Ukulele-Stahlsaiten/ Projekt Saitensatz zum Nachbestellen ect.

Begonnen von skiffle, 10. Apr 2012, 15:33:08

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skiffle

Nachdem ich ziemlich all meine Geduld gebündelt hatte, um die winzigen Ösen
(Pinnöken nennt sie allesUkeoderwas in einem anderen Thread) von den Saitenenden in Schlaufen zum Einhängen \"umzuwandeln\",
habe ich doch mal bei Harry im Berliner Leleland angerufen.  
Ich habe nämlich meine Plastiksaiten gegen Stahlsaiten getauscht.
http://www.leleland.eu/
Er hatte mir vorweihnachtlich die Sopran Pyramid Ukulelstahlsaiten besorgt.
Nun gibt´s weitere gute Nachrichten für alle, die u.U. kein bock haben diese Rödelei am Saitenende auszuschwitzen. (Sehr, sehr fummelig!)

Bald gibt es diese Pyramid-Stahlsaiten für Ukulele (Banjolele) etwas länger (ca. 10cm ) und mit Schlaufen bei Harry im Geschäft zu kaufen! Ihr könnt Euch gern mit dran hängen.
In ca. 2 Wochen könnten sie dann bei Harry im Laden vorliegen. Ich nehm schonmal 3 Sätze. ;)
Sie klingen gut laut und scheppernd, wenn die Brücke klirrfrei und gut positioniert ist.


Das ist nix für gute Nachbarschaftspflege. Da müssen Opfer gebracht werden! :mrgreen:

Edit: Übrigens. Die früheren anfänglichen Ukulelen, wie jetzt erfuhr, waren mit Stahlsaiten bespannt.
Natürlich mit entsprechender Zugkraft. Doch Obacht!
Nimmt der Ahnungslose in Ermangelung bisher kaum angebotener Fertigsätze für G-C-E-A Stimmung normale Gitrarrenstahlsaiten, kürzt sie ein,
hat er anschließend schnell eine bananenförmig gekrümmte Ukulele oder Banjolele!

skiffle

#1
Ich schon wieder.
Also neben den Pyramid von Harry aus dem Leleland teste ich in Kürze auch noch andere Stahlsaiten für Banjo-Ukulele,
die in ihrer Zugspannung und ihren akustischen Qualitäten geeignet sein könnten meinen banjolelistischen Bedürfnissen zu entsprechen.
Faltukulele gab mir duch den Telefonhörer viele verständliche Fachinfo´s.
Nochmal hier ein Dankeschön!
Nun bin einer Verabredung in Hamburg gefolgt und begeistert und mit Zuversicht heimgekehrt.
Claus Ulrich, hier werdet ihr ihn erkennen, hat Ahnung und ein großes Sortiment an Saiten im Angebot: http://www.musik-von-merkl.de/ueber_uns/Mitarbeiter

Wir werden versuchen einen Satz Saiten experimentell herauszufinden,
den er dann später als Fertigsatz in G-C-E-A Stimmung (ich benötige Sopranmensur) im Geschäft anbieten wird.
Thema: Umsponnene Stahlsaiten (eher leiser und wärmer) und etwas stärkerer bzw.
dickerer blanke Stahlsaiten (eher spitzer, lauter und vermutlich u.U. noch unkaputtbarer als die Pyramid?)
Momentan werde ich, sobald ich meine neue Brücke parat habe mit den überwiegend blanken beginnen.
Zunächst Querschnitt/Stärke:
G  0,012 mm
C  0,019 mm umsponnener Silberdraht
E  0,015 mm
A  0,012 mm


Dann gibt es neben Harry´s Pyramid-Stahlsaitensatz in Berlin noch Alternativen auch zum Anfassen für die Hamburger, Randhamburger und online-Kunden.
Er hat einen \"Draht\" zu diversen Herstellern. Sobald die Sache spruchreif ist, poste ich hier gern über meine Erfahrungen.

Ein Besuch in diesem Laden voller freundlicher Mitarbeiter und Instumente lohnt sich auch so gewiß!

happy strumming skiffle

kurt

Meine Empfehlung für Banjolelen sind die Thomastik Steel core. Das sind Gitarrensaiten für Konzertgitarren ! Also geringe Zugkraft !
Man nehme einen Diskantsatz und eine hohe e extra.

Ich empfehle das Aufwickeln der zu langen Saite nahe der Mechanik. Mit dem Abschneiden hab ich bei den umsponnen Saiten wenig gute Erfahrung gemacht.

skiffle

Danke für den Hinweis kurt.

