Hallo!
Ich habe mir in diesem Forum als stiller, nicht angemeldeter Leser ja schon diverseste Tipps zum Thema Ukulele eingeholt (vielen Dank dafür! :) ), aber jetzt bin ich dann doch an einem Punkt, an dem ich mit einfacher Forensuche leider nicht ganz so flott weiter komme. Und zwar möchte ich auf der Decke einer Stagg UC60S ein eigenes Design anbringen, weiß aber nicht, welche Materialien ich verwenden soll.
Kurz zur Ukulele selbst: Ich hab sie mir bei eBay für ganz ganz billig geschossen, allerdings mit einem doch recht langen Deckenriss (ich brauchte einfach ein neues \"Projekt\"). Den hab ich zunächst mit einem Dremel und Kegelfräser grob ausgefräst und dann mit Leim zugespachtelt. Dieser Riss sieht aber nicht besonders schön aus, daher meine Idee: neu lackieren, yeah! Und weil mir einfarbig bisschen zu brav aussieht, meine noch bessere Idee: Irgendein tolles Muster drauf, yeah! Dass die Lackschichten den Klang der Ukulele nicht unbedingt positiv beeinflussen, ist mir bewusst, aber auch \"bisschen\" egal. Bin ein Dickschädel und wenn ich mir was einbilde, dann wird das auch gemacht, am besten sofort! :)
Was ich mir in etwa vorstelle: Ein Puzzle-Muster mit verschieden-, aber jeweils einfarbigen Puzzlestücken über die ganze Decke verteilt. Das ganze sollte dann natürlich möglichst dünnschichtig ausfallen, und außerdem sollte man innerhalb der einzelnen Farbflächen keine Pinselstriche oder ähnliches erkennen oder fühlen. Außerdem sollten ein paar der Puzzlestücke \"unlackiert\" bleiben, sodass man dort noch die Original-Holzstruktur erkennt (das ist aber zunächst mal nur eine Option). Am Schluss vielleicht auch noch etwas seidenmatten Klarlack drüber. Angepeilt wird ein Kompromiss aus Klang und Aussehen, und der Preis für die Materialien sollte natürlich auch in einem gewissen Rahmen bleiben; die Arbeitszeit ist mir hingegen relativ egal. Bin allerdings noch (wenn auch ambitionierter) Anfänger, was Lackierarbeiten angeht; ist aber nicht schlimm - wenn das Ergebnis nicht ganz so wird, wie ich es mir vorstelle, dann werden es die Erfahrungen daraus trotzdem wert sein. :)
Mein Plan sieht jetzt so aus:
1. bestehende Lackschicht inkl. geleimtem Riss an-/abschleifen
2. Grundierung drauf pinseln oder noch besser: airbrushen, weil ich mir vorstelle, dass die aufzutragenden Schichten deutlich dünner und somit klangschonender ausfallen (megabillige Fernost-Pustepistole vorhanden bzw. schon mal bestellt, kommt wohl nächste Woche an)
3. Farbe mit Hilfe von Schablonen draufbrushen
4. Klarlack drüber und fertig (so mehr oder weniger)
Jetzt hab ich aber zu jedem dieser Schritte ein paar Fragen, und ich denke, falls mir die jemand beantworten oder Tipps geben kann, dann ja wohl hier in diesem Forum - ich hab schließlich sehr über die vielen tollen Fotos selbstbemalter Ukulelen gestaunt! :)
Zu 1.: Alten Lack ganz runter- oder nur anschleifen?
Zu 2.: Grundierung nötig/unnötig/empfehlenswert/totaler Quatsch? Durch das Abschleifen erwarte ich ja schon eine halbwegs plane Fläche, aber mit einer füllenden Grundierung wirds vielleicht ja noch besser. Hält der Lack notfalls auch ohne Grundierung?
Zu 2. und 3.: Was haltet Ihr generell von meiner Überlegung bezüglich Airbrush vs. Pinsel?
