Ich bastele mir eine Solid-Bass

Begonnen von Dieter, 07. Jul 2011, 18:13:30

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-Jens-

Wie schaut\'s aus Dieter, hat ihn nun schon jemand gespielt? Dein letzter Beitrag klingt fast so, als wäre eine fortgeschrittene Version denkbar :)

stephanHW

Es ist konstruktiv gemeint. Möglicherweise hast du diese Fragen einfach nicht berücksichtigt? Es lohnt sich in Anbetracht der handwerklichen Perfektion deiner Arbeit.

-Jens-

Natürlich ist das ein konstruktiver Beitrag und sollte für die nächste Version, sofern es eine geben sollte, berücksichtigt werden. Eigentlich sind alle Brücken von E-Bässen kompensiert. Wie ist das? Je kürzer die Mensur, desto geringer die nötige Kompensation? Als vages Gegenargument könnte man anbringen, daß Kontrabässe nicht über eine Kompensation verfügen. Daher kann ich Tukes Einwand widerum gut verstehen. Muss man mal sehen, wie sich das Teil spielt, wenn es denn mal soweit ist :)

Dieter

#153
ist ja nett, dass ihr mit mir leidet. lest doch mal #141-#145..

so lange die saiten nicht alle drauf sind, hats keinen zweck weiter zu machen. dann sehen wir weiter.

das schöne an der konstruktion von rigk ist ja hier auch, dass man das aluteil mit der stegeinlage ganz einfach so ändern kann, wie man das braucht.  :)

leider bin ich kein gitarrenbauer, der hätte das von anfang an alles gewusst und berücksichtigen können. ich muss es halt learning by doing machen..

aber ich bin guter hoffnung :)

vielleict kann mir ja mal einer mit laienverständlicher erklärung weiterhelfen, warum und wie das mit der kompensation ist. aber bitte möglichst praxisnah an 51cm mensur.. das könnte ich dann bei einer änderung berücksichtigen.
Gruss Dieter

H a n s

Da du ja keine Bünde in deinem Bass hast, ist das mit der Kompensation
gar nicht soo wichtig. Wie Jens schon schieb, ist ein Kontrabass auch nicht
kompensiert sondern hat einen wenn auch viel größeren aber dennoch
geraden Steg. Ein Cello, eine Geige und alle anderen Streichinstrumente
kommen auch ohne Kompensation aus. die haben auch alle keine Bünde.

Wenn du Bünde drin hättest, dann kann man bei der Mensur und diesen
speziellen Saiten auch nicht genau sagen wie groß denn nun die Kompensation sein
muss.
Auf jeden Fall ganz einfach erklärt: Die Mensur muss bei den dickeren Saiten etwas
länger sein als bei den dünneren.
Lebe Deine Träume, als ein Leben lang nur zu träumen !!

Dieter

danke, hans.
trotzdem würde es mich jetzt ja schon interessieren, ob und wie man das ausrechnen kann.
könnte ja sein, dass ich (bin manchmal ein perfektionist) das auch berücksichtigen will oder auch mal was mit bünden baue..

im moment habe ich eine stegeinlage von 4 mm breite, wäre aber auch kein thema eine breitere zu machen. wenn ich das aber jetzt ändere, dann aber auch richtig :)

wie ist das eigentlich beim bass mit der höhe der stegeinlage? gleich hoch bei allen saiten oder unterschiedlich? schräg? wenn ja warum und wieviel?
Gruss Dieter

allesUkeoderwas

Zitat von: Dieterwie ist das eigentlich beim bass mit der höhe der stegeinlage? gleich hoch bei allen saiten oder unterschiedlich? schräg? wenn ja warum und wieviel?

Sowas als Post zu beantworten sprengt wohl jeglichen Rahmen.

Es gibt auch keine gesetzmäßigen Standards. Je nach Bassist, je nach Vorliebe, je nach Anschlag...
Manche Bassisten mögen Fingerexpander, andere lieben das Schnarren der Saiten auf dem Griffbrett (übertrieben geantwortet).