Und für alle anderen Verfolger der Stahlsaiten-Banjo-Ukulelen-Entwicklung sei noch erwähnt;
ich bleibe am Thema, auch wenn es dort meinerseits gerade etwas stagniert.

Muß bei nextBESTER Gelegenheit wieder an der \"Alma\" und
deren Brücke (mit bisher liebenswerter tatkräftiger Zu- Mitarbeit! von faltukulele),
den eingetroffenen neuen Mechaniken von Rubner aus Klingenthal (müssen noch etwas an den Achsen gekürzt und werden)
und an der Saitenauswahl nach o.g. Veränderungen weiter manipulieren.

Sobald ich was brauchbares an weiteren Verbesserungen an \"Alma\" mitteilen kann, passiert das hier.
Ich schreib das nur, weil ich hörte, es gibt Interesse an der (meiner) Stahlsaitenausprobiererei siehe Eingangspost oben. ;)
Grüße an die Stahlsaitenforscherfraktion & - = skiffle

Wer ode was ist eigentlich \"Alma\"?
Eine Enträtselung mit reger Anteinahme im Forum:
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=12241&page=1

skiffle

#4
Wie ich hörte, gibt es Interesse am Thema Stahlsaiten auf Banjo-Ukulele.
Also mein Motiv ist die Lautstärke!
Ich durfte jetzt am Sonntag 5 h inkl. 3 kleiner Pausen auf meiner Banjo-Ukulele von Ashbury
35 Titel schrubben. Ein gutes Drittel davon in höchster Schlagfrequenz.
Das treibt einen schon in physische Grenzbereiche.
Aber das ist nun mal der Job.
Zur Sache:
Es war für mich nicht nur die Gelegenheit meine Ersatzbanjodienste feil zu bieten,
sondern gleichzeitig ein Härtetest für meine Banjolele, die Aquila-Plastesaiten
und für meine aus ungültigen Kreditkarten geschnitzen Plektren zu testen.

Ich denke die Kollegen haben mich und die kleine Banjolele akzeptiert.
Sie waren überrascht, was da so rauskommt, wenn man ordentlich reinhaut.
Ich auch.
Immerhin 2 Posaunen und eine Trompete waren zu begleiten bzw. durch die Strasse zu treiben.
Fakt ist:
Das Banjo samt Aquila-Saiten mußte bei diesem \"Härtetest\" auf der Strasse bei Sonnenschein
und gelegentlichen Aufenthalten im Schatten nur ein/zweimal minimal nachgestimmt werden.
Das Fell hat jetzt sehr deutliche Gebrauchsspuren vom Plektrum. ;)  
Die Reibungshitze und das Material der Kreditkartenplektren ließen mich anschließend ausschauen,
als hätte ich gerade ´ne Dröhnung Kokain verschüttet.
Für diese treibende Mugge also eher ungeignet.

Mal abgesehen davon, daß ich 2 Plektren davon um jeweils 5 mm abgeschrubbt habe.
Am Ende stellten wir fest, dass alles paletti ist, wenn reflektierende Häuserfassaden da sind.
Ist man allerdings mitten auf der Rostocker Langen (und breiten) Strasse,
wird es gelegentlich eng mit den Schwingungen und Obertönen.
Da wird vieles verschluckt und kommt nicht in die Posaunerohren. :?

Also hab ich jetzt meine Alma von (Banjo-Ukulele aus den 60igern von Musima) in den OP gebracht.
Ich hatte anfangs mal die Stahlsaiten von Pyramid getestet,
die mir Harry vom Leleland freundlicherweise besorgte.
Mit meiner jetztigen Erfahrung bezüglich kraftvolles schnelles strummen, stelle ich fest,
die dünne Stahlsaiten von Pyramid sind am Banjo letztlich nicht wirklich ideal einzusetzen.
Sie halten trotz neuer Mechaniken, die ich da eingebaut habe, die Stimmung recht schlecht.
Fairerweise sei erwähnt, dass sie ja eher für die Silentukulele gedacht sind, um elektr, verstärkt zu klingen.
Auf so ne kleine Silentuke wird man sinnvollerweise kaum so einschlagen.