Zu 2. und 3.: Welche Grundierung und welche Farbe? Verdünnen und wenn ja, womit in welchem Verhältnis? Hat vielleicht sogar jemand eine konkrete Empfehlung für einen guten Hersteller? Toll wäre ja, wenn ich die \"Revell Email Color\" verwenden könnte, die kriegt man ja auch im Baumarkt und sind sogar dort recht günstig, aber die sind meines Wissens auf Kunstharzbasis, während hier in einigen Threads eher Acrylfarben empfohlen werden. Würdet Ihr mir also eher davon abraten? Und reicht es, wenn die Schicht einmal deckend aufgetragen ist, oder sollte man danach lieber noch ein paarmal drüber gehen? Bin totaler Airbrush-Neuling (weiß aber immerhin schon mal, dass man nur dünne Schichten aus etwas größerer Entfernung aufsprüht. Stimmt doch, oder? ;) )...
Zu 3.: ganz triviale Frage: Muss ich beim Zurechtschneiden der Airbrush-Schablonen irgendwas beachten? Zum Beispiel ein spezielles Material, das sich hier besonders bewährt hat? Gibt es einen coolen Trick, wie man die Schablonen rutschfest anbringt, oder tun\'s ein paar Streifen Malerkrepp?
Zu 4. Klarlack überhaupt nötig? Nachbehandlung nötig (z.B. Polieren)? Noch irgendein zusätzliches Zeug drüber? Angenommen, ich würde die Idee mit den paar Holz-Puzzlestück-Flächen umsetzen (also ohne Farbe), würde Klarlack dann reichen oder sollte ich vorher etwas Beize auftragen?
Wär super, wenn Ihr mir helfen könntet! :)
Vielen Dank schon mal im Voraus! ;)
Schöne Grüße,
Martin
Zitat von: KampfbrotMein Plan sieht jetzt so aus:
1. bestehende Lackschicht inkl. geleimtem Riss an-/abschleifen
2. Grundierung drauf pinseln oder noch besser: airbrushen, weil ich mir vorstelle, dass die aufzutragenden Schichten deutlich dünner und somit klangschonender ausfallen (megabillige Fernost-Pustepistole vorhanden bzw. schon mal bestellt, kommt wohl nächste Woche an)
3. Farbe mit Hilfe von Schablonen draufbrushen
4. Klarlack drüber und fertig (so mehr oder weniger)
Zu 1.: Alten Lack ganz runter- oder nur anschleifen?
Zu 2.: Grundierung nötig/unnötig/empfehlenswert/totaler Quatsch? Durch das Abschleifen erwarte ich ja schon eine halbwegs plane Fläche, aber mit einer füllenden Grundierung wirds vielleicht ja noch besser. Hält der Lack notfalls auch ohne Grundierung?
Zu 2. und 3.: Was haltet Ihr generell von meiner Überlegung bezüglich Airbrush vs. Pinsel?
Zu 2. und 3.: Welche Grundierung und welche Farbe?rutschfest anbringt, oder tun\'s ein paar Streifen Malerkrepp?
Zu 4. Klarlack überhaupt nötig? Nachbehandlung nötig (z.B. Polieren)? Noch irgendein zusätzliches Zeug drüber? Angenommen, ich würde die Idee mit den paar Holz-Puzzlestück-Flächen umsetzen (also ohne Farbe), würde Klarlack dann reichen oder sollte ich vorher etwas Beize auftragen?
Durch das Anschleifen hast du schon einen Haftgrund für die Farbe. Kauf dir Airbrush-Folie, zeichne das Muster zuvor auf und schneide es mit einem scharfen Schneidemesser aus, dann aufbringen und airbrushen. Kreppband ist schlecht, weil zu weich und zu dick, da kriecht die dünne Airbrushfarbe drunter und du hast fransige Ränder.
Mit Acrylfarbe wäre ich vorsichtig, da sie wie ein dicker, luftundurchlässiger Film aufliegt, dadurch kriegt das Holz keine Luft mehr.
Hi, hier haben schon einige ihre Uken verschönert , ich habe auch schon mal was mit Pinsel und Acrylfarbe gemacht, da muss dann auf jeden Fall noch Klarlack drüber (matt oder glänzend),da Acryllack für den Spielbetrieb nicht hart genug ist, aber die Lackschicht ist dann schon sehr dick, was sich auch auf den Klang auswirkt.
