Umbau meiner Ukulele

Begonnen von bruekolele, 15. Jul 2011, 22:53:01

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bruekolele


Floyd Blue

#1
Das gefällt mir ausgesprochen gut,Hermann, sieht gelungen aus. Hast Du das selbst gemacht?

Aus welchem Material sind die Wirbel, vielleicht Ahorn? Kannst Du bitte kurz beschreiben was alles gemacht wurde?

Vielen Dank

Kai

@bruekolele: wenn du die Schaller-Mechaniken nicht mehr brauchst, würde ich sie nehmen (je nachdem, was du dafür haben willst...)

allesUkeoderwas

Zitat von: Floyd BlueDas gefällt mir ausgesprochen gut,Hermann, sieht gelungen aus. Hast Du das selbst gemacht?

Ist mir zu Spinnenbeinig auf der Unterseite.
Da gibt es spezielle konische Fräser, für das Loch.
Ich hätte das Loch größer gefräst und die Violinwirbel dann oben kürzer gesägt.
Die Wirbel gibt es in zig Holzsorten, Farben...

http://www.oudinfo.de/Uberblick/Oudbauen_als_Hobby/Dokumentation/Die_Bauabschnitte/Hals_und_Wirbelkasten_/Wirbellocher/wirbellocher.htm

Bei meinem US20/40 World smallest U-Bass hab ich diese Wirbel auch genommen.


Mich würde mal interessieren, wo das 2te Loch für den Gurt gebohrt wurde  8)

@ Kai
Du scheinst Geschmack zu haben  ;)
Ukulelen: Nur Schrott

Linho

ZitatDie dunklen Gurte halten die Hose :-)
Haha! :mrgreen:  :mrgreen:


Schöner Umbau vom Lautenbauer! :)

bruekolele

Zitat von: Kai@bruekolele: wenn du die Schaller-Mechaniken nicht mehr brauchst, würde ich sie nehmen (je nachdem, was du dafür haben willst...)

Hallo Kai
die Schaller Mechaniken sind schon weg.
Tut mir leid.

Gruß Hermann

bruekolele

#6
Zitat von: Floyd BlueDas gefällt mir ausgesprochen gut,Hermann, sieht gelungen aus. Hast Du das selbst gemacht?

Aus welchem Material sind die Wirbel, vielleicht Ahorn? Kannst Du bitte kurz beschreiben was alles gemacht wurde?

Vielen Dank

Hallo,
wie Linho schon anmerkte, die Arbeiten wurden im Wesentlichen von einem Lautenbauer gemacht
Ein netter älterer Herr, der Replikate von alten Lauten herstellt.
Derzeit schreibt er an einem Buch über Lauten, Lautenbau und deren Geschichte.

Eckehard Sachs
Aldinger Straße 16
78549 Spaichingen

An solchen Arbeiten ist er freilich nicht sehr interessiert,
weil er ziemlich überlastet ist und sich doch auch schon in einem nach Ruhestand sich sehnenden Alter befindet :-)

[size=10]Das Loch konisch zu machen anstelle der Wirbel wäre doch eher falsch.
Die Verbindung leiert mit der Zeit ja doch auch aus.
Wenn der Wirbel konisch ist, geht er einfach ein bisschen weiter rein.
Ein gerader Wirbel würde dann durchrutschen - da bringt ja der Konus im Loch nichts.[/size]

[was ich inzwischen als falsch erkannt habe]

Wie auch immer.
Die Stimmwirbel sind einzeln hergestellt aus einem Holz, welches sehr sorgfältig ausgewählt wurde.
Es darf nicht zu hart und nicht zu weich sein.
Was Herr Sachs tatsächlich verwendet sagt er nicht :-)

Die Dicke der Wirbel ist entscheidend für den Halt der Saiten.
Er kommt mit wenigen Windungen aus und die Stimmung hält hervorragend (was ich nicht gedacht hätte).
Bei Lauten ist die Saitenspannung sehr viel geringer.

Was die Länge der Wirbel anbelangt,
habe ich auf das Fachwissen von Herrn Sachs vertraut.
Meine Mitarbeit hat sich auf Hilfsarbeiten beschränkt.
Z.B. das Ausbessern der Schraublöcher (von den alten Schaller-Mechaniken).

Ich finde Herr Pfeiffer hat recht gehabt:
Die Neuen sind einfach schöner :-)

Floyd Blue

Vielen Dank für die Informationen, Hermann. Gerade das ausfüllen der Löcher hätte mich interessiert. Das sieht sehr sauber gearbeitet aus. Ist die Kopfplatte neu lackiert worden?

Ole Lele

#8
Zitat von: bruekoleleDas Loch konisch zu machen und die Wirbel wäre doch eher falsch.
Die Verbindung leiert mit der Zeit ja doch auch aus.
Natürlich müssen beide Seiten konisch sein, Loch und Wirbel. Man möchte eine möglich große Reibefleiche, dann leiert auch nichts aus. Der Wirbel soll ja nicht wie ein Korken festsitzen sondern sich geführt drehen lassen. Durch Hineindrücken oder Herausziehen macht man sie schwergängiger oder löst sie, entsprechend der Schraube beim Patentwirbel.