Nun hab ich heute die Stahlsaiten aufgezogen, die mir Claus von
http://www.musik-von-merkl.de/ueber_uns/Mitarbeiter ausgesucht hatte.
Volltreffer!
Sie klingen lauter, voller und halten vor allem recht gut die Stimmung.
In Kürze werde ich mich der Brücke widmen, um noch mehr an Klang heraus zu kitzeln.
Ich werde nun weiter mit der Hilfe von Claus aus HH
Saitenerfahrungen sammeln und hier posten.
So erfahrt ihr bei Interesse, was so möglich ist.
Und könntet dann u.U. später dort in HH zusammengestellte Sätze oder Einzelsaiten bestellen.
Das ist der Plan. ;)

Da meine Alma einen Nullbund hat, brauche ich am Sattel nix korrigieren,
obwohl die Schlitze dort original recht breit sind.
Denn ursprünglich waren in den Sechzigern dort etwas dickere auch umwundene Saiten drauf.
Die Brücke erhält dann minimale Einkerbungen, wenn ich weiß,
was letztlich DER SAITENSATZ sein wird.

Jetzt bin jetzt erstmal beseelt und entspannt, weil mein erster richtiger Vertretungsjob
bei \" The Marching Saints\" mit dem \"Sprung ins kalte Wasser\" funktioniert hat,
weil die Ashbury keine Fehlinvestiton war und
weil ich weiß, dass Alma nun mit Stahlsaiten bestückt ihre Aufgabe meistern wird.
[size=8] (Wenn ich ihr dabei helfe ;)  )[/size]

Abschließend sei noch erwähnt, um den argwöhnischen Blicken von Streifenpolizisten
bei Strassenmugge künftig nicht weiter ausgeliefert zu sein,
habe ich mich jetzt doch für klassische größere Dreiecksplektren
von Dunlop, USA, ULTEX, .60, entschieden. :D
Die werde ich mit Doppelklebeband und aufgeklebten kleinen feinen Sandpapierflächen rutschfest machen.
Das funktioniert prima!

Leider wieder etwas viel Text.
Sorry. Aber ich kann nicht anders. ;)
Happy strumming!
skiffle

skiffle

#5
Kurzer Nachtrag:
Es sind also als stimmstabil, laut und wohl klingend und somit erfolgreich von mir bisher getestet:
G 0,012 mm, TENOR-BANJO SILVERSTEEL/SSILVER PLATED
C 0,019 mm, GUITAR-BANJO mit Silberdraht  umsponnen (bringt etwas volleren Klang)
E 0,015 mm, GUITAR-BANJO SILVERSTEEL
A 0,012 mm, GUITAR-BANJO SILVERSTEEL

Wer mag, kann sich dort diesen Satz zusammenstellen lassen.
Der Hersteller ist die Firma \"OPTIMA\" mit der das Musikhaus Musik von Merkl zusammen arbeitet.
Gut und kompetent beraten werdet Ihr dort in Hamburg bezüglich
dieser Saiten u.a. von Claus Ulrich Tel. 040 / 725 406 0

LokeLani

Ukulele-Stahlsaiten? Würden da ev. auch Cavaquinho-Saiten passen?

Da gibt es in Portugal dieses schmucke Ukulelen-Cavaquinho
Der Hersteller meint dazu, dass es sich auch wie eine Ukulele stimmen liesse:
Great finishings;
High quality woods, glues and hardware;
Multi-tunning possibility
;

http://www.ebay.de/itm/HAND-MADE-DELUXE-BRAZILIAN-UKULELE-CAVAQUINHO-11153-/370631773448?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item564b600d08#ht_871wt_777

skiffle

#7
Also ich würde zunächst die Pyramid Stahlsaiten für Sopran Ukulele von Harry www.leleland.de probieren.
Sogar bedenkenlos.
Die für meine Banjoukulele oben gelobpreisten könnten auch für schadlose Musik sorgen.
Die Saitenzugspannung ist vermutlich nicht zu hoch. Doch sage ich das vorbehaltlich.

Erwähnenswert vielleicht noch die von mir noch nicht getestete Variante die kurt oben empfiehlt?
Er schrub:
ZitatMeine Empfehlung für Banjolelen sind die Thomastik Steel core. Das sind Gitarrensaiten für Konzertgitarren ! Also geringe Zugkraft !
Man nehme einen Diskantsatz und eine hohe e extra.

Mehr Kompetenz als bei mir findest Du gewiß in Tipps z.B. von faltukulele oder eben Claus Ulrich s.o.
Am besten mal anmailen oder anrufen. S.o.