Besser, weil dünnere Lackschichten, wie Meg schon schrieb, ist natürlich die Airbrush - Methode.
Hier kannst du 2 \"Kunstwerke\" von mir bewundern:
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=1551
Ha, und hier habe ich noch 2 \"Kunstwerke\" von mir gefunden:
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=6335
Klasse Bernd ! Das sind doch super Beispiele \" :D
Danke schon mal, Meg und Fischkopp!
Das mit der Folie hat mich gleich mal überzeugt, und mein Vorhaben Airbrush einzusetzen hat sich auch gefestigt (juhuu, gleich mal ein Grund, das neue Spielzeug auszuprobieren!). :)
Was genau wäre denn das Problem, wenn das Holz unter dem Acryl keine Luft mehr kriegt? Und wäre das auch noch der Fall, wenn ich mit Airbrush arbeite und dann nur ganz dünne Schichten auftrage?
Was wäre denn die sinnvollste Alternative zu Acryl bzw. würdet Ihr mir Acryl empfehlen oder eher davon abraten, gerne auch in Hinsicht auf Airbrusheinsatz?
Deine Sharkulele hab ich im Forum übrigens auch schon gesehen, Fischkopp. Einfach der Hammer, ebenso die drei anderen! Aber an sowas filigran Handgezeichnetes wage ich mich vorerst lieber mal noch nicht ran, das traue ich meinen Pinselfähigkeiten nicht ganz zu... =)
Airbrush kannst du NUR ganz verdünnt auftragen. Die Farbe liegt wie ein hauchdünner Film auf dem Untergrund, schon nur ein wenig mit einem Fingernagel aus Versehen dagegenkommen und du hast du einen Kratzer drauf, es liegt wie allerfeinster fester Staub auf. Die Acrylfarbe hingegen bildet einen homogenen elastischen Film. Beides beinhaltet Wasser, beim Airbrush nicht so sehr wie bei Acryl, ergibt also Feuchtigkeit.
Wie sich das alles auf ein hölzernes Musikinstrument auswirkt, weiss ich nicht.
Hmm, okay, ich glaube, so langsam verstehe ich (nachdem einige Brainbugs zerdrückt wurden). :)
Ich werde mir also einfach mal ein paar Döschen Modellbau-Farbe auf Acrylbasis und passenden Verdünner fürs Brushen besorgen.
Grundierung brauch ich nicht, solange ich den alten Lack drauf lasse und nur etwas mit Sandpapier anrauhe, damit die Farbe haftet.
Dafür kommt aber am Schluss eine ordentliche Schicht Klarlack zum Versiegeln drauf.
Soweit alles richtig, ja? :)
Viel Erfolg damit. Für die Lackierung kann dir hier vielleicht auch noch jemand einen Tipp geben.
Noch mal kurz zu Thema Abrieb zu Ukulelen, die einen zusätzlichen individuellen Farbauftrag erhalten;
Acrylfarben halten schon was aus. Schicke Markenautos werden heute in dieser Farbe \"gebacken\".
Ich finde dabei nachträgliches Lackieren überflüssig.
Und wenn Glanz, natürlich mit glänzendem Acrylklarlack, am besten dünn gesprüht
Allerdings ist fakt, je dicker die schwingende Decke mit Dicklack versehen ist,
desto weniger schwingt/klingt sie.
Aber man kann sein Instrument ja auch als Deko an die Wand nageln. ;-)
Und wenn wer sein Ukulelespiel als spanabhebendes Verfahren betreibt,
ist es normaler Materialverschleiß, der Zeugnis ablegt, von fleißigem Spiel.
(Ok, es sei den Meister Stradivari hatte vorher seine Hände nachweisslich im Spiel)
Das wiederum dürfte doch so oder so stolz machen Oder? ;-)
Kommt drauf an, welche Acryl-Farben, die gibt es ja von-bis...
Bei den Acrylfarben, die ich verwendet habe konnte ich mit dem Fingernagel reinschnitzen, da war ein Kunstharzlack
als Versiegelung angezeigt.