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Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Bastlerecke => Thema gestartet von: Sintram am 29. Nov 2011, 10:01:31

Titel: welcher Leim??
Beitrag von: Sintram am 29. Nov 2011, 10:01:31
Moin!
Da ich bald hoffentlich wieder Zeit habe ein bischen zu basteln hier eine Frage:
Welchen Leim benutzt Ihr?
Ich habe jetzt mehrfach gelesen, dass der \"normale\" Weißleim (Ponal etc) nicht unbedingt die beste Wahl sein soll. Mein bisherigen Versuche halten zwar, aber wer weiß...  :?
Allerdings würde meine Süße mir auch was anderes erzählen, wenn ich in der Küche anfange, Hautleim zuzubereiten... soll ja ein wenig riechen...   :roll:
Was sind Eure Erfahrung? Welchen Leim könnt Ihr empfehlen? Epoxy? Oder gar Sekundenkleber?

...Heißkleber? :shock:
Titel: welcher Leim??
Beitrag von: kurt am 29. Nov 2011, 10:18:29
Epoxy, Sekundenkleber und Heißkleber sind ungeeignet.

Am einfachsten zu besorgen und zu verarbeiten ist für den schlichten Hobbybastler der Titebond. Der wird auch von Profis verwendet. echter Knochenleim hat natürlich auch was ! 8)
Titel: welcher Leim??
Beitrag von: vinaka am 29. Nov 2011, 10:19:17
Das Beste für Holzinstrumente ist - lacht nicht - \"Hasenohren-Leim\". Bekommt man bei Instrumentenbauern.
Obwohl ich das weiß, verwende ich ganz normalen Ponal.
Titel: welcher Leim??
Beitrag von: skiffle am 29. Nov 2011, 11:37:43
Propellerleim wird gern empfohlen wegen der hohen Zugbelastungsfähigkeit gerade für Brücken ect.
Gibt´s natürlich in diversen Gebindegrößen.

Bindulin/Bindan Holz-Kaltleim Propellerleim
Titel: welcher Leim??
Beitrag von: Sintram am 29. Nov 2011, 11:50:12
Hey, ihr seid echt spitze, was schnelle Antworten angeht! *freu*
Schonmal gaaanz vielen Dank!

Da hab ich auch direkt mal geschaut... Titebond... nimmt man da das normale oder die \"Hide Glue\"-Variante?

Funktioniert Ponal also auch auf Dauer? Ich war mir da halt unsicher.
Titel: welcher Leim??
Beitrag von: Tschebberwooky am 29. Nov 2011, 13:04:26
Hallo, meine \"Steiralele-Eigenbau\" ist nun seit 8 Monaten \"auf Zug\", da hält der Ponal Express (trocknet transparent) noch immer ohne Probleme.
Titel: welcher Leim??
Beitrag von: jazzjaponique am 29. Nov 2011, 13:15:14
titebond funktioniert auch super (ich nehm den Roten)
Titel: welcher Leim??
Beitrag von: FRS635 am 29. Nov 2011, 14:24:52
Soweit ich das richtig erinnere, sollte man bei Titebond den Titebond 1 nehmen. Zu dem Thema gibt\'s bei UkuleleUnderground recht viel (Luthier\'s Lounge).
Titel: welcher Leim??
Beitrag von: ukeman1 am 29. Nov 2011, 17:20:43
Hallo !

Habe schon mehrere Musikinstrumente gebaut ( Ukulelen und Gitarren ) habe immer Ponal Express genommen. Alles immer so gut wie es ging zusammengepresst und trocknenlassen.
Selbst bei einer Stahlsaitengitarre hat es bis heute gehalten, gabnie Probleme ( zumal die Klebestelle mehr Kraft aufnehmen kann als das Holz selber ...... )

Gruss Sascha
Titel: welcher Leim??
Beitrag von: H a n s am 29. Nov 2011, 17:53:29
Ich nehme auch handelsüblichen Weißleim (zwar kein Ponal weil zu teuer)
Und bis jetzt haben alle meine Instrumente die Erwartungen der Kunden erfüllt.
Titel: welcher Leim??
Beitrag von: Jan am 29. Nov 2011, 18:38:39
Haut- oder Hasenleim* stinkt nicht beim Verarbeiten, riecht halt ein bisschen organisch aber nicht schlimm. Ponal oder ein anderer Weißleim gehen auch und müssen nicht aufwendig angerührt und erwärmt werden. Ordentlich ausgeführt hält das auf jeden Fall!

