Was macht den Unterschied?

Begonnen von -Jens-, 06. Jul 2011, 14:46:28

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-Jens-

In letzter Zeit habe ich bei Beschreibungen öfter gelesen, die eine oder andere Ukulele sei besser für das Fingerpicking, andere wiederum für\'s Strumming. Kann mir jemand mal versuchen zu beschreiben, was da eurer Meinung nach den Unterschied macht?

UkeDude

Da ich eher Strum als picke seh ich zum Beispiel Saiten die tiefer liegen und enger beieinander sind als Vorteil an. Anders vielleicht beim Picken, wo es von Vorteil sein kann wenn die Saiten einen größeren Abstand zu den Kollegen und zum Fretboard haben. Als kleiner Versuch. Da Du beides machst und das nahezu Perfekt (von meiner Sicht aus gesehen) wäre da eine Kombination aus beiden...

Ole Lele

#2
Ich denke, der Unterschied liegt eher im Sound: Meist verbindet man mit Picking weniger Durchsetzungskraft aber wärmeren Klang, der über einen weiten Dynamikbereich formbar ist, wogegen ausgesprochene Strumming-Lelen eher gleichmäßig laut und trocken bellen. Erst wenn man die Lele klanglich eingeordnet hat, sollte man die Saitenlage passend zum Charakter einstellen: hoch fürs Strumming, niedrig fürs Picking.

Viele Grüße
Ole

UkeDude

Zitat von: Ole Lele....sollte man die Saitenlage passend zum Charakter einstellen: hoch fürs Strumming, niedrig fürs Picking.

Ich würde sagen gerade andersherum: Niedrig für strumming und hoch fürs picking.  Tja so ist das eben....

Ich glaub Jens Du bekommst lauter persönliche Meinungen, wo man wieder erkennt: Gut ist was einem selber gefällt. :)

aGain

#4
Hi Jens,

neben der Saitenlage, die schon genannt wurde, empfinde ich auch den Sound als wichtigstes Kriterium. Ich habe eine Uke, die ist so laut und das Sustain so mächtig, dass ich Sie fürs Strumming nicht einsetzten mag. Der Klang wird spätestens nach dem 3-5 Akkord undefiniert. Im Picking hingegen kann sie ihr volles Potential ausspielen.

Beim Picken nutze ich eine andere Kontrolle über die einzelnen Töne. Beim Strummen, gerade da wo auch häufig offene Akkorde gespielt werden, ist die Kontrolle des Sounds (Dämpfen mittels Handballen der rechten Hand, dem Lösen des Griffs oder den Finger im Barree drauf mit der linken Hand) einfach anstengend und hinderlich.

Wobei es bei mir wirklich die Verbindung aus Lautstärke, Sustain und dem daraus entstehenden Gesamtklang ist. Nicht jede laute und mit Sustain gesegnete Uke ist gleich schlecht fürs Strumming. Aber bei manchen wir der Gesamtklang einfach undefiniert.

-Jens-

Ich glaube, aGain hat den Punkt getroffen, den ich bisher nicht verstehen wollte. Mächtige Uken, deren Sound nach wenigen Akkorden undefinierbar verschmiert. Als Altlastgitarrist bin ich wohl auf der Suche nach einer \"mächtigen\", sprich sustain- und oberton-reichen Ukulele. Das das beim Strumming stören könnte, auf die Idee bin ich bisher aber nicht gekommen. Die Schwierigkeiten bei der Kontrolle von Akkorden unter Verwendung offener Saiten sehe ich ähnlich, sie haben zumindest eine \"eigene\" Klangcharakteristik (die sich manche Spieler mit Vorliebe zu Nutze machen). Deren \"Beherrschbarkeit\" ist demnach eher ein technisches Problem, wenn ich das richtig verstehe, und es wäre auch durchaus denkbar, eine \"mächtige\" (der Ausdruck gefällt mir) Uke mit entsprechender Technik zu bändigen :-)

