalb?) hört es sich, wenn ich die Augen schließe, nach Jazzclub an. Im Vergleich dazu finde ich die allermeisten zeitgenössischen Aufnahmen hoffnungslos überproduziert - das klingt dann eben nach Studio und unendlich viel technischem Brimborium.

Letztlich entscheidet aber die Musik: gute Musik macht auch auf einem Uralt-Mono-Kassetttenrecorder Spaß, miese Töne sind auch durch noch so viel Aufwand bei der Produktion/Wiedergabe nicht zu retten. Den Beweis liefert z.B. Youtube - die besten Darbietungen sind nicht unbedingt die aufwendigsten Aufnahmen (oft genau das Gegenteil).

Sorry für OT, Rigk... :|
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Floyd Blue am 13. Nov 2009, 11:38:21
Zitat von: gallier... Spielen noch andere Musiker mit werden die auch automatisch direkt richtig im Raum verteilt. Bei einer Mehrspuraufnahme das Stereomikrofon einfach fest auf einem Platz stehen lassen und alles andere wie bei einer Liveperformance drumherum positionieren und nacheinander aufnehmen...

Wirklich alles, und auf keinen Fall vergessen, die anderen Musiker mit zu positionieren, sonst klingt nämlich wieder alles wie nacheinander aufgenommen! Aber eigentlich müssen die alle sowieso gleichzeitig noch mitspielen, weil die ganzen Reflektionen und Resonanzen, wenn alle Musiker mitspielen, auch von den Mikros mit aufgenommen werden.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: gallier am 13. Nov 2009, 12:37:37
ZitatAber eigentlich müssen die alle sowieso gleichzeitig noch mitspielen, weil die ganzen Reflektionen und Resonanzen, wenn alle Musiker mitspielen, auch von den Mikros mit aufgenommen werden.

Entschuldigung, aber die Übersprechungen will man ja eigentlich vermeiden. Ist aber auch egal, da Rigk alleine aufnimmt.
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: Floyd Blue am 13. Nov 2009, 12:42:39
Zitat von: gallier
ZitatAber eigentlich müssen die alle sowieso gleichzeitig noch mitspielen, weil die ganzen Reflektionen und Resonanzen, wenn alle Musiker mitspielen, auch von den Mikros mit aufgenommen werden.

Entschuldigung, aber die Übersprechungen will man ja eigentlich vermeiden. Ist aber auch egal, da Rigk alleine aufnimmt.

Brauchst Dich nicht zu entschuldigen! ;) Die Übersprechungen sind doch aber eigentlich \"natürlich\".

Du hast Recht, es ist egal, weil Rigk alleine aufnimmt, sowieso das Ergebnis zählt, erlaubt ist, was gefällt und Regeln dazu da sind gebrochen zu werden. Und das meine ich ernst!
Titel: Stereo-Panorama bei Aufnahmen
Beitrag von: moskeeto am 13. Nov 2009, 15:36:08
Noch ein paar Ideen für mehr Breite/Tiefe bei Uke-Aufnahmen:
Man kann eine Ukulele mit zwei Mikrofonen aufnehmen (zB. 15 cm und 150 cm Abstand) und dann die zweite Spur phasenverdreht dazumischen (gibt mehr Raumklang). Oder eine Uke gleichzeitig mit Mikro und Pickup aufnehmen und dann beide pannen (+mit Phasendrehung und EQ spielen).

Hab ich aber beides noch nicht selbst getestet. Ich nehm i.d. Regel aber drei Uke-Spuren auf: Eine laut in der Mitte und zwei sehr leise links und rechts für mehr Fülle.

Gesang pack ich in der Regel auch in dieMitte, aber Hi Hat und Crash-Becken können gerne leicht gepannt sein. Ebenso konkurriende Sounds, z.B. wenn gleichzeitig verschiedene Percussion Instrumente spielen. Wenn dann ein Stereo-Hall drauf gepackt wird, dann gibt jede leiche Verschiebung einen guten Effekt. Wenn Bassdrum und Bass beide recht \"fett\" sind, dann verschiebe ich die auch teilweise ein wenig nach links und rechts, damit sie jeweils mehr Raum bekommen - am Ende werden sie ja eh nicht räumlich wahrgenommen.  

Aber bis auf die Tipps fürs Schlagzeug ist das sicherlich alles nicht sehr hilfreich, wenn es um die Präsentation von natürlichen Ukulele Sounds geht.
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