*gibts übrigens bei Dick z.B.
Titel: welcher Leim??
Beitrag von: skiffle am 29. Nov 2011, 18:45:37
Und ergänzend sei erwähnt: http://kremer-pigmente.de/63052.htm
Titel: welcher Leim??
Beitrag von: charangohabsburg am 29. Nov 2011, 19:19:43
Der beste Leim ist jener mit dem Du am Besten zurechtkommst.

Es ist nicht ganz trivial mit Haut- und Knochenleim gute Verklebungen zu erzielen, aber auch keine Hexerei. Einige Dinge sind mit diesem Leim einfacher und schneller zu machen als mit jedem anderen Leim - wenn man es einmal beherrscht. Für einzig und allein einmal ein Instrument zusammenzusetzen sicher nicht die erste Wahl.

Weissleim (Ponal und ähnliche) ist völlig in Ordnung solange keine Reparatur ansteht, dann jedoch ist der grosse Katzenjammer angesagt wenn die Verbindung nicht nur zerstörungsfrei gelöst, sondern auch noch von den Leimresten befreit werden soll (ohne Holz wegzuschleifen, versteht sich).

Titebond I - Verleimungen lassen sich besser trennen, die Reinigungsarbeit ist jedoch trotzdem extrem mühsam verglichen mit den Haut- und Knochenleimen.

Titebond Hide-Glue hat einen schlechten Ruf bekommen seit vor schon einigen Jahren die Herstellungsformel geändert wurde. Ich habe den noch nie ausprobiert. Die Haltbarkeit soll sehr begrenzt sein.

Epoxy und Sekundenkleber sind auch schon oft (nicht von mir) erfolgreich zum Bau von kompletten Instrumenten verwendet worden, aber die Verarbeitung ist ein Schweinekram (vor allem die Entfernung von überschüssigem Epoxy und die entsprechende Reinigung. Epoxy zudem  ist giftig und kann zu schlimmen allergischen Reaktionen führen (Achtung Dämpfe und Hautkontakt!). Sekundenkleber ist zwar nicht giftig in herkömmlichen Sinn, sein \"reizvolles\" Potential hat jedoch bei der Verarbeitung in grösseren Mengen schon manches Auge zum Tränen, und viele Lungen zum Husten gebracht. Sekundenkleber-Beschleuniger ist lustigerweise für die Verwendung von Sekundenkleber im Instrumentenbau ein Muss, sonst geht es nämlich langsam oder sogar schlecht.

Es ist scheinbar ein weitverbreiteter Mythos dass die Art des Leimes verschiedene akustische Eigenschaften habe (z.B. Hautleim gut, Weissleim schlecht, und solches Zeugs). Bis heute hat das jedoch noch niemand wirklich nachweisen können. Vielmehr ist es wahrscheinlich so, dass gewisse Hersteller, bedingt durch die Produktionsmethode diesen oder jenen Leim bevorzugen, und man dann dazu verführt ist die unterschiedlichen Klangqualitäten auf den verwendeten Leim zurückzuführen. Wie schön, wenn das so einfach wäre!

Nochmals zurück zu meiner Behauptung dass der Leim der beste sei, mit dem man am besten zurechtkommt: ich mag z.B. Leime welche die Werkstücke nicht eine halbe Ewigkeit hin-und her rutschen lassen wenn man sie zusammenpressen will. Das mag eine der Eigenschaften sein, welche Titebond beim Instrumentenbau zum Durchbruch verholfen hat.
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