Am Besten, Du triffst Dich mal mit einem guten Bassisten - Dürfte doch eigentlich kein Problem sein, dieses Schmuckstück zu testen muß doch jedem eine Ehre sein !!!
Ukulelen: Nur Schrott

Dieter

ok, das seh ich ja noch ein, ist ja auch teils geschmackssache, aber es gibt bestimmt eine formel um die kompensation zu berechnen..
Gruss Dieter

allesUkeoderwas

Bin zwar kein Fachmann, aber was soll das beim bundlosen Bass ??? Da intonierst Du doch ohnehin mit den Fingern.
Ansonsten gilt bei Dir das gleiche, was bei einer Bariton-Ukulele gilt, mit dem einzigen Unterschied, daß Deine Saiten (je dicker (starrer), je mehr) sich beim Runterdrücken mit größerem Bogen reagieren, d.h. die starrste Saite hat das größte Spannungs-Plus. Daher haben A-Bässe meist schrägen Steg. Bei weichen Nylonsaiten (Ukulele und Klassik-Gitarre) ist dieser Bogen vernachlässigbar, daher ist der Steg gerade. Bei Stahlsaiten auf E-Bass und Gitarre läßt sich ohnehin  jede Saite einzeln kompensieren.

Falls Du gerne liest......

http://www.fingerpicker.de/forum/viewtopic.php?t=1218&sid=039735633e21936e9af44f2945a37067

Und der hat ein Patent, wie auch immer das aussieht......

http://www.ruhe-gitarren.de/patentmensur/

Aber wie gesagt, das gilt für bundierte Zupfinstrumente.

Jetzt bist Du vermutlich genauso schlau, wie vorher.  :shock:
Ukulelen: Nur Schrott

stephanHW

#159
Ein Beispiel für die 86er Mensur:
G-Saite - Spannungsplus  3mm
E-Saite - Spannungsplus 10mm

Zitat von: H a n sWenn du Bünde drin hättest, dann kann man bei der Mensur und diesen
speziellen Saiten auch nicht genau sagen wie groß denn nun die Kompensation sein
muss.
Auf jeden Fall ganz einfach erklärt: Die Mensur muss bei den dickeren Saiten etwas
länger sein als bei den dünneren.

Man könnte sich aber an denen, die es recht gut können, orientieren. Die Bilder vom Stevens-Bass habe ich nicht ohne Grund verlinkt. Die zu den Bassssaiten hin ansteigende Stegeinlage ist vermutlich einerseits der Tatsache geschuldet, das die auf der Brücke aufliegenden Enden der Saiten den gleichen Durchmesser haben, die E-Saite aber selbstverständlich dicker ist, als die G-Saite. Andererseits möchte man den tieferen Saiten ihren Amplituden entsprechend etwas mehr Raum geben (das ist auch bei Klassischen Saiteninstrumenten so).

Selbstverständlich kommen Kontrabässe oder Geigen ohne Kompensationen aus.
Erstaunlicherweise kam man sogar mit gebundenen Bünden aus Darm zurecht. Man konnte sogar ohne Piezo Musik machen und Instrumente ohne übersetzte Mechaniken tatsächlich Stimmen.

Ganz im Ernst:
Wenn man heute ein so ambitioniertes Instrument baut, darf das oktavrein sein (muss natürlich nicht). Für mich wäre das jedoch nicht Gegenstand einer Diskussion. Ich kann leider etwas so gutes nicht bauen.

Geschmack würde ich eher bezüglich der Saitenlage und des String-Spacings walten lassen.
Leider kenne ich auch keine Formel, mit der man das berechnen könnte. Ich würde Kontakt zu Instrumentenbauern suchen und mich an deren Erfahrungswerten bzw. Einschätzungen orientieren.

Bei deinem handwerklichen Geschick könntest du aber auch provisorisch eine verschiebliche Brücke bauen und die Dimensionen im Versuch ermitteln. Dafür benötigst du selbstverständlich die passenden Saiten, jedoch keinen Abnehmer. Ein Stimmgerät, das die Saitenschwingung erfasst und die genaue Markierung deines 12. `Bundes´, also der Oktave entsprechend der gewählten Mensur, sollten dafür ausreichen.