Viele Grüße
Ole

Edit: Man sieht in den Fotos, das sowohl Löcher als auch Wirbel konisch sind.
Die alten Löcher sind offenbar mit Buchsbaum ausgebuchst worden.

bruekolele

Zitat von: Ole Lele
Zitat von: bruekoleleDas Loch konisch zu machen und die Wirbel wäre doch eher falsch.
Die Verbindung leiert mit der Zeit ja doch auch aus.
Natürlich müssen beide Seiten konisch sein, Loch und Wirbel. Man möchte eine möglich große Reibefleiche, dann leiert auch nichts aus. Der Wirbel soll ja nicht wie ein Korken festsitzen sondern sich geführt drehen lassen. Durch Hineindrücken oder Herausziehen macht man sie schwergängiger oder löst sie, entsprechend der Schraube beim Patentwirbel.

Viele Grüße
Ole

Edit: Man sieht in den Fotos, das sowohl Löcher als auch Wirbel konisch sind.
Die alten Löcher sind offenbar mit Buchsbaum ausgebuchst worden.

Du hast recht - beides ist konisch.
Die Platte ist noch nicht neu lackiert.
Das mache ich beim nächsten Saitenwechsel.
Ich wollte erst einmal die Funktion testen und wieder spielen.
Die Schäden sind ohnehin sehr gering.
Lediglich die Füllung der alten Schaller- Befestigungslöchlein weicht farblich etwas ab.
Die partielle Lackierung an diesen Stellen befriedigt mich allerdings auch nicht.

bruekolele

#10
Was die verwendeten Hölzer anbelangt, frage ich aber noch einmal nach.

Die Saitenlage wurde übrigens auch korrigiert.
Das hat die Bespielbarkeit erheblich verbessert.
Es ist erstaunlich, was das ausmacht.
Auch die Bünde waren an den Aussenkanten manchmal etwas sehr kantig.
Auch das wurde verbessert.
Bei mit ist immer die \"A-Saite\" verschlissen.
Die Schäden an der Saite waren immer an derselben Stelle.
Ich hoffe, dass dieses Problem nun auch beseitigt ist.
Nachdem ich nur eine einzige Ukulele besitze, war das in der Vergangenheit ein lästiges Problem.
Eine \"A-Saite\" musst immer dabei sein, wenn ich spielen ging.
Bei den alten Lauten mit echten Bünden gibt es sowas nicht.

Meine nächste Wunschukulele ist die Sopran mit Violineboden von Brüko.
Die hat einen fantastischen Klang.
Leider fressen mir derzeit die Mundharmonikas das Geld weg.
Man kann halt nicht immer nur kaufen und kaufen  :\'(

Juku

Hast Du aus dem alten Sattel einen Nullbund gemacht und einen neuen Sattel (Ebenholz?) davorgeleimt?

bruekolele

#12
Zitat von: JukuHast Du aus dem alten Sattel einen Nullbund gemacht und einen neuen Sattel (Ebenholz?) davorgeleimt?

Nein der alte Sattel wurde umgearbeitet.
Da war noch genügend \"Luft\".
Die Saiten liegen nun allerdings sehr knapp am 1. Bund.
Aber es ist ok und deutlich leichter bespielbar in den höheren Lagen.

bruekolele

#13
Zitat von: Ole Lele
Zitat von: bruekoleleDas Loch konisch zu machen und die Wirbel wäre doch eher falsch.
Die Verbindung leiert mit der Zeit ja doch auch aus.

Viele Grüße
Ole

Edit: Man sieht in den Fotos, das sowohl Löcher als auch Wirbel konisch sind.
Die alten Löcher sind offenbar mit Buchsbaum ausgebuchst worden.


Ich habe das für Dich noch mal nachgefragt.
Hier die Antwort von Herrn Sachs:

 Hallo Herr Palmer,
Vielen Dank für Ihre Mail!
zu Ihren Fragen: Die eingesetzten Buchsen sind innen und außen konisch, Der Kegel ist 1:30. durch den Konus, auch im Wirbelbrett, konnte die Leimfuge quasi auf null gebracht werden. Das kleine Loch für den Wirbel wurde erst gebohrt und aufgerieben, nachdem der Leim gut getrocknet war.
Die Buchsen und die kleinen Verschlußbolzen sind aus Zwetschge, das hat  den passenden Farbton und ist besonders hart.
Die Wirbel sind aus Buchsbaum, etwa 95 Jahre alt aus Südfrankreich.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Sachs

LokeLani

Wow, Buchsbaum, sehr edel!
Da wurde das Beste aus einer schon guten Ukulele herausgeholt. :P
V.a. auch die Saitenlage zu optimieren ist wohl der wichtigste Eingriff.

Ich habe meine Brükos mit niederer Saitenlage bestellt, somit sind die gut spielbar. Jedoch die Brüko Nr.8 hat im 12.Bund einen Saitenabstand von 4,5mm, das ist entschieden zu hoch und am Holzsteg herumfeilen ist heikel.