Dieser Thread rutscht schnell durch, weil das Stahlsaitenthema doch nur eine Minderheit interessiert.
So haben die kompetenten Experten unter uns möglicherweise Deine Frage noch nicht sehen können. ;-)

Edit: Gerade bei Rigk entdeckt = Stevens Mango Concert (Stahlsaiten)
https://www.ukulele.de/shop4/de-Stevens-Mango-Concert-Stahlsaiten-
Ein weiterer Experte im \"Kompetenzteam\".

hinnerk

Edit: Übrigens. Die früheren anfänglichen Ukulelen, wie jetzt erfuhr, waren mit Stahlsaiten bespannt.
Hallo Skiffle, das höre ich immer wieder mal, habe aber noch nie Belege dafür gefunden, oder interpretiere ich \"die früheren anfänglichen Ukulelen\" anders?

LokeLani

Die Ukulelen stammen ja bekanntlich von der portugiesischen Braguinha ab, die heute noch (oder wieder?) hergestellt werden und auch immer noch Stahlsaiten haben:
http://www.ebay.ch/itm/Braguinha-Ukulele-from-Madeira-Island-Portugal-11170-/370616567936?pt=LH_DefaultDomain_0&hash=item564a780880#ht_1030wt_777

hinnerk

Nun, da könnten wir jetzt ne Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, meiner Meinung nach hatten die Aus-/Einwanderer von Madeira bei ihrer Ankunft in Honolulu \"Macheten\" dabei, das waren viersaitige, mit Darm bezogene, sagen wir mal Mini-Gitarren. Es gibt von dem Instrument zahlreiche Berichte und Beschreibungen, es war quasi das Nationalinstrument auf Madeira. Laut John King ist der Begriff \"Braguinha\" aus dem 20. Jahrhundert. Ich habs noch nicht bis zum Ende überprüft. Fakt ist, daß auf der iberischen Halbinsel viele sogenannte \"Kleingitarren\" mit den unterschiedlichsten Bezeichnungen und Variationen existierten. Im Rahmen der Kolonialisation wurden die Instrumente ja schon ab dem 15. Jh vor allem in Südamerika angesiedelt, wo sie sich weiterentwickelten, neue Namen erhielten und je nach musikalischem Bedarf gestimmt, besaitet und gespielt wurden. Leider werden viele Begriffe immer wieder synonym verwendet und teilweise auch in Instrumentenlexika falsch dargestellt.
Wenn sich die Ukulele aus dem Instrument entwickelt hat, was auf der Ravenscrag am 27.8.1879 nach Hawaii kam, dann ist der direkte Vorfahr die \"Machete\". Sie wurde quasi adoptiert, hat eine neue Bezeichnung bekommen, einheimisches Holz wurde für die weitere Herstellung hergenommen, und von Hawaii aus begann die Ukulele ihren Siegeszug.
Zu den Stahlsaiten: ich habe in zahllosen alten Katalogen gesucht und immer nur Darm- oder Seidensaiten (in verschiedenen Einfärbungen; imprägniert für den Tropeneinsatz) für die Ukulele gefunden, noch nie Stahlsaiten. LG Axel

skiffle

In meinem Falle geht es ja um Stahlsaiten für die Banjolele und auf der \"Alma\" von Musima waren original früher und im Moment des Kaufes Stahlsaiten drauf.
Das weiß ich. Darüber hinaus sind auch die Schlitze im Sattel/Brücke so ausgebildet.
Ich vermute die heutigen Stahlsaiten werden überwiegen auf der E-Ukulele für Tonabnehmersystem genutzt.

hinnerk

habe inzwischen im Max Adler,  Erlbach \"Zusatzkatalog Saiten\" von 1930 auch einen Eintrag zu Stahlsaiten für Ukulelen gefunden. Bin beruhigt. LG Axel

hinnerk

Auf dieser Seite hier unter \"Research... \"findet Ihr jede Menge alter Kataloge(Gibson, Martin ...)  zum Schmökern; ich denke Dein Katalog oscar ist evtl. auch dabei: http://www.acousticmusic.org/  Du brauchst ihn hier also nicht zu posten.

Guhl

Wim hat mir eine Banjolele gebaut. Damit bin ich im Grunde zufrieden. Zu dem Preis ein unschlagbar solides Instrument. Von Haus aus sind da Aquilla Saiten drauf. Die sind mir zu soft. Ich hätte es gerne: Knalliger, lauter, banjomäßiger. Sprich: Stahlsaiten.

Was ist denn der letzte Stand der Dinge, Skiffle? Was empfiehlst du?  (den Merkl Mitarbeiter Claus scheint es ja nicht mehr zu geben)

Eine neue Bridge wäre vielleicht auch hilfreich. Wie sind da deine Erfahrungen?