Brücke ausbauen, die Vertiefungen für die Brücke mit zwei kleinen Klötzchen ausgleichen, Provisorische Brücke aus Hartholz anfertigen, präzise an der Markierung die Oktave spielen, mit Stimmgerät prüfen, verschieben bis es für G-Saite und E-Saite stimmt. Wenn A-Saite und D-Saite auch halbwegs stimmen, hast du die Position.

Nachtrag:
Erklingt die gegriffene Oktave zu hoch, muss die schwingende Saite verlängert, d.h. die Brücke zum Korpusende hin verschoben werden. Nach jedem Verschieben der Brücke muss neu gestimmt werden.
Beim derzeitigen Wetter eine dankbare Aufgabe.

allesUkeoderwas

#160
Zitat von: stephanHWBrücke ausbauen, die Vertiefungen für die Brücke mit zwei kleinen Klötzchen ausgleichen, Provisorische Brücke aus Hartholz anfertigen, präzise an der Markierung die Oktave spielen, mit Stimmgerät prüfen, verschieben bis es für G-Saite und E-Saite stimmt. Wenn A-Saite und D-Saite auch halbwegs stimmen, hast du die Position.

Genau !!!

Die Kompensation hat übrigens nix mit der Dicke der Saite zu tun, sondern mit der Starre der Saite.
Dicke Saiten müssen nicht immer auch gleichzeitig Starr sein - siehe Gummibass.
Wenn Du also mal andere Saiten mit anderem Kern benutzt, dann ändert sich auch die Kompensation.

Dein nächster Bass hat bestimmt einen verstellbare/n Steg/Bridge   ;)
Ukulelen: Nur Schrott

stephanHW

Wobei auch Kalas Gummibässe kompensierte Stegeinlagen haben.

allesUkeoderwas

#162
Zitat von: stephanHWWobei auch Kalas Gummibässe kompensierte Stegeinlagen haben.

Hast Du recht, die sind von Schaller und ich denk mir meinen Teil  ;)  
Werden übrigens unabhängig von der Wahl der Saiten mit konstruktiv vorgegebener Kompensation verbaut...  A-Bass mit Bronce, U-Bass mit Gummi ...
Ashbory-Guild-Fender hat auf diesen Marketinggag übrigens verzichtet  :mrgreen:

Ich verstehe auch Dieter, daß er seine wunderschöne Arbeit jetzt nicht mit Pfusch beenden will,
aber über Bundreinheit und Kompensation bei dieser kurzen Mensur zu Philosophieren, naja...
Wenn ich mich bei meinem Longscale mal um einen Halbton vertue hat das noch nie jemand gemerkt...
Und in die Gefielde wo es nicht mehr Bundrein ist, hab ich mich beim U-Bass noch nie verirrt... da braucht man auch Hebammenfinger  :mrgreen:
Aber ich mach ja nur Rockmusik  :mrgreen:
Ukulelen: Nur Schrott

Dieter

so, ich danke euch. :)
ich mach jetzt folgendes:
ich mach, wenn die saiten drauf sind, erst mal - nix..
dann nehm ich das teil mit nach boppard, da sind dann auch bass-spieler und ich hab mein werkzeug zum kompensation-feilen dabei und hans bestimmt sein grosses kompensationsmesser. dann schaun wir mal :)
Gruss Dieter

PaSta

Hallo zusammen...!

Das mit dem Kompensieren hat mir jetzt keine Ruhe gelassen, also habe ich nochmal den Link rausgesucht:

http://www.ukuleles.com/Technology/compensate.html

Hier wird beschrieben, wie man für \"seinen\" Saitensatz die richtige Kompensation ermittelt.
Habe es noch nie gebraucht, aber man kann ja nie wissen  :mrgreen:

Der hat auch ein Buch geschrieben...einfach mal durchklicken.


Trotzdem ein sehr schöner Bass geworden...Gratulation!


MFG
Patrick