P.S. Die Saitenlage kann nix dafür, ich bin eh ein Feind hoher Saitenlage. Beim Strumming schwingen die Saiten deutlich mehr, deswegen vielleicht nicht ganz so tief legen ;)

Floyd Blue

Mmh - schwierige Frage. Da ich oft im Lied zwischen Picking und Strumming wechsle muss ich einen Kompromiss eingehen. Es macht wohl wenig Sinn, mitten im Stück, womöglich noch mitten im Takt, das Instrument zu wechseln. Da ich aber auch Slide spiele, bevorzuge ich eher eine etwas höhere Saitenlage und einen strafferen Saitenzug. Mit dem richtigen Training, ist das dann auch gut zu greifen. Trotzdem gibt es Instrument, auf denen man richtig arbeiten muss und andere, auf denen sich fast alles von selbst spielt. Ergo, ich spiele alles auf allen Ukulelen spielen, bzw versuche es zumindest.

Ansonsten würde ich aber auch eher dazu tendieren, für\'s heftige Strumming eine höhere und für\'s flottere Picking eine niedrige Saitenlage zu verwenden.

Rena

#7
Zitat von: aGainIch habe eine Uke, die ist so laut und das Sustain so mächtig, dass ich Sie fürs Strumming nicht einsetzten mag. Der Klang wird spätestens nach dem 3-5 Akkord undefiniert. Im Picking hingegen kann sie ihr volles Potential ausspielen.

Ganz genau so sehe ich das auch! Manche Uke\'s haben einen ganz wunderbaren Klang, so lange man sie langsam strummt oder zupft. Erhöht man die Anschlagfrequenz kommt da nach kurzer Zeit ein heftiges, durchmischendes Vibrieren in den Sound, der die einzelnen Akkord klanglich in den Hintergrund stellt und sich der Sond in Einheitsbrei verwandelt...

Sie werden dann irgendwie... gewöhnlich (So ging es mir mit Pitter!)

LokeLani

ZitatIch glaube, aGain hat den Punkt getroffen, den ich bisher nicht verstehen wollte. Mächtige Uken, deren Sound nach wenigen Akkorden undefinierbar verschmiert. Als Altlastgitarrist bin ich wohl auf der Suche nach einer \"mächtigen\", sprich sustain- und oberton-reichen Ukulele.

So gesehen habe ich meine Beschreibung der Pono Ukulele nicht ganz richtig formuliert, denn sie klingt auch gestrummt schön, d.h. absolut nicht schwammig. Es ist eher so, dass ich sie fast ausschliesslich als Melodieinstrument benutzte und die Einschätzung, sie wäre zum strummen weniger geeignet, überhaupt nicht objektiv war  :oops: !

Floyd Blue

Zitat von: Rena
Zitat von: aGainIch habe eine Uke, die ist so laut und das Sustain so mächtig, dass ich Sie fürs Strumming nicht einsetzten mag. Der Klang wird spätestens nach dem 3-5 Akkord undefiniert. Im Picking hingegen kann sie ihr volles Potential ausspielen.

Ganz genau so sehe ich das auch! Manche Uke\'s haben einen ganz wunderbaren Klang, so lange man sie langsam strummt oder zupft. Erhöht man die Anschlagfrequenz kommt da nach kurzer Zeit ein heftiges, durchmischendes Vibrieren in den Sound, der die einzelnen Akkord klanglich in den Hintergrund stellt und sich der Sond in Einheitsbrei verwandelt...

Sie werden dann irgendwie... gewöhnlich (So ging es mir mit Pitter!)

Aber man könnte doch dämpfen...

Michael

Das Ohta-San Modell von Kamaka \"produces sharp, clear tones, and was designed primarily for picking purposes\". Außerdem hat es eine etwas längere Mensur als die normale Konzert. Die Idee ist wohl, mit höherer Saitenspannung und der Glockenform dafür zu sorgen, dass sich die einzelnen Töne gut voneinander absetzen.